Das Fantasy Filmfest 2024: Acht Filme in acht Tagen
Es ist Mitte September und das Wetter hat in einen äußerst schmuddeligen Herbstmodus umgeschaltet. Mit anderen Worten: Bestes Kinowetter! Da passte es gut, dass der Fantasy Filmfest Zirkus mal wieder in der Stadt war und das City-Kino übernommen hatte – also zumindest den großen Saal. Der Zähler für das Filmfest steht mittlerweile auf 38, das kann man dann wohl schon guten Gewissens traditionsreich nennen. Nicht minder traditionell sind meine Besuche dort. Seit 2010 war in jedem Jahr dabei, demnach nun also das fünfzehnte Mal. Kinners, wie die Zeit vergeht!
Von den 33 Filmen im Programm habe ich in diesem Jahr acht Filme innerhalb von acht Tagen gesehen. Der härteste Tag war für mich der Samstag mit gleich drei Filmen am Stück – mein Rücken und mein Hintern hat es mich danach spüren lassen. Meine Auswahl führte mich zu Filmen aus sieben verschiedenen Nationen (ausgerechnet Kanada war doppelt vertreten!) und umfasste Katastrophenfilme, Horror, Body Horror, Endzeit, Creature Comedy, Vampire und over the top Action.
Gesehen habe ich in chronologischer Reihenfolge:
Project Silence (Südkorea) – 7 von 10 Punkten
Pressetext: Dichter Nebel überfällt Seouls gigantische Incheon-Brücke und verursacht eine Massenkarambolage samt Explosion. Den Überlebenden steht das Schlimmste allerdings noch bevor: In der einen Richtung droht die Brücke einzustürzen, aus der anderen dringt giftiges Gas aus einem LKW. Doch die größte Gefahr lauert in einem Militärtransporter…
Fazit: Ein Katastrophenfilm auf einer einsturzgefährdeten Brücke? Dresden zeigt, dass das kein ganz unwahrscheinliches Szenario sein muss. Es ist aber eher nicht davon auszugehen, dass Regisseur Kim Tae-gon die Elbmetropole im Kopf hatte, als er diesen Film drehte. Und es wäre kein südkoreanischer Film, wenn man nicht noch ein paar zusätzliche Ebenen drauf packen würde: Hier sind es die genmanipulierten Terrorhunde und die politische Verantwortung, die zusätzlich zum Katastrophenszenario erzählt werden. Die Katastrophe auf der nebelverhangenen Brücke ist spannend inszeniert – ein räumlich und zeitlich enges Setting funktioniert doch meist, wenn es gut umgesetzt ist. Die Sache mit den Hunden wirkt dagegen etwas trashig, zumal sie, wie in guten Zombie-Filmen, immer dann auftauchen, wenn es die Spannung gerade benötigt, und sie manchmal unfreiwillig komisch wirken. Die Poltik hinter der Katastrophe ist dagegen unnötig, ist ein schwieriger Einstieg in den Film, nimmt das Tempo heraus und wertet die persönliche Dramatik der Figuren ab. In Summe ist Project Silence aber ein unterhaltsamer und spannender Film, der sich jedoch ein besseres Ergebnis selbst verbaut hat, weil er sich nicht auf sein effektives Katastrophenszenario verlassen wollte.
Párvulos (Mexiko) – 7 von 10 Punkten
Pressetext: Salvador (Farid Escalante Correa) hat es nicht leicht, Tag für Tag alle Mäuler zu stopfen. Immerhin haben sie gerade einen Hund erlegen können, aber oft stehen nur Würmer auf dem Speiseplan. Als Ältester trägt er die Verantwortung. Auf seinen jüngeren Bruder Oliver (Leonardo Cervantes) ist schon Verlass, aber Benjamin (Mateo Ortega Casillas) ist noch zu klein, um die Gefahren der neuen Welt zu verstehen. Ein echter Quälgeist, der sich nichts sagen lässt und keine Ruhe gibt, bis er die lärmenden Monster im Keller mit eigenen Augen sieht. Dass es sich dabei um Mama und Papa handelt, macht dem Kleinsten dann überraschend wenig aus. Sie sind als Infizierte zwar nicht mehr besonders ansehnlich, aber Benjamin ist entschlossen, die Familie wieder zusammenzuführen. Schließlich steht Weihnachten vor der Tür. Da taucht eine junge Fremde (Carla Adell) auf, und die Ereignisse beginnen sich zuzuspitzen.
Fazit: Was denn, in Mexiko essen sie Hunde? Was Wasser auf die Mühlen von Donald Trump wäre, passiert hier in einer fiktiven, postapokalyptischen Welt, in der die drei Brüder ums überleben kämpfen und für die das tatsächlich die rettende Mahlzeit in der größten Not war. Diese fremde Welt ist von Regisseur und Autor Isaac Ezban stimmig erzählt und wirkt – den großzügig aufgetragenen Farbfiltern sei Dank – wie aus einem Guß. Die Familiendynamik und das Erwachsenwerden stehen klar im Fokus der Geschichte. Schade, dass der offizielle Pressetext bereits den ersten Spoiler liefert, denn eigentlich wird vieles erst im Laufe des Films langsam und behutsam enthüllt. Auch schade, dass nach dem Etablieren der Einsamkeit und Abgeschiedenheit der Hütte immer mehr plötzlich auftauchende Fremde in die Welt eintauchen und diese deshalb wie ein schnell geschriebener Katalysator der Handlung wirken. Direkt nach dem Film hatte ich auf meinem Zettel eine unsichere Bewertung von 7 bis 8 Punkten stehen, mit etwas Abstand nun aber doch die niedrigere Bewertung gezückt. Trotzdem ist Párvulos lohnend für alle, die an sich langsam entwickelten Endzeit-Geschichten interessiert sind.
The Substance (UK) – 9 von 10 Punkten
Pressetext: Warum widmen sich die neuen französischen Filmemacherinnen so leidenschaftlich und radikal dem Bodyhorror? Wie schon Julia Ducournau in ihrem entfesselten Cannes-Gewinner Titane nimmt sich auch Coralie Fargeat in ihrem neuen Film nach Revenge dem schmerzlichen Genre mit einer verblüffenden Tabulosigkeit an, die mitreißt, aber in aller Konsequenz auch vor den Kopf stoßen kann. Fargeat ist sich diesem Risiko durchaus bewusst. Mit großem Kalkül wählt sie ihre filmischen Mittel, führt uns schleichend näher an den Abgrund einer Absurdität, einer immer extremer wuchernden Monstrosität, bis sie im aberwitzigen Finale alle Träume in Blutsuppe zerplatzen lässt.
Fazit: Was für ein Trip! Aber der Reihe nach. Zunächst einmal könnte der Film das große Comeback von Demi Moore werden. Sie gibt hier wirklich alles und passt auf die Rolle des alternden Stars perfekt. Ihrer Elisabeth wird aufgrund ihres Alters die Moderation einer Aerobic-Sendung weggenommen. Damit nicht abfinden wollend begibt sie sich auf die Suche nach einer Verjüngung und landet schließlich bei einer geheimnisvollen Substanz, die dafür sorgt, dass aus ihrem Körper die junge Sue (gespielt von der u.a. aus Maid (8/10) bekannte Margaret Qualley) schlüpft, die ansatzlos die Aerobic-Show übernimmt. Ist diese Show mit ihr noch Sport oder schon Schmuddelfilmchen? Die beiden Hauptdarstellerinnen Moore und Qualley geben schonungslos alles vor der Kamera. Und Fargeat weiß das zu inszenieren. Ein Großteil des Films ist stylisch und farbefroh wie sonstwas, dazu kurzweilig erzählt. Es ist nur ein schmaler Grat zwischen der Auslieferung der beiden Darstellerinnen an ein geifendes, männliches Publikum oder diesem genau dafür den Spiegel vorzuhalten. Dem Film kann aber diesen Zwiespalt meistern.
The Substance füllt die 140 Minuten mit einer angenehmen Leichtigkeit aus. Aber es gilt Style over Substance (ha!). Was gut aussieht und inhaltlich viel sagen möchte, braucht keine innere Logik. Wie genau diese rätselhafte Substanz überhaupt funktioniert, das wird an keiner Stelle genauer erklärt, auch die sich aus der Benutzung ergebenen logischen und logistischen Zwänge werden guten Gewissens übertüncht, es ist schlicht egal für den Film. Denn es ist kein seriöser Science-Fiction Film, sondern es ist eine Art expressionistischer Horror, da braucht die Backstory keine wissenschaftliche Erklärung, denn es ist ein Spiel mit Sehnsüchten und Ängsten. Es ist eine Leinwand für die Frage nach der ewigen Jugend oder auch der innere Kampf zwischen jung bleiben und in Würde alt werden. Ein klassischer Konflikt, der durch das großformatige Portrait in Elisabeths Wohnung eine kaum versteckte Hommage an Dorian Gray ist. Das Horrorprädikat trägt der Film mit Recht. Und wenn man glaubt, man hat durch die Bodytransformationen schon die blutigsten und erschreckensten Bilder gesehen, der wird vom Ende eines besseren belehrt, denn hier dreht der Film nun wirklich komplett frei. Hinter der schillernden Fassade der Fernsehunterhaltung lauert immer ein selbstverliebtes Monster. Der Ekel-Faktor wird nochmal um einige Umdrehung erhöht, Fargeat haut richtig auf die Pauke, guten Appetit. Es ist eine Ende, was im Saal recht kontrovers aufgenommen wurde und wohl dafür sorgt, dass man entweder einen Punkt abzieht oder noch einen draufsetzt. Ich habe mich für letzteres entschieden, weil er aus einem guten Film einen denkwürdigen macht.
Scared Shitless (Kanada) – 3 von 10 Punkten
Pressetext: Gleich das erste Wort ist ein gepflegtes „Shit“. Bei Vater Don (Steven Ogg) und Sohn Sonny (Daniel Doheny) läuft’s nicht rund, gerade ist Sonnys Mutter gestorben. Dons Ansatz zur Trauerbewältigung: als Klempnerduo gemeinsam Toiletten entstopfen! Der Sprössling mit Keimphobie ist wenig begeistert, schultertief im Abwasser zu stecken. Wobei er mit der Konfrontationstherapie sozusagen zwei Mistfliegen mit einer Klappe schlagen würde. Prompt werden die beiden zu einem Wohnkomplex gerufen. Was hier die Rohre verstopft … legt Eier. Es ist zudem äußerst gefräßig und bahnt sich einen blutigen Weg von menschlichem Hinterteil zu Hinterteil.
Fazit: Puh. Der Film funktioniert leider nicht mal als Party-Creature-Horror Filme so richtig. Das, was hier die Rohre verstopft… ist leider ein enttäuschendes Monster, dass nur aus einem Tentakel besteht und kaum erinnerungswürdig ist. Die Witze sitzen selten (da war selbst Slotherhouse im Vorjahr mit 4/10 besser) und die Story ist noch dünner als – naja verkneifen wir uns die Wortspiele in diesem Zusammenhang. Der Aufhänger, den Regisseur Vivieno Caldinelli im Vorfeld in einem Einspielfilm genannt hatte, nämlich die Angst, dass man auf der Toilette von etwas gebissen wird, was durch die Rohre hoch kommt, ist viel zu wenig für einen Film und reicht nicht einmal dafür, diese 76 Minuten angemessen auszufüllen.
A Place Called Silence (China) – 7 von 10 Punkten
Pressetext: Tong (Shengdi Wang) wird in ihrer Schule von einer skrupellosen Clique gequält. Deren Anführerin ist ausgerechnet die Tochter des Direktors – Konsequenzen haben die Mädchen also nicht zu befürchten. Doch dann werden sie von einem vermummten Killer getötet und Tong ist wie vom Erdboden verschwunden. Die Polizei tappt im Dunkeln und Tongs Mutter (Ning Chang) macht sich alleine auf die Suche nach ihrer Tochter.
Fazit: Wer unschuldig ist, der werfe den ersten Stein! Ich muss zugeben, dass ich einen anderen Film erwartet hatte. Denn es war kein Mystery-Film, sondern ein verschachteltes Thriller-Drama. Der Aufhänger ist zwar Mobbing, aber eigentlich geht es um Schuld und Abhängigkeiten. Und so entwickelt Sam Quah ein weites Netz an Beziehungen, welches erst in der langen Schlußsequenz so richtig aufgelöst wird und dafür sorgt, dass man vieles mit anderen Augen sieht. Aufpassen lohnt sich also. Optisch bietet der Film einige Schauwerte, nicht nur den immer wiederkehrenden Regen biblischen Ausmaßes, sondern auch einige spannende Actionsequenzen und schockierende Gewaltdarstellungen. Für mein Stubenfliegenhirn hätte man die Story aber gerne etwas stringenter und simpler erzählen können.
Humanist Vampire Seeking Consenting Suicidal Person (Kanada) – 7 von 10 Punkten
Pressetext: Sashas Eltern sind in Sorge. Wie soll das Mädchen sich nur je allein versorgen? Beim Arzt dann der vernichtende Befund: Das Kind hat Mitleid. Mit Menschen. Für Vampire eine lebensbedrohliche Diagnose. So wandelt die empathische Sasha (Sara Montpetit) ziellos durch die Straßen. Unverhofft trifft sie dabei auf ihre vermeintliche Rettung: Einen Jungen (Félix-Antoine Bénard), der seinem Leben ein Ende machen will, sich aber nicht traut.
Fazit: Das war doch mal nett. Das Fantasy Filmfest kann halt auch anders! Eine sich anbahnende, schüchterne Teenagerliebe mit Vampirbackground. Beide Hauptfiguren werden den (sehr unterschiedlichen) Erwartungen der Gesellschaft nicht gerecht und suchen nach Verständnis. Ein paar Schmunzler hier, etwas Blut dort – und dann natürlich noch die großartige Szene, als die beiden zusammen Platten hören! So nett! Mehr aber leider auch nicht. Keine Eskalation, kein großer Bruch zwischen den beiden Hauptfiguren und die Chemie zwischen den beiden ist mehr rational begründet als schwämerisch. So joggt der Film zwar locker und unterhaltsam nach 90 Minuten ins Ziel, aber etwas mehr anstrengen hätte er sich ruhig mal können.
The Well (Italien) – 6 von 10 Punkten
Pressetext: Restauratorin Lisa (Lauren LaVera) steht vor ihrer ultimativen Herausforderung: Die junge Frau soll ein Bild retten, dessen Leinwand schwarz übermalt wurde. Stück für Stück gelingt es ihr, das Gemälde aus dem 15. Jahrhundert freizulegen. Dabei offenbart sich sein okkulter Ursprung, und bald beschleicht Lisa das unwohle Gefühl, dass in dem herrschaftlichen Anwesen etwas Böses im Gange ist. Zeitgleich wütet ein Psychokiller (Lorenzo Renzi) in einem unterirdischen Verlies. In der Mitte der kreisrund angeordneten Zellen steht ein wasserloser Brunnen, versehen mit Bannformeln. Aus gutem Grund …
Fazit: Ein klassischer Gruselfilm, wie er (zumindest in meiner Selektion) nicht mehr so oft auf dem Festival vertreten ist. Ein Qualitätsmerkmal ist das nicht zwangsläufig. Regiesseur Federico Zamapglione fährt in seinem Film lange Zeit zweigleisig. Da wäre zum einen die Arbeit von Lisa an dem Gemälde, welches sie langsam Stück für Stück freilegt und dabei immer mehr enthüllt. Mal abgesehen davon, dass das Restaurieren ziemlich anspruchslos aussieht, ist dieser Teil atmosphärisch ganz gut gelungen. Der zweite Erzählungsstrang führt direkt in das Verlies, in dem der Killer und der Film das Blut in Strömen fließen lassen. Splatteralarm! Leider aber nur zu seinem Selbstzweck um Schauwerte zu generieren. Erst gegen Ende finden die beiden Teile zusammen und das auch mehr schlecht als recht. Schade auch, dass die Story im Detail immer wieder arge Ruckler hat. Ohne spoilern zu wollen, aber wie zum Beispiel in der Fluchtsequenz, als eine der Figuren barfuß versucht sich zu retten und dabei zielgenau in den einzigen Nagel tritt, der weit und breit zu sehen ist. Großaufnahme: Der Nagel wird rausgezogen und weiter geht es. Kein Twist, keine Bedeutung, nur um des Schauwertes willen. Schade, das ist zwar irgendwo noch solide, aber insgesamt doch etwas zu wenig.
Twilight of the Warrior: Walled In (Hongkong) – 8 von 10 Punkten
Pressetext: Die 1993 abgerissene „Walled City” auf der Halbinsel Kowloon bei Hongkong war in den 1980er-Jahren mit 33.000 Menschen auf einer Fläche von knapp 2,7 Hektar der am dichtesten besiedelte Stadtteil der Welt. Er bildet nun die mythische Kulisse für einen Actionfilm, der sich nicht nur auf das Hongkong-Kino dieser Ära, auf John Woo, Ringo Lam, Tsui Hark und Johnnie To bezieht, sondern das Beste des Actionfilmschaffens jener Zeit auf knapp zwei Stunden verdichtet: Im engen Rahmen des Schauplatzes spielt sich alles ab, was modernes heroisches Blutvergießen zu bieten hat. Freundschaft, Verrat, Loyalität, Rivalität, Ehre, Leben, Tod. Und abgefahrene Kampfszenen am laufenden Band. Philip Ng Wan-lung choreographiert diese epischen Gefechte in einem Labyrinth aus kleinen Behausungen, sich schlängelnden Stromleitungen, schmutzigen Gassen und kalter Beleuchtung. Mittendrin finden vier junge Außenseiter zusammen, die einem ewigen Ringen zweier Gangsterorganisationen, angeführt von Louis Koo und Sammo Hung, um die Vorherrschaft in der gesetzlosen „Walled City” eine neue Dringlichkeit geben. Nehmt extra viel Popcorn mit!
Fazit: Im Hongkong-Kino bin ich nicht zu Hause und war es auch nie. Ich kann an dieser Stelle keine Filme anführen, auf die sich Soi Cheang bezieht und dessen Geist sein Film atmet. Aber immerhin, im Gegensatz zu seinem Limbo (7/10), der mich einigen Kampf gekostet hatte, um halbwegs rein zu kommen, hat mich dieser hier sofort gepackt. Das liegt zum einen an der Optik. Dieser vollgepackte Moloch zwischen Dreck und Neonreklame ist auf der Leinwand fantastisch anzuziehen. Dazu die Vielzahl an Kampfsequenzen, so wahnsinnig choreografiert, dass da selbst ein John Wick beschämend zur Seite treten muss. Over the top Action, die sich nur lose an den Gesetzen der Physik orientiert. Übertreibungen, die manchmal gar in Karrikatur münden. Auf der anderen Seite die Geschichte der gesetzlosen Außenseiter, die sich finden und gegenseitig ein soziales Netz geben. Ruhm, Ehre und Verrat, Männerfreundschaften und variable Moralvorstellungen. Toxische Männlichkeit? Aber hallo! Eine klassische Story, gelungen umgesetzt. Am Ende ist der Film vielleicht etwas zu lang geraten und wiederholend in seinen Auseinandersetzungen. Aber trotzdem ein würdiger Abschluss des Festivals, direkt auf die zwölf.
Das 38. Fantasy Filmfest war ein gelungener Jahrgang – jedenfalls in meiner Selektion. Ein Ausrutscher war mit Scared Shitless dabei, aber so etwas gehört dazu, das macht den Reiz der Veranstaltung aus. Sonst war es aber durch die Bank weg gute Unterhaltung mit einer schönen Bandbreite des fantastischen Films. Das klare Highlight in diesem Jahr war für mich The Substance, der verdientermaßen nun auch zeitnah ins reguläre Kinoprogramm wandert. Auf die Reaktionen von unvorbereiteten Kinogästen bin ich schon jetzt sehr gespannt! Und auch Twilight of the Warrior: Walled In wird bestimmt zumindest bei den Fans des Hongkong Kinos eine größere Nummer werden.
Das Festival wird mich mit Sicherheit auch im nächsten Jahr wieder als Gast begrüßen dürfen. Wenn ich mir jedoch noch etwas wünschen dürfte: Schafft bitte mehr Varianz bei der Werbung und den Trailern! Vielen Dank.
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2024: Fantasy Filmfest White Nights – Fantasy Filmfest Nights – Fantasy Filmfest
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2 Kommentare
flightattendantlovesmovies
Langsam komme ich auch wieder in den Kino-Modus. The Substance lief ja in Cannes, der läuft scheinbar schon regulär im deutschen Kino, na mal gucken, ob ich es schaffe. Hört sich auf jeden Fall gut an.
Nummer Neun
Ja genau, der lief genau nach dem Festival auch regulär in Deutschland an. Ich fand ihn super, aber es gab auch durchaus kritischere Stimmen.