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Fantasy Filmfest 2022

Als eine verlässliche Größe hat sich in den letzten Jahren das Fantasy Filmfest etabliert. Pandemien, Klimakatastrophen, Kriege? Alles konnte diesem Filmfest nichts anhaben. Wie auch, das düstere, abseitige, gruselige und tragikomische ist ja schließlich die Kernkompetenz dieser Veranstaltung. Der Kinosaal hat sich geändert (in diesem Jahr feierte es in München die Rückkehr ins schöne City-Kino), die Dauer hat sich geändert (wobei die Verkürzung im letzten Jahr insgesamt gut ankam), aber das Fantasy Filmfest blieb immer gleich.

Der Jahrgang 2022 war die 36. Veranstaltung dieser Art und ich war das dreizehnte Mal mit dabei. Bei der Auswahl der Filme mache ich mir schon lange nicht mehr die gleiche Mühe wie noch am Anfang. Im Prinzip versuche ich aus dem euphorischen Programmheft so halbwegs das Genre zu bestimmen, schaue auf das Produktionsland und dann auf die Spielzeit. Erst dann schaue ich mir – wenn überhaupt – den Trailer zum Film an. „No risk, no fun“ sage ich zu mir, wie es die Jugendlichen in den 1990ern so gesagt haben, kaufe mir dann die Karten und hoffe auf das Beste. Oder auf das Verstörendste. Wenn da mal eine Gurke dabei ist, gehört das dazu und macht irgendwo auch den Reiz des Festivals aus.

In diesem Jahr sah ich mir 7 Filme an den 8 Tagen an. Sie kamen aus den USA, Belgien, Mexiko, Frankreich und Südkorea. Dabei blickte ich in die Augen von Monstern, Terroristen, Haien, Bessesenen, Aliens, Kampfrobotern und Harry Styles. Hier meine Meinung zu den Filmen in der chronologischer Reihenfolge des Spielplans:

Don’t Worry Darling (USA, 2022) – 8 von 10 Punkten

Pressetext: Alice (Florence Pugh) und Jack (Harry Styles) können sich glücklich schätzen: Sie leben in einer idyllischen Gemeinde mit dem bezeichnenden Namen Victory. Die isolierte Firmenstadt mitten in der Wüste ist für die Mitarbeiter des streng geheimen Victory-Projekts und ihren Familien vorbehalten. Es sind die 1950er Jahre und Victory-CEO Frank (Chris Pine) versprüht den Aufbruchsgeist und Optimismus dieser Zeit als Unternehmensvisionär und motivierender Life-Coach in Personalunion. Während die Ehemänner ihre Tage in der Zentrale verbringen und an der „Entwicklung progressiver Materialien“ arbeiten, vertreiben sich die Frauen die Zeit mit dem Luxus und Ausschweifungen, die das Unternehmen zu bieten hat. Es wird ihnen buchstäblich jeder Wunsch von den Augen abgelesen, Voraussetzung ist einzig Diskretion und die bedingungslose Hingabe an die Ziele von Victory. Doch allmählich beginnt sich Alice zu fragen, was da eigentlich genau vor sich geht – und warum. Sie spürt immer stärker, dass etwas Bedrohliches hinter der verführerischen Fassade zu lauern scheint. Doch ist sie wirklich bereit, für die Wahrheit ihr perfektes Leben und Paradies aufzugeben?

Fazit: Unter den gewählten Eröffnungsfilmen waren in den letzten Jahren schon so einige Nieten vertreten (ich denke da zum Beispiel an Gunpowder Milkshake oder Swiss Army Man). Der diesjährige gehört zum Glück nicht dazu. Don’t Worry Darling ist die zweite Regiearbeit von Olivia Wilde und wesentlich ambitionierter, aber auch gelungener als ihr eher lahmes Debut Booksmart. Der Film fängt durchaus positiv und vergnüglich an. Wir sehen das perfekte Leben zwischen Luxus und Party von Frank und Alice, aber nach und nach entdeckt Alice Risse in ihrem Wunderland. Etwas stimmt offenbar nicht und was das ist, bleibt lange im Dunkeln. Und je länger man sich wundert, umso klarer wird: Der sich anbahnende Twist muss sitzen, sonst funktioniert der ganze Film nicht. Er kommt spät, aber er funktioniert, auch wenn er für meine Begriffe nicht alles erklärt, aber doch genug. Und so geht das farbenfrohe und unbeschwerte Leben in die düsteren Hintergründe über. Pugh und Styles sind überzeugend in ihren Rollen, Chris Pine verbreitet ein gewissen Unwohlsein durch seine Figur. Der Film wurde uns nur wenige Tage nach seiner Weltpremiere in Venedig gezeigt, entsprechend hoch waren die Sicherheitsvorkehrungen im Saal, incl. Security mit Nachtsichtgeräten, damit auch ja niemand unerlaubt Mitschnitte erstellt. Dass die Dreharbeiten für den Films so einiges an Klatsch und Tratsch produzierte, bekam ich allerdings erst nach der Vorführung mit. Umso erstaunlicher, wie rund der Film trotzdem geworden ist.

Siehe auch: Wortvogel (9/10) / MissCharlesDexterWard (7/10) / MissBooleana (6/10) / GoingToTheMovies (4/10)

Megalomaniac (Belgien, 2022) – 6 von 10 Punkten

Pressetext: Felix (Benjamin Ramon) und Martha (Eline Schuhmacher) sind die sprichwörtliche Ausgeburt des Teufels. Vor vielen Jahren wurden ihre Mütter vom berüchtigten Schlächter von Mons vergewaltigt und später entsorgt. Heute leben die mittlerweile erwachsenen Geschwister nach wie vor im verwahrlosten Haus des Mörders, gemeinsam mit den Schrecken der Vergangenheit und dem Vermächtnis ihrer Prägung. Während sich Felix, ganz der Vater, auf täglichen Streifzügen seine halbtote Beute nach Hause holt, lebt die heftig gemobbte Martha ein möglichst unauffälliges Leben als Putzangestellte in einer Fabrik. Doch als eine Situation auf der Arbeit eskaliert, bricht sich auch in ihr ein wütendes Tier Bahn.

Fazit: Wer bei diesem Titel einen Monsterfilm erwartet liegt damit komplett falsch. Oder doch richtig? Es sind menschliche Monster, die wir hier zu sehen bekommen. Regisseur Karim Ouelhaj bringt dafür sehr alptraumhafte Bilder auf die Leinwand. Es sind düstere, bewegte und bewegende Gemälde aus einem verfaulten Gruselhaus, vermischt mit den visualisierten, psychischen Problemen der Figuren. Leider gibt ihm Autor Karim Ouelhaj nur eine dünne Story mit an die Hand. Es fehlt ihr an sympathischen oder zumindest mitleiderweckenden Hauptfiguren (trotz guter Schauspieler). Monster sind die Nachkommen eines Monsters und werden von Monstern gemobbt. Und so ist der Film nicht mehr als eine interessante und furchtbare Grundkonstellation, aus der sich aber keine erzählenswerte Geschichte entwickelt. Ist man böse von Geburt an oder wird man durch die Umstände dazu gebracht? Megalomaniac gibt auf diese entweder/oder Frage nur ein genuscheltes „beides“ zurück.

Siehe auch: MissCharlesDexterWard (8/10) / Wortvogel (5/10)

Year of the Shark (Frankreich, 2022) – 6 von 10 Punkten

Pressetext: „Bürgermeister, schließen Sie die Strände. Wir haben einen Hai!“ Bei dieser Forderung einer Polizeikraft wissen wir sofort, welchen Jahrhundertfilm die Teddy-Macher Ludovic und Zoran Boukherma liebevoll ehren. Ihr meint zu wissen, wie es weitergeht? Von wegen! Die Brüder drehen genüsslich alle Klischees auf links, die Jaws erschuf und unzählige Epigonen bis heute wiederkäuen. Und holen sie in die Jetztzeit: Der Spaßbadbetreiber sieht sich von der mahnenden Ordnungshüterin Maja in den Ruin getrieben, aber auch von der Corona-Flaute. Wurde Spielbergs Brody noch persönlich beschimpft, trifft Maja (Marina Foïs) eine Online-Hasskampagne. Und für den Raubfisch im Südwesten Frankreichs gibt es nur eine Erklärung: Klimawandel!

Fazit: Der Film ist eine seltsame Mischung verschiedener Genres. Verkauft er sich zwar eigentlich als Komödie, hat er doch auch noch unbestreitbar verschiedene Drama- und Action-Elemente, die sogar besser funktionieren als der komödiantische Aspekt. Letzterer wurde ja aber auch schon durch die Sharknado und Sharktopus Filme zur Genüge abgegrast. Spannender ist tatsächlich die Figur der Maja. Die Ordnungshüterin steht kurz vor ihrer Pensionierung, möchte aber im Gegensatz zum legendären Roger Murtaugh vorher noch ein wenig erreichen und ihre Dienstzeit würdig abschließen. Und dann trifft sie eine Entscheidung, um das Hai-Thema zu erledigen und erntet dafür einen Shitstorm. Und hat Ärger mit ihrem Mann (Kad Merad). Dazu kommt die Jagd auf den Hai mit ihren beiden Kollegen Christine Gautier und Jean-Pascal Zedi. Der Film hat so einige Ideen, die es wert gewesen wären, noch etwas mehr zu vertiefen. Die Zeit nimmt sich der Film aber nicht, die Handlung wird in 90 Minuten durchgenommen. So kommt zwar wenigstens keine Langeweile auf, aber etwas mehr Tiefe und/oder bessere Witze wären durchaus noch drin gewesen. Das Potential war da.

Siehe auch: Wortvogel (6/10)

After Yang (USA, 2021) – 6 von 10 Punkten

Pressetext: Jake (Colin Farrell) und Kyras (Jodie Turner-Smith) Adoptivtochter Mika (Malea Emma Tjandrawidjaja) stammt aus China, und um Kindern die Integration zu erleichtern, ordert man im Amerika der nahen Zukunft dafür einen Androiden. So kommt Yang (Justin H. Min) ins Haus, ein vielfach weiterentwickelter Verwandter der antiken Alexa-Boxen. Fortan kümmert er sich um Mika und sorgt dafür, dass sie die alten Traditionen nicht vergisst. Eine unentbehrliche Haushaltshilfe und bald schon ein Freund der Familie – bis er kaputt geht. Nun rächt sich der Gebrauchtkauf, denn die Garantie ist abgelaufen, und als die Reparatur vorerst scheitert, sucht sich Jake Hilfe auf dem Graumarkt. Dabei stolpert er über die Möglichkeit, in Yangs gespeicherte Erinnerungen einzutauchen – und diese lassen den Technosapiens in einem ganz anderen Licht erscheinen.

Fazit: Die muntere und spaßige Eingangssequenz gibt leider nicht den Ton für den Rest des Filmes vor. Dieser wandelt sich nämlich sehr schnell in eine ausgeprägt melancholische Stimmung. Und welcher männliche Schauspieler kann diese besser verbreiten als Colin Farrell? Eben. Der Film besticht durch seine sehr schönen und hochwertigen Bilder und der gemächlichen Erzählweise. Welcher Film nimmt sich schon die Zeit, um der Hauptfigur die Möglichkeit zu geben, um über seine Liebe zu Tee zu sprechen? Eben. Der Android ist eine um den Faktor 1.000 weiter entwickelte Alexa, die im Körper eines künstlichen Menschens steckt. Sind solche Geräte mittlerweile so weit entwickelt, dass sie eigene Gefühle und Sehnsüchte haben können, haben dürfen? Farrell entdeckt immer mehr über seine künstliche Haushaltshilfe. Aber letztlich hätte man diese Entdeckungsreise und den philosophischen Hintergrund dieser Fragestellung auch in eine etwas spannedere Story verstecken können, die mehr Kampf und Einsatz erfordert hätte, um an die Vergangenheit von Yang zu gelangen. Seit vor 30 Jahren in Star Trek: TNG über Data diskutiert wurde, hat sich an der Brisanz der Diskussion offenbar nicht sonderlich viel verändert. Aber hatte man das nicht damals schon spannender und kurzweiliger inszeniert? Eben.

Siehe auch: Seelenkompott (ohne Wertung) / Wortvogel (7/10)

Huesera (Mexiko, 2022) – 7 von 10 Punkten

Pressetext: Valeria (Natalia Solián) und Raúl (Alfonso Dosal) erwarten ein Kind. Die Eltern und Freunde des Paars sind überglücklich, nur Valeria selbst scheint sich über das in ihr heranwachsende Baby nicht richtig zu freuen. Begleitet wird ihre Schwangerschaft von etwas Finsterem, das sie aus dem Schatten heraus zu bedrohen scheint. Während das Kinderzimmer eingerichtet wird, driftet Valeria immer weiter in die Dunkelheit. Fernab der Realität wird sie von grauenvollen Visionen geplagt, insbesondere in Form einer knöchernen Spinnenfrau. Während sie gegen die Heimsuchungen kämpft und der Druck auf sie durch Ehemann und Familie stetig wächst, sucht sie Zuflucht in ihrem alten, sorgloseren Leben. Doch kann sie diesem Albtraum überhaupt noch entfliehen?

Fazit: Das war doch mal ein solider und überzeugender Film. Ein klassisches Thema, gut um- und mit guten Schauspielern (vor allem Solián) besetzt. Dazu Mexiko als bodenständige Kulisse – sogar ein Mexiko ohne irgendwelche Drogen- oder Kartell-Konflikte. Wenn der Film gegen Ende noch etwas mehr eskaliert wäre, hätte es noch mehr Punkte geben können. So sind es halt „nur“ Valerias Visionen über die Legende der Spinnenfrau, die sich zu ihrer Schwangerschaft gesellen, plus ihre eigenen, körperlichen Verrenkungen (also z.B. ihr Finger knacken, aber es gab noch mehr in die Richtung), die optisch und akustisch in Anlehnung an klassische Dämonen inszeniert wurden, die Grusel oder Horror verbreiten. Sonst ist es die Geschichte von Valeria, die trotz Wunschkind und glücklicher Partnerschaft von der Schwangerschaft überfordert scheint und sich nach alten, freieren Zeiten sehnt.

Siehe auch: Wortvogel (6/10)

Alienoid (Südkorea, 2022) – 8 von 10 Punkten

Pressetext: Geländewagen krachen aus dem Heute ins Jahr 1381. Maßanzüge stehen mittelalterlichen Kostümen gegenüber und Kampfroboter legen sich mit Zauber:innen an. Was uns Alienoid auf die Leinwand katapultiert, ist nicht von dieser Welt. Wortwörtlich: Eine außerirdische Rasse hält ihre Kriminellen in den Körpern ahnungsloser Menschen gefangen. Sporadische Ausbrüche werden von den wandlungsfähigen Robotern Guard und Thunder korrigiert, auf mehreren Zeitebenen gleichzeitig. Sie haben alles im Griff, bis Superschurke Controller entkommt und nichts weniger im Sinn hat als die Auslöschung der Menschheit. Doch sie alle haben die Rechnung gemacht ohne Kopfgeldjäger Muruk.

Fazit: Wow. Was für ein wilder Ritt! Ich meine… Aliens! Roboter! Zeitreisen! Martial-Arts! Katzen! Lange ist es so, als würde man zwei oder drei Filme gleichzeitig sehen, so viel ist los, so unterschiedlich sind die verschiedenen Settings in der Gegenwart und im Jahr 1381. Aber am Ende schafft es Regisseur und Autor Choi Dong-Hoon doch noch alles so zusammen zu fügen, dass es den Anschein einer zusammenhängenden Geschichte erweckt. Ob es das wirklich war lässt sich schwer sagen, während der Vorführung gab es kaum einen ruhigen Moment, in dem man mal über das Gesehen nachdenken konnte. Der Film ist eine ziemliche Reizüberflutung, er ist bunt und krachend, ist Sciene-Fiction und Fantasy gleichzeitig und besitzt auch noch ordentlich Humor. Es ist aber auch nur der erste Teil, als Rausschmeißer aus dem Film wurde noch die zweite Hälfte als Fortsetzung der Geschichte angekündigt. Die Avengers lassen grüßen.

Siehe auch: Wortvogel (8/10)

Emergency Declaration (Südkorea, 2021) – 8 von 10 Punkten

Pressetext: Die Maschine KI501 hebt ab vom Flughafen Incheon mit dem Ziel Honolulu, Hawaii. An Bord sind 120 Fluggäste, die sich auf ihren wohlverdienten Urlaub freuen. Und ein Terrorist. Mit einer neuen Biowaffe verfolgt Ryu Jin-Seok (Im Si-wan) nur ein Ziel: „I want them all to die!“ In 10.000 Metern Höhe setzt der Mann mit dem diabolischen Grinsen sein Virus frei. Kurz darauf klagen die ersten Fluggäste über heftigen Juckreiz und Schwindel. Bis ihnen das Blut aus Mund, Nase und Augen spritzt und sie tot zusammenbrechen. Ryu genießt das Chaos, die Panik, den verzweifelten Kampf ums Überleben. Manche Menschen wollen die Welt einfach nur brennen sehen.

Fazit: Den Abschluß des Festivals bildete ein klassischer Katastrophenfilm, gekreuzt mit der Aufgeregtheit des koreanischen Kinos. Wie in den alten Filmes des Genres lernen wir noch am Boden die Schicksalsgemeinschaft aus Piloten (Kim Nam-gil), Stewardessen, Passagieren (u.a. Lee Byung-hun) und Passagierinnen mit jeweils einer kurzen Chatakterisierung kennen. Auf der anderen Seite haben wir die Polizei (u.a. Song Kanh-ho – bekannt aus Snowpiercer und Parasite), die Politik (Jeon Do-yeon) und das Bodenteam. Und wenn die Figuren eingeführt sind, hebt die Maschine ab und fliegt ihrem eigenen Horror entgegen. Die Actionsequenzen in der Luft und am Boden sind fantastsisch, die Spannungsschraube wird immer weiter angedreht. Der Film dauert pralle 140 Minuten, Langweilig wird es jedoch nie. Han Jae-Rim führte Regie und schrieb das Drehbuch. Letzteres musste sich aber immer der visuellen Dramatik unterordnen, was ab und an zu manchen seltsamen Entscheidungen der Figuren führte. Und im letzten Drittel wirkt die Spannungsschraube sogar etwas überdreht und die Story macht oft noch einen Extra-Looping, der nicht immer nötig gewesen wäre. Auch verpasst der Film am Ende ein vielleicht noch denkwürdigeres Finale, aber das ist meckern auf hohem Niveau. Man sollte sich in seinem Kinosessel zurücklehnen und sich von dem Flug unterhalten lassen.

Siehe auch: Wortvogel (8/10) / MissCharlesDexterWard (7/10)

***

Damit hatten meine sieben Filme einen soliden Schnitt von sieben Punkten. Einen richtigen Rohrkrepierer habe ich in diesem Jahr nicht erwischt, alle Filmen waren zumindest optisch gelungen oder halbwegs unterhaltsam. Von meinen drei Highlightfilmen schafft es Don’t Worry Darling in ein paar Tagen in die großen Kinos des Landes. Und auch die beiden Blockbuster aus Korea haben ihre Sache gut gemacht. Ein Vergleich mit den anderen Filmen des Festivals ist fast etwas unfair, wenn sich das große Mainstream-Kino aus Asien mit den meist kleineren Indiependent-Produkten aus Europa oder Nordamerika messen müssen.

Wenn ich nach den Wertungen gehe war es also insgesamt wieder ein gelungenes Festival. Auch wenn mir in diesem Jahr die Filme mit etwas mehr Kunstblut und Leidenschaft gefehlt haben. Aber vielleicht habe ich auch einfach zu viele Filme gepickt, die es eher ins Feuilleton als in die Krabbelkiste schaffen würden.

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6 Kommentare

  • Seelenkompott

    Deine Rezension zu „After Yang“ und die des von Dir verlinkten „Wortvogel“ klingen nicht ganz überzeugt von dem Werk. Bin gespannt, wie ich den Film finden werde, sobald ich die Gelegenheit habe ihn sehen zu können. Die verfügbaren Filmclips fand ich – bis auf die zu dunkle Optik – inhaltlich sehr ansprechend. Weißt Du bitte vielleicht, ob und wann „After Yang“ in die Kinos kommen soll oder auf DVD oder im Stream verfügbar sein wird? Danke und Grüße 🙂

    • Nummer Neun

      Das stimmt leider. Und das lag nicht an den Schauspielern oder am handwerklichen, ich bin mir sicher, der Film sieht genau so aus, wie er aussehen sollte. Die Story könnte halt einfach etwas mehr Pepp vertragen.

      After Yang ist ein Sky-Original, daher wird der Film wohl in absehbarer Zeit auch in Deutschland auf Sky bzw. auf Wow (dem alten Sky Ticket) landen.

  • flightattendantlovesmovies

    Ich bin auch so ein Festival-Besucher, der nur wenige Filme guckt und auch noch viel Zeit nebenbei braucht. Ich versuche dabei, soweit es möglich ist, die Highlights rauszupicken. Ist natürlich nicht immer möglich, da manche Filme noch nirgendwo vorher gezeigt wurden. Dieses Jahr hast Du ja anscheinend eine völlig okay Wahl getroffen. „Don´t worry Darling“ gucke ich auf jeden Fall noch und bei den meisten anderen muss man wahrscheinlich auf eine Streaming-Auswertung warten.

    • Nummer Neun

      Allerdings verpasse ich auch jedes Jahr DEN Film des Festivals. Im vergangenen Jahr war das wohl Pig, dieses Mal Freaks Out, den ich leichtsinnigerweise ausgelassen habe.

      Zwei Filme am Stück packe ich noch. Deshalb schaue ich auch immer gerne mal, ob die Nachbarslots zu meinen Must-Sees potentiell interessant sein könnten. Aber mehr als zwei Filme, das wird dann schon knifflig.

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