Der richtige Ton,  Was mit Medien

KW 23/2023: Blur, Veep, The Last King und The Nightingale

Happy Sunday!

Es ist Samstagabend, wenn ich diesen Beitrag vorbereite und fertig stelle. Gestern war es mal wieder etwas später geworden, ich war um halb drei zu Hause, es war ein Abend mit viel Musik und einigen kühlenden Getränken. Gefühlt gab es diese Abende früher öfter. Aber das Alter, wir werden alle nicht jünger, und so ist man dann froh, wenn am nächsten Tag nicht mehr so viel ansteht.

Und nun sitze ich hier, tippe, und lasse das Duell der Duelle über die Mattscheibe flimmern. Wer wird sich durchsetzen und den Titel holen? Nilam Farooq oder Rebecca Mir bei Schlag den Star.

Veep – Die Vizepräsidentin (Staffel 4, 10 Folgen, USA, Sky on Demand) – 8 von 10

In der vierten Staffel von Veep setzt sich Selina Meyer (Julia Louis-Dreyfus) weiterhin mit den Hindernissen und Intrigen der politischen Welt auseinander, während sie ihren Wahlkampf für eine zweite Amtszeit als Präsidentin der Vereinigten Staaten führt. Doch mit einem neugierigen Journalisten, internen Machtspielchen und einem immer instabiler werdenden Team wird Selinas Weg zur Wiederwahl zu einem turbulenten und oft absurden Abenteuer.

Nach dem ich mich von der Vorgängerstaffel ja ziemlich begeistert zeigte (9/10), hing diese Staffel zu Beginn etwas durch. Auf einmal war Selina (Louis-Dreyfus) Präsidentin der USA und nicht mehr die Veep, womit ein zentraler Bestandteil des dramaturgischen Potentials weg war. Dazu orientieren sich im Laufe der Staffel auch einige ihrer Entourage beruflich um (Reid Scott und die tolle Anna Chlumsky), wodurch noch mehr vom bekannten Setting umgeworfen wurde. Erst als es auf eine neue Wahl zugeht und Selina schließlich Tom James (Hugh Laurie) als ihren Vizepräsidentenkandidaten nominiert, geht es wieder aufwärts. Auf einmal fügen sich die einzelnen Stücke der erste Staffelhälfte wieder zusammen und ergeben eine spannende Dramatisierung, die neben dem Comedy-Aspekt gut funktioniert. Die Gerichtsverhandlung gegen Ende der Staffel ist auf mehreren Ebenen sehr gut gelungen, dazu hat auch Jonah Ryan (Timothy Simons) einen guten Handlungsstrang mit Patton Oswalt abbekommen, die dem Publikum seine Figur emotional näher bringt. Und so bekommt auch diese Staffel am Ende noch die Kurve zu den 8 Punkten.

Diese Woche habe ich zwei Aufnahmen von 3Sat aus den letzten Wochen und Monaten weggeguckt. Ob es sich gelohnt hat?

The Last King – Schlacht der Könige (Norwegen, 2016, 3Sat) – 7 von 10

Zwei Männer (Jakob Oftebro und Kristofer Hivju) und ein Baby – allerdings ist der Film keine Komödie sondern ein Historienfilm und spielt nicht in den USA der 1980er sonder in Norwegen im Jahr 1206. Das Baby ist der potentielle Thronfolger, dessen Regentschaft einige einflußreiche Personen verhindern möchten. Ich gebe zu, ich habe noch nicht viele Historienfilme gesehen, in denen sich Menschen auf Skiern fortbewegen, aber dieser gehört dazu. Wenn die Verwunderung darüber erst einmal vorbei ist, sieht man einen netten Abenteuerfilm, der allerdings am Anfang etwas braucht, bis er in die Gänge kommt.

The Nightingale – Schrei nach Rache (Australien, 2018, 3Sat) – 8 von 10

Jennifer Kent’s Western-Rachethriller ist keine leichte Kost. Wir sehen die britische Armee, wie sie im Tasmanien des 19. Jahrhunderts wütet und das Land mit Willkür, Rassismus und Frauenfeindlichkeit überzieht. Bis Clare (Aisling Franciosi) auf ihren persönlichen Rachefeldzug geht und mit Hilfe von Billy (Baykali Ganambarr) ihren Peiniger (Sam Claflin) verfolgt. Der Film ist kein Tarantino-haftes, buntes Gewaltabenteuer, sondern ist eher ruhig erzählt und in natürlichen Farben eingefangen und erzählt die Geschichte eingebettet im historischen Kontext. Was es allerdings eher schwerer als leichter verdaulich macht. Aber lohnenswert.

Dieses Jahr melden sich einige Bands wieder, an die gar nicht mehr gedacht hatte. Nach The Hives und Portugal. The Man in den letzten beiden Wochen ist dieses Mal Blur an der Reihe. Die Urgesteine der Britpop-Ära haben einen neuen Song veröffentlicht. The Narcissist ist meines Wissen nach die erste frische Musik von ihnen als Band seit 2015. Und wenn ich das als alter Oasis-Fan sagen darf: Mir gefällt der Song ausgesprochen gut. Aber urteilt selbst.

  • Schnäppchen: Wer mag, kann bei meinem Buch im Moment besonders günstig zugreifen. Die Königin von Bayern ist zur Zeit in der E-Book Variante noch für einige Tage für nur 1,99€ erhältlich, unter anderem – aber nicht nur – bei Amazon.
  • Drucker: Ich hab an meinem Drucker den Druckertoner gewechselt. Ich sage das, weil es ein sehr seltenes Ereignis ist und es entgegen aller Vorurteile komplett problemlos funktioniert hat.
  • Hakan Çalhanoğlu: Gestern Abend fand das Champions League Finale statt. Inter Mailand gegen Manchester City. Mit auf dem Platz stand ein Spieler, der seine ersten Profispiele tatsächlich für den KSC absolviert hatte: Hakan Çalhanoğlu. Er hatte in der Saison 2012/2013 großen Anteil am Wiederaufstieg des Clubs in die 2. Liga und wurde zum Drittliga-Spieler des Jahres gewählt. Am Tag nach dem letzten Ligaspiel lief er noch einmal für die U19 des KSC auf und half so mit, den Klassenerhalt des Nachwuchsteams zu sichern. Sein Ruf ist seitdem rund um den Wildpark tadellos. Und nun also das größte Spiel im europäischen Vereinsfußball, in dem er 84 Minuten auf dem Feld stand. Für den Titel hat es indes nicht gereicht, Mancherster City setzte sich knapp mit 1:0 durch.
  • Hate-Following: Also Hate-Watching (Hallo Star Trek: Discovery) und Hate-Reading (Hallo Musikexpress-Kolumnen) kannte ich, aber das hier war mir neu. Emotion klärt auf.
  • Aus Protest Bier auf der Bundesstraße getrunken: In Garmisch-Partenkirchen wird nicht mehr geklebt, sondern getrunken. Die tz berichtet über den vermutlich ersten Klimatrinker Bayerns.
  • Schlag den Star: Am Ende setzte sich Nilam Farooq gegen Rebecca Mir im Entscheidungsspiel durch. Und es war wieder 02:10 Uhr.

Herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit, schlaft euch mal schön aus und habt einen guten Start in die neue Woche!

2 Kommentare

  • Christine

    The Nightingale möchte ich eigentlich gerne mal sehen, aber irgendwie weiß ich dann doch nicht. Irgendwie reizt mich der Film, weil ich auch schon sehr viel Gutes darüber gehört habe, andererseits bin ich mir nicht sicher, ob er mir nicht doch zu brutal ist…

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