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KW 13/2023: The Last of Us, Viking Wolf, Oliver Kreuzer, Miley Cyrus und Shame live

Happy Sunday!

Wer in seine Kalender-App schaut, der wird feststellen, dass das erste Quartal des Jahres bereits rum ist. Der Frühling steht vor der Tür, will aber noch nicht rein kommen. Was natürlich Quatsch ist, man möchte ja raus zum Frühling. Raus auf den Balkon, raus ins Grüne. Meinen Balkon habe ich in einem lichten Frühlings-Gefühl vor ein paar Wochenenden bereits raus geputzt und überprüfe merhmals täglich, wie sich die Wildblumen-Mischung im neuen Blumenkasten so entwickelt.

Diese Woche in der bunten Tüte: Mein erstes Konzert des Jahres, eine der am meist gehyptesteten Serien des Jahres, einer der Mainstream-Songs des Jahres, Massenware von Netflix und Wirbel beim KSC. Film ab:

The Last of Us (Staffel 1, 9 Folgen, USA, Sky on Demand) – 8 von 10

Eine Pilzinfektion macht aus den Menschen aggressive Zombies. Zwanzig Jahre später ist Boston teilweise eine abgeriegelte Stadt unter einer Militärdiktatur. Der Überlebende Joel (Pedro Pascal) wird mit der jungen Ellie (Bella Ramsey) auf eine wichtige Mission geschickt.

Die Serie ist die Verfilmung eines der populärsten Videospiele der vergangenen Jahr. Mit Neil Druckman ist der Entwickler des Spiels auch bei der Serie als Showrunner beteiligt. Ihm zur Seite steht mit Craig Mazin einer der Entwickler der ebenfalls hochgelobten Serie Chernobyl. Zusammen mit HBO als Auftraggeber waren die Erwartungen dementsprechend hoch. Nach der traurigen Geschichte von Verfilmungen von Videospielen stand ich dem Projekt sehr skeptisch gegenüber. Dann trudelten jedoch die ersten Reviews ein und alle waren mehr oder weniger euphorisch. Nun kann ich nach der Sichtung sagen: Mit Recht.

Die Story selbst ist relativ simpel und kann ihre Herkunft aus einem Computerspiel nicht verleugnen: Bringe Person X – Ellie (Ramsey) – in einer postapokalyptischen Welt von A nach B, weil diese Person eventuell ein Gegenmittel oder eine Impfung in sich trägt. Die Serie Z Nation basierte auf der gleichen Story. Da das etwas dünn ist, franst die Story gerne aus und wendet sich in langen Rückblicken der Entstehung des Virus, dem Hintergrund der beiden Hauptfiguren oder erzählt gar die Lebensgeschichte ganz anderer Personen, die nur geringe Überschneidungen mit den Protagonisten haben. Und genau darin liegt die Stärke der Serie. Trotz durchgehender Haupthandlung nimmt sie sich die Zeit für wirklich tolle Einzelepiosden, angefangen beim Staffelauftakt mit der Einführung von Joel (Pascal) und dem Ausbruch der Infektion, über Ellies (Ramsey) letztes Treffen mit ihrer Freundin bis hin zur wunderbaren und emotionalen Geschichte von Bill (Nick Offerman) und Frank (Murray Bartlett).

Das Herzstück der Serie ist jedoch das Zusammenspiel zwischen Joel (Pascal) und Ellie (Ramsey) und man merkt im Laufe der Staffel, wie die beiden als Team zusammen wachsen. Sie liefern sich witzige Wortgefechte und passen immer mehr aufeinander auf. Das klingt zwar wie ein beliebiger Buddy-Cop-Film, funktioniert aber gut und gipfelt schließlich im Staffelfinale.

Daneben besticht die Serie durch ihre tolle Optik. Ob es nun die verlassenen und verfallenen Großstädte sind oder die verschneiten Landschaften mit dem Westerndorf in den Bergen – man wünscht sich einen immer noch größeren Fernseher, um die Panoramen in ihrem ganzen Glanz sehen zu können. Das ist kein Vergleich mit dem körnigen Bild eines The Walking Dead. Dafür allerdings konnte letztere sehr viel besser damit punkten, ein diffuses Bedrohungsgefühl zu verbreiten. Ständig traf man dort auf Zombies, hinter jeder Ecke, in jedem Schuppen konnte die Gefahr lauern. Bei The Last of Us ist die Welt dagegen ziemlich leer und die anderen Überlebenden oft etwas simpel als Gegenpol konstruiert.

Insgesamt ist es eine wirklich starke Serie, der abseits der Highlightfolgen noch etwas der Mut gefehlt hat, etwas Besonderes zu schaffen.

Viking Wolf (Norwegen, 2022, Netflix) – 6 von 10

Könnte mich bitte in Zukunft jemand davon abhalten, mir Netflix-Filme ohne großen Namen anzuschauen? Die Wahrscheinlichkeit eines Geheimtipps zu finden, den es nur noch zu entdecken gilt, ist mittlerweile äußerst gering. So auch bei diesem norwegischen Horrorfilm, der äußerst schleppend beginnt. Leider kann der Film die Versprechungen des Intros, in dem das große, historische Fass aufgemacht wird und der auf die titelgebenden Wikinger Bezug nimmt, zu keiner Sekunde halten. Die zweite Hälfte ist dann tatsächlich etwas gelungener, wenn sich die Jugendliche Thale (Elli Rhiannon Müller Osborne) langsam in einen Werwolf verwandelt. Hier ist die Story so klassisch, wie es nur geht und wird angenehm knapp erzählt. Das reicht aber insgesamt nicht, um aus dem Film mehr als nur ein durchschnittliches Fernseherlebnis zu machen.

Letztes Jahr eröffneten Shame für mich das Konzertjahr und am Ende wählte ich es als mein Konzert des Jahres. Fast genau ein Jahr später sind Shame wieder in München. Und wieder eröffnen sie mein Konzertjahr, mit einem neuen Album im Gepäck und in einer größeren Location. Die Erwartungen waren dementsprechend hoch.

Shame (UK) – München, Technikum

Auch dieses Mal waren Shame live ziemlich toll. Sie haben losgelegt wie die Feuerwehr, starteten mit Fingers of Steel, dem Eröffnungstrack vom neuen Food for Worms Album und waren schnell bei Alphabet und Concret. Sänger Charlie Steen entledigte sich schon früh seines Hemdes und Gitarrero Eddie Green fegte über die Bühne.

Also alles wie immer? Fast. Der Sprung in die größere Location hat nicht ganz geklappt, das Technikum im Werksviertel war nur so halb gefüllt. Fand ich persönlich ja recht angenehm, aber die Band dürfte sich mehr erhofft haben. Die Stimmung war trotzdem gut und ausgelassen, in der Mitte war es sehr aktiv, was mir als mittlerweile pensionierter Seitensteher schnell aufgefallen ist. Und ich fremdel immer noch ein wenig mit dem neuen Album. Womit ich nicht sagen möchte, dass dieses schlecht wäre. Im Gegenteil. Aber es braucht wohl einige Aufmerksamkeit, um es richtig schätzen zu können. Die konnte ich ihm bisher aber noch nicht widmen. So waren die neuen Songs für mich teilweise noch etwas die Stimmungskiller, während die alten Sachen nach wie vor sehr gut gehen. Tasteless, 6/1, One Rizla – alles immer noch großartig. Kurz vor Schluß gab es dann auch noch Snow Day. Dieser fantastische Song, den man immer und immer wieder hören kann, der live etwas schwierig ist, aber dringend dazu gehört.

So war auch dieser Auftritt wieder eines tolles Konzert, ich würde jederzeit wieder zu Shame kommen. Nur ganz so euphorisch wie im letzten Jahr war ich danach dann doch nicht.

(Die komplette Setlist gibt es hier)

Da es heute eh so wenig gibt, verbrate ich noch einen alles andere als geheimen Tipp. Aber auch in der akutellen Popmusik verirrt sich immer ja wieder ein Song, der tatsächlich richtig gut ist und bei dem man das Gefühl hat, er wird nicht nur einen kurzen Popularitätsmoment haben. Deshalb nun die geschätzte Miley Cyrus mit Flowers. Stand jetzt hat das offizielle Video bereits 341 Mio. Aufrufe, lasst da gerne noch den ein oder anderen Aufruf dazukommen.

Gesehene Spiele in dieser Saison: 24 von 26 Liga-Spielen = 92%.

Am Samstag gab es ein 1:1 gegen Eintracht Braunschweig. Aber das interessierte wenige Stunde nach Abpfiff schon niemanden mehr.

Denn plötzlich veröffentlichte der KSC eine Pressemeldung und verkündete eine „strategische Neuausrichtung“, weswegen Oliver Kreuzer, Geschäftsführer Sport, mit sofortiger Wirkung abberufen wird. Der geschasste Kreuzer erfuhr laut dpa davon per Mail, als er im Auto unterwegs war. Die Kommunikationsabteilung sah sich aufgrund des Timings gezwungen, wenig später ein „Bei dieser Meldung handelt es sich nicht um einen Aprilscherz“ nachzuschieben.

Ich möchte mich gar nicht so sehr über die inhaltlichen Gründe der Trennung auslassen. Über die Beurteilung Kreuzers wird seit Jahren unter den KSC-Fans gestritten. Aber die Art und Weise, wie diese Trennung kommuniziert wurde, ist bedenklich. Wenn er davon wirklich, so wie er zitiert wurde, per Mail informiert wurde und er keinerlei Vorwarnungen bekommen hatte, ist das völlig inakzeptabel. Er war sechs Jahre Spieler des Vereins und über acht Jahre als Sportdirektor und Geschäftsführer Sport tätig. Wenn man es nicht nötig hat, so jemanden in einem persönlichen Gespräch vom Ende seiner Karriere zu unterrichten, ist das gesellschaftlich sehr traurig. Diese Trennung per einfacher Meldung der Öffentlichkeit zu verkünden und keine Pressekonferenz abzuhalten und persönlich dafür einzustehen, das ist feige. Das an einem 1. April zu machen ist schlicht dumm.

  • März: Obwohl es nicht sehr viel mehr als den Standard-Content gab (und Britney), entwickelte sich der März 2023 zum erfolgreichsten Monat auf dieser Seite seit dem Januar 2022, gemessen an den Page Impressions, und mit den meisten Likes seit einem Jahr. Auch wenn die Besucherzahlen dagegen auf einem gewöhnlichen Niveau waren und es insgesamt ja sowieso nicht um die Zahlen geht, ist es doch trotzdem eine schöne Motivation.
  • Kahn vs. Matthäus: Normalerweise schaue ich mir die Vorberichte vor dem Sky-Topspiel ja nicht an. Dieses Mal war ich aber dabei und wurde damit Augenzeuge, wie die Führung des FC Bayern mal wieder kein gutes Bild abgab. Immerhin gab Oliver Kahn zu, dass die Kommunikation um die Entlassung von Julian Nagelsmann eine Katastrophe war.
  • FCBBVB: Als dann das Topspiel startete, wurde ich von der oben erwähnten Entlassung Oliver Kreuzers überrascht. Und als dann der BVB-Torwart Gregor Kobel die Mutter aller Luftlöcher fabrizierte, war das Spiel, auf welches ich mich die ganze Woche gefreut hatte, in meiner Aufmerksamkeit ganz gelaufen.
  • Bruce Willis: Nachruf in 21 Trailern: Am 1. April wurde der letzte Film mit Bruce Willis veröffentlicht. Der Wortvogel blickt deswegen zurück auf dessen Karriere.

Herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit und habt einen guten Start in die neue Woche!

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