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KW 09/2024: The Outlaws, Poor Things, Knochen & Dampf und Gyeongseong Creature

Happy Sunday!

Wollen wir heute den Beitrag doch einmal mit einem Zitat aus der Wikipedia starten: „[Im Steampunk] werden einerseits moderne und futuristische technische Funktionen mit Mitteln und Materialien des viktorianischen Zeitalters verknüpft, wodurch ein deutlicher Retro-Look der Technik entsteht. Andererseits wird die Kultur dieser Ära idealisiert präsentiert. Steampunk fällt damit in den Bereich des sogenannten Retro-Futurismus, also einer Vorstellung der Zukunft aus der Perspektive früherer Zeiten.“ In dieser Woche fallen demnach gleich zwei Einträge in das Segment des Steampunks.

Außerdem dabei: Eine Horrorserie aus Südkorea und eine Dramedy aus England.

Schon lange war ich nicht mehr an der Isar. Daher nutzte ich das sonnige Wetter am vergangenen Sonntag für einen kurzen Ausflug dorthin und machte von der Reichenbachbrücke aus das obligatorische Foto auf den Fluß. Lange hielt ich es dort jedoch nicht aus. Man sieht es dem Bild nicht an, aber bei etwas Wind war es doch noch recht frisch. War ja auch erst Ende Februar.

Der dritte Roman des Jahres ist beendet. Meine Wahl fiel dieses Mal auf ein Buch, welches in diesem Jahr auf der Longlist für den deutschen Selfpublishing Buchpreis stand:

Jasmin Jülicher – Knochen & Dampf (Deutschland, 2023) – 7 von 10

Klappentext: Als in einem Ossarium des Kaisers ein überzähliges Skelett gefunden wird, erhält die Privatermittlerin Mary Parker den Auftrag, die Identität des Toten festzustellen. Schnell findet sie zusammen mit einem jungen Forensiker heraus, wer der Tote war – eine brisante Information, die den Frieden des abgeschotteten Reichs in Gefahr bringen könnte. Aber damit nicht genug: Der Tote ist ermordet worden. Und Verdächtige gibt es im kaiserlichen Palast im Überfluss… Ein Kriminalroman im fiktiven Deutschen Autonomen Kaiserreich des neunzehnten Jahrhunderts inmitten von Dampfmaschinen und umgeben von einer allumfassenden Mauer.

Review: Ähnlich wie die Sciene-Fiction bietet offenbar auch das Genre Steampunk eine Möglichkeit, um klassische Geschichten in einem anderen Umfeld zu erzählen und so etwas Neues zu erschaffen und ein anderes Publikum anzusprechen. So macht es auch Knochen & Dampf von Jasmin Jülicher, denn letztlich ist es im Prinzip ein klassischer Krimi, in dem ein ungleiches Ermittlerduo auf der Suche nach einem Mörder ist. Was simpel klingt, muss aber erst einmal umgesetzt werden und das schafft Jülicher ausgezeichnet. Der Fall ist knifflig, spannend, gut aufgebaut und liefert eine zufriedenstellende Auflösung. Die beiden Ermittler sind interessant und sympathisch und der angenehme Schreibstil sorgt dafür, dass man schnell in einen guten Lesefluss gelangt. Aber auch das sei gesagt: Gerne hätten die Ermittlungen noch etwas abwechslungsreicher sein und aus mehr bestehen dürfen, als aus Befragungen und forensischen Untersuchungen.

Das Setting liefert für diesen Krimi einen faszinierenden Schauplatz. Vor allem die politischen und gesellschaftlichen Leitplanken sind spannend. Über das abgeriegelte deutsche Kaisserreich würde ich gerne mehr erfahren! Die Verknüpfung zwischen diesem Umfeld und dem Mordfall ist ebenfalls gut gelungen. Nicht ganz so stark ins Gewicht fallen dagegen die technischen Aspekte dieses alternativen Szenarios. Sie werden oft nur am Rande gestreift, gerade genug, um sie sich immer mal wieder zurück ins Gedächtnis zu bringen. Lediglich im Showdown wird ein technisches Gimmick noch einmal fast pflichtschuldig mit eingebaut. Hier hätte gerne noch mehr kommen dürfen.

Fazit: Gelungener Krimi in einem spannenden Umfeld, der sich gerne noch etwas mehr hätte trauen dürfen.

Gyeongseong Creature (Staffel 1, 10 Folgen, Südkorea, Netflix) – 5 von 10

Auf der Suche nach etwas Monsteraction bin ich auf diese aktuelle Produktion aus Südkorea gestoßen. Die Serie spielt im Jahr 1945, als Korea von Japan besetzt war – ein Trauma, was bis heute noch nachhallt. In einem Krankenhaus wurde ein Kreatur erweckt, die nicht besonders friedlich ist. Das Monster ist ganz annehmbar animiert und erhält im Laufe der Staffel eine recht spannende Entstehungsgeschichte. Aber darüber hinaus konnte mich nur wenig begeistern. Das Monster ist meist nur Mittel zum Zweck und hat besonders in der ersten Staffelhälfte nur wenige Auftritte gegen Ende der Episoden. Viel mehr stehen die menschlichen Figuren im Vordergrund, namentlich Jang Tae-sang (Park Seo-joon) als reicher Pfandleiher und Schönling, sowie Yoon Chae-ok (Han So-hee) als weiblicher Sidekick, die beide jedoch nur wenig Interesse an ihren Figuren wecken können. Die Kulissen wirken immer viel zu künstlich und steril, als würde man sich ein Bühnenstück ansehen. Und die Folgen sind mit über einer Stunde Laufzeit einfach zu lang. Schade, aber für mich hat das einfach nicht funktioniert.

The Outlaws (Staffel 1, 6 Folgen, UK, ZDFneo) – 8 von 10

Eine Gruppe von unterschiedlichen Kleinkriminellen (Rhianne Barreto, Gamba Cole, Stephen Merchant (der die Serie auch mitentwickelt hat), Christopher Walken, Darren Boyd, Eleanor Tomlinson und Clare Perkins) muss zusammen Sozialstunden ableisten und wächst dabei zusammen. Denn nicht jede(r) von ihnen kann seine kriminielle Vergangenheit einfach so hinter sich lassen. Was unspektakulär klingt, entpuppt sich als nette Dramedy mit einem sympathischen Cast. Nach und nach erfährt man, warum sie alle in dieser Situation gelandet sind. Und wenn sich die Ereignisse um sie herum immer mehr auf sie fokussieren, hofft man erst recht, dass sie alles schadlos überstehen. Insgesamt ist es eine sehr nette Serie mit einem bunten Cast und vielen Facetten, die eine gewisse Spannbreite an Emotionen auslösen. Und mit sechs Folgen ist diese Staffel auch um keine Episode zu lang. Klein, aber fein.

Poor Things (UK) – 8 von 10

Manche Filme laufen einfach so durch, gefallen einem gut und fertig. The Holdovers vor ein paar Wochen war so ein Fall. Aber ab und an gibt es auch Filme, über die möchte man sich danach austauschen, weil sie so kontrovers oder so besonders sind. Poor Things ist einer dieser Filme. Regisseur Giorgos Lanthimos macht mit diesem Film eine eigene Welt auf. Es ist eine Welt, so wie man sich in der Vergangenheit vielleicht die Zukunft vorgestellt hatte, mit beeindruckenden medizinischen Kniffen und technisierten Städten. Die Kamera unterstützt diese künstliche Welt, sucht sie sich doch immer wieder Einstellungen und Winkel, welche diese Künstlichkeit betonen und die Kamera eben nicht als unauffälligen Tunnel zum Publikum nutzt. In all dieser künstlichen Umgebung fällt die erschaffene Bella (Emma Stone) nicht groß als Fremdkörper auf, auch wenn sie Besonders ist. Mit einem kindlichen Gehirn ausgestattet entdeckt sie im Laufe des Filmes die Welt und Stone macht das großartig, bei weitem nicht nur wegen ihren freizügigen Szenen. Nicht minder stark ist Mark Ruffalo als welterfahrener Lebemann, der Bella an die Hand nimmt und sie aus ihrem Elternhaus herausholt. Überhaupt sind es die Männer in ihrem Leben, die Bella prägen. Weibliche Vorbilder hat sie nur selten – etwas, was sich in diesem Film auch hinter der Kamera fortsetzte. Ihr Werdegang ist unterhaltsam und verstörend zugleich. Über so manche Längen in der Handlung kann das jedoch nicht hinweghelfen, die Kreuzfahrt-Episode und der etwas zu lange Abschnitt in Paris seien dafür stellvertretend genannt. Und ja, auch die spezielle Optik kann eine Herausforderung sein. Und so ergibt das für mich am Ende knapp noch die acht Punkte. Fischaugenoptik-Enthusiasten mögen vielleicht sogar einen Punkt mehr geben.

Gesehene Spiele in dieser Saison: 19 von 24 Liga-Spielen = 79%.

Im Primetimespiel gegen die SpVgg Greuther Fürth gab es den zweiten 4:0 Erfolg in Serie. Wieder zu Null gespielt, die defensivere Variante mit Gondorf und Rapp im Mittelfeld scheint sich langsam zu etablieren. Der KSC war fast das gesamte Spiel über das bessere Team und konnte es sich sogar erlauben, einen Elfmeter zu verschießen. Matanovic schoß den KSC kurz vor der Halbzeitpause (mal wieder) in Führung und legte in der 78. Minute mit dem 2:0 nach. Der eingewechselte Schleusener legte noch einen Doppelpack nach.

In der Tabelle steht nun ein Platz 8.

  • Statistik Februar: War schon der Januar der an Seitenaufrufen gemessene erfolgreichste Monat aller Zeiten für diese Seite, setzte der Februar noch einmal einen drauf. Der Grund war natürlich mal wieder Google, über dessen Suche so viele Sessions wie noch nie initialisiert wurden. Eine CTR von 4,1% ist aber auch wirklich stark. Einmal mehr war der Artikel zu Black Mirror der Treiber, der auf eine CTR von 13,6% gekommen ist. Alleine in diesem Jahr wurde der Artikel bereits über 1.700mal aufgerufen. Und das führt mich zum nächsten Thema.
  • VG Wort: Ich habe mich bei der Verwertungsgesellschaft Wort angemeldet. Diese schüttet für ihre Mitglieder jährlich Gelder aus, auch für Online-Blogs. Voraussetzung dafür ist eine gewisse Länge der Artikel und eine Mindesabrufzahl von 1.500 aus Deutschland. Dafür gibt es zwar nur einen zweitstelliger Betrag, aber immerhin. Die Anmeldung ist etwas bürokratisch (aber ohne Fax), aber seit ein paar Tagen bin ich nun registriert und der Black Mirror Artikel wird offiziell gemessen. Ob es dafür dann wirklich etwas gibt, erfahre ich erst nächstes Jahr.
  • Und nun… zur Werbung: Der Wortvogel über die VG Wort und die Monetarisierung seines Hobbys.
  • Nebeneinkommen als Blogger: Der Webtimiser erklärt, wie die VG Wort einem zum Schotter führt.

Herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit und habt einen guten Start in die neue Woche!

8 Kommentare

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