Der richtige Ton

Konzert-Dreierlei: The Hives, My Ugly Clementine und Black Box Revelation

Kurz vor meinem Urlaub stand noch einmal ein Wochenende auf dem Plan, auf das ich mich schon seit Wochen – wenn nicht sogar seit Monaten – gefreut habe. Drei Konzerte an drei Abenden in Folge. Wie es sich doch manchmal so ausgeht! Und das auch noch genau zur Wiesn-Zeit und während eine Künstlerin namens Helene Fischer einige Abende in Folge die große Olympiahalle füllte. Dazu traten am gleichen Wochenende auch noch die Temples und The National in München auf.

Viel los also in der Stadt, ein volles Programm, aber ich habe meine Zeit hier verbracht:

The Hives (Schweden) – München, Tonhalle

Den Anfang machten am Freitag die Schweden von The Hives – eine Band, an die ich in den letzten Jahren fast gar keine Gedanken verschwendet habe. Vielleicht hängt das mit diesem traumatischen Festival zusammen, vielleicht auch nicht. Dass ich sie vermisste habe, wurde mir erst klar, als sie im Frühjahr eine neue Single veröffentlichten. Seitdem konnte ich ihr Live-Konzert in der ausverkauften Tonhalle kaum erwarten.

Und mit genau dieser neuen Single, Bogus Operandi, eröffneten sie das Konzert. Und legten mit Main Offender und Walk Idiot Walk nach. Was für ein Knallstart! Ich war jetzt schon außer Puste. Es war, als wären sie nicht weggewesen, als hätte ich sie erst neulich live gesehen. Alles so vertraut, alles so frisch, kein Retro-Charme, sondern aktuell. Nur ich bin in der Zwischenzeit scheinbar irgendwie gealtert. Man muss nicht alle ihre Songs kennen, um auf dem Konzert Spaß zu haben, denn ehrlichweise ist ihr Spielraum ja recht begrenzt. Und so findet man auch in unbekannte Lieder schnell rein. Aber diesen einen Song kennt jeder. Hate To Say I Told You So kam schon in der Mitte des Sets und das Publikum flippte aus. Was für ein Kracher, immernoch!

Danach brachten sie das Konzert sicher ins Ziel. Das neue Countdown to Shutdown beendete das reguläre Set, Tick Tick Boom die Zugabe. Auch wenn 15 Minuten mehr durchaus noch drin gewesen wären. Nass geschwitzt und glücklich verließen wir nach einer sehr guten Stunde die Tonhalle. (komplette Setlist)

My Ugly Clementine (Österreich) – München, Ampere

Seit einigen Jahren wartete ich auf einen Gelegenheit, My Ugly Clementine endlich einmal live zu hören. Aber es kam immer etwas dazwischen. Corona, Tour-Verschiebungen, man kennt das ja. Mittlerweile haben sie bereits ihr zweites Album veröffentlicht und ich konnte sie schon im Sommer auf einem Festival live sehen, aber war nur so mäßig begeistert. Wie würde es nun am Samstag im ebenfalls ausverkauften Ampere werden?

Was die Location doch für einen Unterschied macht. Auf der großen Festival-Bühne, auf der sie damals am frühen Nachmittag gespielt hatten,  gefielen sie mir ja nur mäßig gut. Aber nun im kleinen Ampere, mit der Nähe zum Publikum, da war das deutlich besser. Eine sympathische Band mit schönen Poprock-Songs. Never Be Yours stach da in den ersten Hälfte hervor, aus der zweiten habe ich Feet Up (höre hier) als Ohrwurm mit in die nächsten Tage genommen. Band und Publikum tauten während des Konzerts zusehends auf, so dass es insgesamt ein guter Abend wurde und mit dem Cover von What’s Up einen weiteren Höhepunkt im Zugabenblock fand. (komplette Setlist)

Black Box Revelation (Belgien) – München, Milla

Den Abschluß des Konzert-Trios bildeten Black Box Revelation am Sonntag in der schönen Milla. Zugegeben, keine Band, die ich jetzt unbedingt hätte sehen müssen, schließlich war ich auch schon 2017 dabei und habe seit dem nichts Neues mehr von ihnen vernommen. Aber der Auftritt sollte das Wochenende rund machen. Und es war eine belgische Band, wenige Tage bevor ich nach Belgien fliegen wollte. Wenn das kein Zeichen war?

Aber es wurde, wie ich es befürchtet hatte: Ich kannte keinen einzigen der gespielten Songs so wirklich. Es wurde aber auch so, wie ich es mir erhofft hatte: Sie spielten feinstes Blues-Rock und wenn man diesen Sound mag, war man hier an diesem Abend komplett richtig. Nachhaltig im Kopf geblieben sind mir Alcohol, I Think I Like You und War Horse. Was die anderen Songs aber nicht abqualifizieren soll. Und die Milla als Location steht – wenn sie so locker gefüllt ist wie an diesem Abend – eh außer Frage. Ein guter Abschluß des Wochenendes.

Am Montag danach war ich übrigens noch arbeiten (Home Office), bevor ich am Dienstag in den Urlaub aufgebrochen bin.

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