Was mit Medien

Blogparade – Film: 4. Buch vs. Film

Im Blogger-Forum wurde gefragt, wie man denn zu dem Thema Buchverfilmungen steht. Ein interessantes Thema, zu dem ich mich doch gerne äußern möchte. Und ich sage es gleich: Weder von Harry Potter noch von den Tributen von Panem habe ich bisher irgend etwas gelesen oder gesehen.

Generell aber halte ich Verfilmungen von Büchern für eine gute Sache. Meiner Meinung nach sind gute Filme meistens eher Ideen-getrieben als Bild-getrieben. Daher macht es durchaus Sinn, wenn sich Filmstudios bei Geschichten bedienen, die sich unabhängige Autoren ausgedacht haben, die dabei nicht in erster Linie eine visuelle Gestaltung im Kopf hatten.

Allerdings gilt: Ein gutes Buch ist ein gutes Buch, ein guter Film ist ein guter Film. Bei der Verfilmung muss man also darauf achten, die Geschichte mediengerecht umzusetzen. Der Film muss für sich alleine stehen können, man muss ihm folgen können, ohne das Buch zu kennen.

Sehr schön haben das zum Beispiel die beiden Hornby Verfilmungen About A Boy und High Fidelity gemacht. Die Stimmung der Geschichte kommt sehr schön rüber, die Voice-Over sind gut integriert, aber trotzdem haben sich die Regieseure die Freiheit genommen, Kleinigkeiten an der Story zu verändern. Bei einem anderen Klassiker (sowohl als Film, als auch als Buch) wurde ebenfalls eine Kleinigkeit verändert. Die Schlußszene beim alten Planet der Affen-Film, als Charleton Heston auf dem Pferd am Strand entlang reitet und auf den Kopf der Freiheitsstatue trifft? Gibt es im Buch nicht, mit dem Film wurde sie berühmt. Weitere Literaturverfilmungen, die ich mag: The Beach mit DiCaprio, Das Parfum, sowie ein weiterer Klassiker als Buch und Film: Clockwork Orange.

Manche Verfilmungen schießen ein wenig über das Ziel hinaus im Bestreben, seltsame oder skurille Figuren oder Geschichten auf die Leinwand zu übertragen. Da fällt mir sofort immer das enttäuschende Soloalbum ein (was habe ich das Buch geliebt), aber auch The Rum Diary, Trainspotting (den ich nach der Hälfte aus gemacht habe) und leider auch Per Anhalter durch die Galaxis gehören dazu.

Durch Verfilmungen hat man leichter die Möglichkeit, an die verschiedenen Geschichten zu kommen. Bisher habe ich nur von Filmen geschrieben, von denen ich auch die Bücher kannte, um vergleichbar zu bleiben. Natürlich hat man aber auch schon jede Menge Verfilmungen gesehen, von denen man die Bücher nicht kennt. Z.B. die beiden Verblendung-Verfilmugen (wo sowohl die schwedische, als auch die US-Variante gut waren), Cloud Altas im vergangenen Jahr oder jede Menge andere. Eine große Übersicht findet man u.a. hier.

Aber woran man denken sollte: Was man als Buch nicht lesen würde, sollte man sich als Film auch nicht unbedingt anschauen. Was habe ich mich bei Herr der Ringe und Game Of Thrones gelangweilt!

Ich bin ja für jeden Film dankbar, der keine Fortsetzungen ist und in der kein blöder Comic-Superheld die Welt rettet. Daher würde ich mich sehr freuen, wenn man Das finstere Tal mal verfilmen würde, ein Western in den Alpen, wo der geheimnisvolle Fremde stilecht unter den Einheimische aufräumt. Oder wenn man vielleicht auch Papillon eine moderne Verfilmung bescheren würde.

Was haltet ihr von Verfilmungen, welche Bücher würdet ihr gerne auf der großen Leinwand zum Leben erwecken lassen?

4 Kommentare

  • Bonnie

    Mieses Karma von Safier 😀 Leider wurde nur Jesus liebt mich verfilmt, aber das Buch fand ich nicht so gut und den Film habe ich nicht gesehen. Für Mieses Karma müsste man Animieren – gibt es gute Animation-Studios in DE?
    I don’t know

  • ide02

    Ich tue mich meistens sehr schwer mit Filmen, bei denen ich vorher die entsprechenden Bücher gelesen habe und umgedreht genauso: Schaue zu erst den Film und lese dann noch mal, werde ich häufig enttäuscht. Fakt für mich ist: Filme zerstören meine Phantasie. Ich stelle mir häufig Buch-Charaktere oder Orte oder Handlungen ganz anders vor, wie sie dann auf der Leinwand gezeigt werden. Führt zu Frust. Und somit halte ich mich – jedenfalls meistens – an eine von mir selbst aufgestellten Regel: Schaue niemals den Film zu einem Buch, was du gelesen hast und umgekehrt. Und meistens habe ich diese Regel noch nicht bereut. Aber klar, es gibt bei mir auch Ausnahmen. Beispielsweise habe ich den Film „Der Wolkenaltas“ gesehen und nun steht das Buch im Regal und möchte noch gelesen werden. Doch bewusst warte ich noch etwas. Damit ich den Film größtenteils vergessen habe.

  • Ly

    London ist unglaublich!! :))
    Ich bin mir sicher das es dir gefallen wird! Hihi ich versuch bis Februar mal ein paar Tipps zusammen zu stellen 😉

    Liebe Grüße, Ly

  • Nummer Neun

    @Bonnie: Mit Animationsfilmen kenne ich mich nicht so aus, aber was man so aus Deutschland gesehen hat, hing das ja einige Jahre der Entwicklung hinterher! Aber willkommen hier 🙂

    @ide: Der Wolkenatlas steht bei mir auch noch auf der Liste. Aber nach dem ich den Film gesehen hatte, wollte ich auch erst noch ein wenig Zeit vergehen lassen.

    @Ly: Bin gespannt, was du zu berichten hast 🙂

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