Der richtige Ton,  Was mit Medien

KW 24/2025: 1923, Doppelhaushälfte, Shame und A Quiet Place 2

Happy Sunday!

Prequels, Sequels, Reboots, Fortsetzungen. Spätestens seit Titanic 2 – Die Rückkehr ist nichts mehr davor sicher. In dem Einerlei sticht trotz allem immer mal wieder etwas heraus. So wie jetzt die Ankündigung auf Spaceballs 2! Durchkämmt die Wüste, Lord Helmchen is back!

Auch im medialen Wochenrückblick geben sich die Fortsetzungen die Klinke der Drehtür in die Hand. Zwei zweite Staffeln und ein zweiter Teil – überraschenderweise halten alle ungefähr das Niveau des Vorgängers. Im Guten wie im Schlechten. Dazu die Ankündigung des mittlerweile vierten Albums einer bekannten Musikgröße auf dieser Seite. Lasset die Spiele also beginnen!

An diesem Wochenende war Stadtgeburtstag in München, mit einigen Ständen, Bühnen und Attraktionen im Bereich der Altstadt. Das traf auf einen richtig guten Sommertag am Samstag und auf unsere Pläne, an diesem Tag zum ausgiebigen Daytime Drinking unterwegs zu sein. Das alles kam am Wittelsbacher Platz zusammen, auf dem ein Riesenrad aufgebaut war und in dem wir eine Runde drehten, mit schönem Blick auf das Müchener Stadtzentrum.

1923 (Staffel 2, 7 Folgen, USA, Paramount+) – 5 von 10

Ich bin ein großer Fan von Yellowstone. Die Mutterserie landete auf #2 in meinem Ranking 2023, das erste Spin-Off 1883 (9/10) gewann diese Kategorie sogar 2024. Nur mit der ersten Staffel des zweiten Spin-Offs 1923 (6/10) fremdelte ich etwas. Leider wurde das mit der zweiten Staffel nicht besser. Der Cast mit Harrison Ford und Helen Mirren als Familienoberhäupter auf der Ranch liest sich erst einmal gut, der Schwerpunkt liegt aber wieder woanders. Während sich die anderen Serien sehr auf die Ranch und die Gegend als Mikrokosmos konzentrieren, wird in 1923 in der ersten Staffel die ganze Welt und nun in der zweiten Staffel ganz Nordamerika bespielt. Diese Weitläufigkeit tut der Serie nicht gut. Spencer Dutton (Brandon Sklenar) ist auf dem beschwerlichen Rückweg zur Ranch, seine Frau Alexandra (Julia Schlaepfer) ebenfalls. Sie sind getrennt voneinader unterwegs und erleben jeweils auf dem Weg dorthin eine wahre Tour de Force. Sie nehmen quasi alles mit, was auch nur schief gehen kann. Das ist auf Dauer ermüdend mitanzusehen. Auch optisch funktioniert das nicht, denn gegenüber der weiten Landschaften der Heimat wirkt das oft arg kulissig oder wie direkt aus dem Computer. Die Seefahrt mit der mitfliegenden Möwe als negativer Höhepunkt. Daheim gerät der Konflikt mit dem hintertückischen Donald Whitfield (Timothy Dalton) immer mehr aus den Fugen, ein Mann ohne Gewissen und Moralvorstellungen. Warum er so ist? Bleibt rätselhaft. Und dann gibt es schließlich noch den letzten Handlungsstrang um die Indigene Teonna (Aminah Nieves), der sich nicht so richtig in die Gesamthandlung integrieren mag, weil es so gut wie keine Überschneidungen mit den Duttons gibt. Nein, also man merkt, auch im zweiten Jahr werde ich mit 1923 nicht warm.

Doppelhaushälfte (Staffel 2, 8 Folgen, Deutschland, ZDF Mediathek) – 8 von 10

Hatte mich die erste Staffel noch durch ihre unverkrampfte Lockerheit überrascht (8/10), überraschte mich die zweite Staffel nun damit, dass sie das Niveau ganz einfach halten kann. Weiterhin teilen sich die Knuppes (Milan Peschel und Minh-Khai Phan-Thi) und das Paar Kröger/Sawadi (Benito Bause und Helena Yousefi) mit ihren jeweiligen Kindern ein Haus im Berliner Umland. Social Clash und Culture Clash sind die Basis der Comedy und funktionieren auch im zweiten Jahr noch ausgesprochen gut, ohne jemanden schlecht darstehen zu lassen. Und schön auch zu sehen, dass sich die Serie mit ihren Albernheiten und Übertreibungen wohltuend von den ganzen ambitionierten Dramedys dieser Welt abhebt. Wie in den guten Sitcoms der 1990er können sich auf einmal in einer Folge alle für den Golfsport interessieren, ohne dass es danach jemals wieder ein Thema wird. Besonderes Highlight war die Finsterwalde-Episode zum Abschluß, in der vor allem Bause noch einmal richtig aufdrehen darf. Da verzeiht man auch mal schwächere Experimente wie die Metaverse-Episode.

A Quite Place 2 (Regie: John Krasinski, USA, 2020, Paramount+) – 8 von 10

Nach dem gelungenen und innovativen erstem Teil (8/10) steht dem auch die direkte Fortsetzung in Nichts nach. Der spannende Beginn spielt noch an Tag eins der Invasion der außerirdischen Wesen. Danach springt der Film in die Zeit nach dem ersten Teil. Evelyn (Emily Blunt) und ihre Kinder treffen dort auf Emmett (Cillian Murphy), der sie vor den Monstern rettet. Auch wenn die Fortsetzung einen leichten Hänger in der Mitte hat, bleibt er bis zum Ende spannend. Die Stille wird als Stilmittel effektiv eingesetzt. Das höhere Budget schlägt sich in einer größeren Screentime für die Monster wieder. Der Film ist nicht mehr nur ein Kammerspiel, sondern hat auch einige größere Actionsequenzen zu bieten. Die Handlung entwickelt sich an zwei Locations weiter, die geschickt miteinander verschnitten sind. Auch wer keinen Horror mag, findet hier genug Möglichkeiten zum Nägel kauen.

Die Newcomer von einst sind mittlerweile längst etabliert. Das Debutalbum von Shame landete bei mir 2018 auf #1 im Jahresranking, das zweite Album 2021 auf #2. Demnächst erscheint das bereits vierte Album der Post-Punker aus UK. Marktüblich kommt mit der Ankündigung auch ein erster Song des neuen Albums und hier ist er: Cutthroat. Das Video spielt auf einer Zirkusrennbahn wie damals bei Beady Eye, der Song ist catchy und bietet den typischen Sound, angereichert mit einer etwas präsenteren Gitarre als gewohnt.

Das war es für heute. Möge der Saft mit euch sein!

2 Kommentare

  • S.Mirli

    Ich habe mir alle Yellowstone Staffeln inzwischen zum zweiten Mal angesehen, bin wie du absolut begeistert davon. Und ebenfalls wie du war ich von 1923 etwas enttäuscht. Der Cast hat ja viel erwarten lassen, aber so richtig ist der Funke nicht übergesprungen, was schon schade ist. Und zu der Manie, von allem eine Fortsetzung oder Prequel oder Sequel oder was auch immer rauszubringen, sage ich besser nichts. Wo sind die neuen Ideen, Innovationen, kein Wunder gehe ich so gut wie überhaupt nicht mehr ins Kino. Nichts desto trotz wünsche ich dir eine fantastische Woche, alles Liebe, x S.Mirli
    https://www.mirlime.at

    • Nummer Neun

      Wow – du hast Yellowstone schon ein zweites Mal gesehen? Ich warte immer noch darauf, dass die finale Staffel endlich komplett bei Paramount+ hinterlegt ist :/

      Die neuen Ideen im Kino gibt es schon immer mal wieder, aber eher bei kleineren Produktionen. Siehe „A Quite Place“. Aber auch dazu gibt es ja schon eine Fortsetzung und ein Prequel.

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