Der richtige Ton,  Was mit Medien

KW 18/2025: Thunderbolts*, Yellowjackets, Serpico und Haim

Sofa, so good!

Das olle Facebook machte mich dieser Tage darauf aufmerksam, ich hätte dort vor 15 Jahren gepostet, dass mein neues Sofa angekommen wäre. Dieses Sofa ist immer noch das Herz meines Wohnzimmers. Ich weiß noch, wie lange ich damals überlegt hatte, ob ich es mir kaufen sollte oder nicht, denn mir kam es damals, ziemlich zu Beginn meines Berufslebens, sehr teuer vor. So viel Geld für ein einzelnes Möbelstück? Nun, so viele Jahre und einen Umzug später, kann ich behaupten: Das Sofa war wohl sein Geld wert. Auch wenn es an der ein oder anderen Stelle schon leicht durchgessen scheint, hat er seine bisherige Zeit gut überstanden und wird mir wohl auch weiterhin noch gute Dienste erweisen.

Gute Dienste erweist euch vielleicht auch der mediale Wochenrückblick mit einem neuen und einem alten Film, der neusten Staffel einer Serie und etwas Musik. Viel Spaß!

Heute mal ein Klassiker, den ich bestimmt jedes Jahr im Programm habe: Der Blick von der Hackerbrücke über die Bahngleise in Richtung Sonnenuntergang. So am Donnerstag aufgenommen nach einem vorherigen Biergartenbesuch.

Yellowjackets (Staffel 3, 10 Folgen, USA, Paramount+) – 7 von 10

Während die zweite Staffel (6/10) aufgrund von einigen seltsamen Storylines in der Gegenwart nicht mehr ganz so stark war wie die Auftaktstaffel, konnte die aktuelle dritte Staffel sich wieder etwas steigern und mich mehr begeistern. Die in der Wildnis verschollenen Teenager-Girls reißen es nämlich wieder raus, auch wenn sie dafür ein wenig Anlauf brauchten. Aber gerade die zweite Hälfte hat es auf dieser Zeitebene in sich. Die Situation spitzt sich zu und die Frage, wie sie mit Coach Scott (Steven Krueger) umgehen sollen, spaltet die Gruppe. Shauna (Sophie Nélisse) erfreut sich am Geschmack der Macht und unerwarteter Input von außen lässt die Lage endgültig eskalieren. Wie viel Zivilisation ist dort noch möglich? 25 Jahre später ist es auch diese Shauna (Melanie Lynskey) um die sich die Schlinge immer enger dreht. Trachtet ihr jemand nach dem Leben? Aber nicht nur sie muss sich fürchten. Und was hat Misty (Christina Ricci) damit zu tun? Die Geschichte in der Gegenwart wirkt teilweise etwas soapig, was nicht ganz zu den tiefen Abgründen des Survival-Horrors passt. Immerhin verzichtet diese Staffel auf solche Ausfälle wie die seltsame Sekten-Geschichte in der Vorgängerstaffel. Es gibt einige interassante Gaststars (wie Joel McHale, dessen Auftritt für einen spannenden Plottwist steht) und der Soundtrack bietet mit vielem auf, was die 1990er so zu bieten hatten. Und der Teaser für Staffel 4 (wenn sie denn kommt) verspricht auch so einiges.

Thunderbolts* (Regie: Jake Schreier, USA) – 7 von 10

Eigentlich bin ich ja kein großer Marvel-Fan. Aber nachdem ich neulich erst Black Widow (7/10) gesehen habe und dieser Film von den Hauptfiguren her in Form von Yelena Belova (Florence Pugh) und dem Red Guardian (David Harbour) daran anschließt und ich außerdem noch einen Kino-Gutschein hatte, habe ich mir Thunderbolts* gegönnt. Offenbar dem letzten Film von Marvels Phase 5. Der Film kann die Zugehörigkeit zu seinem Franchise nicht verbergen, verknüpft aber seine typsichen Zutaten dieses Mal nicht mit einer großen, externen Bedrohung, sondern gekonnt mit dem Blick auf die inneren Zerrisenheiten und Konflikte der Hauptfiguren. Allen voran denen von Yelena – wodurch Florence Pugh ganz klar den Film trägt. Konsequenterweise wird dann auch der finale Showdown, im Prinzip eigentlich ein Marvel-typisches Action-CGI-Gewitter, zu einem abstraktem Kampf auf mentaler Ebene. Der unterwegs getroffene Bob (Lewis Pullman) trägt seinen Teil zum gelungenen Film bei und auch Wyatt Russell als John Walker gefällt. Dagegen war Sebastian Stan als Bucky einer der langweiligsten Superhelden der Geschichte und bei weitem nicht so stark wie in seiner Rolle als Donald Trump in The Apprentice (8/10). Bei allem Lob hat der Film jedoch trotzdem seine Längen und seine offensichtliche Formelhaftigkeit in der Story. Epik der Story und Strahlkraft der Heldenfiguren bleiben ein ganzes Level unter den Avengers, aber das ist vielleicht auch nur der Vergleich zwischen der kleinen Indie-Band und den Stadionrockstars. Charme kann beides haben.

Serpico (Regie: Sidney Lumet, USA, 1973, 3Sat) – 6 von 10

Der Film aus der Frühphase der Karriere von Al Pacino zeigt ihn als jungen Polizisten Serpico, der an der Korruption innerhalb der New Yorker Behörde verzweifelt und dabei nicht mitmachen möchte. Pacino gewann dafür seinen ersten Golden Globe und erhielt seine zweite Oscar-Nominierung und man muss dem Film zu Gute halten, dass er thematisch damals wohl wirklich ein heißes Eisen anpackte. Mir hat er nicht ganz so gut gefallen. Zwar ist Pacino durchaus eindrucksvoll, doch trotz aller Tugendhaftigkeit taugt der Titelheld nicht als Sympathieträger, ist er doch auch im Privaten sehr jähzornig und Ich-bezogen. Der Film folgt stark seiner Figur und ist daher eher Charakterdrama – eine stärkere Fokussierung auf die Korruption innerhalb des Polizeiapparates hätte mir besser gefallen.

Gesehene Spiele in dieser Saison: 27 von 32 Liga-Spielen = 84%. (Saison 2023/24: 76%)

Hätte, hätte, Fahrradkette. Hätte der KSC sein Heimspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern gewonnen, so wären sie jetzt nach 32 Spieltagen auf Platz #7 mit nur zwei Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz zur 1. Liga. Aber das Spiel endete 2:2 und der Weg auf den nötigen dritten Tabellenplatz ist so nun wohl doch zu weit. Es war ein spannendes und intensives Spiel. Man merkte, dass beide Teams gewinnen mussten, um ihre Ziele zu erreichen. Der KSC ging zweimal in Führung, zunächst erneut durch den jungen Ben Farhat, später durch den Routinier Sebastian Jung. Der 1. FCK konnte beides Mal ausgleichen. Am Ende scheiterte der KSC an seiner Chancenverwertung, denn Möglichkeiten auf den Siegtreffer gab es genug.

  • Statistik April: Nach diesem seltsamen Ausreißer im März gingen die Klickzahlen im April wieder etwas nach unten. Zwar auch sichtlich unter denen des Vorjahresmonats, zufrieden bin ich aber trotzdem. Der Beitrag aus dem Jahr 2020 zum Song Crimson and Clover war zum elften Mal in Folge der meistgeklickte des Monats. Dahinter folgte mein alter Beitrag zum Thema Black Mirror, mit der Veröffentlichung der neuen Staffel hat der noch einmal etwas an Fahrt aufgenommen. Wird Zeit, dass ich mir die neue Staffel anschaue, um den Artikel auf den aktuellsten Stand bringen zu können. Wie bereits im vergangenen Jahr klickte mein Beitrag zum Thema BMW Open nicht besonders gut, der letztjährige wurde aber dann zumindest kurz vor der neuen Ausgabe bei Google ordentlich gesucht. Stichwort Google: Eine CTR von 1,6% ist etwas schwächer als gewohnt. Da brachte es dann auch nicht mehr viel, dass die Google Impressionen insgesamt auf dem höchsten Wert seit Januar 2024 waren.
  • Richmond upon Thames: Der Wortvogel war in Richmond bei London, sozusagen auf den Spuren von Ted Lasso.
  • Go east: Halle an der Saale: Dagegen war Danares im Osten des Landes unterwegs und hat Halle besucht.
  • Dresden 2025: Noch einmal Osten – Bullion war für einige Tage in Sachen und schwer angetan von der Stadt an der Elbe.
  • Schloss Altenstein für Ruhesuchende und Geschichtsinteressierte: Weiter nach Thürigen, dort war Jenny von Shadownlight unterwegs.
  • Read around the world: Nigeria: Und weiter geht es auf der wilden Hatz um die Welt – die Bingereaderin macht im bevölkerungsreichsten Land Afrikas Station.

Mit Women in Music Pt III war Haim eines meiner Lieblingsalben von 2020 gelungen. Nun endlich kündigt sich der Nachfolger an. Dieser hört aber nicht auf den Namen Pt IV, sondern wird I Quit heißen und nächsten Monat erscheinen. Einige Songs wurden bereits veröffentlicht, wovon Relationships mein bisher liebster Vorbote ist.

Herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit und habt einen guten Start in die neue Woche!

8 Kommentare

  • bullion

    Danke für die Verlinkung und für den Einblick in deine Statistiken. Bei mir ging es im April auch leicht nach unten. Dennoch weiterhin deutlich über Vorjahresniveau. Ich bin wirklich gespannt, wie sich das Jahr 2025 noch entwickelt, denn seit Google AI-Ergebnisse ganz oben anführt, fallen viele Klicks weg. Habe ich bisher aber eher im professionellen Kontext beobachten müssen; bei meinem kleinen Privatblog fällt es noch nicht so schwer ins Gewicht. Bleibt auf jeden Fall spannend.

    • Nummer Neun

      Ah stimmt – das habe ich von den professionellen SEO-Leuten bei uns auch schon gehört. Kann natürlich auch bei unseren kleinen Blogs ein Grund sein, warum die CTR um ein paar Zehntel-Prozent zurück geht.

  • dj7o9

    Danke für die Verlinkung. Ich bin ja ein sehr an Statistiken uninteressierter Mensch und habe da glaube ich schon seit Jahren nicht mehr reingeschaut auf meinem Blog 😉
    Wünsche Dir eine schöne Woche…

  • Sari Kroschel

    Ich bin noch zwiegespalten, ob ich Thunderbolts im Kino oder lieber zu Hause sehen will… die Kritiken sind ja aktuell doch besser als gedacht. Na mal sehen…

  • S. Mirli

    Respekt, so lang hat bei mir noch kein Sofa gehalten, aber vielleicht auch deshalb, weil ich selten viel investiere. Ikea hat bisher immer hergehalten, vielleicht sollte ich mir dich aber als Beispiel nehmen so zwecks Nachhaltigkeit und so. Mit Marvel stehe ich ja ziemlich auf Kriegsfuß, aber nachdem du sagst, dass du eigentlich auch nicht der größte Fan bist, vielleicht sollte ich auch einmal einen Versuch wagen … glg S.Mirli!
    https://www.mirlime.at

Schreibe eine Antwort zu Sari KroschelAntwort abbrechen

This site uses Akismet to reduce spam. Learn how your comment data is processed.