KW 11/2024: The Zone of Interest, Kasabian, The Outlaws und Parks and Recreation
Happy Sunday!
Vergesst Barbenheimer! Denn am 29. Februar 2024 kamen gleich zwei Filme in die deutschen Kinos, die beide noch besser waren als Oppenheimer und Barbie. An diesem Tag premierten: Dune: Part Two und The Zone of Interest. Letzterern habe ich in dieser Woche gesehen. Aber dazu später mehr.
Bingo! Immer mal was neues und so war ich diese Woche das erste Mal in meinem Leben Bingo spielen. Nicht, dass ich groß etwas gewonnen hätte (ok, es gab ein paar J-Meister aufs Haus), aber eine lustige Abwechslung war das alle Mal.
Zweimal zweite Staffel in dieser Woche:
Parks and Recreation (Staffel 2, 24 Folgen, USA, Joyn) – 8 von 10
Ihr habt es alle gesagt und ihr hattet damit natürlich recht. Die zweite Staffel ist deutlich besser als die kurze erste Staffel (der ich eine knappe 7/10 gegeben hatte). Die Harmonie zwischen den Figuren wird spürbar besser und das Grünflächenamt wächst zu einer Einheit zusammen, in der aber auch jeder seine Individualität leben kann (außer du, Gerry (Jim O’Heir)!). Leslie Knope (Amy Poehler) ist zwar weiterhin der Mittelpunkt der Serie, sie steht aber nicht mehr so alleine in der Sonne wie noch in Staffel 1. Mir gefiel es immer sehr, wenn ihr Vorgesetzer Ron Swanson – die Frau des Jahres – (Nick Offerman) lobende Worte für sie fand, obwohl sie grundverschieben sind, oder wie er seiner neuer Assistentin April (Aubrey Plaza) Trost spendete. Deren sich anbahnende Beziehung mit Schuhputzer Andy (Chris Pratt) war ebenfalls sehr gelungen. So fühle ich mich jetzt im zweiten Jahr doch noch angekommen in dieser kleinen Behörde und freue mich schon auf die kommenden Staffeln. Auch wenn Mark Brendanawicz (Paul Schneider) einen Job in der freien Wirtschaft angenommen hat und das Grünflächenamt verlassen wird, aber mit ihm wussten die Macher seit dem Beginn seiner Beziehung mit Ann (Rashida Jones) eh nicht mehr wirklich etwas anzufangen.
The Outlaws (Staffel 2, 6 Folgen, UK, Joyn) – 8 von 10
Nach der tollen ersten Staffel (8/10) war klar, dass es mit der Serie schnell weiter gehen musste. Und so findet sich unsere Truppe (Rhianne Barreto, Gamba Cole, Serienmacher Stephen Merchant, Christopher Walken, Darren Boyd, Eleanor Tomlinson und Clare Perkins) wieder pünktlich ein, um ihren Sozialdienst in Bristol abzuleisten. Allerdings spielt dieser keine allzu große Rolle mehr, dafür ergeben es die Umstände, dass sie in den Drogenhandel einsteigen müssen. Und genau daran knüpft mein größter Kritikpunkt der Staffel an: Sympathische Figuren fangen relativ erfolgreich damit an, Rauschmittel zu vertreiben und bedienen sich dabei sogar der Hilfe von Minderjährigen. So als würden sie einfach einen Food-Truck aufmachen oder so etwas. Die Einordnung kommt etwas zu kurz. Denn das hier ist kein Breaking Bad, wo der Handel, die Gewalt und die Folgen klar negativ gezeichnet und die Figuren keine netten Menschen sind. Hier ist es nett und easy und die Figuren finden schnell Gefallen daran. Wenn man das akzeptieren kann, ist der Kern der Serie aber der gleiche: Außenseiter mit schwieriger Vergangenheit finden sich zusammen und bauen eine Freundschaft auf, in der jeder dem anderen hilft. Erzählt ist das nett und flott und unterlegt mit einem schönen Pop-Soundtrack. Das tut niemandem weh (mit der Einschränkung oben) und sorgt für eine unterhaltsame Zeit. Staffel 3 darf gerne kommen.
The Zone of Interest (UK) – 9 von 10
Der zweifache Oscar-Preisträger hat sich beiden Statuen redlich verdient – vor allem den, für den besten Ton. Denn hier steckt das Grauen. Rudolf (Christian Friedel) und Hedwig Höß (Sandra Hüller) sind ein Bilderbuchpärchen. Er macht Karriere und sie kümmert sich um Haus und das großzügige Anwesen, wie es damals nun einmal so war. Aber: Ihr Grundstück grenzt direkt an das KZ Auschwitz, wo Rudolf Lagerkommandant ist. Und fast beiläufig sind von dort immer wieder furchterregende Geräusche zu hören, im Hintergrund sieht man oft die schweren Dampfloks ins KZ fahren, die Hausdame bedient sich gerne mal an Second Hand Klamotten und die Bediensteten müssen immer wieder kehren, kehren, kehren, weil so viel in Asche in der Luft liegt. Aber die Familie klammert das Furchtbare einfach aus, lebt ihr Leben und hadert mit ihren persönlichen Umständen. Der Nazi ist schließlich auch nur ein Mensch. Man fragt sich unwillkürlich, wie sie damit umgehen können, wie vor allem auch Hedwig nicht sehen kann, was da in ihrer Nachbarschaft vor sich geht. Aber die Antwort ist: Sie weiß es, sie ignoriert es. Und das macht alles in der Kombination noch furchtbarer. Gefilmt hat Regisseur Jonathan Glazer oft in der Totalen, mit stehenden Kameras, um ein „Big Brother im Nazi Haus“ Gefühl zu erzeugen, wie er es selbst beschreibt. Und das funktioniert. Dieses Zusammentreffen aus Familienidylle und im Hintergrund lauerndes, beiläufiges Grauen entfaltet eine verstörende Wirkung.
Gesehene Spiele in dieser Saison: 21 von 26 Liga-Spielen = 81%.
So schnell kann es gehen. Was noch ein Husten zur Mitte der Woche war, wurde zu einer Erkältung am Samstag – natürlich ausgerechnet am Wochenende. Den Ausflug nach Karlsruhe habe ich daraufhin abgesagt. Und so sah ich das Spiel doch nur schniefend am Fernseher mit einem warmen Tee und war nicht live im Stadion. Mein Ticket hat der Sohn meiner Begleitung übernommen, sein erstes Stadionerlebnis als 10jähriger. Und was hat er da nur für ein Spiel gesehen? Der KSC setzte sich deutlich mit 7:0 gegen den 1. FC Magdeburg durch, nie gab es einen höheren Sieg in der zweiten Liga. Ich hoffe, der Kleine hatte im Stadion ebenso viel Spaß wie ich zu Hause vor dem TV.
Der KSC macht dadurch einen Spung auf Platz 7 der Liga, der Relegationsplatz ist mit sechs Punkten Abstand wieder im erweiterten Sichtfeld. Allerdings waren sie vor zwei Wochen auch schon einmal so weit. Nach der Länderspielpause geht es zum FC Schalke 04.
Das letzte Album von Kasabian war das erste ohne deren langjährigem Sänger. Dafür übernahm Mastermind Sergio Pizzorno das Mikro. Auch wenn das zumindest live ausgesprochen gut klappte, war das vergangenen Album eine leichte Enttäuschung. Nun melden sie sich zurück und haben mit Call einen neuen Song veröffentlicht, der auf Anhieb ganz gut zünden kann. Und das Video dazu ist wirklich spektakulär!
Herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit und habt einen guten Start in die neue Woche!
7 Kommentare
bullion
Ach schön, dass du mit „Parks and Recreation“ weiterkommst. Die Serie ist ohne Mark Brendanawicz übrigens tatsächlich eine bessere und du hast noch großartige Staffeln vor dir 🙂
Off topic: Ich hatte mir ja nach deinen Berichten überlegt, mir auch ein Pixel-Handy zuzulegen. Jetzt hat mein altes Smartphone spontan die Grätsche gemacht und ich musste mich schnell entscheiden. Habe aber nicht zum Pixel gegriffen, sondern ein refurbished Honor Magic 5 Pro des Vorjahres geholt.
Nummer Neun
Bin schon sehr gespannt, wie sich die Dynamik danach verschiebt. Von ihm selbst kam in der zweiten Staffelhälfte ja kaum noch was und der Witz über die Vergangenheit zwischen ihm und Leslie war ja auch schon lange ausgelutscht.
Jenny
Bei dir findet man auch immer etwas Neues, vor allem mag ich die Reihe der Filme.
Liebe Grüße!
Nummer Neun
Vielen Dank!
Stepnwolf
Oh. Kasabian habe ich auch recht schnell aus den Augen (Ohren?) verloren. Die gibt es also tatsächlich noch…
Nummer Neun
Die gibt es noch und sie haben eigentlich immer kontinuierlich abgeliefert und waren vor allem live immer sehr überzeugend.
Stepnwolf
Anscheinend. Muss ich wohl doch mal rückwirkend das Ouevre durchhören…