Der richtige Ton,  Was mit Medien

KW 22/2023: Trigger Point, Yellowstone, School of Rock und Portugal. The Man

Happy Sunday!

Für den Einstieg mache ich es heute so wie der VfB Stuttgart gegen den HSV: Kurzen Prozess. Und damit willkommen bei meinem medialen Wochenrückblick.An Pfingsten hatte ich das schöne Wetter und das Deutschland-Ticket voll ausgenutzt. Während ich am Montag rund um den Eibsee gelaufen bin, waren wir am Pfingstsonntag bei ebenfalls bestem Wetter in Regensburg. Es ist eine sehr schöne, mittelgroße bayerische Stadt, die mit kleinen Gässchen und einem schönen Flußufer (incl. einiger toller Biergärten) begeistern kann. Wir waren nicht ganz so große Fans der steinernen Brücke selbst, obwohl man von ihr aus einen schönen Blick und auf das Tor zur Altstadt hatte, wie man auf dem unteren Bild sehen kann.

Trigger Point (Staffel 1, 6 Folgen, UK, ZDF) – 6 von 10

Die Bombenräumungsexpertin Lana Washington (Vicky McClure) und ihr Kollege Joel Nutkins (Adrian Lester) sind Kriegsveteranen mit militärischen Einsätzen in Afghanistan. Ihr Team wird dabei zu gefährlichen Einsätzen gerufen. London wird von einer Reihe von Bombenanschlägen erschüttert. Sie haben es dabei mit einem Serien-Bombenleger zu tun, bei dem sich der Verdacht erhärtet, dass er es ganz speziell auf ihre Einheit abgesehen hat.

Ohne Frage gehört die Entschärfung von Bomben zum spannendsten, was das Thrillerkino zu bieten hat. Meist gehören diese Szenen zu den Höhepunkten eines guten Actionfilms, wenn die Hauptfiguren in hitzigen Situationen, Auge in Auge mit dem Tod und der Zerstörung, einen kühlen Kopf bewahren müssen, obwohl um sie herum das blanke Chaos herrscht. Es war wohl nur eine Frage der Zeit, bis jemand aus dieser Situation eine ganze Serie entwickeln würde. Autor Daniel Brierley hat dies getan und daraus Trigger Point gemacht. Und die Pilotfolge zieht wirklich sämtliche Register, stellt uns die beiden oben angesprochenen Figuren vor und schickt sie in eine scheinbar ausweglose Situation. Das ist Spannung pur! Leider kann die Serie dieses Niveau nicht halten. Auch wenn in jeder weiteren Folge verlässlich eine neue Bombe wartet, die es zu entschärfen gilt. Nur leider ist die Verbindung dieser Bomben nicht sehr packend geraten, sondern schickt den Zuschauer durch erwartbar überraschende Twists. Und auch Hauptfigur Lana (McClure) weiß sich nicht nachhaltig interessant zu machen, ihre soapige Beziehungsverpflechtungen wirken zu gewollt und deplatziert. Und so steuert die Serie auf ein Finale zu, dass einem dann doch egaler ist, als man es am Anfang vermutet hätte.

Yellowstone (Staffel 1, 9 Folgen, USA, Paramount+) – 8 von 10

Eine epische Saga über Macht, Familie und die Grenzen der Wildnis. In Yellowstone kämpft Ranchbesitzer John Dutton (Kevin Costner) verbissen gegen skrupellose Feinde, um das Erbe seiner Familie zu bewahren. Doch in den endlosen Weiten Montanas wird bald klar: In diesem brutalen Territorium zählt nur eins – überleben um jeden Preis.

Die Serie ist seit einigen Jahren der großen Hit in den USA und gilt ein Stück weit als die Rettung des linearen Fernsehens. Wenn man sie sich anschaut, versteht man auch schnell, woran das liegt. Es ist eine Huldigung der amerikanischen Hinterlandbevölkerung – abseits der großen Metropolen an den Küsten ist das hier noch das Land der Cowboys. Ein Mann ist noch ein Mann und er tut alles, um seine Familie zu beschützen. Wer hier reich ist (so wie die Duttons), hat es sich im Schweiße seines Angesichts erarbeitet. Um im Zweifelsfall zählt Loyalität mehr als das Gesetz. Erzählt wird das in epischen Bildern und mit großen Namen (Kevin Costner). Die Story um einen großen Familienpatriarchen und dessen Kinder ist zwar nicht neu (dafür muss man aktuell nur an Succession denken, aber auch Sons of Anarchy ist nicht so weit entfernt), aber wirft auch hier noch genügend Erzählstoff ab. Zumindest die erste Staffel ist daher unterhaltsames Familiendrama, in der man langsam die Duttons und deren Handlanger kennenlernt und noch nicht genau weiß, wer wie gesetztestreu ist. Und auch wenn sich das alles sehr konservativ liest, gibt es im Cast doch auch genug starke Frauenfiguren (wie Tochter Bethany (Kelly Reilly) und Schwiegertochter Monica (Kelsey Asbille)), die der Serie einen zeitgemäßen Anstrich geben. Und auch die Rolle der Ureinwohner und deren Anrecht auf das Land der riesigen Familien-Ranch wird mehr als einmal angesprochen. Etwas schade ist dagegen, dass manche Ereignisse etwas plötzlich und lieblos in die Handlung platzen und dadurch recht willkürlich wirken. Und dass sich die Serie nicht traut, noch etwas soapiger zu werden. Macht und Familiendynastien, das schreit doch geradezu danach! Aber alles in allem war das ein gelungener Auftakt der Serie, aus der ein ganzes Franchise erwachsen ist.

Als Begleitung zum Bügeln wähle ich gerne leichte und schon bekannte Filme, die nicht meine volle Aufmerksamkeit erfordern, um mich zu unterhalten. Dieses Mal fiel meine Wahl auf:

School of Rock (USA, 2003, Sky Cinema) – 8 von 10

Ist der wirklich schon 20 Jahre alt? Er macht aber noch genausoviel Spaß wie damals, als frischer Film. Für Jack Black war es vermutlich die Rolle seines Lebens, als ungewollter Musiklehrer, der seinen Schützlingen den Rock und das Leben lehrt und im Gegenzug selbst ein besserer Mensch wird. Da verzeiht man auch den holprigen und konstruierten Einstieg und einige andere Ungereimtheiten im Laufe des Films.

Nach ihrem Megaerfolg Feel It Still war es etwas ruhiger um Portugal. The Man geworden. Nun melden sie sich mit ihrem ersten Album seit 2017 zurück. Chris Black Changed My Life wird Ende Juni erscheinen und nach und nach landen auf YouTube einige der neuen Songs. Von denen hat es mir Summer Of Luv bisher besonders angetan.

  • DfB-Pokal Finale: Mit den noch frischen Eindrücken der irren letzten Spieltage in den großen Ligen am vergangenen Wochenende, konnte das Pokalfinale zwischen RB Leipzig und Eintracht Frankfurt nur enttäuschen. Und so kam es dann auch. Kaum nennenswerte Torchancen und so war es kein Wunder, dass das Spiel mit einem abgefälschten Schuß erst spät entschieden wurde. RB Leipzig konnte damit seinen Titel mit 2:0 verteidigen.
  • Die drei unnötigsten Sätze der Welt: Mirli über die Sätze, die sie nicht mehr hören möchte. Das müsst ihr lesen, denn ihr wisst nicht, was ihr sonst verpasst! (Insider-Witz).

Herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit und habt einen guten Start in die neue Woche!

4 Kommentare

  • S.Mirli

    Es wird schwierig für mich, ein Kommentar zu hinterlassen, wenn ich mit trotzig verschränkten Armen dasitze, denn wir können jetzt keine Freunde mehr sein. Abgesehen von Schottland und den Toten Hosen mir auch noch diesen Satz um die Ohren zu hauen – sehr mutig! Nein, Spaß, mit mir kann man es ja machen. In Regensburg war ich auch schon mal, allerdings nur auf einem Konzert und habe von der Stadt leider nicht viel mitbekommen. Da habe ich anscheinend wirklich etwas verpasst 😉 Eine fantastische Wochenmitte wünsche ich dir, alles Liebe, x S.mirli
    https://www.mirlime.at

    • Nummer Neun

      Vorher war ich nur wegen eines Fußballspiels in Regensburg und hatte nicht mehr als Bahnhof und Stadion gesehen. Von daher war das jetzt eine sehr willkommene Ergänzung!

      Zu Schottland folgt demnächst dann mehr…

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