Der richtige Ton,  Was mit Medien

KW 33/2022: Ted Lasso, The Slow Show, Top Secret, Stillwater und NCIS: Hawaii

Happy Sunday!

Ohne große Vorworte geht es auch gleich schon los mit dem medialen Wochenrückblick. Nimm 2 heißt es heute, denn es gibt: Zwei Serien, zwei Spielfilme und zwei Musikclipps. Doppelt gut also!

Der Montag war ja in Bayern ein Feiertag. Und den habe ich komplett auswärts vertrödelt. Los ging es schon kurz vor dem Mittag, mit einem zünftigen Weißwurstfrühstück mit Bier und bayerischer Musik im Schinken-Peter. Als Abschluss bestellten wir noch einen Kaiserschmarrn (siehe Foto), den wir uns zu dritt teilten.

Zum Abschluß? Ach quatsch. Das Wetter war so schön, so dass wir noch zum Gans Woanders weitergezogen sind. Noch mehr Tages-Alkohol, noch mehr Musik – einige lokale Cover-Künstler spielten dort über den Nachmittag verteilt. Wir blieben sitzen, aßen Pizza und lauschten der Musik. War das jetzt alles am Montag? Nein, denn ich hatte für den Abend noch Konzerttickets, die ich im letzten Jahr voreilig gekauft hatte. Also ging es direkt rüber ins Strom, wo dann… aber das lest ihr später.

NCIS: Hawaii (Staffel 1, 22 Folgen, USA, Joyn) – 5 von 10

Special Agent Jane Tennant (Vanessa Lachey) und ihr Team klären auf Hawaii Morde und andere Verbrechen auf, in denen das US-Militär involviert ist.

So wie Star Trek brauchte auch das NCIS-Franchise insgesamt vier Serien, um das erste Mal einen weiblichen Lead zu installieren. Nur haben sich die Zeiten mittlerweile geändert, was damals noch ein riesiges Thema war, war nun bei NCIS keine große Sache mehr. Das Tennant gleichzeitig auch noch alleinerziehendes Elternteil ist, kenen die Franchise-Fans dagegen bereits vom leider eingestellten NCIS: New Orleans. Nach einem müden Start ist auch der Rest des Casts recht sympathisch, allen voran Yasmine Al-Bustami (man stelle sich an dieser Stelle den Smiley mit den Herzchenaugen vor) als Junior Agent Tara. Die beiden Männer im Cast (Alex Tarrant und Noah Mills) blieben dagegen in der ersten Staffel noch blass. Eine sichere Bank in den NCIS-Serien war in der Vergangenheit immer der Nerd im Team – so auch hier, ohne den Technikspezialisten Ernie (Jason Antoon) wäre die Serie nur schwer vorstellbar. Schön auch, dass es eine höhere Konstanz bei den Nebenfiguren gibt, wenn es um die Zusammenarbeit mir anderen Behörden geht. Das unterstützt den Eindruck der begrenzten Location ganz gut. Das Team ist also routiniert gut zusammengestellt und auch die Inszenierung profitiert von der Erfahrung des Franchises. Aber leider kranken dagegen ausgerchnet die Stories an genau dieser Routine. Hawaii als Location und das Team ist frisch, die Fälle der Woche sind es nicht, sondern schlicht Dienst nach Vorschrift, die mehr oder weniger alle auf einem Niveau spielen. Den emotionalen oder epischen Ausreißer, den großen Staffel-Endgegner, den gibt es leider nicht. Einfallsloser ist nur noch das äußerst lieblose Intro. Da muss in der Zukunft einfach noch etwas mehr passieren, irgendwann wird die inhaltliche Beliebigkeit nicht mehr von schönen Strandaufnahmen kaschiert werden können. Die Mutterserie ist in ihrem 19. Jahr innovativer als dieser Serienauftakt. Die Grundvoraussetzungen sind da, aber es ist noch sehr viel Luft nach oben!

Ted Lasso (Staffel 1, 10 Folgen, USA, Apple TV) – 7 von 10

Der amerikanische Football-Trainer Ted Lasso (Jason Sudeikis) wird von der Club-Präsidentin Welton (Hannah Waddingham) zum Trainer der mittelmäßigen englischen Premier-League-Mannschaft AFC Richmond ernannt, obwohl er keinerlei Erfahrung im Fußball hat. Nun muss er zusammen mit seinem Assistenzcoach Beard (Brendan Hunt) das Team formen, um den Klassenerhalt zu schaffen.

Also das nenne ich mal eine echte Wohlfühl-Serie für Männer. Ein Segment, was nicht besonders gut besetzt ist. Aber die Figur Ted Lasso, der ewige Optimist und Sonnenschein, verbreitet so eine positive Atmosphäre, das es fast nicht auszuhalten ist. Ich schreibe fast, weil Jason Sudeikis tatsächlich den Spagat richtig hinbekommt, und die Figur mit der nötigen Tiefe und Eigenironie ausstattet, dass es wirklich verträglich ist. Passend dazu sein Co-Trainer Beard (Hunt), der kein Wort zu viel sagt und in dieser Form einfach so gut getroffen ist, dass man ihn sich bei seinem eigenen Club wünscht. Von den Spielern lernen wir in der ersten Staffel nur eine handvoll kennen, u.a. den alten Kapitän Roy Kent (Brett Goldstein, der auch einer der Autoren ist) und der egozentrische Jungstar Jamie Tartt (Phil Dunster), die beiden müssen öfter ihre Konflikte austragen. Der Großteil des Teams bleibt aber noch im Hintergrund. Dafür gibt es zwei relevante Frauenrollen, neben der Präsidentin ist das noch die junge Keeley Jones (Juno Temple), die anfangs als Freundin von Tartt eingeführt wird, aber später auch in den Verein hineinwächst. Die Folgen sind durch die Bank weg nett und auch abwechslungsreich. Was verhindert also eine bessere Bewertung als nur die 7 Punkte? Leider ist der ganze Sportaspekt lächerlich naiv geraten und wird fast nur auf die Stimmung in der Kabine begrenzt. Keine Frage, dass das wichtig ist, aber in der Summe ist mir das als Fußball-Fan zu wenig, zu oberflächlich und zu unauthentisch. Sind die Fan-Szenen noch überraschend gut gelungen, wirken die Spielszenen wie aus einem sterilen Labor, die danach lediglich halbwegs dynamisch zusammen geschnitten wurden. So bedeutet die erste Staffel insgesamt nicht die Qualifikation für die Champions League, aber zumindest den sicheren Klassenerhalt.

Top Secret! (USA, 1984, Sky Cinema) – 7 von 10

Val Kilmer ist als amerikanischer Rockstar in der DDR unterwegs und wird in einen internationalen Zwischenfall hinein gezogen. Warum die Handlung in der DDR spielt, aber offensichtlich eigentlich eine Parodie auf Spionagefilme zu Zeiten des Dritten Reiches sein soll, wirkt heutzutage etwas rätselhaft, auch wenn die Synchro versucht hat, den Ostdeutschland-Bezug noch etwas zu stärken. Lustige Szenen finden sich aber trotzdem oft genug (man denke nur an die Kuh!), mit Spielerein zu den Größenverhältnissen hat man es aber vielleicht etwas übertrieben.

Stillwater – Gegen jeden Verdacht (USA, 2021, Sky Cinema) – 8 von 10

Mehr Drama als Crime war dieser Film mit Matt Damon als einfachen Arbeiter, der seiner Tocher (Abigail Breslin) helfen möchte, die wegen Mordes in Marseille im Gefängnis sitzt. Wenn man diese Tonlage akzeptiert, ist der Film wirklich gut. Damon ist gut in der für ihn ungewohnten Rolle und spielt Bill so, dass man ihm immer ansieht, welche Gefühle dieser gerade nicht zulassen möchte. Er bekommt in gewissem Sinne eine zweite Chance, und das zu sehen ist fast spannender als die Auflösung des Justizfalles.

Den ganzen Tag schon unterwegs gewesen, wollte ich eigentlich lieber wieder nach Hause als zu einem Konzert, aber ich hatte die Karte ja nun mal schon seit ewigen Zeiten. Deshalb bin ich natürlich trotzdem ins Strom, obwohl ich eigentlich gar keine Lust hatte. Zum Glück war ich aber doch da, denn es wurde gut.

The Slow Show (UK) – München, Strom

Das Foto ist übrigens mit den letzten 5% meines Smartphoneakkus entstanden. So wie ich, machte auch mein Telefon nach dem langen Tag langsam schlapp. Aber das nur am Rande, lieber ein paar Worte zum Konzert, denn es war toll.

The Slow Show sind eine Band aus Manchester, deren Musik, wie es der Name schon andeutet, eher ruhig und gediegen daher kommt und damit nicht unbedingt zum mittanzen und mitgröhlen einlädt. Ausnahmen gibt es immer, in diesem Falle standen sie sehr aktiv zwei Reihen vor mir. Die Band lebt sehr von der tiefen und ungewöhnlichen Singstimme von Sänger Rob Goodwin (ein Künstlername vermute ich) und den tollen Melodien. Der Eröffnungssong des Abends – Dresden – ist ein gutes Beispiel dafür und für mich auch der Song, den ich sofort mit der Band verbinde.

Das weitere Set ging dann in eine ähnliche Richtung, auch wenn es danach zum Glück auch immer mal wieder etwas flotter zu ging. Es war eine bunte, aber homogene Setlist aus ihrem mittlerweile doch recht umfangreichen Schaffen. Auf der Bühne konzentrierte sich leider fast alle auf Goodwin, lediglich die Dame am Keyboard, die offenbar die Band nur auf der Tour begleitet, durfte bei ein paar Songs mitsingen. Nicht, dass das Goodwin nicht souverän machen würde, aber etwas mehr Bühnenpräsenz der anderen würde den Konzerten noch ganz gut tun. Und ich glaube, dass Goodwin mal eine Schulung hatte, wie man auf der Bühne auf Applaus reagiert, so souverän hat er sich beklatschen lassen. In einer Präsentationsschulung hatte ich mal eine ähnliche Übung. Zurück zur Band: Von mir aus hätten sie gerne noch ewig weiterspielen können, so entspannt konnte man ihnen zuhören. Fertig war es aber trotzdem nach knapp anderthalb Stunden und einer langen Liste an Songs, so dass wohl niemand unzufrieden nach Hause gehen musste.

Es ist in dieser Woche kein wirklich neuer Musiktipp. Denn der Song ist bekannt und er ist – ihr wollt euch alt fühlen? – bereits von 1998. Es war vielleicht einer der letzten guten Songs von Bryan Adams, eingängig und Radiorock-tauglich und zumindest meiner Erinnerung nach sein letzter, der richtig erfolgreich war. Es war ein Duett mit Melanie C., die ja auch schon immer mein Lieblings-Spice Girl war, die damit ihre Solokarriere begann. Nun haben sich die beiden noch einmal ein Video für ihren gemeinsamen Hit When You’re Gone zusammen gefunden und ich muss sagen: Der Song gefällt mir immer noch.

Gesehene Spiele in dieser Saison: 5 von 5 Liga-Spielen = 100%.

Damit war nicht zu rechnen. Nach dem Last-Minute-Sieg in der Vorwoche legte der KSC in dieser Woche von Anfang an los wie die Feuerwehr und ließ dem armen SSV Jahn Regensburg so gut wie keine Chance. Nach Toren von Franke, Nebel und Gondorf stand es bereits 3:0 zur Halbzeit. Schleusener erhöhte auf 5:0 und als dann sogar Breithaupt traf und sein erstes Profitor erzielte, da war klar, heute ging einfach alles. Und bei Regensburg gar nichts. Es wirkte wie ein Pokalspiel gegen einen unterklassigen Gegner. Am Ende blieb es beim 6:0, es war der höchste Auswärtssieg aller Zeiten in der zweiten Liga für den KSC.

Und das war es für diese Woche. Herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit und habt einen guten Start in die neue!

4 Kommentare

  • S.Mirli

    Wie kannst du nur so ein Foto zu Beginn posten und dann erwarten, dass ich noch irgendetwas mitbekomme außer meinem Magenknurren 😉 Ich glaube, ich brauche dringend einen Kaiserschmarrn. Danke übrigens für den Musiktipp, The Slow Show kannte ich noch nicht, finde ich aber richtig gut. Nur dass Bryan Adams seit 1998 keinen guten Song mehr herausgebracht hat, da muss ich laut widersprechen 😛
    Ich wünsche dir eine fantastische Wochenmitte, du findest mich in der Küche. Alles Liebe, x S.Mirli
    https://www.mirlime.at

    • Nummer Neun

      Niemand hat behauptet, dass es leicht werden würde! Der Kaiserschmarrn war aber auch wirklich gut! Dazu bei schönem Wetter im Schatten zu sitzen bei so einem leichten Luftzug… aber gut, reden wir lieber über Bryan Adams. Den Gegenbeweis musst du noch antreten!

  • Christine

    Stillwater mochte ich auch sehr gerne! Das Ende hat mich dennoch etwas „enttäuscht“ zurück gelassen. Weniger, weil es nicht gut war, aber irgendwie hat man dann doch auf etwas anderes gehofft. Wobei es recht realistisch war; so ist das Leben eben manchmal.

    Das war bei mir ähnlich. Ich habe erst nur einen Probemonat AppleTV gemacht und dann doch mittlerweile schon zwei Mal verlängert… XD

    • Nummer Neun

      Ja man hat irgendwie doch ein anderes Ende erwartet – aber vielleicht auch ganz gut, dass diese nicht erfüllt wurden.

      Es steht noch so viel auf meiner AppleTV-Liste, da wird es bestimmt noch einen Zusatzmonat geben.

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