Der richtige Ton,  Was mit Medien

FiSe Musi im Februar

Und immer noch bin ich auf der Suche nach einem guten Titel für diese neue Reihe. Aber fangen wir erst mal mit den Filmen und Serien aus diesem Monat an.

*** Kino ***

Kurz vor den Oscars kommen ja meist nochmal einige Hochkaräter raus. Auf der Suche nach einem neuen Filmjuwel war ich daher in diesem Monat etwas öfter im Kino als noch im Januar.

The Hateful Eight – 7 von 10

Während eines Schneesturms finden sieben Fremde Unterschlupf in Minnies Kurzwarenladen. Mit dabei ist Kopfgeldjäger John Ruth, der eine Gefangene dabei hat. Aber je länger die acht Leute dem Schneesturm ausharren, um so mehr eskaliert die Situation. Jemand von ihnen scheint ein falsches Spiel zu treiben.

Ein typischer Tarantino! Wortgewaltige Dialoge, überraschende Wendungen und epische Landschaften, dazu das Kammerspiel im engen Laden, das schließlich am Ende im Blut schwimmt. Ein großes Staraufgebot mit Kurt Russel und Samuel L. Jackson als Kopfgeldjäger, Walter Goggins als Sheriff, die Oscar-nominierte Jennifer Jason Leigh, sowie Tim Roth als Christoph Waltz. Das klingt alles gut, zu gut vielleicht. Letztlich wirkt dann doch alles etwas zu routiniert, die Wendungen zu gewollt und der Film ist einfach viel zu lang. Besonders die erste Hälfte zieht sich. Quentin Tarantinos achter Film ist mit Sicherheit nicht sein Bester, aber liefert solide das ab, was man erwarten kann.

Hail, Caesar! – 4 von 10

Ein reichhaltiges Star-Aufgebot wird einem in dieser Satire auf das Hollywood der 50er Jahre geboten. Dazu stehen die Coen-Brüder hinter der Kamera und dem Drehbuch. Was sollte da also schief gehen? Traurigerweise: So einiges. Das fängt bei der Story an, die meist nur einzelne Nummern zeigt, ohne ein starkes, großes ganzes zu ergeben. Josh Brolin, als Fixer Eddie Mannix, muss die einzelnen Episoden verbinden. Nur leider gilt in diesem Film die Faustformel: Wenn Brolin auf der Leinwand erscheint, macht sich Langeweile breit. Schlechte Voraussetzungen für eine Satire. Und so schaut man sich eine Wasserballet-Revue mit Scarlett Johansson und eine Tanz-Szene mit Channing Tatum an und fragt sich, was soll das eigentlich? So überzeugt eigentlich nur George Clooney als großer und entführter Hollywood Star, sowie Alden Ehrenreich als überforderter Western-Star. Die Ausstattung ist gut, der Rest ist Kunstkino, das man nicht braucht.

Spotlight – 8 von 10

Im Jahr 2001 erhält der Boston Globe einen neuen Herausgeber. Dieser setzt sein Spotlight Team, rund um Michael Keaton, Mark Ruffalo und Rachel McAdams, darauf an, sich näher mit dem Fall des Priesters Geoghan zu beschäftigen, dem sexueller Missbrauch von Kindern vorgeworfen wurde. Schnell entdecken sie die wahren Ausmaße des Falls und der systematischen Vertuschung durch die katholische Kirche. Diese auf wahren Fällen beruhende Story zieht einen recht schnell in seinen Bann. Die Verfilmung bleibt dabei angenehm zurück haltend und verzichtet auf reißerische Effekte. Statt dessen wird relativ nüchtern die Recherchearbeit der Journalisten gezeigt, ohne sie dabei als kriminalistische Superhelden zu zeichnen. Die Story ist der Held dieses Filmes und wirkt durch den fast schon dokumentarischen Stil um so mehr.

Meine Wunschliste für die Oscar-Verleihung folgt am Ende des Eintrags.

*** Serien ***

Im Februar sind recht viele neue Serienstaffeln gestartet und mein Festplattenrecorder hat mächtig Speck angesammelt. Auf der anderen Seite konnte ich dafür aber nicht besonders viel beenden.

Modern Family (Staffel 5) – 7 von 10

Auch im fünften Jahr ist der Pritchett-Clan rund um Ed O’Neil für viele Lacher gut. Bei den meist zwei- oder drei parallel laufenden Handlungen ist immer etwas dabei, was überzeugt, auch wenn manche Storys mittlerweile sehr konstruiert wirken. Gefühlt wirklich jeder Geburstag einer Serienfigur gefeiert und die neue Nebenfigur Andy nervt nur. Aber wenn es zu düster aussieht, kann Phil Dunphy noch jede Folge retten – oder man wartet einfach auf mehr Screentime von Haley. Der Abschluß der Staffel zeigt dann endlich die Hochzeit zwischen Mitchell und Cameron.

Zoo (Staffel 1) – 6 von 10

Rund um den Globus kommt es zu immer mehr Angriffen durch Tiere. Eine bunt gewürfelte Truppe wird von einer Geheimorganisation zusammen gebracht, um diese Ereignisse genauer zu analysieren und ein Gegenmittel zu finden. Teilweise wie vom Reißbrett wirkt diese Serie, die, neben recht guten Tierszenen, auch die obligatorische Regierungs- und Pharmaverschwörung zu bieten hat. Auch beim Hauptcast lässt sich recht schnell erahnen, wer wohl mit wem anbandeln könnte. Unterhaltsam ist die Serie trotzdem, besonders zu Beginn. Später verkommt sie teilweise etwas zu sehr zum Tierangriff der Woche. Dafür ist der Aspekt der weltweiten Bedrohung durch die vielen internationalen Schauplätze recht gut umgesetzt. Und die Story an sich – nun ja, man weiß ja in etwa vorher, auf was man sich da einläßt. Eine zweite Staffel wird kommen.

Bei den Vorankündigungen für den März habe ich bisher nichts interessantes entdeckt. Nur Tut, eine Miniserie über das alte Ägypten habe ich mir mal vorgemerkt, sie läuft an Ostern auf VOX. Zur Zeit sind ja noch genug interessante Serien unterwegs.

*** Musik ***

Besuchte Konzerte: 1 (The Libertines). Gekaufte Konzerttickets: 0.

Besonders viel habe ich in diesem Monat nicht gehört. Ich bin noch nicht so ganz angekommen in diesem Musikjahr. Was mir aber ganz gut gefallen hat, sind die Muncie Girls aus England. Und bis ihr Debutalbum bei mir eingetroffen ist, empfehle ich Balloon.

*** Wie geht’s dem KSC? ***

Mit einem Sieg, zwei Unentschieden und einer Niederlage war der KSC im Februar genau so durchschnittlich, wie es der Tabellenplatz derzeit vermuten lässt. Und nachdem der Verein in den letzten beiden Jahren immer am oberen Limit spielte, kann ich damit in dieser Saison leben. Die Trainerfrage für’s nächste Jahr ist nach wie vor offen.

*** Essensbild des Monats ***

Das stammt aus dem Cyclo, einem vietnamesischen Restaurant in der Münchner Theresienstraße. Zufällig sind wir dort mittags gelandet und werden mit Sicherheit noch einmal dorthin zurück kommen.

*** Bild des Monats ***

Habe ich zu meinem Geburtstag bekommen. Ein Foto eines Graffitis, das Kate Moss leicht bekleidet mit einem Teddy zeigt. Und hat schnell einen Platz in meiner kleinen Wohnung gefunden.

*** Tipps des Monats ***

Um es vor ab klar zu sagen: Genau genommen ist dies nicht mein Tipp, sondern eher meine Wunschliste, wer denn bitte Sonntag Nacht mit einem kleinen goldenen Oscar nach Hause gehen sollte.

Bester Film: Der Marsianer, weil ich da einfach nach meinen Wertungen gegangen bin. Die 9 Punkte habe ich für keinen anderen der nominierten Filme vergeben. Gewinnen wird er den Oscar am Ende aber wahrscheinlich nicht, dafür ist zu trivial.

Beste Regie: Alejandro G. Iñárritu – The Revenant, weil der Film optisch eine Wucht ist und er auch die Schauspieler zu einer famosen Leistung angetrieben hat.

Bester Hauptdarsteller: Leonardo DiCaprio – The Revenant, weil er ihn längst verdient hat und für diesen Film alles gibt, was er zu bieten hat.

Bester Nebendarsteller: Mark Ruffalo – Spotlight, weil er es als großer Hulk mühelos geschafft hat, einen kleinen, blassen Reporter zu spielen. Einen überraschenden, emotionalen Ausbruch inklusive.

Beste Nebendarstellerin: Alicia Vikander – The Danish Girl, weil sie in der Liste eigentlich für ihre Rolle in Ex Machina auftauchen sollte.

Bestes adaptiertes Drehbuch: Der Marsianer, weil der Film ganz großes Popcorn-Kino ist, eine tolle Leistung für eine Literaturverfilmung.

Bestes Originaldrehbuch: Alex Garland – Ex Machina, weil es der cleverste Sciene Fiction Film seit Jahren war.

Beste Kamera: The Revenant, weil die Bilder für sich sprechen.

Beste Filmmusik: John Williams – Star Wars – Das Erwachen der Macht, weil da da da dab da da dab da da.

Beste visuelle Effekte: Star Wars – Das Erwachen der Macht, weil es dieser Film endlich mal wieder geschafft hat, fliegenden Weltraum-Schrott zu etablieren, der nicht wie frisch aus dem Computer aussah. Schon alleine die Szenen mit den Wracks auf dem Wüstenplaneten sahen so echt aus.

Die nicht aufgeführten Kategorien sind mir egal, oder ich kann mir kein Urteil erlauben, wie z.B. bei der Frage nach der besten Hauptdarstellerin – von den Nomierten habe ich schlicht keinen einzigen Film gesehen.

Das war’s für diesen Monat. In den Kommentaren könnt ihr mich nun gerne für meine Oscar-Wahl zerreißen.

5 Kommentare

  • bknicole

    Über The Hateful 8 und Hail Cesear habe ich vor kurzem erst ganz ähnliche Kritiken gelesen, sodass ich beide nun eher nicht im Kino anschauen werde. Reicht auch da einfach zu warten, bis es sie auf Dvd oder mal auf Amazon Prime. Serientechnisch bin ich gerade bei Greys Anatomy, ja ich weiß typische Frauensserie, aber sie hat mich nun doch irgendwie mitgerissen. Ansonsten schaue ich gerade auch nur meine altbekannten Favoriten, die alle recht spannend sind. Tut habe ich ja schon letzten Sommer auf Prime beendet, ist keine schlechte Serie, aber die machen haben die Lücken definitiv kreativ gefüllt. Zumindest beim Ende halten sie sich an die neusten Fakten, was ich dann doch hoch anrechnen musste. Ich bin ja jemand der Geschichtstreue sehr wichtig findet.

    Spotlight möchte ich auch noch unbedingt sehen, schon alleine wegen Rachel McAdams, die finde ich nämlich als Schauspielerin richtig toll und sie kann definitiv mehr als nur die romantische Komödie.

    Bei den Oscar Wünschen, lagst du ja stellenweiße gar nicht so verkehrt. Ich habe mich am meisten für den guten Leo gefreut, der hatte es nun echt endlich mal verdient. Das Spotlight der beste Film wurde, finde ich jetzt aufgrund der Message auch nicht so verkehrt.

    Danke auch für dein liebes Kommentar.
    Schlecht war er auch nicht, aber die Auflösung hätte halt doch noch etwas innovativer sein können, dann wäre er perfekt gewesen.

    Echt ich mag die mit Creme Füllung immer sehr gerne, liegt aber wsl daran, dass ich die auf dem Land nicht wirklich gut bekomme. Bei uns in den Bäckereien werden meist nur die normalen verkauft und nach ausgefalleneren Sorten muss man dann doch etwas suchen.

    • Nummer Neun

      Rachel McAdams hat auch schon in der zweiten Staffel von True Detective mitgespielt, da war sie schon mit das Beste der Staffel…. Spotlight kann man sich aber auch ganz gut dann irgendwann auf DVD oder sonstwo anschauen

  • Stepnwolf

    Och, ein paar dein Wunschkandidaten der Oscars haben es doch geschafft. 🙂 Wie ich Hail Cesar fand, hast du ja bereits gelesen. Und Muncie Girls klingt ganz spannend…

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