Aus dem Leben

Das war mein 2009

Sehr geehrte Damen und Herren, holen Sie sich Popcorn, Spekulatius oder die Reste vom Weihnachtsgebäck und machen Sie es sich vor ihrem internetfähigem Abspielgerät bequem. Es folgt nun mein ganz persönlicher Jahresrückblick und ja, ich fürchte, es könnte etwas länger dauern. Also vorher noch mal schnell aufs Klo gehen, etwas Fahrstuhlmusik anmachen und schon kann es losgehen.

Fangen wir chronologisch an, fangen wir mit dem Januar an. Der stand eigentlich ganz im Zeichen meiner letzten Tage in der alten Firma. Dort war nun nach dreieinhalb Jahren Schluß, Abschied nehmen angesagt. Das erste Mal, dass ich einen Arbeitsplatz (oder alles ähnliche, wie Praktikas) kündigen mußte. Sollte es die richtige Entscheidung gewesen sein? Außerdem hatte ich schon so früh im Jahr eines meiner tollsten und spannendsten Wochenenden: Ich war für 3 Tage in Hamburg, dort viele Freunde getroffen und war auf einem grandiosen Oasis-Konzert. Die letzte Woche hatte ich noch komplett frei und verbrachte sie mit rumgammeln. Und der KSC verlor sein Pokalspiel gegen Wehen-Wiesbaden, es waren die ersten schlimmen Vorzeichen.

Im Februar ging es dann los mit der neuen Arbeit und eigentlich hatte ich von Anfang an ein recht gutes Gefühl dabei. Der öffentlich Nahverkehr in München nutze den Monat, um ihren großen Streiks zu starten. Das machte nicht nur den Weg zur Arbeit beschwerlich, auch der Besuch meines zweiten Oasis-Konzerts des Jahres wurde zum Abenteuer. Und es gab noch ein zweites großes Konzert: The Gaslight Anthem schwangen sich damit endgültig zu einer meiner absoluten Lieblingsbands auf. Sonst so? Mein alter Fernseher verabschiedete sich und ich kränkelte ein wenig.

Der März kam und ich rüstete technisch auf: Ein Festplattenrecorder verstärkte meinen Fernseher und innerhalb kürzester Zeit konnte ich mir ein Leben ohne ihn nicht mehr vorstellen. Im Kino dagegen begeisterte der Slumdog Millionär. Ich war auf dem Konzert der School Of Seven Bells und hätte ich das nicht nachgeschlagen, ich hätte es vergessen. Der KSC verlor mal wieder in München, der Abstieg war eigentlich nur noch eine Frage der Zeit.

Anfang April ließ ich mich überreden, noch einmal auf eine Feier meiner alten Firma zu gehen. Und spätestens jetzt war mir klar, dass ich da nicht mehr hin gehörte, nicht mehr dazu gehören will. An Ostern war ich das erste Mal seit Weihnachten wieder zu Hause und es sollten in diesem Jahr so wenige Heimatbesuche wie nie folgen. Statt dessen besuchte ich das Maggi-Kochstudio, was zwar Spaß brachte, aber keinerlei langfristigen Effekte. Beim KSC war der Abstieg eigentlich nur noch eine Frage der Zeit.

Der Mai startete mit einem Ausflug über das lange Wochenende in den Südostzipfel des Landes: Berchtesgaden, der Königssee und Salzburg standen auf dem Programm und gefielen. Überhaupt stand der Monat im Zeichen der Reiserei und entwickelte sich sehr stressig. Eine Dienstreise schickte mich nach Hamburg und ich nutzte die Zeit, um von dort aus weiter nach Bremen zu fahren, mir die hübsche Stadt anzusehen und darauf zu warten, dass der KSC nach seinem Gastspiel dort nun endlich als Absteiger fest stehen würde. Sie gewannen jedoch und hatten so plötzlich im letzten Spiel noch theoretische Chancen auf den Klassenerhalt. Zwar gewannen sie schließlich auch gegen die Hertha, nur spielten die anderen Teams nicht mit, so dass das Wunder doch aus blieb. Auch musikalisch standen Termine an: Innerhalb von 3 Tagen spielten The Asteroids Galaxy Tour und Trail Of Dead in München, außerdem konnte ich den 50. Dome sehen und mich davon überzeugen, wie viel Lärm tausende Teeanger in einer Halle machen konnten.

Nach den ganzen Terminen wurde der Juni zum Glück dann etwas ruhiger. Das Wetter unterstützte das auch noch: Tagelange Regenfälle drückten in München auf die Stimmung. Passend dazu spielten The Pains Of Being Pure At Heart hier, mit einem Album, das danach noch erstaunlich lange in meinem CD-Player rotierte. Und damit hat es sich auch schon, nicht besonders viel, was von diesem Monat im Gedächtnis bleiben sollte.

Aufbruchsstimmung im Juli: Ich wollte einen zweiten Blog aufmachen, in dem jeden Tag ein youTube-Clip laufen sollte. Nach einigen Wochen war das Projekt aber auch schon wieder gestorben. Ich war auf meinem ersten Stadion-Konzert: Bruce Springsteen war da und überzeugte 3 Stunden lang. Mein Wohnhaus wurde gestrichen und wochenlang hatte ich ein Gerüst vor meinem Fenster stehen. Und seit vielen Jahren war ich mal wieder auf einer Hochzeit.

Mein Fruchtfliegenproblem begleitete mich im August. Erstaunlich, dass das schon wieder so lange her ist. Ansonsten gab es in diesem Monat Premieren und Abschiede für mich: Der KSC konnte das erste Mal in München gewinnen, seit dem ich hier wohne, dagegen wartete ich bei Rock am See völlig umsonst auf Oasis.

Der Urlaub wurde dann besser, als es der Festival-Auftakt versprach: Anfang September kam ich in der Schweiz ganz schön rum, die Fahrerei weckte mal wieder das tolle Gefühl von Freiheit und Ungebundenheit. Das Jet-Konzert brachte ebenfalls Spaß, bevor dann die fünfte Münchner Jahreszeit begann und ich zwei tolle Abend auf der Wiesn hatte. Besonders die Firmen-Wiesn war ein echtes Highlight des Jahres. Beim KSC lief es mal so, mal so, neben der Feierei auf dem Oktoberfest gewannen sie überraschend ein anderes Spiel: Das bei Angstgegner Cottbus.

Mit dem Oktober kam der Herbst und es wurde wieder etwas ruhiger. Man beschäftigte sich in der Freizeit mehr mit Fernseher, dem Fernsehsport und dem Internet. Raus ging man eher selten, Camera Obscura waren aber definitiv ein Grund dafür. Erst gegen Ende des Monats kam wieder etwas Schwung in die Sache, vier Termine an einem Tag sprachen eine deutliche Sprache.

Im November führte es mich auch mal wieder nach Hause. Im Kino lief 2012, auf meinem Laptop der Football Manager. Ich sah Soundtrack Of Our Lives live, ein unglaubliches Konzert. Und meine heile neue Arbeitswelt bekam erste Risse.

Und schon war es Dezember. Ein stressiger Monat, vollgepackt mit Terminen und Weihnachtsfeiern. Meine Eltern waren zu Besuch, ich besuchte erneut Frank Turner und die Asteroids. Und bevor das alte Jahr zu Ende ging, warf das neue bereits die ersten Schatten. Das Weihnachtsfest wurde zu Hause verbracht, der Jahreswechel im Ausland geplant: In Wien.

Damit geht ein spannendes und abwechslungsreiches Jahr zu Ende. Der Sprung in den neuen Job hat sich gelohnt, dort konnte ich mich schon frei schwimmen. Privat war ich in diesem Jahr so viel unterwegs wie selten zu vor, ein ganzer Haufen von erstklassigen Konzerten waren dabei (die mittlerweile kaum noch teurer sind als ein Kinobesuch, aber so viel mehr bieten), reisetechnisch hat sich ein Themenjahr Alpenländer ergeben.

Große Ereignisse kündigen sich im neuen Jahr bisher noch nicht an, ich bin mir aber sicher, auch das wird wieder voll von kleinen und großen Highlights sein. Und negativen Erlebnissen, aber das gehört dazu. Ihnen allen einen schönen Jahreswechsel, man liest sich wieder 2010. Und Kompliment, wenn Sie es bis hier her ausgehalten haben.

Ein Kommentar

  • ide02

    Oh, ich habe es geschafft! Alles gelesen! 🙂 Die Idee finde ich übrigens super es mal so aufzuziehen…aber ich mag dich eh gerne lesen. Wünsche dir also einen guten Rutsch ins neue Jahr und das es dir weiterhin viele interessante Erlebnisse beschert, die du dann hier berichten kannst… 🙂

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