Der richtige Ton,  Was mit Medien

KW 04/2025: Presence, Vigil, Lost Highway, Blush Always, Mumford & Sons und Unvercover im Seniorenheim

Happy Sunday!

Das hier ist der pickepackevollste Wochenrückblick des bisherigen Jahres. Vor allem dieses Wochenende ist stressig geworden. Die Fantasy Filmfest White Nights sind gestartet, bei denen ich bereits gestern einen Film sah. Wenn dieser Beitrag online geht, sitze ich im Kino und schaue mir nacheinander noch zwei weitere Filme an. Dazu war ich gestern abend auch noch auf einem Konzert. Bereits am Mittag war das KSC-Spiel – und alles findet sich nun in diesem Beitrag wieder. Geschrieben, währen ich parallel noch das Australian Open Finale gesehen habe. Dazu noch zwei Serienstaffeln, die ich im Laufe der Woche beendet habe, und ein Film, für den ich endlich mal wieder meinen Bluray-Player entstauben konnte.

Ob sich das alles gelohnt hat, das lest ihr nun hier:

Undercover im Seniorenheim (Staffel 1, 8 Folgen, USA, Netflix) – 7 von 10

Durch die Erfolge von The Office, Parks & Recreation und Brooklyn Nine-Nine ist Michael Schur wohl mittlerweile eine der größten Namen hinter den Kulissen der amerikanischen Sitcom Landschaft. Diese Serie ist nun seine neuste Arbeit. In dieser schleust die Privatdetektivin Julie (Lilah Richcreek Estrada) den verwitwerten Charles (Ted Danson) in ein Seniorenheim ein, damit dieser dort das Verschwinden einer wertvollen Halskette aufklären kann. Dort trifft er auf die Leiterein des Etablissments: Didi (Stephanie Beatriz) und auf deren Bewohner und Bewohnerinnen. Herausgekommen ist eine nette, kleine Serie, die ganz um die von Danson gespielte Figur kreist. Das ist sympathisch und nach einer kurzen Anlaufphase (um den etwas abstrusen Aufhänger für die Handlung zu erklären) auch sehr unterhaltsam, jedoch selten brüllend komisch, aber das will es aber auch gar nicht sein. Ein paar Schmunzler sind zuverlässig drin, emotional wäre aber durchaus noch mehr gegangen. Aus der Story, dass Charles wieder eine Aufgabe im Leben findet, hätte man mehr machen können, genau wie man die Nebenfiguren gerne etwas skuriller hätte machen dürfen. So stechen aus den Nebenfiguren lediglich die Wortführerin Susan (Lori Tan Chinn) und Stephen Henderson als später Freund von Charles hervor. Eine zweite Staffel ist bereits bestellt, hoffentlich wird diese noch etwas mutiger.

Vigil – Tödliche Drohnen (Staffel 2, 6 Folgen, UK, Arte) – 7 von 10

Es ist mittlerweile schon fast drei Jahre her, dass die erste Staffel der Thrillerserie (8/10) in Deutschland ausgestrahlt wurde. Die Nachfolgestaffel war also mehr als überfällig. Sie trägt den Untertitel Tödliche Drohnen und bietet neben dem bekannten Ermittler- und Liebespaar DCI Amy Silva (Suranna Jones) und DI Kirsten Longacre (Rose Leslie) einen komplett neuen Fall und ein neues Setting. Letzteres war notwendig, da diese Staffel schlecht erneut auf einem U-Boot hätte spielen können. Die Enge des Schiffes wird eingetauscht gegen die Weite des fiktiven Staates Wudyan, dessen lokaler Stützpunkt der britischen Armee mit einem tödlichen Vorfall auf einem schottischen Luftwaffenstützpunkt zu tun haben könnte. Es geht um moderne Waffentechnologien, internationale Politik und Terrororganisationen. Wer Freund und Feind ist erschließt sich nicht sofort. Es ist wie ein britisches NCIS, nur nicht so familiär bürokratisch und konfektioniert. An die Klasse der ersten Staffel kommt das hier jedoch nicht ganz ran. Zum einen schlägt wenig die Enge des U-Boots, zum anderen schlägt der Weg zur Auflösung die ein oder andere Kapriole zu viel, so dass die Wendungen irgendwann zu beliebig werden. Eine ordentliche Thrillerserie bleibt es aber trotzdem.

Presence (Regie: Steven Sonderbergh, USA) – 6 von 10

Eine Familie zieht in einem Spukhaus ein – gibt es ein klassischeres Setting für einen Film auf dem Fantasy Filmfest? Dieser hier hat mit Soderbergh einen großen Namen hinter der Kamera zu bieten – vor der Kamera ist wenig. Ein Haus, im wesentlichen fünf Akteure – das war’s auch schon. Obwohl, da gibt es noch diese fremde Präsenz, die unterbewusst nur von Tochter Chloe (Callina Liang) wahrgenommen wird, und welche – so wird es immer offensichtlicher – auch in gewisser Weise unter ihrem Schutz steht. Abgeflimt ist das edel, die Kamera folgt der unsichtbaren Präsenz in langen Einstellungen, das Publikum sieht den Film aus deren Perspektive. Das ist ein interessantes, technisches Konzept, man würde sich aber wünschen, die Story an sich hätte ein paar mehr Ideen abbekommen. Gruselig wird das selten, der Horror kommt eher von den reelen Figuren, aber auch das nicht richtig konsquent. Nichtsdestotrotz ist das Finale rund, hievt den Film aber nicht mehr auf die sieben Punkte. Etwas mehr Eskalation hätte Presence nicht geschadet.

Lost Highway (Regie: David Lynch, USA, 1997, DVD, Re-Watch) – 8 von 10

„Dick Laurent ist tot!“ Mit diesen Worten beginnt der Thriller von David Lynch. Wie es zu diesen Worten kommen konnte, was Bill Pullman, Balthazar Getty und Patricia Arquette damit zu tun haben und wer Dick Laurent war, das erfährt das Publikum Schritt für Schritt in den nächsten beiden Stunden, um am Ende wieder am Anfang anzukommen. Der Thriller lebt von seiner gespenstischen Atmosphäre, seinem Mysterium und dem akkustischen Terror, fasziniert schluckt man noch jede surreale Bildverfremdung, die Lynch hier einfließen lässt. Die Story und die Zusammenhänge erschließen sich nicht in Gänze, selbst beim x-ten Re-Watch nicht, aber das ist fast egal, dann man hat tiefstes Vertrauen darin, dass das alles so zusammenpasst und genau so sein muss, wie man es zu sehen bekommt. Ein Film, den man nicht so schnell vergisst – oder versteht.

Blush Always (Deutschland) – München, Milla

Wie bereits im vergangenen Jahr begann auch in 2025 das Konzertjahr für mich mit einem Auftritt von Blush Always in der Milla. Aber im Gegensatz zum letzten Jahr gibt es mittlerweile ein zweites Album, also mehr Songs zur Auswahl und es waren mehr Leute im Publikum als vor einem Jahr. Schön zu sehen!

Gleich geblieben ist jedoch das Fazit, was ich 2024 für mich gezogen hatte: „Es war ein schöner und entspannter Abend. Aber nicht nur quantitativ war das top, auch die Qualität stimmte. Schöne Songs, sympathische Ansagen dazwischen, sowie ein angenehmes Publikum.“ Dem ist nichts hinzuzufügen. Außer dieser Live-Clip von Coming of Age, einem Stück vom Debutalbum.

Gesehene Spiele in dieser Saison: 15 von 19 Liga-Spielen = 79%. (Saison 2023/24: 76%)

Wie in der vergangenen Woche verlor der KSC das Spiel in der Nachspielzeit. Dieses Mal zu Hause gegen die Fortuna aus Düsseldorf. Trotz einer 2:0 Führung zur Halbzeit. Aber kurz nach Beginn der zweiten Hälfte kam Düsseldorf zum Anschlußtreffer. Ein Elfmeter und ein Tor nach einer Ecke ließen sie dann das Spiel drehen. Die Karlsruher müssen sich vorwerfen lassen, den sprichwörtlichen Sack nicht früher zugemacht zu haben.

Wer hätte das gedacht, aber Mumford & Sons sind zurück. Fünf Jahre nach dem letzte Album haben sie nun mit Rushmere den Nachfolger angekündigt und dazu den gleichnamigen Vorab-Song veröffentlicht. Der sticht nach den ersten ein oder zwei hören zwar noch nicht sonderlich heraus, liefert aber eine musikalische Form des Heimkommens, klingt doch alles so angenehm vertraut und fernab von irgendwelchen Experimenten. Ob sie damit erneut irgendeinen Nerv treffen, so wie in ihrer Anfangszeit, steht allerdings noch zur Diskussion.

Herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit und habt einen guten Start in die neue Woche!

6 Kommentare

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