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KW 18/2024: Jagd auf roter Oktober, Winterkartoffelknödel, Drei Leben, Drei Musketiere und Streuner

Happy Sunday!

Wenn jemand eine Reise tut, so kann er was erzählen – sagte einst Matthias Claudius, ein Lyriker des 18. Jahrhunderts. So dachte ich auch, schließlich reiste ich mit der Deutschen Bahn, eine stetig sprudelnde Quelle für neue und überraschende Geschichten. Aber was war? Nichts war. Auf der Hinfahrt hatte mein ICE 10 Minuten Verspätung, auf der Rückfahrt waren es 15 Minuten. Mittlerweile ist das ja keine Rede mehr wert und wird als fast pünktlich verbucht. Die Züge waren sogar angenehm leer und das Schlimmste, was die Bahn dieses Mal im Repertoire hatte, das waren die ausgefallene Reservierungsanzeigen auf der Rückfahrt.

Und so kommen wir direkt zum medialen Rückblick der Woche – mit gleich drei Filmen, einer Serie und einem Musiktipp.
Als Geschenk an die arbeitende Bevölkerung bot der 1. Mai, der Tag der Arbeit, feinstes Früh-Sommerwetter. Also known as: Biergarten-Wetter. Ich war im Hirschgarten, immerhin der angeblich größte Biergarten der Welt mit 8.000 Plätzen. Aber darum soll es gar nicht gehen, sondern um das Wildgehege, das direkt an den Biergarten grenzt. Die Neugierde ist auf beiden Seiten des Zauns stets recht groß.


Seit ungefähr zwei Jahren nehme ich mir vor, etwas öfter lateinamerikanische Produktion zu testen. Abgesehen von vereinzelten Filmen ist bisher aber noch nichts in diese Richtung geschehen. Nun habe ich es immerhin mal geschafft, mir eine mexikanische Serie anzuschauen. Und so war sie:

Drei Leben (Staffel 1, 8 Folgen, Mexiko, Netflix) – 6 von 10

An einem Tatort entdeckt Forensikerin Rebecca Fuentes (Maite Perroni), dass sie noch zwei weitere Drillingsschwestern hat. Was steckt dahinter, wer sind ihre richtigen Eltern? Unweigerlich denkt man dabei an die Mystery-Serie Orphan Black, auch wenn Hauptdarstellerin Perroni deren Tatiana Maslany nicht das Wasser reichen kann. Dafür gibt es hier mehr Wendungen im Drehbuch, die überraschenderweise nicht immer etwas mit der interessanten Ausgangssituation zu tun haben. Stattdessen driftet die Serie immer mal wieder in Richtung Seifenoper ab, wenn es um Liebschaften (wie mit Fuentes Arbeitskollegen David Chocarro) und Firmengeschicke geht. Telenovelas lassen grüßen. Und so verliert man im Laufe der Staffel etwas die Lust und die Übersicht. Schade, da wäre durchaus mehr drin gewesen.

Die drei Musketiere – D’Artagnan (Frankreich, 2023, Sky Cinema) – 6 von 10

Die drei Musketiere als Quelle vieler Abenteuergeschichten und Heldenepen? Nicht in der neusten Verfilmung von Martin Bourboulon, die eher auf einen dreckigen und realistischen Look setzte, als überlebensgroße Helden zu produzieren. Wäre das ein Historienepos gewesen, würde das ja passen, als Verfilmung einer klassischen Abenteuergeschichte kann das jedoch weniger gefallen. Dafür stehen hier eher Intrigen und politische Ränkespielchen im Vordergrund. Und wäre das nicht genug, ist die Handlung auch übermäßig auf Zufälle angelegt, wofür exemplarisch das erste Zusammentreffen von D’Artagnan (François Civil) mit den drei Musketieren steht, die er nämlich nacheinander aus Versehen anrempelt und von ihnen zum Duell gefordert wird. Mäntel und Degen gibt es zur Genüge zu sehen, letztere werden aber auch von den Titelhelden meist völlig humor- und gewissenlos eingesetzt. Optisch ist das alles ganz gut und schnell erzählt, inhaltlich aber etwas enttäuschend.

Jagd auf roter Oktober (USA, 1990, Paramount+) – 8 von 10

Nach (sehr) vielen Jahren habe ich den Thriller von John McTiernan mal wieder gesehen und fand ihn erneut sehr spannend und immer noch sehenswert. Das 1984 spielende Aufeinandertreffen des amerikanischen Agents Jack Ryan (Alec Baldwin) und des sowjetischen U-Boot Kapitäns mit undurchsichtigen Zielen (Sean Connery) kann fesseln, auch wenn dessen scheinbaren Ziele schon sehr viel früher thematisiert werden, als ich es in Erinnerung hatte.

Winterkartoffelknödel (Deutschland, 2014, Netflix) – 7 von 10

Zweiter Fall von Franz Eberhofer (Sebastian Bezzel). Eine Mordserie beschäftigt Niederkaltenkirchen, während die frisch zugezogene Mercedes (Jeannette Hain) den Männern des Ortes den Kopf verdreht. Der Kriminalfall hat mir dieses Mal etwas besser gefallen als der aus dem ersten Film. Dafür fühlt sich der Ausflug nach Teneriffa von Eberhofer und seinem Kumpel Rudi (Simon Schwarz) etwas deplatziert und zotig an. Es spricht ja nichts dagegen, Eberhofer mal außerhalb seines bewährten Elements zu zeigen, aber dafür tritt er hier zu souverän auf, als das er interessant werden würde. Unterhaltsam ist das aber natürlich trotzdem, aber Franz: Bleib in deiner Heimat!

Gesehene Spiele in dieser Saison: 25 von 32 Liga-Spielen = 78%.

Bereits vor dem Spiel war klar, dass der Karlsruher SC nicht einmal mehr theoretische Chancen auf den Relegationsplatz in Richtung Liga 1 hatte. Damit ist die Saison quasi durch. Trotzdem drehten sie gegen den Abstiegskandidaten Hansa Rostock noch einen 0:1 Rückstand innerhalb von wenigen Minuten zu einem 2:1. Zunächst durch den georgischen EM-Fahrer Bubu Zivzivadse, der eine traumhaft schöne Kombination abschloss, danach durch einen verwandelten Foulelfmeter von Ersatzkapitän Wanitzek.

Dafür hat sich das Amateurteam des KSC II den Aufstieg geschnappt: In der nächsten Saison geht in der Kreisklasse A weiter.

  • Statistik April: Auch im April blieben die Seitenaufrufe auf einem hohen Niveau. An den fantastischen Januar und Februar kamen sie zwar nicht heran, brachten aber doch eine leichte Verbesserung im Vergleich zum Vormonat – und das obwohl der berühmt-berüchtigte Black Mirror Artikel etwas weniger geklickt wurde. Der klare Spitzenreiter im April blieb er trotzdem. Derweil blieb die CTR bei Google mit 3,6% weiterhin recht hoch.
  • Goldene Blogger 2024: Indiskretion Ehrensache über die diesjährige Preisverleihung in Köln.

Im vergangenen Jahr war ich zweimal auf einer Veranstaltung namens Zombie Sessions. Dort haben unbekannte Bands und Künstler aus München und Umgebung die Chance, einen kurzen Live-Auftritt zu absolvieren. Beide Veranstaltungen waren wirklich gelungen und mit einer überraschenden hohen Qualität. Eine der Bands, die ich dort gesehen habe, waren Streuner aus München. Mit Was zu tun haben sie nun ein Album veröffentlicht mit einigen Songs, die ich von ihrem Konzert noch im Kopf hatte. Unter anderem den Abschluß-Track des Albums: Italienische Nächte. Viel Spaß!

Herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit und habt einen guten Start in die neue Woche!

5 Kommentare

  • bullion

    Schön hier auch stets die Eberhofer-Krimis zu sehen. Da sie mir noch so gut im Kopf sind, habe ich direkt einen Vergleich unserer Einschätzung. 🙂

  • S.Mirli

    Ich mag dein Foto der Woche sehr, auch wenn ich ein wenig neidisch bin, denn unser 1. Mai war eher das genaue Gegenteil – a…kalt und verregnet, aber seitdem klettert das Thermometer stetig nach oben, also sei das verziehen. Ich habe generell ein wenig ein Problem mit mexikanischen Produktionen, stilistisch sind die schon sehr speziell, also kann ich dein Urteil sehr gut nachvollziehen. Ich wünsche dir einen fantastischen Start in die neue Woche, alles Liebe, x S.Mirli!
    https://www.mirlime.at

    • Nummer Neun

      Erwartet hatte ich einfach einen etwas stimmigeren Mix zwischen Thriller und von mir aus auch mit soapigen Elementen. Aber das war leider etwas zu unausgewogen und konnte letztlich keines der beiden Seiten richtig ausfüllen.

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