Der richtige Ton,  Was mit Medien

KW 30/2023: Springsteen, Yellowstone, Awkwafina und der letzte Kreuzzug

Jeans, Hemd, Lederjacke, Cowboyhut – der Dresscode für diesen medialen Wochenrückblick ergibt sich quasi von selbst. Kleidet euch deshalb bitte angemessen, bevor ihr die nachfolgenden Zeilen lest.

Vielen Dank.

Awkwafina is Nora from Queens (Staffel 3, 7 Folgen, USA, Comedy Central) – 6 von 10

In der dritten Staffel setzt Nora (Awkwafina bzw. Nora Lum mit bürgerlichem Namen) ihre chaotischen Abenteuer in Queens fort und stürzt sich gleichzeitig in neue Herausforderungen außerhalb ihrer Komfortzone. Mit einer Mischung aus schrägem Humor, unkonventionellen Freundschaften und persönlichem Wachstum navigiert sie durch die Wirren des Erwachsenwerdens und entdeckt dabei ungeahnte Facetten ihrer Persönlichkeit.

Die mutmaßlich letzte Staffel der Comedy kommt qualitativ nicht mehr ganz an die ersten beiden Staffeln heran. Die Storys werden teilweise noch skurriler, im Gegensatz dazu aber Nora (Awkwafina) immer normaler. Sie ist nicht mehr der sympathische Schluffi von Beginn der Serie, sondern geht mittlerweile einer regelmäßigen Arbeit nach und spart auf ein eigenes Auto. Das zeigt zwar den Fortschritt, den die Figur in der Serie macht, beraubt ihr aber gleichzeitig etwas ihres Potentials. Die Story rund um Edmund (Bowen Young) überzeugt ebenfalls nicht so wirklich – auch wenn hier zumindest der Ausflug nach Island mal etwas frischen Wind brachte. So kann es ihre Grandma (Lori Tan Chinn) leider auch nicht mehr alleine richten, diese Staffel bekommt einen Punkt weniger als die Vorgängerstaffeln.

Yellowstone (Staffel 2, 10 Folgen, USA, Paramount+) – 8 von 10

In der zweiten Staffel spitzt sich der Konflikt zwischen John Dutton (Kevin Costner) und seinen Rivalen weiter zu. Während er alles daran setzt, sein Land und seine Familie zu verteidigen, geraten die Duttons in einen gefährlichen Machtkampf mit einer neuen Gruppierung von Landentwicklern, die keine Skrupel kennen. Gleichzeitig müssen die Mitglieder der Familie mit ihren eigenen inneren Dämonen kämpfen, während die Grenzen zwischen Gut und Böse immer unschärfer werden.

Da ich der ersten Staffel bereits 8/10 Punkten gab, blieb ich bei dieser modernen Familiensaga natürlich dran. Und stellte fest: Mit der zweiten Staffel hatte ich zu Beginn meine Probleme. Von John Duttons (Costner) drei Kindern entpuppten sich zwei immer mehr als langweilig (Sohn Jamie (Wes Bentley)) oder unsympathisch (Tochter Bethany (Kelly Reilly)). Letztere sah man in dieser Staffel deutlich weniger trinken als zu Beginn, dafür hasste sie wild in der Gegend herum, weswegen ich sie nicht einmal als das „gute“ unsympathisch der Succession-Kinder einstufen konnte. Bleibt nur noch Sohn Kayce (Luke Grimes) auf der Habenseite, der immer mehr in die Rolle des Nachfolgers gedrängt wird und damit dem Ziehsohn Rip Wheeler (Cole Hauser) in die Quere kommt. Dazu gelangt eine unnötige Brutalität in die Serie, die oft nicht mehr als ein Selbstzweck gewesen zu sein scheint. Erst in der zweiten Hälfte war ich wieder etwas mehr von der Handlung gefangen, fieberte bei Jimmy (Jefferson White) mit und war schockiert über einige drastische Szenen mit Monica (Kelsey Asbille). Letztlich bekommt man aber das, was man erwartet: Das große Familiendrama im Hinterland der USA, wo im Zweifelsfall Ehre und das Wort eines Mannes oder einer Frau mehr zählen als Gesetze. Dass das mit einer gnadenlosen Überhöhung des eigenen Grund und Bodens einhergeht, die Gegenspieler (in dieser Staffel Neal McDonough) noch weniger Moral haben als die Hauptfiguren und der Sheriff (Hugh Dillon) eine unnütze Witzfigur ist, das versteht sich von selbst.

Indiana Jones und der letzte Kreuzzug (USA, 1989, Sky on Demand) – 8 von 10

Nach dem Kinofilm in der vergangenen Woche hatte ich mal wieder Lust auf dieses klassische Abenteuer mit Indiana Jones (Harrison Ford) und seinem Vater (der nur 12 Jahre ältere Sean Connery). Immer noch ein großer Spaß, aber der Anfang schleppt sich schon etwas. Sobald Vater und Sohn aber zusammen finden ist das ganz großes Entertainment von Steven Spielberg. Meine letzte Sichtung war übrigens in der heißen Corona-Phase April 2020.

Bruce Springsteen (USA) – München, Olympiastadion

Sonntagabend, Olympiastadion München. Das Konzert von Bruce Springsteen war für 19:00 angekündigt – ohne Vorband natürlich – aber Springsteen und die E Street Band standen schon fünf Minuten früher auf der Bühne und legten mit No Surrender los. Und beendeten erst nach zwei Stunden und fünfundvierzig Minuten ihr vorletztes Europakonzert auf dieser Tour. Das, was dazwischen passierte, war ein Ereignis. Die komplette Setlist mit nicht weniger als 25 Songs findet ihr hier.

Darunter waren einige Songs von seinem letzten, regulären Album (u.a. das schöne Letter To You und zum Abschluß I’ll See You In My Dreams, welches er nur mit einer Gitarre alleine auf der Bühne spielte), so wie das Nighshift-Cover von seinem aktuellen Soul-Klassiker-Album, das auch live gut funktionierte. Die großen Highlights waren jedoch andere – und für jeden im Publikum mit Sicherheit verschiedene, so wie auch jede und jeder irgendeinen seiner vielen Songs vermisst haben dürfte. Die Trefferquote mit den komplett zündenden Songs war für mich in der zweite Hälfte höher. Kein Wunder, hier wurde es fast eine Best-Of Setlist mit Because The Night, The Rising und Badlands, sowie im Zugabenblock die ewige Jugendhymne Born To Run, Glorys Days und natürlich Dancing In The Dark. Es ist Name-Dropping auf hohem Niveau. Zwei der Songs habe ich als Live-Version weiter unten eingebettet – ein Video ist von 1975, das zweite von Spingsteens USA-Tour in diesem Jahr.

Die Stimmung im Innenbereich (ich zahlte übrigens knapp 100€ für mein Ticket, was ich als durchaus noch angemessen empfand) war stets positiv und entspannt, teils euphorisch. Die Bierpreise waren schon auf Wiesn-Niveau. Insgesamt kein billiges Vergnügen, aber trotzdem würde ich jederzeit wieder hingehen.

Nach einem rasanten und torreichen Eröffnungsspiel des „heimlichen Schwarms der Fußballfans“ (Zitat kicker), stieg der KSC am Samstag in diese neue Zweitligasaison ein.

Gesehene Spiele in dieser Saison: 1 von 1 Liga-Spielen = 100 %.

3:2 zum Auftakt auswärts beim Aufsteiger VfL Osnabrück. Bereits nach 70 Sekunden ging der KSC durch Wanitzek mit 1:0 in Führung. Osnabrück konnte ausgleichen, aber dank einer aus der Vorsaison in die neue Spielzeit geretteten starken Effizienz legte der KSC noch einmal nach und ging mit 2:1 in die Halbzeit. In der zweiten Hälfte spielten sie besser, landeten gleich zwei Lattentreffer, aber mussten dann erneut den Ausgleich schlucken. Neuzugang Burnic erzielte schließlich mit einem eindrucksvollen Distanzschuss den Siegtreffer. Start geglückt, nächste Woche kommt der HSV in den neuen Wildpark.

Heute mal wieder mit einigen Linktipps:

Herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit und habt einen guten Start in die neue Woche!

(Die Inhaltsbeschreibungen von Yellowstone und Nora from Queens sind mit Hilfe von ChatGPT entstanden.)

3 Kommentare

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