Der richtige Ton,  Was mit Medien

Juli 2021: Godzilla vs. Kong, The Expanse, Katla, Lea Porcelain und Tilo Neumann

Wie oft hatte ich mich an dieser Stelle schon über das Wetter und den nicht enden wollenden Regen in den vergangenen Monaten beklagt? Luxusprobleme waren das, wenn man sich die traurigen Bilder der Flutkatastrophen in NRW, Rheinland-Pfalz und im Süden von Bayern ansieht. Es ist wirklich unvorstellbar, wie solche gigantischen Fluten innerhalb von wenigen Stunden entstehen und das Leben und die Lebensgrundlage von so vielen unschuldigen Menschen komplett zerstören können.

Das zeigt einmal mehr, wie sehr man sich doch über die kleinen Sachen im Leben freuen sollte. Dass ich nach fast einem Jahr einen guten Freund mal wieder im Biergarten treffen konnte. Oder einen unbeschwerten Abend (oder auch zwei) mit Kneipenhopping im Glockenbach zu verbringen, fast so wie früher. Oder mit den Ex-Kollegen eine ausgedehnte Mittagspause zum Riesen-Schnitzel essen zu machen. Zwischen (weiterhin) Home Office und Couch-Fernsehen tut das doch ganz gut.

*** Foto des Monats ***

Anderer Monat, anderer See. Dieses Mal führte mich ein kurzer Ausflug nach Herrsching am Ammersee, Endstation der Münchner S-Bahn. Ein sonniger Tag, ein kleiner Spaziergang und danach noch ein Crêpes und ein Bier am Seeufer. Ein schöner Ausflug.

*** Serien ***

Und damit zu den Serien. Sieben Staffeln sind es doch wieder geworden, aus fünf verschiedenen Ländern. Qualitativ konnte ich damit das ganze Spektrum von 4 bis 8 Punkten abdecken.

Borgen – Gefährliche Seilschaften (Dänemark / Staffel 1 / 10 Folgen / Netflix) – 8 von 10

Brigitt Nyborg (Sidse Babett Knudsen) wird zur ersten Premierministerin Dänemarks gewählt. Bereits in ihrem ersten Jahr im Amt kostet es sie einige Mühen, um den Laden am Laufen zu halten. Unterstützung erhält sie dabei von ihrem Berater Kaspar Juul (Johan Asbæk) und von ihrem Mann Philipp (Mikael Birkkjær), der seine eigene Karriere für sie erst einmal hinten anstellt. Die Medien sind die vierte Gewalt im Staate Dänemark, hauptsächlich repräsentiert von der jungen Journalisten Katrine Fønsmark (Birgitte Hjort Sørensen). Die international gefeierte Serie funktioniert vor allem deshalb global so gut, weil sie es schafft, politische Probleme sehr unterhaltsam zu erzählen, ohne dabei zu spezifisch auf das kleine Land einzugehen. Dabei widmet sich – nach der Wahl zu Beginn – jede Folge einem anderen Konfliktherd, quer durch alles politischen Ressorts. Dadurch bleibt es sehr abwechslungsreich, auch wenn ich mir manchmal einen etwas dickeren roten Faden durch die Staffel gewünscht hätte als dieser „Konflikt der Woche“ Aufbau. Den roten Faden haben dagegen die privaten Problemen von Nyborg und Juul, die den Zuschauenden länger begleiten. Beide zeigen dabei sowohl gute, als auch schlechte Eigenschaften, was besonders bei Nyborg angenehm ist, weil es doch ein leichtes gewesen wäre, sie als moralisch unangreifbare Regierungschefin zu präsentieren. Auf der anderen Seite fehlt dagegen etwas der große Gegenspieler, den Endgegner, den es zu besiegen gilt. Ich bin gespannt, ob es sich in der zweiten Staffel noch etwas weiter zu spitzt.

Bull (USA / Staffel 5 / 16 Folgen / 13th Street) – 5 von 10

Da es für mich die erste Serie war, in der die Corona-Pandemie thematisiert wurde, war ich im Vorfeld sehr gespannt, wie man damit umgehen würde. Und nunja, die Auftaktfolge war recht ungewöhnlich, mit einer gewissen Leichtigkeit, der der Serie sonst leider abgeht, einer direkten Ansprache an die Zuschauer und einem Blick hinter die Kulissen. Die Freude aller Beteiligten, endlich wieder drehen zu können, war spürbar. Ab der zweiten Folge fand die Serie wieder ihren gewohnten Ton, nur jetzt mit Gesichtsmasken – und auch daran hatte man sich, wie im echten Leben, nach kurzer Zeit gewöhnt. Dr. Bull (Michael Weatherly) berät immer noch seine Klienten bei ihrem Kampf vor Gericht, Unterstützung bekommt er dabei von seinem Anwalt Colón (Freddy Rodriguez), der eine reizvolle Anfrage als Kandidat für den Posten des Oberstaatsanwaltes bekommt, und dem frischen Nachwuchsanwalt Palmer (Christoher Jackson). Waren Weatherly und Rodriguez von Anfang an die Fixpunkte der Serie, stößt nun Jackson mit in diese Reihe, währen die Frauen im Team meistens weiterhin nicht mehr als Stichwortgeber sind. Die Fälle dieser Staffel sind wie gewohnt recht verzwickt und aufwändig konstruiert, wofür oft schon sehr viel Zeit drauf geht. Bei allen guten Ambitionen, interessante und moralisch nicht eindeutige Fälle zu erzählen, bleibt dabei der Spaß schon etwas auf der Strecke. Die schon angesprochene Leichtigkeit fehlt, das ist schwere Kost und macht die Serie zum Gegenteil einer Binge Watching Serie. Ich weiß nicht, ob ich mir das auch noch ein sechstes Jahr antun möchte.

The Expanse (USA / Staffel 3 / 13 Folgen / BluRay) – 7 von 10

Nach fast drei Jahren Pause konnte ich nun endlich mit der dritten Staffel weiterschauen. Wenig überraschend, dass ich zu Beginn eine Weile gebraucht habe, um mich in diesem komplexen Science-Fiction Kosmos wieder zurechtzufinden. Und kaum schaue ich zu, bricht der Krieg zwischen der Erde und dem Mars aus und die Crew der Rocinante unter Kapitän Holden (Steven Strait) steht genau dazwischen. Bemerkenswert ist noch der Zeitsprung in der Mitte der Staffel, der dazu führt, dass ab dort eine neue Storyline in den Vordergrund wandert: Ein mysteriöser Ring erscheint, dessen Erbauer und dessen wahre Bestimmung nicht ersichtlich ist. Technisch ist die Serie weiterhin top, es sind kinoreife Bilder und Effekte, die wir hier zu sehen bekommen. Die Serie lebt von ihren Konflikten und nicht von irgendwelchen knalligen Weltraumschlachten, die mich – wenn ich denn die Vorgängerstaffeln noch etwas präsenter gehabt hätte – wahrscheinlich noch etwas mehr hätten fesseln können. Insgesamt wohl so ziemlich das beste an ernsthafter Weltraum-Sciene-Fiction, das es im Moment so gibt. Den achten Bewertungspunkt zücke ich allerdings trotzdem nicht, zum einen weil mir der Wiedereinstieg viel zu schwer fiel (klar, ist in erster Linie nicht die Schuld der Serie, trübt aber trotzdem das Sehvergnügen), zum anderen aber auch wegen manchen fragwürdigen Handlungen und zu konstrierten Situationen in der zweiten Staffelhälfte.

Katla (Island / Staffel 1 / 8 Folgen / Netflix) – 7 von 10

Kenner dieser Seite wissen, Katla ist natürlich in erster Linie der Name einer guten, isländischen Band. Aber nun hat Netflix auch den Namen seiner ersten, isländischen Eigenproduktion nach dem Vulkan Katla benannt. Ein Jahr nach Katlas Ausbruch müssen die Überlebenden immer noch mit den Folgen kämpfen. Plötzlich erscheint eine Frau (Aliette Opheim) voller Asche aus dem Gletscher. Sie scheint einer schwedischen Touristin zu ähneln, die vor 20 Jahren die Insel besucht hatte. Kurz darauf taucht mit der totgeglaubten Ása (Íris Tanja Flygenring), der Schwester von Gríma (Guðrún Ýr Eyfjörð – ein Dank an die Erfinder von Copy & Paste) eine weitere Person aus der Asche auf. Die Mysteryserie gibt sich sehr stimmungsvoll und wie man es von anderen skandinavischen Serien kennt, recht behäbig. Es braucht eine Weile, bis man bei der Vielzahl an Personen durchblickt, während sich gleichzeitig das Mysterium um diese Wiedergänger aufbaut. Die Protagonisten stürzen diese ungerufenen Gestalten jedenfalls in gewisse Konflikte, glaubten sie doch, mit diesen Personen längst abgeschlossen zu haben. Der ewige Ascheschleier, der sich über die Insel gelegt hat, sorgt für eine beklemmende Atmosphäre. Wenn man sich auf die Langsamkeit einlässt, hält die Serie den Zuschauenden schon bei Laune. Auch wenn ich immer dachte, da muss doch noch irgendwas kommen, eine Eskalationsstufe geht da schon noch. Und bisher habe ich den Eindruck, das Mysterium ist noch nicht so ganz rund, aber vielleicht wird das in einer potentiellen Folgestaffel noch aufgeklärt.

Master of None (USA / Staffel 3 / 5 Folgen / Netflix) – 6 von 10

In der dritten Staffel der Serie haben sich die Vorzeichen deutlich geändert. Azia Ansari, der in den früheren Staffeln die Hauptrolle spielte, hat sich fast komplett hinter die Kamera verzogen (als Produzent, Autor und Regisseur), er ist lediglich in zwei kurzen Sequenzen als Gastdarsteller mit dabei. Diese Staffel widmet sich dagegen der Schriftstellerin Denise (Lena Waithe, die auch als Co-Autor fungierte und auf deren Habenseite auch schon Queen & Slim steht) und ihrer Frau Alicia (Naomi Ackie). Die Staffel trägt den Untertitel Moments in Love und das mit Recht: Von einer Comedy hat sich die Serie zu einem Beziehungsdrama entwickelt und zeigt die Höhe- und Tiefpunkte der Beziehung von Denise und Alicia. Deren Leben in einem alten Cottage auf dem Land ist dabei so inszeniert, wie man sich einen europäischen Autorenfilm vorstellt: Naturalistische Bilder, lange Sequenzen, viele Ruhepausen zwischen den Dialogen, körniges Bild im 4:3 Format und man ist fast schon froh, dass sich die Macher gegen schwarz-weiß Aufnahmen entschieden haben. Von den Autoren sind die Beziehungen natürlich ausgesprochen präzise beobachtet und in eine runde Story gegossen worden. Es geht um Eifersüchtelein, unausgesprochenen Erwartungen und unerfüllten Kinderwünschen, die Schauspieler spielen authentisch und uneitel, aber das alles unter dem bekannten Label Master of None laufen zu lassen ist recht mutig. Geht die Rechnung am Ende auf? Für mich jedenfalls nicht. Bei aller Grundsympathie und Respekt vor dem künstlerischen Anspruch, die Staffel lief dann doch etwas an mir vorbei.

Schitt’s Creek (Kanada / Staffel 3 / 13 Folgen / Sky Comedy) – 7 von 10

Nach mittlerweile drei Staffeln muss ich sagen: Die Serie ist so wie eine Kleinstadt. Man kennt sich aus, kennt die Bewohner, und man weiß, was man an alldem hat. Aber es ist halt auch keine pulsierende Metropole und wird es auch nicht mehr werden. Das ist alles nett, überschaubar und harmlos und dient gut zum runterkommen nach anderen, hektischen Serien und Filmen. Aber reicht das? Mir mittlerweile schon, auch wenn es für die Höchstwertungen auf absehbare Zeit nicht reichen wird. Und um das auch mal noch zu sagen: Zu meiner Lieblingsfigur ist David (Daniel Levy) geworden, besonders die Kombi mit Stevie (Emily Hampshire) ist toll, und ich bin immer wieder fasziniert davon, was Alexis (Annie Murphy) mit ihren Gesicht anstellen kann. Mit Staffel 4 geht im nächsten Monat weiter.

Tilo Neumann und das Universum (Deutschland / Staffel 1 / 8 Folgen / VOX) – 4 von 10

Am letzten Schultag offenbart sich dem Lehrer Tilo Neumann (Christoph Maria Herbst), wie sinnlos sein Leben ist. Nach einer durchzechten Nacht, in der er auch mit Drogen herumexperimentiert, ist Tilo immer noch da (und nicht gestorben, wie er vielleicht gerne wollte). Er ist noch da, genau wie eine Stimme (Elena Uhlig), die zu ihm spricht und ihm einen Deal vorschlägt… Fangen wir mal mit dem Positiven an: Herbst passt gut auf die Rolle des desillusionierten Normalos, mitten in der Midlife-Crisis und er bleibt der König der angefangen Halbsätze. Und manche der kleinen Geschichten um Glück und Schicksal sind tatsächlich ganz herzig, dazu ist der Aufbau mit Konflikt und folgendem Rückblick in die Vergangenheit ab und an ganz geschickt gelungen. Aber das reicht nicht. Das größte Übel für mich war die Stimme in Herbsts Kopf. Klugscheißer mag ja nun mal niemand, aber diese geheimnisvolle Stimme ist mit ihren Erklärungen und Andeutungen noch einmal eine Stufe drüber. Dazu halte ich persönlich penetrant gut gelaunte Menschen schon im echten Leben für schwierig und auch hier war mir das viel zu viel. Mit anderen Worten: Die zweite Hauptfigur habe ich gehasst und ich bin mir sicher, dass sollte so nicht sein. Dazu kommt der schlimme Einsatz von Musik, der noch kitschig-klebriger war als in jeder Casting-Show. Dass das in der Serie thematisiert wird macht es nicht besser. Und die Story selbst wiederholt sich sehr in ihrem Ursache und Wirkung und was bei jedem Schmetterlingsschlag passieren kann, so dass ich am Ende der acht Folgen wirklich erleichtert aufgeatmet habe, es war vorbei. Aber immerhin: Ich habe durchgehalten.

Im August startet nun die finale Staffel von The Walking Dead, fein säuberlich aufgeteilt in insgesamt 3 Blöcken, es wird sich also etwas ziehen. Da hierzulande der Heimatsender FOX Serie demnächst eingestellt wird, den man über die verschiedenen Pay-TV Plattformen wie Sky, Vodafone oder MagentaTV empfangen konnte, bekommt die Serie nun eine andere Distribution. Freuen können sich alle Kunden von Disney+, aber auch die Empfänger des Pay-TV Sender ProSieben Fun erhalten unerwartet namhaften Content präsentiert. Durch diese Partnerschaft könnten die Zombies damit also sogar bei Joyn Plus zu sehen sein.

*** Filme ***

Im Juli machten die Kinos endlich wieder regulär auf. Ich war zweimal Sonntags dort, im Foyer war es ziemlich voll, ein ganzer Haufen Kinder war mit den Eltern unterwegs. Beide Male saße ich vorne in der zweiten Reihe, ich sollte doch wieder frühzeitig Tickets reservieren.

Kino: Freaky (USA) – 6 von 10

Teenie-Slasher trifft auf Körpertauschfilm unter der Regie von Christopher B. Landon, der schon mit Happy Deathday einen Überraschungshit landete? Das könnte was gutes sein, dachte ich. War es dann aber doch nicht. Das positive vorweg: Die beiden Hauptdarsteller Vince Vaughn und Kathryn Netwon machen ihre Sache wirklich recht gut und spielen sowohl sich als auch ihre Körpertauschrolle überzeugend, was besonders bei Vaughn auch schnell hätte zu albern werden können. Leider macht der Film dann viel zu viel wenig aus dem Konzept und spielt diese Stärke gegenüber den Horden von anderen Teenie-Slasher Filmen nicht aus. Besonders aus dem Serienkiller, der plötzlich im Körper einer unsicheren Teenagerin steckt, hätte man viel interessantes machen können. An den frischen Wind aus dem angesprochenen Happy Deathday kommt der Film bei weitem nicht ran.

Kino: Godzilla vs. Kong (USA) – 8 von 10

Eines muss man dem Film lassen: Man bekommt genau das, was man erwartet. Krachende Monsteraction. Auf hoher See, mitten in Hong Kong, in der Hohlerde (?). Fantastische Bilder, die nach der großen Leinwand des Kinos schreien! Das alleine ist sein Eintrittsgeld schon wert. Die menschlichen Mitspieler haben dagegen nur eine Nebenrolle und strotzen auch nicht grade vor Originialität. Die Rollen der beiden erst genannten Schauspieler auf der Wikipedia-Seite, Alexander Skarsgard und Millie Bobby Brown, lernen sich während des Films nicht mal kennen und stehen am Ende nur zufällig gemeinsam auf dem Abschlußbild. Logiklücken? Egal. Es geht wirklich nur um die beiden Monster. Und die stehlen allen anderen die Show. Der Film läuft mittleweile übrigens auch schon auf Sky.

Sonstso – In der heimischen Flimmerkiste gab es, von alt nach jung sortiert:

Leichen pflastern seinen Weg (1968 / Italien / Sky Cinema) war ein Italowestern im Schnee, in dem der stumme Silence (Jean-Louis Trintignant) auf der Spur des brutalen Kopfgeldjägers Klaus Kinski ist. Ein Film mit einem kompromisslosem Ende.

Selbst ernannte Kultfilme älteren Jahrgangs können ja durchaus problematisch sein, da man sie nicht mehr in ihrem gesellschaftlichen Umfeld wahrnimmt, in denen sie zu Kult geworden sind. Zardoz (1974 / USA / Arte) wirkte recht schräg mit seinen seltsamen Kostümen – aber das teilt er sich mit einigen anderen Science-Fiction Filmen dieser Ära. Nur schwanken die nicht so zwischen trashigen Effekten, philosophischen Ansätzen und einer gewissen Softerotik-Ästehtik. Dazwischen gab Sean Connery den wortkargen und leichtgekleideten Helden.

Als Vorbereitung zum neuen Kinofilm gab es Dune – Der Wüstenplanet (1984 / USA / Syfy) von David Lynch. Die Effekte sind heutzutage teilweise etwas schwierig und der Film wirkte wirklich sehr überfrachtet, konnte aber trotzdem immer noch ganz gut fesseln.

Zombies satt bot Dawn of the Dead (2004 / USA / Netflix). Krachige Action zu Anfang und zu Ende, aber auch mit etwas Leerlauf dazwischen.

Die Toten vom Bodensee – Die Meerjungfrau (2019 / Deutschland / ZDF) war der neunte Film der Reihe mit Matthias Koeberlin und Nora Waldstätten als (natürlich) ungleiches Ermittlerduo und bot grundsolide Krimikost. So langsam muss ich mir mal eine Übersicht machen, welche der Filme ich schon gesehen habe.

Midsommar (2019 / USA-Schweden / 3Sat) war ein verstörendes und faszinierendes Folk-Horror Erlebnis. Nicht ganz so stark wie Hereditary, dem Erstling von Ari Aster, aber ähnlich beklemmend. Mein Couch-Film des Monats.

Etwas zu skurril war mir ja Kajillionaire (2020 / USA / Sky Cinema), obwohl der sich in der zweiten Hälfte dann doch noch fing, wenn er sich mehr auf Evan Rachel Wood und Gina Rodriguez konzentrierte.

*** Wie geht’s dem KSC? ***

Bilanz in diesem Monat: 2 Spiele, 6 Punkte.

Gesehen in dieser Saison: 2 von 2 Spielen = 100%.

Unerwartet stabil blieb der Kader über die Sommerpause. Mit Goller verließ lediglich ein Stammspieler den Verein, sogar Torjäger Hofmann ist immer noch da, dafür kamen drei neue Offensivspieler, von denen sich zumindest Lucas Cueto schon recht gut eingefunden hat und zweimal in der Startformation stand.

Der Saisonstart ist jedenfalls geglückt, mit zwei Siegen in zwei Spielen. Der Spielverlauf war dabei jeweils auf Seiten des KSC, mit frühen Toren und aberkannten Gegentreffern. Es war allerdings auch ein dankbares Auftaktprogramm, mit Hansa Rostocks erstem Zweitligaspiel seit neun Jahren und dem Gastspiel von Darmstadt 98, bei denen gleich sieben Spieler in Corona-Quarantäne waren. Nichtsdestotrotz: Ein Start, auf dem man aufbauen kann.

*** Musik ***

Mit Lea Porcelain hat sich eine meiner Lieblingsbands aus Deutschland zurück gemeldet. Nach einer gefühlten halben Ewigkeit haben sie nun mit Choirs to Heaven endlich ihren gelungenen Zweitling veröffentlicht. Bei den ersten Durchläufen ist bei mir besonders Shoot The Moon im Gehörgang hängen geblieben, das Album bietet aber noch sehr viel mehr.

Auch sehr lange habe ich auf das Debut von Inhaler gewartet, einer Rockband aus Irland. Der Titel des Albums, It Won’t Always Be Like That, ist dabei auch der Eröffnungstrack und klingt wie eine Reaktion auf die Beschränkungen der letzten Monate, geisterte aber tatsächlich schon etwas länger durch die Welt. Kein Text über die Band ohne diesen Zusatz: Sänger Elijah Hewson ist der Sohn von Bono. Ja, genau dem.

*** Linktipps ***

Ein paar Lesetipps aus den Weiten des Internets:

*** Restebloggen ***

  • Mein persönliches Projekt 21 läuft weiterhin überraschend flüssig durch. Mittlerweile habe ich ungefähr 2/3 des selbst gesteckten Ziels zu virtuellen Papier gebracht. Es zeichnet sich aber immer mehr ab, dass die ganze Vorarbeit, die man wohl normalerweise bei so einem Projekt erledigt und ich einfach übersprungen habe, mir am Ende um die Ohren fliegen wird. Mein Ziel ist daher jetzt zunächst einmal bis zum Ende durchzukommen. Um dann, und davor habe ich im Moment noch sehr viel Respekt, alles von Anfang bis Ende zu begradigen.
  • Während ich ja sehr viel Zeit mit der Fußball-EM verbracht hatte, haben mich die Olympischen Spiele bisher noch nicht gefangen. Ohne Zuschauer wollte da noch keine Stimmung zu mir überspringen und wenn ich mal eingeschaltet habe, habe ich so etwas wie Geräteturnen erwischt. Schade, dabei wäre das potentiell schon eine gute Unterhaltung für das Home Office.

Und das war’s für diesen Monat. Im August kommt hoffentlich die weite Welt zurück in diesen Blog mit ein paar Tagesausflügen und einem kleinen Städtetrip. Drückt die Daumen, dass nichts dazwischen kommt!

Herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit.

9 Kommentare

  • S.Mirli

    Zumindest weiß ich meine erste Anlaufstelle, wenn ich mal wieder auf der Suche nach Serien- und Filmnachschub bin. Zu bist hier ein sehr zuverlässiger Lieferant 😉 Ja, im Angesicht solcher Katastrophen wird man sehr demütig und sich bewusst, wie gut man es doch hat und dass nichts im Leben selbstverständlich ist. Mein erster Kinobesuch nach 1,5 Jahren steht noch aus, irgendwie hatte ich noch ziemlichen Respekt davor und hätte ehrlich gesagt auch nicht gedacht, dass die Kinosäle schon wieder so gut gefüllt sind. So kann man sich irren. Ich wünsche dir eine fantastische neue Woche, alles, alles Liebe, x S.Mirli
    https://www.mirlime.at

    • Nummer Neun

      Naja das war auch ein echt großes Kino mit vielen Räumen – und Sonntag Nachmittag ist vielleicht nicht die cleverste Wahl für einen ruhigen Kinobesuch…

      Bei Serien helfe ich gerne weiter 🙂

  • Miss Booleana

    Das ist ja ein schöner Querschnitt bei deinen Serienbesprechungen. Am Anfang wollte ich noch sagen „so europäisch“, dann schien „global“ besser zu passen. „The Expanse“ mag ich auch unheimlich gern und ähnlich wie du hatte ich eine große Pause zwischen 2. und 3. Staffel. Aber gerade die dritte war dann schnell meine Lieblingsstaffel, weil dort soviele Konflikte eskalieren. Fand ich sehr spannend.
    Um Borgen und katla schleiche ich auch rum.

    Kannst du formulieren, was dir an Hereditary besser gefallen hat als an Midsommar?
    Ich scheine die einzige zu sein, die Midsommar besser fand.

    Und vielen Dank für die Verlinkung! 🙂

    • Nummer Neun

      Das Produktionsland notiere ich ja erst seit Anfang des Jahres – aber diese Transparenz sorgt schon dafür, dass ich da selbst auch bewusster darauf achte. Und kleiner Spoiler: Im August wird es vermutlich noch bunter werden. Borgen kann ich dir sehr empfehlen, da stecke ich im Moment in der Mitte der zweiten Staffel und halte sie bisher für noch etwas stärker.

      Zu The Expanse: Das glaube ich dir, ich hatte aber wirklich das Problem, dass die ganze Vorarbeit, d.h. die Grundlagen der Konflikte, bei mir nicht mehr so präsent waren.

      Zu Hereditary: Die Eskalation fand ich dort stärker. Außerdem gefiel mir der übernatürlich Ansatz noch etwas besser als die von Menschen gemachte Gewalt in Midsommar.

  • Nicole

    Ah freut mich dass du schon im Kino warst, hätte aber nicht erwartet, dass da dann so viele Eltern schon mit Kinder anzutreffen sind bzw. generell schon viel los ist. Aber ich glaube, die meisten haben Kino doch auch vermisst und sind froh, sich mal wieder was auf der großen Leinwand anschauen zu können. Ich hoffe demnächst auch mit Freunden ins Kino zu kommen. „Freaky“ ist ein Film auf den ich mich gefreut habe, den ich mir aber dann doch lieber gemütlich auf der Couch anschaue, wenn er etwas günstiger zum leihen ist oder irgendwo ins Abo kommt. Denke dann macht man nichts verkehrt und kann den Film wsl ganz gut genießen. Beim neuesten Godzilla habe ich schon mehrfach gelesen, dass das ein klarer Film für die große Leinwand ist, einfach weil er dort am besten wirkt. Ich habe aber noch nicht mal den Vorgänger gesehen, also wird das nichts :D. Von Bull habe ich übrigens eine Folge gesehen, die fand ich langweilig, da war ich direkt raus. Und wenn ich lese, was für Frauenfiguren da 2021 scheinbar abgeliefert werde, bin ich da echt froh drum.

    Dankeschön für dein liebes Kommentar,
    ja ist halt viel Neues, wie gesagt mir fehlen da immer so die langlebigen Serien. Also langlebig jetzt nicht in dem Sinne, dass jede Serie 8+ Staffeln haben muss, aber eben mehr als 2 oder 3.

    Ich nutze den August aber auch aktuell dafür um ein bisschen was aufzuholen bzw. werde ich bei Prime ja noch in den einen oder anderen Neustart reinschauen, da läuft bei mir nun auch schon Cruel Summer.

    Findest du das Ende von Lovecraft County denn gut? Hatte eigentlich schon vor mir das irgendwann mal anzuschauen.

    • Nummer Neun

      Naja was hatte ich eigentlich auch von einem Sonntag Nachmittag im größten Multiplex der Stadt erwartet?

      @Lovecraft County: Das Ende habe ich gar nicht mal so im Kopf, aber ich meine, dass es schon recht abgeschlossen wirkte, mit maximal einem Teaser auf eine Fortsetzung.

      @Bull: Die Frauenfiguren sind ja schon da und auch durchaus gut ausgearbeitet, sie haben nur auffalend wenig Screentime, wenn sich die Folge nicht speziell um sie dreht. Das ist etwas schade, weil die Serie ja nicht die Beziehung der Männer zum Inhalt hat, sondern ja wirklich als Team-Serie angelegt ist. Wie auch immer, dass die oftmals langweilig ist, hat nichts mit den Frauenfiguren zu tun.

  • Wörter auf Reise

    Yeah The Expanse! Für mich ja immer noch die Beste Sci-fi Serie. Bin ja immer noch was traurig, dass Away bei Netflix nur nach schon einer Staffel abgesetzt wurden ist, dabei fielen die Kritiken echt gut aus, und ich hätte bock, aber nicht, wenn die Staffel mit einem Cliffhanger endet. Da warte ich dann doch lieber auf die sechste Staffel von The Expanse, die ja leider die letzte sein wird. Hätte auch gerne die anderen Bücher verfilmt gesehen. Zur dritten Staffel, die habe ich recht gut in Erinnerung, glaube fand staffel 4 etwas schwächer, finde es gut, dass mit Drummer mehrere Buchfiguren zusammenfügt wurden und so Cara Gee mehr Screentime hat, finde die ja echt super.

    An den alten Dune habe ich mich bisher noch nicht dran getraut. Kajillionaire habe ich auch gesehen, war sehr eigen, irgendwie strange aber auch interessant und emotional. Die zweite Hälfte hat mir da auch besser gefallen.

    Liebe Grüße

    Nadine

    • Nummer Neun

      Das kann ich verstehen – wie beschrieben hatte ich bei The Expanse nur das Problem, dass ich eine echt lange Pause zwischen der zweiten und dritten Staffel hatte. Der Wiedereinstieg war dadurch etwas schwieriger.

      Away mochte ich auch ganz gerne, eine zweite Staffel hätte ich von der Serie auch gerne genommen. Lost in Space hat mir auf Netflix auch ganz gut gefallen. Das ist mehr Familien-Abenteuer-Sci-Fi war hat mich nicht weiter gestört.

      • Wörter auf Reise

        Ja, das verstehe ich. Bei Lost in Space habe ich die erste Staffel gesehen und hat mich nicht so gepackt, aber vielleicht bin ich irgendwann noch mal in der Stimmung für die Serie und werde weiterschauen

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