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Taylor Jenkins Reid – Daisy Jones & The Six (USA, 2019)

Intro: Bei der Wahl als Roman Nummer Drei in diesem Jahr fiel meine Entscheidung auf eine lockeren Feel-Good Geschichte aus dem Musikgeschäft: Die Rede ist von Daisy Jones & The Six. Die Amerikanerin Taylor Jenkins-Reid hat ihn erst 2019 veröffentlicht, es handelt sich also um ein noch relativ frisches Werk, dass mir in der Zwischenzeit aber bereits zweimal empfohlen wurde. Davon, dass Reese Witherspoon ihn mit „Dieses Buch rockt“ in bester Dadrock-Manier bewirbt, sollte man sich nicht abschrecken lassen. Ich habe das Buch in der deutschen Übersetzung gelesen.

Klappentext: Daisy Jones, jung, schön, von ihren Eltern vernachlässigt, hat eine klare Stimme und einen starken Willen: Sie möchte mit ihren eigenen Songs auf der Bühne stehen. Als sie zum ersten Mal gemeinsam mit The Six auftritt, ist das Publikum elektrisiert von ihr und Billy, dem Leadsänger der Band. Die beiden zusammen sind nicht nur auf der Bühne explosiv und führen die Band zu ihrem größten Erfolg, auch Backstage sprühen die Funken …

Review: Anhand von Interviews erweckt Taylor Jenkins Reid die Geschichte der fiktiven Band zum Leben. Im Stile einer guten Musik-Dokumentation erzählen die Mitglieder der Band, sowie der engste Kreis der begleitenden Crew, mit einem gehörigen zeitlichen Abstand, wie es denn damals in den 1970ern wirklich gewesen ist. Der Bogen reicht dabei von der Entstehung der Band The Six, den ersten Auftritten zusammen mit Daisy Jones, den Aufnahmen an ihrem legendären Aurora-Album bis hin zur Tour, bei der die Band schließlich zu Bruch ging. Und jeder, der nur halbwegs ein Herz für handgemachte Musik und für die Magie von Live-Musik hat, wird wahrscheinlich an der ein oder anderen Stelle an seine eigene Lieblingsband denke müssen.

Die Idee hinter dem Buch kann also schon mal überzeugen und ist so simpel, wie effektiv. Zum Glück hört die Lobeshymne an dieser Stelle noch nicht auf. Jenkins Reid schafft es, die Idee auch auf die Straße zu bekommen. Man hat beim Lesen wirklich den Eindruck, als würde man der Band zu hören, wie sie alle vor dem Green Screen sitzen und über alte Zeiten plaudern. Die Sprache wirkt nie gekünstelt, sondern sehr lebendig und authentisch. Sicher, manche überraschende Wendung ist im Aufbau etwas konstruiert, aber das tut dem Spaß keinen Abbruch. Daisy Jones & The Six ist eine Hommage an die große Zeit der amerikanischen Rockmusik. Und da gehören auch Alkohol, Drogen und Groupies mit dazu, ohne dass diese Sachen verherrlicht werden.

Zur Zeit entsteht übrigens eine Verfilmung des Stoffes als Miniserie für Prime Video. Reese Witherspoon ist als Executive Producerin mit an Bord.

Fazit: Ein Roman wie eine Musik-Doku über die eigene Lieblingsband.

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