Unterwegs

Andalucía 2015: (I) Sevilla

Eigentlich müsste der Reisebericht mit Malaga losgehen. Da wir von München aus nur Direktflüge nach Malaga gefunden hatten, wir aber dort nicht bei der Hin- und bei der Rückreise übernachten wollten, entschieden wir uns für den stressigeren Hinweg und fuhren gleich nach der Landung in Malaga weiter zum Bahnhof, um dort mit dem Expresszug nach Sevilla weiter zu fahren. Das klappte alles soweit auch ganz gut und so kamen wir um kurz nach 18 Uhr in der andalusischen Hauptstadt an.

Sevilla

Unser Hotel, das Palace Sevilla, war eine schön kleine Unterkunft, mit reichhaltig verzierten Zimmern, die kurz vor Kitsch standen, aber ihn grade noch vermieden. Die Lage war sehr gut, direkt am Plaza de la Encarnation, mit seinen vielen kleinen Bars und Tapas-Restaurants. Dort waren wir jeden Morgen in einem anderen Laden frühstücken (deutlich preiswerter als im Hotel) – oft nachmittags eine Kleinigkeit essen und abends noch für einen Absacker unterwegs. Wir haben nicht alle durch bekommen, aber alle waren nett und gemütlich. Von unserem Zimmer aus blickten wir direkt auf den Metropol Parasol, diese große, relativ neue Figur, die man auch begehen kann und von dessen Dach aus man einen schönen Blick über Sevilla hat.An unserem ersten Abend entschieden wir uns bei schönstem Wetter für einen Spaziergang runter zum Rio Guadalquivir. Am schönen Flußufer waren viele Jogger unterwegs, auf dem Fluß trainierten einige Ruderer. Auf der Uferseite des Triana-Viertels gab es einige Restaurants, die ihre Tische direkt an die Uferpromenade gestellt hatten. Das schien – ehrlich gesagt – etwas für die Touristen aufgebaut, aber wir bissen an, aßen dort ein wenig Hühnchen, mit Blick auf den Fluß und die langsam untergehende Sonne. Am nächsten Tag stand – Zitat Reiseführer – das „Prachtstück von Sevilla“ an: Die Catedral de Sevilla. Macht jeden Tag um 11 Uhr auf, wir standen etwas später in einer langen, sehr langen, Schlange an, teilweise in der prallen Sonne. Nun gut, irgendwann zahlte man dann seinen Eintritt und war endlich drin. In der riesigen Kathedrale verteilten sich die Touristenmassen dann zum Glück, so dass man sich doch recht gut umschauen konnte, auch wenn man vor dem Kolumbusgrab wohl nie alleine stehen wird. Wahrzeichen der Stadt ist das Giralda, der Glockenturm der Kathedrale. Über eine stufenlose Rampe kann man ihn besichtigen und von oben einen Blick auf die Stadt werfen.Um nicht nebenan für den Königspalast wieder anstehen zu müssen, gingen wir nun weiter zum Parque de María Luisa, wo am Plaza de Espana ein weiteres eindrucksvolles Bauwerk stand. Der Pabellón de Espana ist heute ein Museum, aber zieht seinen Reiz durch die Architektur. Halbkreisförmig wurde hier ein luftiger Bau angelegt, der sowohl zum Schlendern, als auch zum Rasten einläd. Davor gibt es einen kleinen Kanal, auf dem sogar Boote fahren. Den Real Alcázar, den Königspalast, haben wir dann am folgenden Tag nach geholt. Zum Glück, weil dieser war tatsächlich sehr eindrucksvoll. Der Palast selbst war reich verziert und dekoriert. Die Gartenanlage sehr schön angelegt, mit frei laufenden Pfauen. Hier kann man schon einge Zeit rumbringen.Abseits von den Sehenswürdifgkeiten überzeugt Sevilla aber besonders durch seine angenehme Atmosphäre. Von den vielen kleinen Tapas-Bars hatte ich ja bereits berichtet, dazu kommen die vielen schönen Plätze, die entspannte Fußgängerzone und – jedenfalls war es bei uns so – das tolle Wetter. Das Leben spielte sich draußen ab, wir saßen jeden Abend bis spät in die Nacht vor irgendwelchen Bars, hatten dazu ein kühles Bier und oft auch noch kleine Tapas. Hier hätte man es durchaus noch länger aushalten können.

Der Ausflug: Cádiz

Von Sevilla aus unternahmen wir auch einen Tagesausflug. Dieser führte uns an die Küste nach Cádiz, man schafft die Strecke mit dem Zug in knapp zwei Stunden ungefähr. Die Altstadt von Cádiz liegt auf einer Halbinsel und lässt sich auch vom Bahnhof aus sehr gut erlaufen.

Ähnlich wie Sevilla fand man auch hier viele einladende Plätze, rund um die Plaza de la Catedral auch viele Restaurants und Souvenirläden. Hier gab es für uns ein kleines bocadillo als Stärkung, dann ging es weiter zum Meer.An der Spitze der Halbinsel liegt das Castillo de San Sebastián, mit der Stadt verbunden durch einen 750m langen Damm. Den konnte man ablaufen und hatte von dort aus einen netten Blick auf die Stadt. Das Castillo selbst konnte man auch betreten, sah allerdings ein wenig danach aus, als hätte man versucht, den Innenraum etwas einladender zu gestalten, als das Geld ausgegangen sei. Aber wird ja vielleicht noch.Zwischen diesem Damm und dem nächsten Castillo (Santa Catalina), ist der Stadtstrand Playa de la Caleta zu finden, mit einem hübschen weißen Badehaus, in dessen Schatten sich die Menschen tummelten. Wir fanden weiter hinten noch ein anderes schattiges Plätzchen und rasteten ein wenig am Strand. Danach schauten wir uns das oben schon angesprochene kleine Castillo Santa Catalina an (naja) und gingen durch den Parque Genovés mit seinen exotischen Bäumen. Hier gab es auch einen kleinen Springbrunnen mit einer Skulptur zu sehen: Zwei Kinder, die einen Schirm halten, aus dessen Spitze das Wasser spritzte. Das sorgte bei meiner Begleitung für Erheiterung, genau wie bei einigen anderen Gästen, die an dem Brunnen vorbei liefen und sogleich ein Foto davon machten. Ich habe den Witz daran ehrlich gesagt nicht verstanden. Wie dem auch sei, wir machten den Altstadtbummel schließlich komplett, aßen in einer Bar am Mercado Central Tapas – na klar – und machten uns dann wieder auf dem Weg zurück zum Bahnhof.Nach insgesamt vier Übernachtungen in Sevilla hieß es dann Abschied nehmen. Mit dem Stadtbus fuhren wir zum Bahnhof und kauften uns dort unsere Fahrkarten nach Granada. Allerdings erfuhren wir dort, dass im Moment die Züge die Strecke nicht durchfahren würden und wir deshalb den letzten Streckenabschnitt mit einem Ersatzbus fahren müssten. Die Bahn hat aber auch überall Probleme! Hätten wir es vorher gewußt, hätten wir gleich einen Fernbus genommen, aber gut, auch so sollte es funktionieren. Also nächster Halt: Granada!

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(I) Sevilla(II) Granada(III) Málaga

3 Kommentare

  • Caroline

    Ohhh das sieht aber hübsch aus!! Tolle Bilder!

    Ja, ich glaube, wenn ich irgendwann gutes Geld verdiene, werde ich sicher auch andere Sachen auschecken, aber da ich gerne neues teste, finde ich Airbnb momentan sehr spannend 🙂
    In Münster hatten wir ja, wie gesagt, nur das eigene Zimmer während wir in Wien eine ganze Wohnugn für uns haben werden. Ich mag es, wenn man so tun kann, als würde man wirklich in einer Stadt wohnen/leben … und wenn es nur für ein paar Tage ist. Mal schauen wie es wird 🙂

    Liebe Grüße!

  • Hotaru

    Oh, Sevilla scheint eine tolle Stadt zu sein! Ich hatte bisher kein richtiges Bild von der Stadt im Kopf, daher habe ich deinen Bericht genossen. Sehr schöne Fotos! 🙂

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