Der richtige Ton,  Unterwegs

Wegen Frank Turner nach Dornbirn

An meinen letzten Urlaubstagen stand noch ein weiterer Kurztripp an. Dieser führte mich nach Österreich, besser gesagt nach Dornbirn. Vorarlberg, 47.000 Einwohner, 15 Minuten vom Bodensee entfernt. Insgesamt war ich drei Tage dort, wovon man einige Stunden streichen kann, da war ich für einen Ausflug nach Liechtenstein unterwegs, aber davon ein anderes Mal mehr.

Was macht man also in Dornbirn? Zunächst hat die Stadt einen wirklich schönen Stadtkern, wenn er allerdings auch recht klein und überschaubar ist. Aber der Kern mit dem Marktplatz, dem Lugerhaus, der Stadtpfarrkirche und dem Roten Haus ist wirklich ganz nett, während man im Hintergrund schon die Berge erahnen kann.Hier finden sich auch einige Restaurants und Cafés. Für landestypische Küche kann ich das oben schon genannte Rote Haus empfehlen. Nach dem das Backhendl leider an dem Abend aus war, gönnte ich mir ein Wiener Schnitzel vom Kalb mit steirischem Kartoffelsalat. Glaubt es oder nicht – aber ich fand das Schnitzel tatsächlich sehr gut, auch wenn an der Ecke vieles nach Touristen-Geschäft schreit.Damit war mein Touristenprogramm allerdings auch schon so gut wie erschöpft. Ich wäre gerne noch auf den Karren gefahren, die schlechte Sicht machte mir allerdings einen Strich durch die Rechnung. Ich fahre ja normalerweise nur auf Berge rauf, wenn ich von dort aus dann auch runterschauen kann.

Und dann entschied ich mich an meinem letzten Tag lieber für eine frühere Rückfahrt (mit Halt im schönen Lindau am Bodensee), als mir das etwas außerhalb der Stadt gelegene Rolls-Royce Museum (immerhin das größte der Welt) oder die Rappenlochschlucht anzuschauen. Dafür war ich ja letztlich auch nicht nach Dornbirn gekommen.Sondern für ein Konzert des hoch geschätzten Frank Turners mit seinen Sleeping Souls. Diese traten im Conrad Sohm auf, einem umgebauten alten Fabrikgebäude am Rande der Stadt. Etwas schwer zu erreichen, dafür dann sehr im Wald versteckt an einem kleinen Bach, wo ein kleines Wasserkraftwerk den Energiebedarf des Clubs sicher stellt.

Vorband waren East Cameron Folkcore aus Texas, die mit insgesamt acht Leuten die Bühne besetzten. Facebook nennt als Genres: Folk, Punk und Orchestral – wenn man sich da drunter was vorstellen kann, ist man schon sehr nah am Sound der Band. Vor zwei Jahren hatte ich sie bereits als Vorband von Young Rebel Set gesehen und geschrieben, dass man sie sich merken sollte. Da sie mir jetzt wieder gut gefallen haben, ist das Album nun auch wirklich gekauft. (klicke hier für ein Video)

Dann also Frank Turner, mal wieder. Langsam könnte man ja meinen, irgendwann wird es langweilig, mittlerweile habe ich ihn ja oft genug gesehen. Aber dann steht er auf der Bühne und es haut mich jedes Mal wieder von den Socken. Die Atmospähe war wieder fantastisch, mein Shirt am Ende völlig durch geschwitzt. Dazwischen lag seine typische Show: Lauter und krachender Auftakt, bis er zwischen den Songs mehr zum Publikum spricht. Ein kleines Acoustic Set dazwischen mit eher seltenen Stücken. Dazu kamen einige Vorboten aus dem neuen Album, die sich allesamt sehr gut einfügten.

Ich verzichte mal darauf, Highlights zu nennen. Mit Zugabe kam er, laut Setlist.fm, auf 23 Songs, eine stolze Anzahl, und er spielte fast zwei Stunden. Wie blöd es auch immer sein mag, für ein Konzert alleine sonst wohin zu fahren, es hatte sich doch mal wieder gelohnt.

Zum Abschluß der Vorab-Song aus dem kommenden Album: Get Better. Viel Spaß.

2 Kommentare

  • Caroline

    Ich hoffe, dass er mit seiner Band im Herbst ein paar Stops in Deutschland macht ..wenn es schon im August ein neues Album gibt. Ich habe ihn zwar letztes Jahr schon ein paar sehen können, würde aber auch wieder auf ein Konzert gehen.
    Und alleine zu Konzerten fahren finde ich stark! Warum abhalten lassen, nur weil keiner mitkommt? 😀

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