Der richtige Ton

Sziget 2016: Der Samstag

Sziget-Festival! Aufgrund einer Hochzeit war ich in den letzten Tagen in Budapest, dazu beim nächsten Mal mehr. Wir haben das verknüpft mit einem Besuch des Sziget-Festivals, eines der größten in Europa. Insgesamt dauert es ja eine Woche, es gibt aber für alle Tage auch Tagestickets. Bei der Wahl zwischen Samstag und Sonntag entschieden wir uns für ersteres, mit Sigur Rós und Muse als Headliner.

Die Anreise auf die Donauinsel war relativ unproblematisch. Mit den Öffentlichen ist man recht schnell dort. Vor Ort wurden dann die Karten gegen die Einlassbändchen getauscht und es ging über die Brücke rüber zur Island of Freedom. Das erste, was mir dort aufgefallen ist: Wie groß dieses Festival doch ist. Klar, 400.000 Besucher in einer Woche brauchen ihren Platz. Wir hatten ja nur den einen Tag und wir haben bei weitem nicht alles gesehen. Verschiedene Bühnen und Aktionsflächen, jede Menge Essensstände, ein Supermarkt, ein eigenes Bezahlsystem, einen Strand, Handy-Aufladestationen, es war für alles gesorgt, man musste nur erst einmal einen Überblick bekommen.

Musikalisch haben wir zunächst Bring Me The Horizon auf der Main Stage gesehen. Punkrock aus England, aber mehr von der schreienden Zunft. Meines war es nicht ganz, aber – das muss man zugeben – sie sorgten für ordentliche Stimmung vor der Bühne.

Insgesamt war die Atmosphäre sehr entspannt und man hatte eigentlich immer genug Platz für sich. In der Umbaupause haben wir uns auf eine Wiese in Sichtweite zur Main Stage gesetzt und uns das bunte und internationale Publikum angeschaut. Was dort für hübsche Frauen unterwegs waren – vielleicht sind Ungarinnen die neuen Kroatinnen. Dank der Klimaerwärmung werden anscheinend auch die kurzen Hosen immer kürzer. Sigur Rós standen plötzlich auf der Bühne, ohne irgendeine Ankündigung. Also wieder zurück nach vorne, um einen guten Platz zu haben. Das dumme an den Isländern ist ja, dass man bei ihnen nicht groß mitsingen oder sich bewegen kann. Aber die Musik ist so schön zur untergehenden Sonne. So schön! Stundenlang könnte ich ihnen zu hören, ihr Wechsel zwischen laut und leise, der fantastische Gesang von Jónsi Birgisson – wirklich eindrucksvoll. Auch das Publikum war dazu angenehm zurück haltend.

Kurze Pause, wir holten uns im nächst gelegenen Biergarten ein paar Bier und hörten zu, wie dort eine Red Hot Chili Peppers – Tribut Band ein paar Songs spielten, bis sich schließlich auf der großen Bühne die Headliner des heutigen Abends bereit machten: Muse. Keine meiner Favorit-Bands, aber so ein paar Lieder kannte man ja schon und live sollten sie ja so toll sein. Aber so richtig warm bin ich mit ihnen nicht geworden. Die Songs und die Setlist waren mir etwas zu lang, Front-Boy Matthew Bellamy etwas zu unnahbar. Das war zwar nett und die Gitarren tatsächlich gut, aber nun ja, mir ist es nach wie vor ein Rätsel, wie die Band so groß werden konnte. Immerhin, Plug In Baby haben sie gespielt, New Born aber leider nicht.

Danach war auf der Main Stage Schluß. Auf den kleineren Bühnen wurde zwar weiter gespielt, aber für uns war der Tag vorbei. Wir waren schließlich noch etwas geschlaucht von der Hochzeit vom Vortag und die jüngsten waren wir auf dem Festivalgelände definitiv nicht. Genau so definitiv: Das Sziget kann man sich wirklich mal anschauen, es wurde nicht umsonst schon einige Male als Europas Festival des Jahres ausgezeichnet.

(Ihr habt es gemerkt, die Videos sind Aufzeichnungen von anderen Auftritten als dem diesjährigen Sziget. Daher haben sie eher Symbolcharakter)

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