Aus und vorbei
Und da hat es dicht gemacht – Das 59:1 in München. Seit heute Geschichte. Man kann es schon so sagen: Das war mein Lieblingsclub hier. So untypisch für München, voller normaler Leute, die hier entspannt zusammen feierten. Keine Poser. Vielleicht ein paar Subkulturen dazwischen, Leute, die man in der Stadt sonst nicht so sieht, als bunte Farbtupfer in schwarz. Nicht so jung wie das Atomic, aber mit einer hinreißenden Dame als Wandschmuck. Eine Location, wo man nicht anstehen musste, sich nicht fein machen musste. Vollgekritzelte Toiletten, kühles Bier an der Bar und Musik, die nicht grade das nächste große Ding war, aber man sonst nie in Clubs zu hören bekommt.
Was ich für tolle Konzerte hier erlebt habe: Unvergessen der Auftritt von Gaslight Anthem, bevor sie groß wurden. Mit einem gewissen Frank Turner als Support, der den Raum wenige Monate später dann schon selbst füllte. The Soundtrack of our Lives, die sich hier die Ehre gaben. Oder auch The Duke Spirit, wo wir pünktlich zu den ersten Takten in den Raum kamen und uns dann in die erste Reihe stellen konnten. Und ich die Sängerin ungestört anschmachten konnte. Oder Camera Obscura oder… ach es war doch meistens toll.
Aber nicht nur die Konzerte waren gut. Auch die DJ-Abende hatten ihren Reiz. Die Visions-Party natürlich oder Most Wanted. Das letzte Mal im 59:1 war ich ein paar Tage vor Silvester. Auf der ’59 Sound Party. War das wieder großartig. Wann kann man schon sonst zu Queen, The Who, T-Rex, Gaslight Anthem, Elvis und den Foo Fighters und zu Songs wie Stand By Me, Boys of summer oder Footloose Spaß haben? Bis um 3 Uhr ging es, danach war das Kapitel für mich geschlossen. Zur Abschiedsparty gestern habe ich es leider nicht mehr geschafft. Manche DJs legen demnächst woanders auf, die Konzerte werden sich andere Orte suchen, aber ob es das selbe ist?
Das war’s also. Das 59:1 ist geschlossen. Und Ende des Jahres gehen im Atomic die Lichter aus. Ob für einen Umzug oder für immer steht noch nicht fest. Aber München wird damit wieder ein Stück mehr so, wie Nicht-Münchner es sich vorstellen.
2 Kommentare
Miss James
Ich kenne diesen Schmerz nur zu gut. Sowas tut wirklich weh. Gerade bei solchen Clubs. Sollen die ganzen Möchtegernindiegroßraumdiskotheken meinetwegen dicht machen, mir egal. Aber sowas, mit Herz und Seele und Leidenschaft, das ist wirklich furchtbar.
Es sollte immer Musik da sein…
Nummer Neun
Vielleicht wird ja auch alles gut, vielleicht wird der Nachfolger in dieser Location gut (aber nach allem, was man so hört, eher nicht), vielleicht wird der inoffizielle Nachfolger an anderem Ort gut (der oder das Strom), man weiß es nicht :/