Der richtige Ton

The Step And The Walk And The Beatles And The Stones

Zwei Konzerte aus den letzten Wochen möchte ich noch nach reichen. Zum einen Beady Eye, die am Montag hier in München spielten, zum anderen The Duke Spirit, die in der letzten Wiesnwoche das 59:1 besucht haben.

Beady Eye

Liam Gallagher und seine Mannen kamen zu ihrem Münchner Antrittsbesuch in die Tonhalle im Kunstpark. Richtig gut besucht war das Konzert jedoch nicht, die Außenseiten der Halle waren abgesperrt und auch im Innenraum stand man relativ locker beieinander.

Als Einheizer waren The Moons zu Gast, eine Band die aussah wie ein Best-Of der britischen Rockgeschichte und eigentlich auch so klangen. Schlecht waren sie nicht und für den Rahmen äußerst passend. In der Umbaupause (in der die Höhe von Liams Mikro mit dem Zollstock genau abgemessen wurde) ging es dann gleich auch so weiter, es wurden die Rolling Stones, die Beatles, The Who und Iggy Pop gespielt, bis dann Liam seine Band auf die Bühne führte. We Are Beady Eye and this is Four Letter Word. Und schon ging es los.

Ich hatte vom Album schon relativ wenig erwartet und wurde äußerst positiv überrascht. Auch an diesem Abend waren meine Erwartungen recht gering, dafür war das Konzert dann wieder eine schöne Überraschung. Es war natürlich kein Oasis-Konzert, wie wir wahrscheinlich alle gehofft haben, aber es war ähnlich. Auch der Aufbau war gleich: Die rockigen Sachen zuerst, die Balladen und Hymnen danach.

Liams Stimme war am Anfang nicht besonders gut, er schrie richtig ins Mikro, aber auch egal, solange alle dazu mit gröhlen bekommt man das eh nicht so mit. Live funktionierten die Songs erstaunlich gut, Millionaire und For Anyone kamen sehr gut an, The Roller sowieso. The Beat Goes On offenbarte ungeahnte Hmynenqualitäten, sogar das ruhige und verträumte The Morning Son kam live sehr gut rüber. Nur Bring The Light fand ich etwas zahmer als auf Platte. Da sie noch nicht aus einem großen Pool aus Songs schöpfen können, wurden einige mir eher unbekannte B-Seiten gespielt, die mir auf Anhieb aber auch recht gut gefielen, allen voran The World Outside My Room.

Nach der Zugabe mit zwei weiteren Songs verabschiedete sich die Band, allerdings nicht ohne das Liam mit einigen Zuschauern in der ersten Reihe abklatschte. Ja, der Liam Gallagher. In der kleinen Halle hatten man übrigens sogar wirklich das Gefühl, er würde sich seine Fans in den ersten Reihen genauer ansehen und nicht einfach nur über die Köpfe hinwegschauen.

Nach gut 75 Minuten war das Konzert dann durch, es war nicht Oasis, aber es war gut.

The Duke Spirit

Etwas länger zurück liegt bereits dieses Konzert der Engländer von Duke Spirit im 59:1. Vor 3 Jahren hatten sie mit Neptune ein ziemlich starkes Album heraus gebracht, der Münchenstopp auf der dazugehörigen Tour war richtig klasse und Liela Moss hatte mich da ein wenig verzaubert. Ehrensache, dass man heute abend wieder hier war, obwohl man das neue Album noch nicht kannte.

Trotz des anschließenden Club-Geburstages war das Konzert nicht besonders gut besucht. Bei dem damals noch schönen Wetter standen wir noch ein wenig vor der Location und sind praktisch erst zu den ersten Takten von The Step And The Walk hinein und konnten uns trotzdem zu viert locker direkt vor der Bühne platzieren.

Das Konzert war gut, gar keine Frage. Wenn man den Sound der Band mag, machte es auch nichts, dass man die Songs vom aktuellen Album nicht kannte, auch wenn sie wahrscheinlich die halbe Setlist ausmachten. So waren für uns aber natürlich die Songs vom alten Album die Highlight wie Into The Fold oder This Ship Was Built To Last. Und auch Liela war gut aufgelegt, die Stimme war top und sie ging gut auf in der Musik.

Zur anschließenden Club-Party wurde es dann voller, zum Geburtstag spielten die regulären DJs abwechselnd ihre Spezialitäten, so dass für jeden von Johny Cash über Jamie T bis zu Miles Kane etwas dabei war. Spät wurde es dadurch, aber um halb vier war ich dann schließlich im Bett. Um dann am nächsten Nachmittag wieder auf die Wiesn zu gehen, aber die Geschichte hatte ich ja schon.

2 Kommentare

  • Seb

    „Es war natürlich kein Oasis-Konzert, wie wir wahrscheinlich alle gehofft haben“ – warum eigentlich??? Sollte doch auch der Letzte mitbekommen haben, dass es – wenn schon – von Noel Oasis-Songs live gibt und nicht von BE. (auf dessen Konzert ist die Vorfreude schon jetzt so riesig, dass ich sie kaum noch verpackt kriege…)

    Ging mir übrigens ähnlich, live funktionieren die Songs noch besser als auf CD. Und Liams schlechte Stimme erklärt sich wohl auch hiermit: http://www.beadyeyemusic.com/news.php?id=296
    Wobei seine Stimme ja in den letzten Jahren immer mehr Richtung Scheien ging. Hab mal gelesen, dass seine Stimme immer schlechter werden „muss“, da er wohl nie eine richtige Singtechnik gelernt hat und sich auch immer geweigert hat, das zu ändern. Keine Ahnung ob das stimmt, aber ich finde, es klingt einleuchtend…

  • Nummer Neun

    War wahrscheinlich nicht so eindeutig, aber es war mehr auf das Konzertgefühl bezogen. Das sie keine Oasis-Songs spielen, war klar. Aber es hat sich halt auch nicht angefühlt, wie ein Oasis-Konzert. Es war wesentlich ruhiger und gesitteter im Publikum, die Bühne war kleiner und die Spannung hat einfach etwas gefehlt.

    Liam hatte wohl auch Probleme mit dem Mikro, im ersten Drittel hat er sehr häufig Richtung Technik gestikuliert. Aber das er keine richtige Singtechnik gelernt hat, glaube ich sofort. Wobei er ja auf den Abbey Road-Videos (in einem Zeitraum ohne tägliche Konzerte) schon noch sehr gut ist.

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