Der richtige Ton,  Was mit Medien

KW 40/2025: Der Brutalist, Downton Abbey: Das große Finale, Extraordinary, Sofia Isella und Mars Attacks!

Happy Sunday!

Ein großes Jubiläum stand in dieser Woche an: 35 Jahre Deutsch-Deutsche Einheit. Die Einheit war das Ergebnis der monatelangen friedlichen Proteste der Bürger und Bürgerinnen der DDR, die sich gegen die Unterdrückung des Volkes durch die Einparteiendiktatur auflehnten. Die Proteste trafen auf ein günstiges, politisches Klima der Offenheit und Umgestaltung durch die Führung der Sowjetunion. Die beiden Teile Deutschlands waren 41 Jahre lang getrennt – 35 Jahre Wiedervereinigung haben offenbar noch nicht gereicht, um die Wunden dieser Zeit wieder vollständig zu schließen.

Diese Woche hatte ich komplett frei und eigentlich war geplant, dass ich dieses Wochenende in Dresden verbringen würde. Das hat nun aber aus verschiedenen Gründen nicht geklappt. Vebracht habe ich die freie Woche trotzdem ganz gut. In der letzten Woche war ich am Samstag und am Sonntag auf der Wiesn. Montag war ich im Kino, Dienstag beim Auftritt von Freunden und am Donnerstag machte ich einen Ausflug zum Kochelsee, dazu gibt es mit Sicherheit bald auch ein paar Bilder hier zu sehen. Erst seit Freitag huste und schniefe ich ein wenig herum, ein halbwegs gutes Timing.

Und damit zum medialen Wochenrückblick mit dem angesprochenen Kinofilm, einer Serienstaffel, zwei Filmen im Couchkino und einem Musiktipp aus dem – sagen wir mal – Dunstkreis von Taylor Swift. Viel Spaß.

Ein typisches Stadtbild aus den letzten beiden Wochen rund um die Theresienwiese: Das frische Bier wird auf die Wiesn gebracht.

Extraordinary (Staffel 2, 8 Folgen, UK, ZDFneo) – 7 von 10

Nach der gelungenen ersten Staffel (8/10) um die junge Jen (Máiréad Tyers), die immer noch auf das Entdecken ihrer Superkräfte wartet, baut die zweite (und letzte) Staffel meiner Meinung nach etwas ab. Sie setzt einen stärkeren Fotos auf ihren Mitbewohner und Neu-Freund Jizzlord (Luke Rollason), der mit seiner Vergangenheit konfrontiert wird. Leider nicht die stärkste Figur und interessanteste Story der Serie. Außerdem muss ihre WG mit der Trennung von Carrie (Sofia Oxenham) und deren Langzeitfreund Kash (Bilal Hasna) fertig werden. Jens Suche wird dadurch etwas aus dem Fokus verloren und taucht nur noch in den Sitzungen mit ihrem neuen Therapeuten George (Julian Barratt) an einem mentalen Ort auf. Inhaltlich ist diese Staffel also nicht ganz gelungen, dafür sitzen verschiedene Witze immer noch sehr gut und diese von Menschen mit Superkräften bevölkerte Welt macht weiterhin Spaß zu verfolgen. Schade, dass die Serie kein richtiges Ende bekommen hat.

Downton Abbey: Das große Finale (Regie: Simon Curtis, UK) – 7 von 10

Fünfzehn Jahre nach dem Start der Serie und nach sechs Staffeln und zwei Kinofilmen kommt Downton Abbey nun zu einem Ende. Nach dem Besuch der Königsfamilie im ersten Film (7/10) und den Besuch von Hollywood im zweiten (9/10), heißt es nun Abschied nehmen. War es für Lord Grantham (Hugh Bonneville) und seine Gemahlin Cora (Elizabeth McGovern) schon immer schwierig, den alten Standard auf Downton aufrecht und mit der wandelnden Gesellschaft Schritt zu halten, scheint es nun im Jahr 1930 wirklich an der Zeit zu sein, die Verantwortung an ihre Tochter Mary (Michelle Dockery) weiterzugeben. Diese hat jedoch gerade eine Scheidung hinter sich und das ist schon Grund genug, dass sie von der Gesellschaft geächtet wird. An die Klasse an den überraschend starken Vorgänger kommt der vermeintlich letzte Teil nicht heran. Dafür fehlt der Witz und der frische Blick. Aber Das große Finale liefert dafür das, was man erwarten kann. Das ist solide und befriedigt die Nostalgie nach alten, vermeintlich leichteren Zeiten, was mittlerweile nicht nur auf die portraitierte Zeit passt, sondern auch auf die frühen Jahre der Serie. Neben den Granthams verabschieden sich Mr. Carson (Jim Carter) und Mrs. Patmore (Lesley Nicol) ebenfalls in den Ruhestand, so dass wohl wirklich neue Zeiten in Downton beginnen. Ganz so groß ist das Finale nicht, aber angemessen und würdevoll.

Der Brutalist (Regie: Brady Corbet, UK/USA, 2024, Sky Cinema) – 7 von 10

Der (fiktive) jüdische Architekt László Tóth (Adrien Brody) hat den Holocaust überlebt und gelangt nach dem Zweiten Weltkrieg in die USA, um sich dort ein neues Leben aufzubauen. Dort erhält er die Chance, für den reichen Harrison Lee Van Buren (Guy Pearce) ein monumentales Kulturzentrum zu erbauen. Bei einer Laufzeit von 215 Minuten benötigt man einiges an Sitzfleisch für den vielfach ausgezeichneten Film, um sich dem Leben Tóths zu nähern und seinen amerikanischen Traum zu erleben. Es ist eine zweifellos interessante Figur, die sich von einem schüchternen, wortkargen Vertriebenen in einen besessenen Visionär wandelt, der mit zunehmender Macht beratungsresistenter und unterdrückender wird. Auch die Spannungen zwischen Kunst und Geld bei so einem Projekt sind nachvollziehbar eingebaut. Optisch wirkt der Film sehr hochwertig und lässt den Bau dadurch noch einmal monumentaler wirken. Tóths Bessenheit und seinen Antrieb für dieses Projekt wird jedoch erst im Epilog so richtig deutlich, wodurch dieses Monumental-Projekt noch einmal eine ganz andere Dimension erhält. Es ist etwas schade, dass man diese Wendung im Film fast etwas versteckt und so erst gegen Ende eines Aspekt auf die Leinwand bringt, den man zuvor fast drei Stunden lang kunstvoll ausgeklammert hat. Denn so blieb die Figur die meiste Zeit zwar stets interessant, aber gab selten Anlass für eine emotionale Bindung.

Mars Attacks! (Regie: Tim Burton, USA, 1996, Warner TV Film, Re-Watch) – 8 von 10

Tim Burtons Parodie auf die Katastrophen- und Invasions-Filme der Zeit funktioniert auch heute noch gut. Allerdings zieht sich das erste Drittel des Films doch ein wenig. Viel zu viele Figuren werden vorgestellt, die hochkarätige Besetzungsliste ist lang – zu lang. Aber Jack Nicholson (in einer Doppelrolle), Glenn Close, Natalie Portman, Pierce Brosnan, Sarah Jessica Parker, Rod Steiger, Martin Short, Michael J. Fox, Annette Benning, Danny DeVito, Pam Grier, Christina Applegate, Jack Black und Tom Jones müssen irgendwie untergebracht werden. Etwas weniger wäre mehr gewesen. Nach dem Erstkontakt mit den putzigen Aliens nimmt der Film aber deutlich an Tempo auf. Die Parodie spielt die gängigen Klischees und Erzählstrukturen überzeugend durch und hat durch die Aliens auch ein wenig Slapstick zu bieten. Schon fast ein Klassiker.

Gesehene Spiele in dieser Saison: 8 von 8 Liga-Spielen = 100%. (Saison 2024/25: 85%)

Auswärts bei Dynamo Dresden konnte der KSC seine ersten Auswärtstreffer erzielen. Und davon gleich 3 Stück! Für einen Sieg hat es jedoch nicht gereicht, Dresden kam in der Nachspielzeit zum 3:3 Ausgleich und so gab es auswärts wieder nur eine Punkteteilung. Gerechtes Ergebnis eines spannendes Spiels. Ärgerlich, dass es für mich nicht mit dieser Auswärtsfahrt geklappt hatte.

  • Statistik September: Nach den guten letzten Monaten gingen die Klickzahlen leicht zurück, es war aber immer noch der beste September aller Zeiten für die Anzahl der Besucher und die Seitenabrufe. Top-Artikel war zum dritten Mal in Folge Musik bei Ina’s Nacht gefolgt von dem Beitrag zum Song Crimson and Clover, dahinter der neue Eintrag zu Don’t Look Back in Anger. Die CTR bei Google steht weiterhin bei 1,0% und hat sich damit seit Beginn des Jahres halbiert. Das ist von daher schade, weil die Seite in den letzten drei Monaten deutlich öfter vorgeschlagen wurde als davor.
  • Update: Die freien Tage habe ich genutzt, um einige ältere Artikel auf den neusten Stand zu bringen. Dazu gehört dieser Beitrag über Die 10 besten Romane der 2010er Jahre und der hier über Die 9 besten Episoden von Black Mirror (ohne zusätzliche Folgen nennen zu müssen).
  • Wiesn 2025: Wilde Wochen in München während des größten Volksfestes der Welt. Immer mal wieder wurde die Theresienwiese wegen Überfüllung geschlossen (was ich vorher noch nie gehört hatte), dazu der Teilausfall aus Gründen am Mittwoch. Damit nicht genug, es gab nächtliche Flughafenschließungen wegen gesichteten Drohnen an mehreren Abenden. Ganz schön was los in der Stadt und selten gutes – hoffentlich wird es nun wieder ruhiger.

Etwas düsteren Pop für die herbstliche Jahreszeit gefällig? Biite schön, hier ist die Amerikanerin Sofia Isella aus dem sonnigen Kalifornien, die aber gar nicht so sonnige Musik macht. Mit zwanzig steht sie noch am Anfang ihrer Karriere, hat aber bereits im Vorprogramm von so großen Namen wie Taylor Swift gespielt. Out in the Garden ist ihr neuster Song und ist vielleicht der Vorbote für ein komplettes Album?

Herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit und habt einen guten Start in die neue Woche!

2 Kommentare

  • bullion

    Den finalen „Downton Abbey“ will ich auch noch sehen. Läuft im Originalton leider nur zu schlechten Zeiten. Werde ihn daher vermutlich erst im Heimkino nachholen. Meine Aufrufzahlen sind im September auch leicht eingebrochen, aber immer noch nicht dramatisch. Mal sehen, wie sich das gegen Ende des Jahres entwickelt.

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