
KW 14/2025: Rosenthal, Ghosts, Catching Fire und Im Rhythmus des Todes
Na, wie habt ihr den sonnigen Samstag verbracht?
Mir kam es so vor, als wären es die großen Ferien und ich saß zu Hause und musste Hausaufgaben machen. Von einer Freundin bekam ich Fotos von ihrem Kurztripp nach Tallinn geschickt, einen geplanten Ausflug nach Bad Tölz musste ich kurzfristig absagen und bekam dafür später Bilder von den anderen von ihrem Essen aus der Mittagssonne und zwei Freunde fragten parallel bei mir an, was ich denn bei diesem tollen Wetter machen würde.
Ich machte gar nichts und versuchte, meinen Rücken wieder ruhig zu bekommen. Der untere Rückenbereich war es, der seit Freitagabend nicht mehr mitspielte und mich durch Schmerzen in meiner Bewegung massiv einschränkte. Ein Wärmeumschlag regelte das Nötigste, mehr war nicht möglich. Und so blieb ich zu Hause und war froh, irgendwann wenigstens die Socken anziehen zu können. Ein Besuch auf dem eigenen Balkon war das Höchste der Gefühle.
Und damit zum medialen Wochenrückblick mit einigem einheimischen Zeug und dem zweiten Teil einer Filmreihe. Viel Spaß!
Greta Valentin – Im Rhythmus des Todes (Österreich, 2024) – 6 von 10
Klappentext: Rosalie ist Ärztin auf einer Intensivstation. Sie steht kurz vor dem Abschluss zur Kardiologin. Dann wird er eingeliefert. Dieser Patient weckt die Schatten aus Rosalies Vergangenheit. Er infiltriert sich in ihren Gedanken. Lauert an jeder Ecke. Er will ihr Herz. Rosalie kämpft um ihr Leben.
Review: Eines muss man dem Thriller von Greta Valentin wirklich lassen: Er folgt einem sehr unkonventionellen Ansatz und macht sich dadurch schwer vergleichbar. Das Buch lebt seinen eigenen Rhythmus, aber ob man da wirklich mit muss? Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen, der Großteil macht dabei Rosalies Leben im heutigen Wien und ihre Arbeit als Medizinerin aus. Dass die Autorin selbst seit vielen Jahren im medizinischen Bereich arbeitet, macht sich hier an den Schilderungen durchaus bemerkbar und schafft eine Authentizität, der man nicht immer 100% folgen kann, aber auch nicht muss. Leider, und dass ist der erste Punkt, der mir etwas negativ aufgefallen ist: Richtig Dramatisches passiert hier lange nicht. Dafür gibt es noch die zweite Zeitebene, die sich mit Rosalies Jugendzeit beschäftigt und dort ihre schlimme Phase mit vielen dramatischen Ereignissen schildert. Das mag zwar etwas dick aufgetragen sein, funktioniert und emotionalisiert aber. Zurück zur Jetzt-Handlung: Erst im letzten Drittel wird es hier richtig interessant und Valentin schafft es hier, alles vorherige auf den Kopf zu stellen und den Thriller in Richtung Psycho-Thrill zu drehen. Logikbrüche scheinen so im Nachhinein etwas mehr Sinn zu ergeben. Insgesamt lässt sich ihr Roman gut und flüssig lesen, wenn auch für meinen Begriff die Metaphern und Vergleiche etwas überhand nehmen.
Fazit: Interessanter Psychothriler, dem noch etwas mehr Klarheit und Direktheit gut getan hätte.
Ghosts (Staffel 1, 6 Folgen, Deutschland, One) – 6 von 10
Emma (Cristina do Rego) erbt von einer entfernten Verwandten ein renovierungsbedürftiges Herrenhaus und zieht dort mit ihrem Freund Felix (Benito Bause) ein. Nach einem Unfall wacht sie mit einer neuen Fähigkeit auf: Sie kann Geister sehen, denn von denen leben einige im geerbten Anwesen. Die Comedyserie ist die Adaption einer erfolgreichen BBC-Serie und hat bereits eine US-Version nach sich gezogen. Beide kenne ich nicht, die deutsche Version scheint sich von den Figuren her jedoch stark an der britischen Variante zu orientieren. Der Humor ist meist harmlos, aber nett und die Beziehung der beiden Hauptfiguren könnte so auch aus einer Vorabendserie kommen. Die Geister (die mit bekannten Namen wie Sebastian Schwarz, Max Giermann und Jan van Weyde besetzt sind) sind quer über die Epochen verteilt und dienen mehr oder weniger nur als Sprachrohr ihrer Zeit. Am interessantesten wird es immer dann, wenn die Hintergründe der Geister und ihrer Tode beleuchtet werden und sie damit von der komischen zu einer tragischen Figur werden, wie der Dichter Friedrich (Alexander Khuon) oder die junge Lehrerin Svenni (Sina Tkotsch), oder sie aus ihrer Zeit heraus aktuelles beurteilen, wie die sich auf dem Anwesen anbahnende gleichgeschlechtliche Hochzeit. Sonst ist das leider oft einfach nur Sketch History. Eine Serie zum Schmunzeln, nicht zum Lachen.
Die Tribute von Panem – Catching Fire (Regie: Francis Lawrence, USA, 2013, Netflix) – 7 von 10
Nach dem gelungenen Start der Reihe mit The Hunger Games (8/10) war ich schon sehr gespannt auf den zweiten Film. Catching Fire ist der Mittelteil einer geplanten Triologie und das merkt man ihm an – nicht nur an den letzten 10 Minuten, die einen klaren Ausblick auf die Forsetzung bieten. Der Film selbst zerfällt in zwei Teile. Im ersten Teil wird die Gesellschaft näher beleuchtet. Was hat der Erfolg von Katniss (Jennifer Lawrence) und Peeta (Josh Hutcherson) mit ihnen und dem Volk gemacht? Dieses wird aufmüpfig und Präsident Snow (Donald Sutherland) befürchtet das Schlimmste für seine Herrschaft. Die Lösung ist – man ahnt es schnell – die Beiden wieder zurück in die Arena zu schicken. Und die dortige Action macht dann die zweite Hälfte des Films aus. Größer, gefährlicher – was zur Unterhaltung des Pöbels gut ist, ist auch gut genug für das Filmpublikum. Beide Hälften machen für sich recht viel Sinn und sehen auch wieder hochwertig und einen Tick größer als im ersten Teil der Reihe aus, ignorieren sich aber weitesgehend. Weswegen es auch einen Punkt weniger gibt als noch für den Vorgängerfilm.
Rosenthal (Regie: Oliver Haffner, Deutschland, 2025, ZDF Mediathek) – 8 von 10
Hans Rosenthal (Florian Lukas) ist einer der beliebtesten Fernsehmoderatoren seiner Zeit. Das Jubiläum seiner erfolgreichen Show „Dalli Dalli“ nähert sich, aber fällt genau auf das Datum des bundesweiten Gedenktages zu den Novemberprogromen. Der Film kann nachhaltig den Konflikt des jüdischen Moderators rüberbringen, der seine Herkunft und sein Schicksal eigentlich nie in den Vordergrund stellen wollte. Lukas, der ja auch wie in Die Wespe ganz anders kann, funktioniert gut in der Rolle des eher zurückhaltenden Perfektionisten. Und auch wenn ich kein Augenzeuge war, scheint mir das Zeitcholorit der späten 1970er ganz gut getroffen zu sein – nicht nur, was die Optik angeht, sondern auch der Umgang mit den schweren Schatten der Vergangenheit. Diese wird in kurzen Rückblenden und mit Szenen aus Rosenthals Versteck mit in den Film einbezogen. Ein weiteres Kompliment gibt es generell dafür, mit Hilfe eines beliebten Unterhaltungsmoderators ein biographisches Drama zu erzählen, denn einen Film zum 100. Geburtstag von Hans Rosenthal hätte man auch leichter und bequemer machen können.
Gesehene Spiele in dieser Saison: 24 von 28 Liga-Spielen = 86%. (Saison 2023/24: 76%)
Seit der Systemumstellung auf eine defensive Fünferkette ist der Spektakelfußball beim KSC erst einmal vorbei. Dafür gab es nun ein 1:0 Heimerfolg gegen das bisher in der Rückrunde ungeschlagene Team von Hannover 96. Wieder einmal war es Kobald, der bei einem seiner seltenene Ausflüge in den gegnerischen Strafraum den Treffer erzwang, am Ende war es das Tor des Tages. Stichwort am Ende: In wirklich allerletzter Sekunde vergaben die Gäste die größte Chance ihres Spiels auf den Ausgleich. Dafür konnte der KSC seine überraschende Statistik ausbauen und blieb nun im dritten Heimspiel in Folge ohne Gegentor. Und die magische Marke von 40 Punkten wurde mit diesem Sieg erreicht.
- Statistik März: Bester Monat aller Zeiten – wenn man denn nach den Seitenabrufen geht. Ich hatte es schon einmal erwähnt, in die Statistik hatte sich eine Session aus UK geschlichen, in der innerhalb von einer Stunde über 1.000 Seitenabrufe generiert wurden. Jetpack hat diese gezählt und nicht gefiltert. So weit ich das sehen kann, taucht sie bei Google Analytics dagegen nicht auf. Die Gesamtzahl der Sessions dagegen bewegt sich auf einem guten Niveau, sticht jedoch nicht heraus. Der Beitrag aus dem Jahr 2020 zum Song Crimson and Clover war zum zehnten Mal in Folge der meistgeklickte des Monats. Auf Platz 2 war zum vierten Mal in Folge der Eintrag zur Musik bei Inas Nacht aus 2024 zu finden. Der Beitrag zu Fünf Jahre Corona ist der bisher erfolgreichste Artikel des Jahres. Google Search spielte mich so häufig aus wie seit Januar 2023 nicht mehr, dafür ging die CTR jedoch leicht zurück.
Und das war es für heute. Herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit und habt einen guten Start in die neue Woche! Hofft mit mir, dass das mit dem Rücken nur ein kurzzeitiges Problem war.
2 Kommentare
Sabine
Alles Gute für den Rücken – hoffe du bist schnell wieder fit. Liebe Grüße, Sabine
bullion
Gute Besserung für deinen Rücken! Das ist echt fies. Hatte ich Ende letzten Jahres auch häufiger. Nach einer knappen Woche ist der Spuk dann ja meist wieder vorbei. Drücke die Daumen!
Von „Ghosts“ gibt es auch schon ein US-Remake, wie ich gesehen habe. Vielleicht schau ich in eines von beiden auch mal rein. Gratuliere zur März-Statistik! Trotz Ausreißer 🙂
Mein März war auch sehr erfolgreich, doch seit April geht es etwas bergab mit den Zahlen. Mal weiter beobachten.