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KW 03/2024: Girl You Know It’s True, Atemlos, For All Mankind und Pumuckl

Hi Bob!

Als Girl You Know It’s True von Milli Vanilli veröffentlich wurde, war ich erst 8 Jahre alt. Wenn heute 8-jährige den Song hören, hat er bereits stolze 36 Jahre auf dem Buckel. Zu dem Zeitpunkt, als ich 8 Jahre alt war, waren diese Songs 36 Jahre alt:

Und damit springen wir aus dem Jahr 1952 direkt in die aktuelle Woche: Mein medialer Rückblick mit ganz viel Schabernack und Ausflügen in den Weltraum und in (!) den Bodensee.

For All Mankind (Staffel 4, 10 Folgen, USA, Apple TV) – 8 von 10

Die alternative Welterzählung startete einst im Jahr 1969, als ein sowjetischer Kosmonaut als erster Mensch den Mond betrat. Danach entwickelte sich die Menschheit anders, als wir es kennen. Mittlerweile ist die Serie im 21. Jahrhunder angekommen, wo die Menschheit eine kleine Kolonie auf dem Mars betreibt und von dort aus versucht, Asteroiden in eine Umlaufbahn zu ziehen, um dann aus ihnen Rohstoffe zu gewinnen. Die alten NASA Helden Ed Baldwin (Joel Kinnaman) und Danielle Poole (Krys Marshall) sind dort die treibenden Kräfte und trotz mittlerweile erkennbarer Alterung durch Masken und Make-Up funktioniert das immer noch recht glaubhaft. Als ein verlockend reichhaltiger Asteroid vorbei kommt, steigert sich auch die Betriebsamkeit bei der NASA auf der Erde unter der Leitung von Eli Hobson (Daniel Stern) und deren sowjetischen Pendants, wo die übergelaufene Margo Madison (Wrenn Schmidt) eine gewichtige Rolle einnimmt, wieder. Und auch die Firma Helios von Dev Ayesa (Edi Gathegi) möchte wieder mitmischen. Optisch ist die Serie auch in ihrem vierten Jahr wieder sehr eindrucksvoll. Der Hauptplot braucht jedoch dieses Mal etwas, um in die Gänge zu kommen, mündet dann aber in einem wahrlich starken Finale. Der Nebenplot um die einfachen Arbeiter rund um die eigentlich interessante Figur von Miles (Toby Kebbell), passt dagegen nicht so ganz in die Serie und wirkt teilweise etwas konstruiert, so dass ich dieses Mal länger als früher übelegen musste, ob mir diese Staffel 8 Punkte wert ist. Das spannende Finale hat dann jedoch für Klarheit gesorgt. Erwähneswert ist auch noch der Soundtrack mit Gorillaz, The Strokes, Rolling Stones und M83.

Neue Geschichten vom Pumuckl (Staffel 1, 13 Folgen, Deutschland, RTL) – 8 von 10

Als der Schreiner Florian Eder (Florian Brückner) die verlassene Schreinerei seines Onkels übernimmt, ahnt er noch nicht, was ihn dort erwartet: Der kleine Kobold mit dem roten Haar Pumuckl (mit der Stimme von Maximilian Schafroth), der nur Unsinn im Kopf hat. Es wäre sehr übertrieben zu sagen, dass ich ein großer Fan der alten Serien gewesen wäre. Seit der Kindheit habe ich sie nicht mehr gesehen und auch nicht mehr an sie gedacht. Aber durch die allgemein guten Kritiken bin ich auf diese Neuauflage neugierig geworden und habe die Sichtung nicht bereut. Die Serie macht einfach Spaß. Die Geschichten sind abwechslungsreich und der neue Eder ist eine sympathische Identifikationsfigur. Das Zusammenspiel mit Pumuckl funktioniert prächtig. Der macht weiterhin viel Schabernack, freundet sich aber immer mehr mit seiner einzigsten Bezugsperson an und so werden die beiden ein immer besseres Team. Der Kobold ist dankenswerterweise kaum gealtert bzw. nicht moderniesiert worden und sieht aus wie die Figur in der alten Serie. Überhaupt ist der Look toll: Die Werktstatt und der Innenhof wurden aufwändig in einem Studio nachgebaut, da es die originale Location ja leider nicht mehr in München gibt. Dafür ist die ganze Serie fest in Bayern verankert. Es wird bayerisch gesprochen, nur Pumuckl sticht mit seinem Hochdeutsch hervor. Inszeniert sind die Folgen von Regiseeur Marcus H. Rosenmüller, ein bekannter Name im bayerischen Kino. Eine ganze Riege von bekannten Gaststars gibt sich die Ehre, angefangen bei Frederic Linkemann, Milan Peschel und Simon Pearce, über Katharina Thalbach und Teresa Rizos bis hin zu Eko Fresh, Lisa Wagner und Alexander Schubert (unvollständige Liste). Alles in allem also eine mit sehr viel Liebe produzierte Familienserie, die gerne fortgesetzt werden darf.

Girl You Know It’s True (Deutschland) – 8 von 10

Der Film von Simon Verhoeven zeigt den weltweiten Aufstieg und Fall der Pop-Band Milli Vanilli (mit Tijan Njie als Rob und Elan Ben Ali als Fab) unter der Führung von Frank Farin (Matthias Schweighöfer) am Ende der 1980er. Die realen Hintergründe sollten auch einem jüngeren Publikum noch durchaus ein Begriff sein. Die deutsche Produktion muss sich hinter den großen, amerikanische Musik-Biographien der letzten Jahre nicht verstecken. Die Geschichte ist rasant erzählt, hat Witz und bietet tolle Choreographien. Dahinter steht ein starkes Casting, dass die beiden eher unbekannten Schauspieler für die großen Rollen entdeckt hat. Das waren richtige Treffer! Sie verkörpern die Band und ihre Träume vom Star-Lifestyle und die bis zum Schluß davon überzeugt sind, dass sie es auch alleine als Sänger packen könnten, wenn man sie denn nur lassen würde. Auch Schweighöfer als Musikproduzent weiß zu gefallen. Ob die Geschichte tatsächlich so stimmt oder ob die wichtigsten, beteiligten Figuren in der Rückschau etwas glatt gebügelt wurden, um einen runderen und massentauglicheren Film zu bekommen? Ich weiß es nicht, aber als Spielfilm funktioniert das ausgezeichnet. Es gibt einige, erzählerische Kniffe, wie einzelne Erzählpassagen mit direkter Ansprache der Beteiligten an das Publikum. Und vor allem der letzte Trick, der verhindert, dass man mit dem tragischen Niedergang der Protagonisten den Film beendet, sorgt dafür, dass man mit einem Lächeln den Kinosaal verlässt.

Die Toten vom Bodensee: Atemlos (Deutschland / Österreich, 2024, ZDF) – 6 von 10

Der mittlerweile 18. Filme der Reihe gefiel mir etwas weniger als die beiden Fälle aus dem Vorjahr. Zwar ist es ganz nett, dass der titelgebende Bodensee etwas mehr in den Vordergrund rücken konnte, dafür verzichtete man aber auf den oftmals etwas mythischen Touch, der mir eigentlich immer ganz gut gefiel. Der Fall selbst bietet zwar einige potentielle Täter und Täterinnen für den Mord der Woche, unter denen besonders Marc Benjamin recht eindrucksvoll ist, das Umfeld des Falls wirkt aber etwas konstruiert. Kriminalkommisar Oberländer (Matthias Koeberlin) stapft bekannt verbissen und missmutig durch den Film, während seine neue Partnerin Inspektorin Hoffmann (Alina Fritsch) in ihrem dritten Fall noch etwas den Anschluß sucht. Und wo findet die Drehcrew bitte immer diese retro-futuristischen Gebäude als Location?

Gesehene Spiele in dieser Saison: 13 von 18 Liga-Spielen = 72%.

Das Spiel habe ich aufgrund einer Geburstagsfeier nicht sehen können. Gewonnen hat der KSC trotzdem: 2:1 gegen das Ligaschlußlicht aus Osnabrück.

Und das war es auch schon. Herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit und habt einen guten Start in die neue Woche!

7 Kommentare

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