So war mein Jahr 2023
Man solle den Tag zwar nicht vor dem Abend loben, so heißt es, und demzufolge auch nicht zu früh über sein vergangenes Jahr sprechen, aber da heute zumindest mein Arbeitsjahr geendet hat, nehme ich das als Anlass, um auf das Jahr 2023 zurück zu blicken. Denn was war das denn schon wieder für ein Jahr? Ja, was war es denn eigentlich für eines? Ein gutes, ein schlechtes – ist viel passiert, ist wenig passiert? Für die ganze Welt kann ich das zwar nicht beantworten, ansatzweise aber zumindest für mich persönlich.
Zur Zeit sitze ich daran, mein Fotobuch über das letzte Jahr zusammen zu stellen. Das ist für mich immer eine gute Gelegenheit, um das Jahr Revue passieren zu lassen. Naheliegenderweise liegt der Schwerpunkt da immer auf den Urlauben, weil man dort einfach die meisten Bilder gemacht hat. Ich bin aber auch immer froh, genug Bilder aus dem normalen Alltag zu haben, um mich auch an die kleineren Erlebnisse erinnern zu können. Das führt zwar einerseits dazu, dass in jedem Jahr ähnliche Motive im Buch landen (der Marienplatz, die Blutenburg, der erste Schnee, usw.), aber andererseits eben auch viele Erinnerungen an andere Abende.
Und die gab es dann doch reichlich. In den dunklen Jahreszeiten unterschätzt man das gerne mal, aber wenn man so durch seinen Kalender scrollt, dann sieht man, dass es doch regelmäßig schöne Unternehmungen mit Freunden gab. Sei es gemeinsames Essen und Trinken (vor allem Trinken), Küchenparties, Ausflüge und andere Aktivitäten, da kommt doch einiges zusammen. Und von den ganzen Konzertbesuchen lest ihr hier ja sowieso regelmäßig. Eine schöne Übung am Ende eines Monats? Sich einfach mal an die fünf schönsten Tage oder Abende des Monats erinnern. Manchmal fällt es echt sehr schwer, sich da zu entscheiden.
In diesem Jahr verbrachte ich ungewöhnlich viel Zeit bei Ärzten. Das klingt jetzt schlimmer, als es war, liegt aber daran, dass ich sonst eigentlich nur äußerst selten beim Arzt bin und auch Tabletten und Medikamente möglichst vermeide. Das sollte sich in diesem Jahr ändern, denn ich habe endlich den seit dem Anfang der Coronazeit aufgeschobenen allgemeinen Gesundheitscheck nachgeholt. Der war im Großen und Ganzen okay, nur mein Blutdruck erwies sich als viel zu hoch. Eine nervige 24-Stunden Messung bestätigte die Ergebnisse. Seitdem war ich bei einigen Spezialisten, um den Grund für die hohen Werte herauszufinden, bisher jedoch noch ohne Erfolg. Aber immerhin brachten die Unterschungen bisher keine anderen unschönen Begleiterscheinungen mit sich. Viele Gründe konnte ausgeschlossen werden, Verschleißerscheinungen sind bisher nicht zu sehen. Allerdings nehme ich seit dem Check täglich Medikamente, um die Werte einigermaßen abzusenken und ich messe regelmäßig meinen Blutdruck. Sehr nervig das Ganze, denn eigentlich hatte ich gehofft, noch einige Jahre Zeit zu habe, bis ich täglich Pillen schlucken müsse. Nun ist es jetzt schon so weit, offenbar bin ich doch nicht unverwundbar.
Ein besonderes Highlight in diesem Jahr war für mich die Buchveröffentlichung. Als Corona-Projekt gestartet, konnte ich im April tatsächlich meinen ersten eigenen Roman herausbringen! Auf dem Weg dorthin musste ich so manches lernen und habe für professionelle Hilfe auch einiges an Geld ausgegeben. Die überschaubaren Verkäufe (oder was ist in diesem Segment überhaupt viel oder wenig?) bisher spülten das zwar noch nicht wieder zurück in meine Kasse – aber das war es trotzdem wert. Und was mich besonders gefreut hatte: Das positive Feedback, das ich von vielen Seiten für den Abschluß dieses Projektes bekommen habe.
Und dann gab es natürlich auch noch die großen Urlaube. Auch wenn ich es dieses Jahr wieder nicht geschafft habe, mal länger als zwei Wochen am Stück frei zu haben, wurden es dafür am Ende mehrere kleinere, arbeitsfreie Inseln im Kalender. Die ich dann auch gut bespielen konnte. Da war zum einen der Urlaub in Schottland im Mai. Mit meinem ersten Flug seit dem Anfang der Corona-Pandemie. Und wie schön war das Land? Schon Edinburgh zum Start war toll und danach wurde es nur noch besser. Die Highlands mit Loch Ness, die Isle of Skye – wirklich tolle Landstriche, zu denen selbst das durchwachsene Wetter gepasst hatte. Und seit diesem Urlaub trinke ich sogar ab und an mal einen schwarzen Tee. Das wäre noch im vergangenen Jahr undenkbar gewesen.
Der zweite tolle Urlaub war meine Zeit in Belgien im Oktober. Mit vor allem Brüssel, Brügge und Gent konnte ich dort so tolle Städte besichtigen und hatte am Ende zum Ausgleich noch ein paar Tage am Meer, dass es insgesamt ebenfalls ein fantastischer Urlaub war.
Abseits der beiden größeren Urlaube gab es auch noch die Ausflüge nach Linz, Berlin und nach Füssen. Und mit Tagesausflügen habe ich in diesem Jahr eine persönliche Bayerische Fünf-Seen-Tour (mit Ammersee, Schliersee, Tegernsee, Starnberger See und Eibsee) hinbekommen. Auch immer wieder lohnend!
Ins Büro fahre ich weiterhin meist nur einmal pro Woche und das wird wohl auch – zumindest in unserer Abteilung – so bleiben. Selbtredend ist das eine schöne Abwechslung zum Home Office, für das ich dann auch gerne den zusätzlichen Zeitaufwand für Hin- und Rückfahrt in Kauf nehme. Aber wie die Zeit vergeht, mittlerweile arbeite ich auch schon wieder seit drei Jahren dort. Großes Thema waren in diesem Jahr Umstrukturierungen, die sich seit dem frühen Sommer angekündigt hatten und im November schließlich umgesetzt wurden. Für mich hat sich dadurch an den Aufgaben leicht etwas verschoben, ob in eine bessere oder schlechtere Richtung kann ich noch nicht sagen. Auf jeden Fall prasselte zu Beginn viel Neues auf mich ein, was sich jetzt erst einmal setzen muss. Ich gebe dem ganzen noch ein wenig Zeit, dann sollte sich aber langsam der Nebel lichten und es sich zeigen, wo die Reise hingeht.
Was war das also wieder für ein Jahr? Ein gutes, ein schlechtes – ist viel passiert, ist wenig passiert? Ich kann es immer noch nicht sagen, muss ich vielleicht auch gar nicht. Von großen Katastrophen oder Schicksalsschlägen bin ich verschont geblieben. Gleichzeitig sind auch große Veränderungen ausgeblieben – umgezogen bin ich ja erst im vergangenen Jahr. Das Leben ist eine Abfolge von Kleinigkeiten und folgt meistens keiner großen Story. Veränderungen passieren im Kleinen und machen sich oft erst langfristig bemerkbar. In diesem Sinne sollte man die Kleinigkeiten genießen und zelebrieren, die Welt drumherum macht dagegen ja eh was sie will. So war es 2023, vielleicht wird es 2024 auch so.
6 Kommentare
bullion
Oha, jetzt legst du aber schon vor mit einem Jahresrückblick. Wenn ich das so lese hätte ich fast auch Lust, noch einen privaten (neben Filmen, Serien, Sport und Blog) hinterherzuschieben. Aber das artet zum Schluss noch in Stress aus. Dein Jahr klingt im Großen und Ganzen doch recht positiv. Danke an dieser Stelle auch fürs Mitnehmen auf deine Reisen. Das finde ich immer sehr inspirierend und schön anzusehen. Für 2024 wünsche ich dir, dass ein möglichst nichtiger Grund für deinen Blutdruck gefunden wird und du wieder von den Pillen wegkommst. Und es erinnert mich daran, dass ich auch schon viel zu lange nicht mehr zum Gesundheitscheck war.
Nummer Neun
Vielen Dank! Und ich bin auch schon sehr auf deine Rückblicke gespannt – ich lese die auch immer gerne.
Christine
Da hat es dich ja sogar in meine Heimat verschlagen! Der Eibsee ist nicht weit weg von mir… Scheint ein gutes Jahr gewesen zu sein! Bis auf die Sache mit den Ärzten, den Werten und die Pillen… Aber ich hoffe da findest du auch noch eine gute Lösung, mit der du dich wohl fühlst!
Nummer Neun
Vielen Dank! Der Ausflug zum Eibsee war auch defintiv eines der Highlights. Die Umrundung des Sees lieferte so tolle Erinnerungen und Bilder!
Miss Booleana
Ach Mensch ja, die Gesundheit. Aber gut, dass du beim Arzt warst und dass ihr es gemerkt habt. Wenn es dich tröstet: bei vielen Leuten in meinem Bekanntenkreis war das Thema und die Pillen ebenso. Manche haben die mit unterschiedlichsten Diagnosen und Ausschlussverfahren + Maßnahmen dann irgendwann wegbekommen und profitieren davon auch in anderen Bereichen.
Und wenn es dich noch mehr tröstet: ich hab „Rücken“ und bin in Abständen immer mal wieder bei Physiotherapien unterwegs. Also ja, wir sind alle nicht unverwundbar. Ich wünsche dir so oder so, dass du auch von den Tabletten wegkommst und dass 2024 ein wunderbares Jahr wird, dass viele weitere schöne Erinnerungen für den nächsten Rückblick sät.
Aber eine Buchveröffentlichung wird schwer zu toppen für das arme kleine 2024!
Nummer Neun
Vielen Dank! Und das mit dem Rücken kennen wir Büroarbeiter ja vermutlich ja alle mehr oder weniger. Das ist ja tatsächlich etwas, wo das Home Office einen eher schlechten Einfluß hat. Ich jedenfalls habe immer noch keinen richtigen Schreibtisch mit der entsprechenden Ausstattung.