Das Google Pixel 7 – Der erste Eindruck nach zwei Monaten
Nach über sechs Jahren mit meinem alten Huawei war es Zeit für ein neues Smartphone. Meine Wahl fiel dabei recht schnell und wahrscheinlich auch recht irrational auf das Google Pixel 7. Zwar musste ich nach der Auswahl noch etwas warten, bis der Preis meinen Erwartungen entsprach, aber dann schlug ich zu, kurz bevor bereits die neue Generation auf dem Markt kam.
Ende September hielt ich das neue Smartphone das erste Mal in Händen und habe es seitdem ausgetestet. Ich hatte es in meinem Urlaub dabei, wo es intensiv zum Einsatz kam. Ich bin zwar kein Experte für Hardware und Smartphones, meine ersten Eindrücke möchte ich euch aber trotzdem schildern.
Die Einrichtung
Die Ersteinrichtung des Google Pixel 7 ging recht schnell und problemlos. Nur das neue Smartphone per Kabel mit dem alten verbinden und schon wurden meine Daten transferiert. Ein paar Minuten später war mein Google-Profil übertragen, ebenso wie die meisten Apps und meine gespeicherten Fotos. Man musste nur noch die SIM-Karte einstecken und konnte sofort starten. Lediglich verschiedene Einstellungen wurden nicht transferiert, was vor allem Start- und Sperrbildschirm betraf. Nicht übertragen wurden außerdem die alte Huawei-eigene Software. Von denen nutze ich aber lediglich Huawei Health – und dort den Schrittzählen und das Gewichttracking. Als recht nervig erwies sich jedoch, für die verschiedenen Apps wieder seine ganzen Passwörter zusammenzutragen. Das kostete mich einige Zeit und Nerven.
Das Handling und die Hardware
Das Google Pixel 7 ist etwas größer als mein altes Smartphone, passt aber auch mit Schutzhülle noch gut in die Jeanstasche. Das Display nur mit einer Hand zu bedienen ist eine Herausforderung, dafür muss die Evolution noch ein wenig an den Daumen schrauben. An der Seite sind klassische der Ein/Aus- und der Lauter/Leiser-Knopf zu finden. Meine Schutzhülle lässt die beiden Tasten jedoch nur etwas schwerlich bedienen. Das Smartphone liegt gut in der Hand und fühlt sich auch recht wertig an. Charakteristisch an dem Modell ist die Kameraleiste auf der Rückseite, die mich ein wenig an den Visor von Geordi La Forge in Star Trek erinnert.
Die Benutzeroberfläche und die Bedienung
Was soll man sagen, es ist ein Android Gerät mit der entsprechenden Benutzeroberfläche. Änderungen daran liegen eher am Betriebssystem als an der Hardware. Und nach etwas suchen in den Einstellungen konnte ich auch wieder meine bekannte und geschätze Knopfleiste für Zurück Homescreen – Taksmanager einblenden. Google Discover ist fest auf dem Startbildschirm auf der linken Seite verankert, der Rest sehr variabel. Die Reaktionszeit beim scrollen, blättern und klicken ist superschnell, kein Vergleich zu meinem alten Smartphone. Entsperrt wird das Gerät ohne Probleme per Gesichtserkennung. Bei schlechterem Licht weicht man zunächst auf den Fingerabdrucksensor aus, der allerdings oft etwas schwerfällig ist. Er sitzt vorne auf dem Display und zickt manchmal, da war der Sensor auf der Rückseite meines alten Huaweis deutlich schneller, zuverlässiger und besser platziert. So muss ich nun doch recht häufig auf die PIN-Eingabe ausweichen.
Die Kamera
Für viele – mich eingeschlossen – ist ja die Kamera am Smartphone mittlerweile eine der zentralen Kaufkriterien. Dabei bin ich niemand, der groß mit den Einstellungen herum spielt. Ich will aufs Knöpchen drücken (dem digitalen auf dem Display oder der richtigen Taste am Rand) und die Kamera soll das bestmögliche Foto machen. Und das tut sie ganz hervorragend, was vor allem bei Nachtaufnahmen deutlich wird.
Im Gegensatz zu meinem alten Smartphone ist auch der Zoom zu gebrauchen. Zumindest der Faktor x2 liefert gute Ergebnisse. Umgekehrt ist auch der Zoomfaktor x0,7 sehr hilfreich und bietet bei Selfies eine bessere Perspektive.
Bei Videos habe ich noch weniger Ansprüche, da ich so gut wie nie welche erstelle. Meist nicht einmal auf Konzerten. Was die Aufnahme aber können sollte: Guter Bildstabilisator und guter Sound. Und mit der Zeitlupenfunktion habe ich ein wenig herumgespielt. Alles ohne tiefere Erkenntnisse meinerseits, aber die Qualität scheint mir gut, jedoch wird Video weiterhin nicht mein bevorzugtes Medium sein.
Der in der Werbung groß beworbene magische Radierer ist tatsächlich eine nette Spielerei. Man kann damit fremde Menschen im Straßenbild entfernen – ob das unbedingt nötig ist oder nicht eher zur Erinnerung gehören sei mal dahin gestellt – aber das funktioniert schon recht gut. Man markiert die unliebsamen Objekte (wenn sie einem nicht sowieso schon vorgeschlagen werden) und dann werden sie aus dem Bild entfernt. Die Kunst besteht dann darin, die entstehende Lücke neu zu befüllen, wofür eine KI eingesetzt wird. Die Ergebnisse sind oft wirklich verblüffend, wenn auch noch nicht perfekt.
Hier ein interessantes Beispiel: Ich ließ mich in Gent fotografieren. Vor mir auf der Straße lag eine zermatschte Orange, warum auch immer. Diese konnte ich mit wenigen Klicks aus dem Bild entfernen lassen. Ist das perfekt? Nein. Dem achtsamen Auge wird auffallen, dass die KI die Fugen zwischen den Steinen ignoriert und so deutlich längere Pflastersteine generiert hat. Aber wer das Original nicht kennt, wird kaum den Eindruck haben, dass hier irgendwas fehlt.
Das zweite Beispiel stammt aus Brügge und einer sehr fotogenen Brücke, von der und auf der Menschen viele Bilder machen wollten. Es war quasi nicht möglich, diese Brücke in Brügge ohne Menschen zu fotografieren. Auch hier schaffte der magische Radierer innerhalb weniger Sekunden Abhilfe. Beim Entfernen entstehen oft gefühlte Geistereffekte, hier hält es sich in Grenzen.
Die Aufdringlichkeit
Im direkten Vergleich mit meinem Vorgänger verhält sich das Googel Pixel 7 deutlich dezenter. Neue Benachrichtigungen erscheinen etwas zurückhaltender auf dem Display und werden erst dann im Detail angezeigt, wenn das Gerät mich erkannt hat (was aber vermutlich nur eine simple Einstellung ist). Auch gibt es keine Leuchte am Gerät, welche neue Benachrichtigungen anzeigt. Beides zusammen sorgt dafür, dass ich das Gerät nicht mehr ganz so häufig zur Hand nehme, wie noch das alte. Das halte ich für positiv. Außerdem habe ich darauf verzichtet, mir erneut einen Schrittzähler zu installieren, da das früher teilweise dazu geführt hatte, selbst beim Gang zum Kühlschrank oder ins Bad das Smartphone schnell einzustecken, damit ja kein Schritt verloren geht. Das unterlasse ich jetzt. Man muss sich ja auch mal selbst erziehen.
Der Akku
Ein weiterer, wichtiger Punkt in der Beurteilung ist der Akku. Dieser sollte bei normaler Nutzung von morgens bis abends durchhalten können und das schafft das Googel Pixel 7 bisher ohne Probleme. Bei einer recht geringen Nutzung hält er im Moment auch schon mal noch knapp zwei Tage. Selbst im Urlaub, als ich damit sämtliche Fotos geschossen hatte und ständig bei Google Maps nach dem Weg schaute und Zugverbindungen nachschlug, machte er nicht schlapp, sondern verlange höchstens am Nachmittag mal nach einem kurzen Zwischen-Refresh. Daher bin ich zumindest zum Anfang sehr zufrieden mit dem Akku, dass der nach einiger Zeit abbauen wird, ist aber auch klar. Um diesen Zeitpunkt so weit wie möglich herauszuzögern, läd er über Nacht nicht volle Pulle auf, sondern verzögert den Prozess bis zum nächsten Morgen bzw. wenn ein Wecker gestellt ist, bis zu diesem Zeitpunkt. Normalerweise dauert der gesamte Aufladeprozess ungefährt zwei bis zweieinhalb Stunden, die genaue Dauer wird im Ladezustand auf dem Display angezeigt. Es ist wohl auch möglich, es kabellos aufzuladen – dazu fehlte mir aber noch das entsprechende Ladegerät.
Die Profi-Tester
Das soll jetzt keine falsche Bescheidenheit sagen, aber mit meinem Verbrauch von einem Smartphone ca. alle fünf Jahre bin ich nun nicht der User mit der größten Expertise. Wenn das aktuelle Modell das macht, was ich möchte und mir dabei eine gute Qualität liefert, dann bin ich schon zufrieden. Ob es noch besser geht oder billiger gegangen wäre kann ich schlicht nicht beurteilen. Deshalb folgen nun als Ergänzung noch einige YouTube-Videos von Leuten, die sich mit der Materie etwas besser auskennen:
Das ist also mein erster, etwas amateurhafter Erfahrungsbericht zu meinem neuen Smartphone. Ich bin damit zufrieden, es funktioniert wie erwartet, macht bisher erstklassige Fotos und lässt keinerlei Sorgen über den Akku aufkommen. Wie viel einem das wert ist, muss jedoch jeder selbst entscheiden.
Was sind eure Anforderungen an ein Smartphone? Welches Modell besitzt ihr aktuell und wie lange ist die Lebenszeit eures Smartphone?
6 Kommentare
bullion
Danke für deinen Bericht, das klingt recht spannend. Liebäugle auch schon immer wieder mit einem Pixel, allerdings mag ich mein LG G8S immer noch sehr gerne, auch wenn es inzwischen schon recht langsam geworden ist. Habe es seit gut 4 Jahren im Einsatz und werde es wohl auch noch weiternutzen, da die Haptik grandios ist, die Kamera mit 2x optischer Zoom top und mich nur Performance und Akku so langsam nerven.
Nummer Neun
Dann hast du damit ja vielleicht noch ein oder zwei gute Jahre. Bis dahin ist alles, was ich hier geschrieben habe, wahrscheinlich eh schon wieder überholt 🙂
sori1982
Ich habe selbst seit 5 1/2 Jahren ein HUAWEI P20 Pro und muss mich an den Gedanken gewöhnen, dass ich ihn nicht mehr lange haben werde. Im Moment fällt es mir schwer, mich für ein möglicherweise Nachfolgegerät zu entscheiden. Ich liebäugelte zunächst mit dem Fairphone 5, aber die Kritiken sind eindeutig. Noch einmal ein Samsung? Ich weiß nicht so recht, aber Dein Erfahrungsbericht mit dem Google Pixel liest sich positiv an.
Nummer Neun
Da habe ich ja fast die gleiche Geschichte. Ich hatte ungefähr sechs Jahre lang das Huawei P10 und musste nun umsteigen. Ich habe mich dann recht früh auf das Pixel 7 entschieden und dann gewartet, bis es für einen für mich angemessenen Preis verfügbar war.
Ines
Ich hab privat ein iPhone, beruflich ein Pixel 6 und ich bin etwas neidisch auf den magischen Radierer, den ich nur bei letzterem habe 😀 Also verstehe ich, dass dieser dir einen ganzen Abschnitt wert war
Nummer Neun
An der Gewichtung der Punkte merkst du, dass ich kein Technik-Nerd (mehr) bin 😀 Aber toll, dass ein Android-Gerät mal besser als ein iPhone eingeschätzt wird.