Unterwegs

Ein Ausflug nach Füssen

Zum letzten Monatswechsel war ich für eine Nacht in Füssen im Allgäu. Etwas Ruhe als Gegenprogramm für die Tage in Berlin zuvor. Technisch gesehen war es mein zweiter Besuch in Füssen. Das erste Mal war ich 2007 dort, allerdings auch nur, um vom Bahnhof direkt zum Schloß Neuschwanstein zu fahren und wieder zurück. Von der Stadt selbst hatte ich damals nichts gesehen. Das wollte ich nun ändern. Außerdem war damals die Marienbrücke am Schloß gesperrt, die ich dieses Mal auch unbedingt nachholen wollte. Genug Programm also für einen zweitägigen Ausflug.

Füssen

Nach nur zwei Stunden Fahrt erreicht man von München aus mit der Bahn Füssen. Es ist die zweitgrößte Stadt des Ostallgäus, die höchstgelegene Stadt Bayerns und die Heimat für knapp 16.000 Menschen. Die Lech fließt durch die Stadt. Im Süden des Stadtgebietes grenzt der Ort an Österreich an. Nach der Ankunft am Bahnhof brachte ich meine Tasche in das nahegelegene Hotel (siehe weiter unten) und machte mich daran, das nahezu autofreie Zentrum der kleinen Stadt zu erkunden. Was für eine Wohltat nach den stressigen Tagen in Berlin!

Der Eintritt in Füssens Altstadt ist meist der Weg durch die breite Fußgängerzone, die auf beiden Seiten von bunten Häuschen gesäumt wird. Die Läden hier sind die üblichen Verdächtigen, unterbrochen von einigen Touristenläden. Abseits dieser Straße gelangt man recht schnell in etwas schmalere Gassen.

Überragt wird die Altstadt vom Hohen Schloss, das sich hinter den bunten Fassaden erhebt. Von dort oben hat man wiederum ein schönen Blick über die Dächer des Ortszentrums bis hin zu den Bergen.

Wenn man die Altstadt verlässt und der Lech gegen die Strömung folgt, gelangt man nach vielleicht 10 Minuten zum großen Lechfall, der mehr Getöse macht, als es das Bild vermuten lässt. Wenn man davor steht, ist es schon recht eindrucksvoll. Kurz dahinter beginnt bereits Österreich.

Am Abend gab es dann noch ein gutes Dinner im Restaurant Zum Hechten – und so endete bereits der erste Tag in Füssen. Sobald die Sonne weg war, wurde es mittlerweile doch schon recht kühl.

Schloß Neuschwanstein

Am nächsten Morgen wurde das Wetter tatsächlich deutlich besser und im Laufe der Vormittag vertrieb die Sonne immer mehr die Wolken. Beste Bedingungen also für den Ausflug zum Schloß Neuschwanstein. Dafür nahm ich ab dem Bahnhof Füssen den Linienbus bis zur Haltestelle Hohenschwangau. Kann man gar nicht verfehlen, hier sind auch die großen Parkplätze und das Tourismuszentrum. Und das Schloß selbst ist von hier aus bereits gut zu sehen.

Da ich Neuschwanstein selbst gar nicht von innen besichtigen wollte (das hatte ich 2007 schon getan), brauchte ich keine Eintrittskarte oder ähnliches zu lösen, denn von außen sieht man es überall gut genug. Mein Ziel war ja die Marienbrücke, den Weg dorthin ließ ich mir zunächst von Google Maps anzeigen. Das schickte mich zunächst über einen für einen Stadtmenschen recht anstrengenden Waldweg, bis ich wieder auf die reguläre Straße zum Schloß stieß. Ich entschied mich um und folgte zunächst der deutlich flacher ansteigenden, aber längeren Straße. Kurz vor Neuschwanstein erreichte man auch über diesen Weg schon einen schönen Aussichtspunkt auf den Prachtbau.

Bereits ein kurzer Stück dahinter erreichte man dieses ikonische Wahrzeichen. Und während die meisten der Besucher dort nun zu ihrer Führung durch das Schloß abbogen, lief ich von hier aus weiter in Richtung der ausgeschilderten Marienbrücke. Recht ebenerdig verlief der Weg von hier aus und bot unterwegs einige schöne Ausblicke auf den Alpsee und das Schwangau.

Schon kurz danach stand man vor der gut besuchten Marienbrücke. Der direkte Weg, den mir Google angezeigt hatte, wäre wahrscheinlich kürzer gewesen, aber der Umweg über die Straße hat nicht so viel Zeit gekostet und lässt wirklich auch den ungeübtesten Wanderer das Ziel erreichen. Für alle anderen: Vor Ort stellte ich fest, dass sogar ein Shuttlebus von den Parkplätzen aus hier hoch fährt. Spoiler: Mit diesem bin ich dann zurück ins Tal gefahren.

Zurück zur Marienbrücke. Hier herrschte wirklich viel Betrieb und man musste schon etwas schwindelfrei sein, um die Brücke betreten zu können. Ganz blickdicht nach unten ist sie nicht und einige der Holzbalken knarrten verdächtig. Also immer schön nach oben gucken, ein paar Meter weiter laufen und dann den fantastischen Ausblick auf Schloß Neuschwanstein genießen. Das ist wirklich ein märchenhafter Anblick!

Zurück im Tal besuchte ich noch das Museum der bayerischen Könige und genoss die Ruhe des Alpsees. Zum Abschluss gab es noch Bratwurst und Bier an einem Imbiss, bevor ich wieder zurück nach Füssen gefahren bin. Für die Fahrt sollte man die Fahrpläne im Auge behalten, der öffentliche Bus fährt seltener, als man erwarten könnte.

Mein Hotel

Übernachtet hatte ich übrigens im Hotel Hirsch, direkt vor den Toren der Altstadt. Die Lage war gut, das Zimmer schön groß und die Dusche gut. Von deren Dachterrasse aus hat man einen schönen Blick auf den Ort und die dahinter liegenden Berge. Das Titelbild dieses Beitrags ist dort entstanden.

Und das war bereits der ganze Ausflug nach Füssen. Mir hatte die Stadt gut gefallen und der Ausflug zum Schloß Neuschwanstein war auch ein tolles Erlebnis. Natürlich ist das eine Touristenfalle, aber der Anblick ist es wert, und ist nicht mit großen Kosten verbunden. Man kommt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gut hin (Deutschland-Ticket) und kann die Hauptattraktion – die Lage und die Architektur – ohne irgendwelche weiteren Kosten genießen. Wer also mal in der Ecke ist, der sollte unbedingt auch hingehen.

6 Kommentare

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