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94th Academy Awards – Meine Tipps für die Oscars 2022 & Oscar-Wette

Am 27. März werden in Los Angeles die mittlerweile 94. Academy Awards verliehen, der oder die Gewinner erhalten eine goldene Statue mit dem Namen Oscar als Trophäe. Es ist der bedeutenste Filmpreis der Welt. Da ich in diesem Jahr eine ganze Reihe der nominierten Filme gesehen habe, möchte ich nun meine Tipps für die Gewinner mit euch teilen.

So wie beim Sport ist auch bei diesen Tipps die entscheidende Frage: Tippt man den Ausgang so, wie man es selbst gerne hätte oder eher so, wie man das Ergebnis erwartet? Der goldene Mittelweg ist dabei selten zielführend, ich habe mich trotzdem für ihn entschieden.

Meine Tipps für ausgewählte neun der ausgeschriebenen Kategorien (jeweils kursiv die Filme, welche ich bisher nicht gesehen habe):

Bester Film

Die Nominierten: Belfast / Coda / Don’t Look Up / Drive My Car / Dune / King Richard / Licorice Pizza / Nightmare Alley / The Power Of The Dog / West Side Story

Mein Tipp: The Power Of The Dog. Im Grunde war ja Dune mein Lieblingsfilm des vergangenen Jahres – und keiner der Filme, die ich dieses Jahr gesehen habe, fand ich stärker. Aber: The Power Of The Dog ist dann vielleicht doch die etwas feinere Arbeit, weil dieser Film nicht diese epische Story hat, sondern eher eine kleine Geschichte erzählt – eine Geschichte die mehr von ihren Figuren als von den Handlungen lebt. Und wenn es gelingt, genau diese Problematik, die in den Köpfen der Personen verboren liegt, herauszuarbeiten und spannend zu erzählen, dann ist das schon eine große Kunst.

Beste Regie

Die Nominierten: Paul Thomas Anderson (Licorice Pizza) / Kenneth Branagh (Belfast) / Jane Campion (The Power Of The Dog) / Ryūsuke Hamaguchi (Drive My Car) / Steven Spielberg (West Side Story)

Mein Tipp: Jane Campion (The Power Of The Dog). Schwierig. Hier wäre auch Licorice Pizza sogar mit im Rennen, dessen Problem ja nun nicht die Regie war. Aber ich sehe Belfast und The Power of the Dog vorne und entscheide mich für letzteren, womit Jane Campion – die übrigens in der guten TV-Serie Top of the Lake bereits Regie geführt hatte – nach dem Golden Globe nun auch den Oscar gewinnen würde

Bestes adaptiertes Drehbuch

Die Nominierten: Jane Campion (The Power Of The Dog) / Ryūsuke Hamaguchi (Drive My Car) / Siân Heder (Coda) / Maggie Gyllenhaal (Frau im Dunkeln) / Denis Villeneuve (Dune)

Mein Tipp: Denis Villeneuve (Dune). Wenn es schon nicht mit dem Oscar für den besten Film klappen sollte, dann wenigstens für diese Auszeichnung. Die komplexe Welt des Romans auf die Leinwand gebannt und damit sowohl das Worldbuilding, also auch die Geschichte auf die Leinwand gebracht zu haben, das ist schon eine Leistung und dagegen kommen die eher kleineren Filme nicht an.

Bestes Originaldrehbuch

Die Nominierten: Paul Thomas Anderson (Licorice Pizza) / Zach Baylin (King Richard) / Kenneth Branagh (Belfast) / Adam McKay (Don’t Look Up) / Joachim Trier (Der schlimmste Mensch der Welt)

Mein Tipp: Kenneth Branagh (Belfast). Ausschlußverfahren. King Richard orientierte sich sehr stark an der Realität, Don’t Look Up war letztlich nicht konsequent genug in seiner Idee und das Buch von Licorice Pizza war einfach der Schwachpunkt des Films. Bleibt Belfast übrig, welches die persönliche Familien-Geschichte unter den Schatten eines großen Konfliktes erzählt und dabei eine große, emotionale Bandbreite bespielt.

Beste Kamera

Die Nominierten: Bruno Delbonnel (Macbeth) / Greig Fraser (Dune) / Janusz Kamiński (West Side Story) / Dan Laustsen (Nightmare Alley) / Ari Wegner (The Power of the Dog)

Mein Tipp: Greig Fraser (Dune). Die Hitze. Die Weite. Die Kühle der Unterkunft. Dazu die fremde Welt, die so bekannt aussieht. Alles toll eingefangen in epischen Bildern, die auf die große Kinoleinwand gehören. Damit sticht er den Netflix-Film The Power of the Dog locker aus.

Bester Hauptdarsteller

Die Nominierten: Javier Bardem (Being the Ricardos) / Benedict Cumberbatch (The Power of the Dog) / Andrew Garfield (Tick, Tick…Boom!) / Will Smith (King Richard) / Denzel Washington (Macbeth)

Mein Tipp: Benedict Cumberbatch (The Power of the Dog). Das ist für mich eine enge Geschichte zwischen Cumberbatch und Smith, letztlich sehe ich Cumberbatch etwas weiter vorne, weil es inhaltlich auch eher eine typische Oscar-Rolle ist. Die anderen Darbietungen habe ich bisher leider nicht gesehen.

Beste Hauptdarstellerin

Die Nominierten: Jessica Chastain (The Eyes of Tammy Faye) / Olivia Colman (Frau im Dunkeln) / Penélope Cruz (Parallele Mütter) / Nicole Kidman (Being the Ricardos) / Kristen Stewart (Spencer)

Mein Tipp: Olivia Colman (Frau im Dunkeln). Tja, was soll ich zu dieser Kategorie sagen? Ich habe bisher keinen der Filme gesehen, aber da es eine der zentralen Kategorien ist, wollte ich sie nicht einfach auslassen. Deshalb tippe ich mal auf Olivia Colman, mit ihr macht man ja nie etwas falsch.

Bester Nebendarsteller

Die Nominierten: Ciarán Hinds (Belfast) / Troy Kotsur (Coda) / Jesse Plemons (The Power of the Dog) / J. K. Simmons (Being the Ricardos) / Kodi Smit-McPhee (The Power of the Dog)

Mein Tipp: Kodi Smit-McPhee (The Power of the Dog). Als Jungschauspieler muss man neben Cumberbatch erst einmal bestehen – besonders gegen diese gereizte und bedrohliche Miene, die dieser hier an den Tag legt. Smit-McPhee schafft es aber und wird so zu einem würdigen Gegenpart.

Beste Nebendarstellerin

Die Nominierten: Jessie Buckley (Frau im Dunkeln) / Ariana DeBose (West Side Story) / Judi Dench (Belfast) / Kirsten Dunst (The Power of the Dog) / Aunjanue Ellis (King Richard)

Mein Tipp: Aunjanue Ellis (King Richard). Als stiller Gegenpart zu Will Smith konnte sie bestehen und sich in den entscheidenen Momenten in den Vordergrund spielen. Erst dadurch wurde die Familiendynamik in King Richard richtig greifbar. Dench und Dunst in ihren Rollen kommen dagegen nicht an.

Nach meinen Tipps wird also The Power of the Dog der große Gewinner des Oscar-Abends und stellt Dune etwas in den kühlenden Schatten. Belfast und King Richard müssen mit Trostpreisen zufrieden sein, gehen aber nicht leer aus.

***

Die Oscar-Wette: Gebt nun eure Tipps für diese neun Kategorien in den Kommentaren ab. Wer mindestens genau so viele Tipps richtig hat, darf mir einen Spielfilm ins Aufgabenheft schreiben, den ich mir in den nächsten Wochen anschauen muss. Das darf von großem Klassiker bis zur Trashperle, vom Actionfilm bis zur schmalzigen Romantikkomödie alles sein. Einzige Vorraussetzung: Er muss in den Katalogen von Netflix, Sky oder Joyn bzw. in den Mediatheken der öffentlich-rechtlichen Sender abrufbar sein (im Zweifelsfall weiß werstreamt.es mehr).

Kopiert dafür diese Vorlage in die Kommentare:

– Mein Tippzettel (bitte Person oder Film eintragen) –

Bester Film:

Beste Regie:

Bestes adaptiertes Drebuch:

Bestes Originaldrehbuch:

Beste Kamera:

Bester Hauptdarsteller:

Beste Hauptdarstellerin:

Bester Nebendarsteller:

Beste Nebendarstellerin:

Diesen Film muss sich Nummer Nein anschauen, falls ich gewinne:

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Einsendeschluß ist natürlich der Beginn der Verleihung. Viel Spaß und viel Erfolg!

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Update 28.03.2022: Die Verleihung ist durch, Zeit für die Auszählung! Immerhin hatte Beste Regie, Beste Kamera und Bestes Originaldrehbuch richtig. Beim bestes Hauptdarsteller lag ich aber falsch, hier hat sich Will Smith durchgeboxt. Bei den anderen 5 Kategorien, incl. Coda als Bester Film, kann ich mich aber damit herausreden, dass ich die Gewinner jeweils nicht gesehen habe.

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