Aus dem Leben,  Im Netz

Was gibt’s morgen zu essen?

An Guadn, wie man hier zu sagen pflegt.

Nach dem Ende meiner freien Monate und dem Beginn der Arbeit im Home Office im Herbst letzten Jahres musste ich mich erst einmal neu organisieren, was die Nahrungsmittelversorgung anging. Ich will das Thema nicht größer machen als es ist, aber ich war es in meinem Arbeitsleben vorher gewohnt, entweder eine Kantine zu haben oder man hat sich mit den Kollegen in der Mittagspause irgendwo etwas zu essen geholt oder ist essen gegangen. Letzteres war ein Stück Lebensqualität, aber auf Dauer natürlich auch etwas teuer, wurde jedoch zumindest von meinem vorherigen Arbeitgeber mit Essensgutscheinen bezuschusst.

In den freien Monaten, die ja mit dem Pandemie-Ausbruch zusammen fielen, musste ich auf einmal deutlich häufiger selbst kochen. Aber da ich ja frei hatte und um jede Gelegenheit dankbar war, das Haus zu verlassen, konnte ich mir immer etwas kaufen, wenn mir noch etwas fehlte.

Im Home Office gehe ich nun nicht mehr jeden Tag irgendwo etwas essen, habe keine Lust, ständig in den Supermarkt zu rennen und koche unter der Woche gerne etwas, was schnell geht. Aber ich hatte nicht mehr im Blick, was ich in den nächsten Tagen essen möchte, was ich dafür da habe und was mir noch fehlte. Ich stand im Supermarkt und habe irgendwas gekauft, ich stand beim Metzger und habe irgendwas gekauft und am Ende hat es nicht zusammen gepasst.

Also habe ich das gemacht, was ich in so einem Fall halt mache: Excel. Beziehungsweise: Google Tabellen. Ein Kalender-Grid erstellt auf Wochenbasis, also mit sieben Zeilen pro Woche, für jede Woche eine eigene Spalte. Und da trage ich jetzt immer ein, was ich in den nächsten Tagen (als Hauptmahlzeit) zu essen gedenke und fülle die Lücken mit Sachen, die ich noch da habe. Tiefkühlkost oder abgepackte Tortellini sind da immer ein guter Platzhalter. Dadurch habe ich einen Überblick, was ich noch brauche und wenn mir etwas fehlt, kann ich Alexa bitten, es auf meinen Einkaufszettel zu setzen. Auf den kann ich unterwegs über die ausgesprochen langsame und umständliche Alexa App zugreifen, und da sie so langsam und umständlich ist, mache ich mir vor dem Gang in den Supermarkt einen Screenshot. Auf meinen Essensplan kann ich ebenfalls von unterwegse zugreifen, der liegt nämlich in meinem OneDrive Ordner, der für den Austausch zwischen Laptop und Smartphone recht praktisch ist.

Dadurch schaffe ich es jetzt wieder zielgerichteter einzukaufen und die Einkäufe in den verschiedenen Läden zu harmonisieren, was in der Konsequenz bedeutet, weniger Lebensmittel wegzuschmeißen. Und wenn ich weiß, ich brauche noch etwas, kann ich mich auch von einer Gustavo Gusto Pizza im Tiefkühlfach unverbindlich anlächeln lassen. Oder verschiebe einen Eintrag, weil ich mir dann doch lieber etwas beim Asia-Imbiss vorne in der Straße holen statt selbst kochen möchte.

Es ist nur eine Kleinigkeit, aber mir hat es geholfen, die Kontrolle und die Übersicht über die Lebensmitteleinkäufe zu behalten.

Die Liste bietet noch einen anderen Vorteil: Ich kann mich davon inspirieren lassen, was ich länger nicht mehr gekocht habe. Was hatte ich denn lange nicht mehr? Und natürlich Statistiken! Es ist immerhin eine Tabellenkalulation! Im Schnitt ist meine Hauptmahlzeit zu 20% komplett vegetarisch (da gibt es also durchaus noch Luft nach oben). Und pro Woche muss ich mir in der Regel zweimal nicht selbst etwas kochen, weil ich essen gehe oder mir etwas hole oder unterwegs bin. Immerhin, bleiben nur noch fünf Mahlzeiten Woche für Woche, die ich mir selbst zubereiten muss.

Es ist jetzt Samstag, 13 Uhr. In diesem Sinne: Mahlzeit!

(Titelbild: Gans Woanders / Bilder im Text: (1) Burger House, (2) Selbstgekochtes)

2 Kommentare

  • Wonderful Fifty

    Hallo Markus, ich finde es toll, dass du diese Thematik anspricht, da wohl durch das Home-Office in der Pandemie viele Menschen davon betroffen gewesen sind. Wohl die wenigsten haben daraus Statistiken oder Tabellen erstellt, aber damit hast mich gleich absolut auf deiner Seite. Ich mag auch solche Aufstellungen und übersichtlichen Auswertungen, hatte sie aber für die Mahlzeiten bisher nicht eingesetzt, obwohl ich auch schon vor diesem Corona-Zeugs meistens im Home-Office gearbeitet habe. Dem Gefühl nach bin ich jedenfalls sehr vegetarisch unterwegs, aber das wird meine nächste Auswertung zeigen 😉
    Hab einen wunderbaren Abend und alles Liebe Gesa

    • Nummer Neun

      Vielen Dank für das Kompliment 🙂

      Ich hatte auch schon mal überlegt, meinen Fleischverbrauch etwas genauer zu erfassen oder auch den Alkoholkonsum 😉 Beides habe ich dann aber erst einmal gelassen. Wobei natürlich eine saubere Datengrundlage immer besser ist als irgendwelche Selbsteinschätzungen auf Grundlage eines diffusen Gefühls.

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