Was mit Medien

Das Höllenbiest gegen McKinsey

Was ist nur aus dem Groschenroman geworden? Drei Euro kostet der mittlerweile, Amazon liefert ihn digital aus. So geschehen im Fall von Das Höllenbiest gegen McKinsey. Geschrieben hat den Schund ein gewisser Markus Nowak im NaNoWriMo. Wie man dazu kommt, so etwas zu lesen? Nun, der gute Wortvogel hat fleißig dafür getrommelt und ich bin doch so ein gutmütiger Kerl. Also habe ich mein gespartes Geld investiert und mir das Werk angetan.

Der Londoner Privatdetektiv William McKinsey erhält einen neuen Auftrag. Lindsay Carter heuert ihn an, weil sie vor der Testamentsöffnung des verstorbenen Sir Percival eine Warnung mit okkulten Symbolen erhalten hat. McKinsey beginnt unter der zuhilfenahme von Madame Cadavera zu ermitteln. Zunächst scheint alles normal zu laufen, aber als sich schließlich alle zur Testamentsöffnung zusammen finden, geschehen merkwürdige Dinge und einer nach dem anderen der potentiellen Erben wird dahin gerafft.

Der Roman bietet kurzweilige Unterhaltung, so lange er sich auf bekannten Pfaden bewegt. Warum auch etwas Neues erfinden, wenn man sich an etwas bewährten orientieren kann? Abgebrannter Privatdetektiv, junge, hübsche Kundin, ein England aus der Edgar-Wallace Zeit, mehr oder weniger Fremde verbringen eine Nacht in einem unheimlichen Schloß, einer nach dem anderen stirbt – wer war der Täter? Wenn es handwerklich gut gemacht ist – und das ist es hier im Prinzip, man blättert sich locker und leicht durch – funktioniert das Rezept meistens gut.

Etwas ins Schwimmen gerät das Ganze für mich aber, wenn es in den Bereich der Magie geht. Nichts gegen übernatürliche Wesen, aber Zauberei hilft meist dann besonders gut, wenn die Handlung grade im Leerlauf ist. Das Regelwerk der Hexerei ist weit auslegbar, so dass es für den Leser immer sehr konstruiert wirkt. Bei Star Trek hat man da immer irgendwelche Tachyon Strahlen eingesetzt, hier sind es Zaubersprüche. Aber spannend wird es bei beiden nicht. Hat mich schon damals bei Bibi Blocksberg nicht überzeugt.

Aber das ist auch nur ein kleines Problem, der Rest ist – wie bereits gesagt – doch ganz gut gelungen. Besonders der Epilog war stark, der hatte Witz. Zukünftige Abenteuer von McKinsey dürfen gerne noch etwas mehr in diese Richtung gehen. Und vielleicht habe ich bis dahin auch wieder ein paar Groschen gespart.

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