Unterwegs

Andalucía 2015: (III) Málaga

Die Fahrt aus Granada dauerte mit dem Fernbus keine zwei Stunden, so kamen wir also recht fix in Málaga an. Und zwar für mich etwas überraschend an der gleichen Stelle, von der aus wir am Anfang der Reise mit dem Zug weiter nach Sevilla gefahren sind. Wie immer gönnten wir uns dann ein Taxi zum Hotel – ist halt auch einfach stressfreier, als wenn man als ersten Schritt in einer neuen Stadt sich erst einmal durch den Nahverkehr kämpfen muss.

Málaga

Unser Hotel, das Sallés Hotel Málaga Centro, lag wieder recht zentral, nur durch eine Brücke vom Stadtzentrum getrennt. Hier hatten wir das größte Badezimmer unserer Reise – und eine Bar und einen Pool auf dem Dach des Hotels. Den Pool nutzten wir nicht (als wir mal nachmittags im Hotel waren, waren alle Liegen belegt), dafür am Abend aber die Bar, von der aus man einen schönen Blick über die Stadt hatte.Das Zentrum Málagas bildet die Fußgängerzone rund um die Plaza de la Constitución. In den Straßen finden sich viele Geschäfte, Restaurants und Banken. Hier war eigentlich zu jeder Tages- und Nachtzeit etwas los. Von diesen Straßen aus eröffnet sich einem immer wieder der Blick auf die Catedral de la Encarnación. Um sie zu besichtigen, hätte man mal wieder Eintritt zahlen müssen – und so lange ich den nicht von meiner Kirchensteuer absetzen kann, lass ich das. Aber wie auch immer, eindrucksvoll war sie schon.Südlich der Fußgängerzone schließt sich die noch relativ neue Hafenpromenade mit dem Palmeral de las Sorpreseas und der Muelle Uno an. Sehr gelungen, schön zum schlendern, und wer drauf steht, beim essen und trinken aufs Wasser zu schauen (so wie ich), fühlt sich hier wohl, schließlich reihen sich hier einladende Restaurants und Bars aneinander mit großzügigen Außenbereichen – und auch ein Dunkin Donut Stand, der hier rätselhafterweise Dunkin Coffee hieß, den wir am Nachmittag zur Überbrückung bis zur späten Essenszeit nutzten. Und wenn ich schon dabei bin: The Good Burger ist ganz gut, besonders die patatas fritas überzeugten im innerspanischen Vergleich – der Gaucho Grill war auch ganz ok, wenn man bedenkt, dass die Straße wohl eine Touristenfalle ist.Von hier aus war es nicht mehr allzuweit, bis man auf den Stadtstrand La Malagueta stieß. Ein schön breiter Strand mit feinem Sand und einigen Kiosken. Nicht zu voll, trotz der schaurigen Bettenbunker im Hintergrund. Einen Nachmittag haben wir hier verbracht, bis ich mit meinem Roman durch war. Irgendwie gab es in Málaga einfach mehr zu fotografieren als in Granada. Während man das alles so beim Schlendern durch die Stadt entdecken konnte, steuert man die Alcazaba, die maurische Burg, und das Castillo de Gibralfaro gezielt an. Von beiden Bauten aus hat man einen fantastischen Blick über die Stadt und den Hafen bis weit hinaus aufs Meer. Der Aufstieg zum Castillo hatte mich allerdings ganz schön geschafft, der Schweiß floß und die Pausen wurden auf dem Weg nach oben immer länger. Aber es lohnte sich definitiv. Und um das chronologisch mal zu ordnen: Danach ging es an den eben angesprochenen Strand.

Der Ausflug: Ronda

Auch von Málaga aus unternahmen wir einen Ausflug. Und dieses Mal dachten wir, wir gönnen uns was und buchen einen organisierten Ausflug nach Ronda. Besonders clever war die Idee dann allerdings doch nicht. So wurden wir bereits um kurz nach 7 abgeholt, allerdings ging es dann nicht direkt nach Ronda, sondern es wurden erst noch alle Sünden des Massentourismus an der Costa del Sol abgeklappert, um die weiteren Gäste einzusammeln, bis der Bus endlich voll war. Stunden später waren wir in Ronda, wo wir uns dann schnell von der Gruppe abseilten. Der Guide war zwar ganz lustig mit seiner dreisprachigen Führung auf spanisch, englisch und deutsch, aber das dauerte uns alles zu lange. Wir nahmen es mit Humor, weil die Stadt lohnte sich tatsächlich für einen Ausflug.Ronda liegt im Hinterland der Costa del Sol. Wahrzeichen der Stadt ist die Puente Nuevo, die den El Tajo überspannt, eine 160m tiefe Schlucht, die die Alt- von der Neustadt trennt. Wobei das „neu“ im Namen der Brücke relativ ist, sie wurde bereits im 18. Jahrhundert erbaut, sieht aber nach wie vor äußerst abenteuerlich aus und ist wahrscheinlich eines der meist fotografierten Sehenswürdigkeiten Andalusiens.Das Foto ist übrigens von den Jardins Ciudad de Cuenza aus entstanden. Hier war deutlich weniger los als in „Brückennähe“ und man konnte die eindrucksvolle Brücke im ganzen sehen. Von hier aus war es auch nicht mehr weiter bis zur Puente Viejo. Wenn man sie überschritt, war man wieder in der Altstadt. Diese ist mittlerweile natürlich vollständig auf Touristen ausgelegt mit vielen Sounvenirläden – und sie fand ich auch nicht so eindrucksvoll. Mich fesselte mehr der Blick in die weite Landschaft Andalusiens. Nach dem wir in der Neustadt am Plaza del Socorro die letzten Tapas unsere Reise aßen, gingen wir zurück zum Busbahnhof, den wir aufgrund der umffassenden Beschreibung unseres Guides auch mit Leichtigkeit wieder fanden. Die Rückfahrt ging ein wenig schneller vor sich, auch wenn wir – warum auch immer – in Marbella noch einen kurzen Stopp für 45 Minuten einlegten. Was soll man in der Zeit schon machen? Also waren wir kurz an der wenig spektakulären Avenida del Mar – bevor es wieder los ging, die Mitreisenden auf ihre Hotels zu verteilen. Waren wir die ersten am Morgen im Bus, so waren wir jetzt die letzten.

Am Abend waren wir dann ein letztes Mal in Málaga essen, es gab unser letztes Eis und dann war der Urlaub auch schon wieder vorbei. Mitten in der Nacht klingelte der Wecker, damit wir pünktlich für unseren 7:10-Flug am Flughafen waren.

Der Urlaub hat mir wirklich sehr gefallen. Eine tolle Ecke von Europa mit interessanten Städten und eindrucksvollen Landschaften. Wir haben viel unternommen, aber uns auch immer die Zeit genommen, um entspannt und gemütlich Restaurants, Bars, Strände und Plätze zu erleben. Dazu ein tolles Wetter, von dem der aktuelle deutsche Sommer noch sehr weit entfernt ist. Andalusien – irgendwann komme ich wieder!

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