Abwärts
Nach den KSC-Spielen in den vergangenen Monaten allgemein und den KSC-Spielen in der Allianz Arena im Besonderen (0:2, 0:2, 0:2, egal gegen welchen Münchner Verein) war die Erwartungshaltung im Vorfeld des Spiels doch relativ gering. Trotzdem war der Samstag vormittag schon recht kribbelig. Würde es zu einem 0:0 reichen oder würden sie gar ein Tor erzielen können? Jedenfalls trieb es mich recht früh raus in den Münchner Norden.
Zwei Münchner Wahrzeichen auf einem Bild: Die Arena und das P1
Gute und schlechte Nachrichten vor dem Anpfiff. Die Gute: Auf meiner Arena-Karte waren noch 16 Euro. Die Schlechte: Die Aufstellung. Nur drei gelernte Offensivkräfte. Einer davon Timm, der in seiner Karlsruher Zeit ungefähr ein richtig gutes Spiel gemacht hat. Dazu Freis, der seine besten Auftritte nie als einzelne Spitze hatte, sondern immer dann, wenn er einen zweiten Stürmer vor sich und er selbst daher etwas mehr Platz hatte. Aber gut, läßt man sich halt mal wieder überraschen.
Da ist noch nichts passiert: Vorm Anpfiff
Nach zehn Minuten hätten die Bayern schon 2:0 führen können. So dauert es bis zur 35. Minute, bis Sosa mit seinem ersten Bundesligatreffer (Vergleich: Janjic (Bielefeld) mit seinem ersten Bundesligator gegen den KSC und Caio (Frankfurt) mit seinem ersten Saisontreffer gegen den KSC – letzlich wurden alle 3 Spiele wegen dieser Treffer verloren) die Bayern mit 1:0 in Führung bringt.
Erst 31 Spielminuten später reagiert Becker und wechselt einen offensiven Mittelfeldspieler für einen defensiven ein. 13 Minuten vor Schluß dann endlich der zweite Stürmer – der für den ersten aufs Feld kommt. Dazu noch ein offensiver Mittelfeldspieler für einen defensiven. Die größten Chancen für den KSC im gesamten Spiel: Ein Freistoß von da Silva und eine Ecke, die Schweinsteiger fast ins eigene Tor lenkt. Dazu ein Schuß von Mutzel über das Tor. Dann in der Nachspielzeit doch noch mal eine Chance: Aber Ze Roberto rettet auf der Linie.
Damit das siebte Mal im achten Rückrundenspiel ohne eigenes Tor geblieben. 42 Punkte aus den letzten 50 Spielen, dazu das Torverhältnis von 43:84. Man spielt Woche für Woche gut mit, aber ohne irgendetwas daraus zu machen. Da reicht dann hinten eine Unaufmerksamkeit und schon hat man verloren. Die achte 0:1 Niederlage in dieser Saison, dazu dreimal 0:2 verloren.
Die Planungen für die zweite Liga sollte damit im Hintergrund schon beginnen. Nachdem man die letzten 3-4 Jahre einen relativ konstanten Kader hatte, sollte jetzt der große Schnitt kommen. Und der bitte, bitte auch auf der Trainerposition. Becker hat es in anderhalb Jahren nicht geschafft, das Sturmproblem zu lösen. Schafft es nicht, wenn es schlecht läuft, von der Bank aus neue Impulse zu setzen. Und tut sich in seinen öffentlichen Aussagen auch nicht grade als Motivator hervor. Von Klinsmanns „die Spieler jeden Tag etwas besser zu machen“ ist nichts zu sehen.
Erstmals waren aus dem Fanblock abwechselnd laute Vorstand- Becker- und Dohmen-Raus rufe zu hören. Fakt ist: Man hat den euphorischen Start in die Bundesliga nicht nutzen können, um in Sachen Stadion vorwärts zu kommen oder andere wirtschaftliche Voraussetzungen zu verbessern. Ich hoffe nur, wenigstens intern wird die Entwicklung und die verpassten Chancen realistisch aufbereit. Ein kommuniziertes „wir haben uns nichts vorzuwerfen“ ist blauäugig und falsch.
2 Kommentare
C.B. aus O
Dohmen raus? Kenn ich irgendwoher… 🙂
Der macht alles kaputt, das er anfasst…. 🙁
Markus
Ich persönlich finde ihn nicht ganz so schlimm. Würde lieber Becker raus sehen als ihn. Das Problem ist: Er bräuchte noch einen für die wirtschaftliche Seite als Unterstützung, alleine als Sportdirektor finde ich ihn nicht übel.