
KW 41/2025: NCIS: Origins, Blood & Sinners, The Boojums und Dunkelheit
Happy Sunday!
Der Blick sollte sich heute nach oben wenden. in Richtung Himmel oder noch besser in Richtung des Titelbilds dieses Beitrags. Denn das ist frisch in dieser Woche entstanden. Ein Bild vom Mond, nicht KI generiert, sondern aufgenommen mit meiner Pocketkamera, der Canon PowerShot SX 620, was auch nicht mehr gerade das neuste Modell ist. Seit ich mein aktuelles Smartphone habe, nutze ich sie eigentlich kaum noch. Sie ist nur noch in Gebrauch, wenn ich einen guten Zoom brauche, denn das hat sie meinem Smartphone immer noch voraus. So war sie letztes Jahr bei Olympia im Einsatz – und nun auch diese Woche, als der Vollmond besonders groß am Himmel stand. Zoom auf Maximum, leichte KI Optimierung am (dann doch wieder) Smartphone und fertig. Die Ränder sind ein bißchen unscharf, aber immerhin.
Zurück auf die Erde. Dort gibt es in dieser Woche im medialen Wochenrückblick sehr geerdete Krimi-Unterhaltung, aber es gibt auch ein paar Vampire. Und dann gab es noch einen Ausflug in das Herz der Finsternis, ins Innere des Todessterns des Südens. Viel Spaß!
NCIS: Origins (Staffel 1, 18 Folgen, USA, Sat.1) – 9 von 10
Das NCIS-Franchise ist im Wandel. Die Mutterserie läuft zwar noch in der 22. Staffel (6/10), die klassischen Spin-Offs – die meist einfach nur mehr vom selben boten – sind dagegen weitesgehend eingestellt. Bei der neuen Generation der Ableger versucht man nun, die Formel etwas mehr zu variieren. Das Franchise wird internationaler mit NCIS: Sydney (Staffel 2: 6/10), soll mit dem neuen NCIS: Tony & Ziva eine andere Tonart bekommen und springt mit NCIS: Origins nun in der Zeit. Es ist 1991, der junge Leroy Gibbs (Austin Stowell) heuert als Kriegsveteran beim damaligen NIS an und landet im Team von Special Agents Franks (Kyle Schmid), der sein Föderer werden wird. Mit im Team: Die Special Agents Dominguez (Mariel Molino) und Randolf (Caleb Foote).
Fans der klassischen Serie werden sich umschauen. Hier wird keine wohlige Büro-Atmosphäre geschaffen, in der jede Woche ein neuer Mordfall gelöst wird und alle nett miteinander umgehen und es immer auch etwas zum Schmunzeln gibt. Denn das hier ist eigentlich mehr Drama als Crime. Alle Figuren haben ihre eigenen Probleme und Hintergründe, die innerhalb der Staffel auch thematisiert werden. Umgang mit Verlusten, Rollenerwartungen und Verantwortungen – es sind die menschlichen Probleme die definieren, wie sie in ihrem Job agieren. Auch wenn Gibbs natürlich der Aufhänger für die Serie ist, ist er hier doch nur ein Teil des Ensembles. Sein Mentor Franks – cholerisch, verbissen, chauvinistisch – ist deutlich lauter. Sie streiten, sie schreien sich an, von Harmonie ist nicht immer etwas zu merken. Dies wird kombiniert mit deutlichen düstereren Fällen als in der Mutterserie, die innerhalb der Folgen auch weniger Platz einnehmen, als man es gewohnt ist. Neben den Hauptfiguren gibt es eine ganze Reihe von Nebenfiguren, die im Büro ihren Dienst tun. Sie sind meist ebenfalls sehr charismatisch, bleiben schnell im Kopf und helfen durch ihre kontinuierliche Präsenz, der Serie Leben einzuhauchen. Und dann ist da noch das Setting zu Beginn der 1990er, das nicht nur dafür sorgt, dass mehr (und bessere) Musik im Soundtrack auftaucht. Die Zeitperiode ist gut umgesetzt, verkommt nicht zur Parodie, wie es manchmal in Serien von Ryan Murphy der Fall ist, und stellt das Team vor ganz andere Probleme als in den jetzigen Serien, denn dort wird bequemerweise ja viel über digitale Ermittlungen und Forensik gelöst, was hier noch nicht als Option zur Verfügung steht. Selbst bei einzelnen Kameraeinstellungen und -fahrten ist man innovativer als bei der Mutterserie.
Meine Wertung für die x-te Serie eines Franchise wird manche vielleicht etwas überraschen. Aber ich war wirklich von vorne bis hinten sehr gefangen von dieser Serie, trotz einer mittlerweile ungewohnten Folgenanzahl von 18 gab es kaum Füller. Und ich fand, dass so gut wie alle der Experimente innerhalb des Franchise gelungen waren. Ob es dadurch Abweichungen zum Serien-Kanon gibt, ist bei einzelnen Details fast egal – ich kenne die Problematik ja aus dem Star Trek Franchise. Von mir gibt es jedenfalls eine volle Empfehlung.
Blood & Sinners (Regie: Ryan Coogler, USA, 2025, Sky Cinema) – 8 von 10
Die Zwillinge Smoke und Stack (beide gespielt von Michael B. Jordan) kehren 1932 aus Chicago in ihre Heimatstadt in Mississippi zurück und wollen dort eine einfache Bar mit Musik für die schwarze Bevölkerung eröffnen. Ihr Cousin Sammie (Miles Caton) soll für die Musik sorgen. Es wird eine große Eröffnung, zu der unerwarteterweise auch ein paar Vampire auftauchen. In seiner Zweigeteilheit (vor und nach dem Erscheinen der Vampire) erinnert der Film stark an From Dusk Till Dawn, auch wenn die Eskalation nicht ganz so drastisch ausfällt wie bei Tarantino. Aber auch hier haben beiden Teile ihren Reiz – die Vorbereitungen auf die Eröffnung der Bar sind äußerst unterhaltsam anzusehen und führen das Publikum gut in die Community dieser Zeit an. Und wenn dann erst einmal das Blut fließt, wird der Film auch seinem Horror-Label gerecht. Genau dazwischen, ungefähr am Wendepunkt, liegt dann auch die eindrucksvollste Sequenz des Films, wenn die gesamte Kraft der Musik der schwarzen Gemeinschaft aus Vergangenheit, filmischer Gegenwart und Zukunft in einem wilden Tanz zusammen kommen und sich vereinen.
Tatort: Dunkelheit (Regie: Stefan Schaller, Deutschland, 2025, ARD Mediathek) – 8 von 10
Nach den guten Kritiken gab ich meinem ersten Tatort seit Jahren mal wieder eine Chance: Es ist der erste Fall des neuen Ermittlerduos aus Frankfurt, gespielt von Melika Foroutan und Edin Hasanović. Sie stoßen in den Archiven auf eine Reihe von alten Fällen, die sich alle einem Serienmörder zu ordnen lassen. Der Fall ist spannend, ruhig und humorlos erzählt, blickt in menschliche Abgründe und auf persönliche Dramen. Bei letzterem greift der Film vielleicht etwas zu tief in die Kiste – man denke nur an Hasanovićs emotionale Rede im letzten Drittel – aber dient vermutlich dazu, einen roten Faden für dieses Duo über die nächsten Teile zu spinnen. Mal sehen, was da noch kommt, ich wäre jedenfalls dabei.
Pause in der Bundesliga, aber der Fußball läuft weiter. Einerseits mit den Länderspielen – andererseits aber auch beim KSC. Deren Allstar Team trat zu einem Freundschaftsspiel in München an der Säbener Straße an, dem Hauptquartier des FC Bayern. Sie spielten auf einem Trainingsplatz gegen die Ü35 des FC Bayern.
Rainer Scharinger, der Organisator des Allstar Teams, hatte einige bekannte Namen für das Spiel im Gepäck. Mit Michael Wittwer, Eberhard Carl und Burkhard Reich waren immerhin drei Spieler der legendären Valencia-Elf mit in München. Mit Michael Tarnat (unvergessen, wie er den KSC zum DfB-Hallen-Masters Sieger 1995 schoß) und Raphael Krauss waren zwei weitere Spieler aus den 1990ern mit dabei. Im Mittelfeld zog Danny Schwarz die Fäden, auf der Seite flitzte Sascha Traut hin und her. In der Spitze war mit Sebastian Freis einer der Aufstiegshelden von 2007 mit dabei. Entschuldigung, an alle weiteren Spieler, die ich hier nicht aufzählen konnte. Sie trafen auf ein Team, das im Schnitt deutlich jünger war, aber dafür bei weitem nicht so erfahren, denn es war wohl eine reine Amateurmannschaft, ohne bekannten Namen.
Das Spiel fand auf einem Platz auf dem Trainingsgelände statt. Wahrscheinlich hatten sich keine fünfzig Zuschauer an dem Samstagnachmittag hier her verirrt, das Feld hatte den Charme eines Dorfplatzes. In einem recht ausgeglichenen Spiel setzte sich am Ende die Erfahrung und Klasse der KSC Allstars durch, sie gewannen mit 3:2 gegen die Jungspunde der Ü35. Die Treffer erzielten Freis und Carl, der Torschütze des dritten Treffers ging jedoch leider bei mir unter.
- Sonos: Schon länger habe ich Probleme mit Sonos und seiner App. Zwar spielt sie von Bandcamp, Amazon Music und ähnlichem recht problemlos ab, nur meine eigenen Medienfestplatte will sie nicht erkennen. Endlich konnte ich nun Abhilfe schaffen, nämlich durch eine externe App. Hi-Fi Cast steuert die Festplatte und kann die Musik über Sonos abspielen. Die tausende von alten mp3 sind damit nicht verloren! Der Haken an der Sache ist jedoch, dass diese App dafür Bandcamp & Co nicht unterstützt und ich daher jetzt zwei Apps parallel nutzen muss, um die gleiche Hardware zu steuern. (Und nein: Einen Abo-Streaming-Service für Musik nutze ich weiter nicht)
- Impressionen der 14. STEINEWAHN! Ausstellung: Sari aus dem Heldenhaushalt war mit dem Nachwuchs bei der Ausstellung in Berlin.
- Read around the World: Mexiko: Der frische Beitrag aus dieser spannenden Reihe der Bingereaderin führt uns nach Mexiko.
- Wir Kinder des Samstagabend: Der Wortvogel nimmt uns mit in einen Fernsehabend aus seiner Kindheit in den 1970ern.
Neues aus Kanada, bzw Nova Scotia. Von dort kommt die Band The Boojums, deren selbstbetiteltes Debutalbum Ende Oktober erscheinen wird. Sie selbst beschreiben ihren Sound als Mischung aus „60s garage rock, ‘70s punk, ‘80s alternative, and ‘90s power-pop“. Klingt wie eine bunte Mischung aus vielem, was ich mag und siehe da: Die Vorabsingle Burnin‘ Up gefiel mir tatsächlich auf Anhieb sehr gut.
Herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit und habt einen guten Start in die neue Woche!