Unterwegs

Ein entspannter Tagesausflug an den Kochelsee

In meiner freien Woche habe ich einen Tag dafür genutzt, um bei schönem Wetter einen Ausflug an den Kochelsee zu unternehmen. Die Bahn fährt von München aus ungefähr jede Stunde in diese Richtung und hält nach einer guten Stunde Fahrtzeit in Kochel am See, mit dem Deutschland-Ticket ist der Ausflug also wirklich recht leicht zu organisieren. Für mich war es der erste Besuch am Kochelsee – man möge deshalb bitte keine Insider-Tipps von mir erwarten. Die Fotos müssen erst einmal reichen.

Zunächst aber ein paar harte Fakten aus Wikipedia. Der Kochelsee ist ein Alpenrandsee und hat eine Fläche von knapp 6km². Er ist damit der 65. größte See in Deutschland (wenn ich mich nicht verzählt habe). Er hat eine Tiefe von 65 Metern und eine Uferlänge von 15 km. Gespeist wird der Kochelsee zum einen von der Loisach, zum anderen durch den in der Nähe und etwas höher gelegenen Walchensee. Der Ort Kochel am See zählt etwas mehr als 4.000 Einwohner. Der Ortsname wurde erstmals im Jahr 739 urkundlich erwähnt. Der Ort galt Anfang des 20. Jahrhunderts als Künstlerort, vor allem für die Gruppe der Blauen Reiter.

Genug der langen Rede, ab an den See. Wenn man am Bahnhof aussteigt und nicht den Bus nahm, sondern in Richtung See lief, kam man zunächst am Schmied von Kochel vorbei.

Und dann war man auch schon relativ schnell am See, gleich hinter dem Kurpark und in der Nähe der Kristall Therme. Wie ruhig es an diesem Herbsttag dort war! Nur wenige Spaziergänger waren hier unterwegs. Dabei gab es ein tolles Postkartenpanorama zu bewundern. Blaues Wasser, blauer Himmel mit ein paar Wölkchen und die Sonne glitzerte im See. Dazu die Berge auf der anderen und die Bäume auf dieser Uferseite. Man konnte ein wenig am Ufer entlang laufen, es gab einige einladende Bänke und einen Tretboot-Verleih, der an diesem Tag jedoch nicht frequentiert war.

Leider konnte man von hier aus nicht weit am Ufer entlang laufen, nach ein paar Minuten stieß man in der einen Richtung am Ende eines naturbelassenen Uferwegs auf einen Zaun. Also wieder ein Stück zurück und dann hoch zur wenig einladenden Straße in Richtung des Franz Marc Museums. Denn dort hatte Google noch ein Stückchen weiter einen Viewpoint eingezeichnet und dort gelangte man auch wieder direkt an den See. Auch schön hier, aber zugegeben, die erst Stelle am See gefiel mir etwas besser.

Hier gab es eine Anlegestelle der Fähre, die – der Zufall wollte es so – in wenigen Minuten kommen sollte. Und da war sie auch schon zu sehen. Die kleine Fähre, mit der man eine schöne Rundfahrt von etwas anderthalb Stunden über den See machen konnte. Im Vergleich zu den großen Starnberger– und Ammersees dieses Bundeslandes war hier alles eine Nummer kleiner und ruhiger. Einen richtigen Landesteg gab es nicht, die Heckklappe wurde einfach herunter gelassen. Das reichte, um bequem einsteigen zu können. An Bord waren heute zur Mittagszeit vielleicht 15 Personen, damit war das Sonnendeck schon halb gefüllt. Und dann ging es im Uhrzeigersinn über den See, vorbei am Wasserkraftwerk, der kleinen Hütte aus dem nächsten Bild und am Felsenweg vorbei, bis dann irgendwann der nächste kleinere Ort in Sichtweite kam. Außer der Fähre war an diesem Tag kein anderes Gefährt auf dem See zu sehen gewesen.

In Schlehdorf (oben auf dem Bild ist die Anfahrt zu sehen) verließ ich die kleine Fähre. Man konnte bei der Rundereise jederzeit aus- und wieder einsteigen. Ich wollte mir nun den kleinen Ort ansehen und dort auch etwas essen. Vom ebenfalls sehr unspektakulären Anlegeplatz gelangte man über einen kurzen Wiesenweg nach Schlehdorf. Dabei kam man an diesen drei Hütten vorbei, die vor einigen Jahren nach einem Brand komplett aufgebaut werden mussten, und nun ebenfalls ein schönes Motiv abgaben.

Schlehdorf selbst war mit seinen knapp 1.500 Einwohnern auch nur überschaubar groß, besaß aber mit dem Kloster und seinen beiden Türmen ein Bauwerk, was man vom See aus schon von weitem ausmachen konnte. Hinter dem Kloster gab es einen kleinen Laden (wo ich mir Honig gekauft hatte) und ein nettes, kleines Café. Die Friedhofskapelle, an der ich auf dem Rückweg vorbei kam, ergab mit den Bergen im Hintergrund ein wunderbares Fotomotiv.

Gegessen habe ich dann schließlich im Gasthof Klosterbräu. Dort gab es draußen eine schöne Freifläche mit Blick auf den See, aufgrund der Temperaturen habe ich mich jedoch für einen innenliegenden Sitzplatz entschieden. Es war zwar sonnig, aber trotzdem schon frisch! Der Charme der Innenräume war eher – sagen wir mal – klassisch, das Essen dafür aber wirklich gut. Ich hatte den empfehlensweren Grillteller „Klosterbräu“. Keine klassische bayerische Küche, aber ein Balkangrillteller, wie ich ihn länger nicht mehr auf Speisekarten gesehen hatte.

Währenddessen checkte ich mit Hilfe der App der DB, wie ich von hier am Besten zurück nach München kommen würde. Und die Empfehlung war, von Schlehdorf aus mit dem Bus nach Murnau zu fahren und dort in den Zug einzusteigen. Wenn man den stündlichen Bus einigermaßen genau abpassen würde, wäre das tatsächlich schneller als mit der Fähre zurück nach Kochel zu fahren und dort zum Bahnhof zu laufen. So war es dann auch, die Rückfahrt über Murnau verlief gut. Zwar wurde der Zug irgendwann recht voll mit den ganzen Wiesn-Besuchern, aber diese waren ja noch nüchtern.

Damit endete mein kleiner, sonniger Ausflug so, wie der ganze Tag war: Recht gemütlich, schön und unspektakulär. Es war ein guter Tagesausflug, gerne wieder.

Ein Kommentar

  • bullion

    Sieht herrlich aus der See. Am Kochelsee war ich auch noch nicht, weiß aber dass ein paar Freunde früher öfter dorthin gefahren sind. Sollte ich vielleicht auch mal testen.

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