Der richtige Ton,  Was mit Medien

KW 35/2025: Poker Face, Young Rebel Set, Bittere Revanche und Messiah Superstar

Happy Sunday!

In dieser Woche kam die 1. Runde des DfB-Pokals zu seinem Ende. Dabei machte besonders das Spiel zwischen Eintracht Braunschweig und  dem VfB Stuttgart von sich reden. 3:3 nach 90 Minuten, 4:4 nach Verlängerung und das Elfmeterschießen wurde erst mit dem 20. Elfmeter zu Gunsten der Schwaben entschieden. Schnell war die Rede davon, dass es eines der besten Pokalspiele der letzten Jahre gewesen sein könnte! Und was habe ich davon gesehen? Während der ersten Hälfte war ich noch auf dem Rückweg aus dem Biergarten. Und beim Stand von 3:2 für Braunschweig habe ich dann kurz vor Schluß den Fernseher ausgemacht und bin schlafen gegangen. Pech gehabt.

Hellwach war ich in dieser Woche dagegen bei einer amerikanischen Krimiserie, bei einer deutschen Comedyserie und bei einem kleinen Rachethriller. Viel Spaß!

Melanie Daffner – Bittere Revanche (Deutschland, 2025) – 6 von 10

Klappentext: Lena, eine Münchnerin mit einer tiefen Liebe zur Stadt, wird von einer unbändigen Wut angetrieben. Jeder Mann, dem sie einst vertraute, hat sie hintergangen, belogen oder sogar misshandelt. Als sie erkennt, dass sie nicht länger Opfer sein will, beginnt sie, ihre Vergangenheit zu bereinigen – auf tödliche Weise. Mit kalter Berechnung plant sie die Morde an ihren Ex-Partnern. Während sie die Rache vollzieht, gerät sie zunehmend in einen Strudel aus Paranoia und Nervenkitzel. Sie genießt die Kontrolle, doch mit jeder Tat steigt das Risiko, entdeckt zu werden. Man kommt ihr allmählich auf die Spur, und auch in ihrem Inneren beginnt sich ein gefährlicher Wandel abzuzeichnen. Wird sie unentdeckt bleiben oder holt sie die Vergangenheit doch noch ein?

Review: Lena hatte es offensichtlich nicht leicht. Immer Ärger mit den Männern. Aber nun ist die Zeit der Abrechnung gekommen. Einen nach dem anderen ihrer Ex-Freunde nimmt sie sich nun vor. Sie haben ihr das Herz gebrochen? Sie bricht ihnen nun – naja – das Leben. Sprachlich direkt und erzählerisch knapp folgen wir ihr von Mann zu Mann und damit von Mord zu Mord. Das ist flott zu lesen und funktioniert über eine ähnliche Dynamik wie Dexter. Etwas mehr hätte es aber durchaus noch sein dürfen: Mehr Hintergründe zu Lena oder zu den gescheiterten Beziehungen – hier bleibt der Roman dann doch sehr oberflächlich – oder auch gerne etwas deftigere Kills. So bleibt Bittere Revanche ein schnell und angenehm zu lesender, kurzer Rache-Thriller, dem etwas mehr Tiefgang nicht geschadet hätte.

Fazit: Routinierter Rache-Thriller ohne viel drumherum.

Messiah Superstar (Staffel 1, 8 Folgen, Deutschland, Joyn) – 6 von 10

Nach Die Wespe (Staffel 1: 7/10) ist der comedyerprobte Florian Lukas nun ein musikalisches One-Hit Wonder aus den 1990ern. Während ein Filmteam ihn in seinen Alltag in Berlin begleitet, plant er das große Comeback als Messiah. Die Idee für die Comedy ist charmant, so richtig will der Funke aber nicht über den Bildschirm springen. Das lag bei mir vor allem an den Figuren, mit denen ich nicht warm geworden bin. Bestes Beispiel ist dabei Messiah (Lukas) selbst – soll man ihm nun ein Comeback wünschen oder überschätzt er sich gnadenlos selbst und er kann eigentlich wenig? In den Interview-Situation verströmt er immer wieder Stromberg-Vibes und seine Angestellten sprechen nicht gut über ihn, andererseits brennt er aber für seinen Traum. Etwas Pepp bringen immer wieder die Gaststars in die Serie, allen voran Olli P., Vanessa Mai und Sabrina Setlur, die Versionen von sich selbst spielen. Auch die Konzern-internen Medienmarken wie taff und Frühstücksfernsehen werden gut eingesetzt. Ein Lob auch für die Auswahl der Schauplätze, der Hauptspielort Esstasy und dessen Umgebung wirken schön umglamourös und authentisch. Den fehlenden Witz kann das aber natürlich nicht ersetzen.

Poker Face (Staffel 2, 12 Folgen, USA, Sky One) – 8 von 10

Die Wartezeit war lange genug, endlich wurde eine der besten Krimiserien der letzten Jahr fortgesetzt (Staffel 1: 8/10). Charlie Cale (Natasha Lyonne) hat zwei besondere Fähigkeiten: Sie erkennt zum einen sofort, wenn jemand lügt. Zum anderen hat sie das Talent, oft zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein. Und so gerät sie bei ihrer Reise durch die USA immer wieder in die seltsamsten Mordfälle. Das besondere an der Krimiserie von Rian Johnson ist dabei die Erzählweise: Die abwechslungsreichen Folgen nehmen sich immer viel Zeit, um den Mord der Woche zu zeigen. Erst dann betritt Charlie die Szenerie. Was sie damit zu tun hat ist dabei ein Teil des ganzen Spaßes. Um mich selbst zu zitieren: „Es ist bestes Unterhaltungsfernsehen – nicht zu brutal, etwas lustig und am Ende wird alles gut.“ Neben Simon Helberg, der erneut einige Auftritt als FBI-Agent hat, ist eine ganze Reihe weiterer recht bekannter Gaststars mit dabei: Giancarlo Esposito, Katie Holmes, Kumail Nanjiani, Sam Richardson, Melanie Lynskey, John Cho, Awkwafina, Justin Theroux und Haley Joel Osment, um nur mal einige zu nennen, die man in anderen TV-Serien gesehen haben könnte. Nicht jede Folge ist gleich gut, aber wenn man selbst der Folge mit dem Krokodil etwas abgewinnen kann, ist man hier richtig. Highlights der Staffel waren für mich die Folge in der Grundschule und die Folge rund um John Cho und seiner Betrügerbande. Und da es dieses Mal nicht so eine nervige Staffelgeschichte wie zuletzt gab, trudelt auch Staffel 2 bequem mit 8 Punkten ins Ziel. Charlie Cale ist wohl eine der ungewöhnlichsten, eindrucksvollsten und ungewolltesten Ermittler oder Ermittlerinnen der jüngeren Krimigeschichte.

Gesehene Spiele in dieser Saison: 4 von 4 Liga-Spielen = 100%. (Saison 2024/25: 85%)

Im letzten Spiel vor der Länderspielpause gab es auswärts bei Fortuna Düsseldorf – traditonell ein schwieriges Feld – ein 0:0. Damit kann der KSC zufrieden sein, denn wenn man vorne kaum zu Möglichkeiten kommt, ist es das beste Ergebnis, was man erzielen kann.

Nach vier Spielen stehen damit bereits acht Punkte auf dem Prüfungsbogen. In der Liga gab es seit 280 Spielminuten keinen Gegentreffer mehr. Die Defensive steht seit einigen Spielen sehr stabil, hier macht sich die große Erfahrung der Stammelf bezahlt. Für die Offensive wurden unter der Woche mit Förster und Fukuda noch einmal zwei Spieler verpflichtet, so dass die Bank nicht mehr ganz so dünn besetzt ist wie noch zu Beginn der Saison. Mittlerweile kann man deshalb doch verhalten optimistisch auf die Saison schauen.

Es ist ein Comeback, mit dem nicht zu rechnen war. Aber Young Rebel Set sind zurück. Die Band hatte sich 2015 eine selbstauferlegte Pause gegönnt. Aber als dann ihr Sänger und Mastermind Matthew Chipchase 2019 starb, schien das Thema eigentlich durch. Doch dann wurde für den Herbst dieses Jahres zunächst eine Tour mit dem neuen Sänger Tom Blackwell angekündigt und nun folgte sogar eine neue Single: Anchorage – noch geschrieben von Chipchase.

Herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit und habt einen ausgeschlafenen Start in die neue Woche!

2 Kommentare

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