Der richtige Ton,  Was mit Medien

KW 38/2024: Jet, Alles gelogen, Dalíland und Loudermilk

O’zapft is!

Bei bestem spätsommerlichen Wetter startete gestern in München die 189. Wiesn oder wie man außerhalb Bayerns sagt: Das Oktoberfest. Und auch wenn ich nie ein großer Fan dieser Massenveranstaltung sein werde – wenn ich erst einmal dort bin, ein frisches Bier vor mir steht und ich die Preise ausblende, dann habe ich da durchaus Spaß. Nur der Weg dorthin ist beschwerlich. Menschenmassen und dazu teils chaotische Zustände vor den Zelten beim Einlass – das klappt bei ähnlichen Großveranstaltungen beim Sport und bei Konzerten deutlich besser.
Wie bereits im vergangenen Jahr hatten wir im Freudeskreis wieder einen Tisch im Paulaner Festzelt am Eröffnungssamstag. Das Bild ist zu einem noch frühen Zeitpunkt des Abends entstanden, wie man sieht, war es draußen sogar noch hell. Als wir das Zelt verließen war es dagegen schon dunkel, aber wir glühten noch von innen.

Loudermilk (Staffel 3, 10 Folgen, USA, Netflix) – 7 von 10

Nach den beiden mir gut gefallenen Vorgängerstaffeln (beide mit 8/10) kann die dritte Staffel nicht ganz das Niveau halten. Zwar ist einem die Truppe um den zynischen Leiter der Selbshilfegruppe Sam Loudermilk (Ron Livingston) mittlerweile doch sehr ans Herz gewachsen und es ist schön, dass auch die Nebenfiguren – in dieser Staffel allen voran Mugsy (Brian Regan) – mehr zu tun bekommen. Nur leider wirkt die Story dieses Mal nicht mehr so harmonisch. Sichtlich bemüht, einen stärkeren roten Faden zwischen den Episoden zu ziehen, wirkt vieles in dieser Staffel konstruiert, so wie der Beginn, als Sam und sein Mitbewohner Ben (Will Sasso) auf einmal mit einem Baby darstehen. Der negative Höhepunkt in dieser Richtung ist dann das Comeback von… aber naja ich möchte nicht spoilern. Das ist alles leider sehr bemüht und auch das die aus der Wohnung ausgezogene Claire (Anja Savcic) nicht mehr ganz so präsent ist in diesem Männerzirkus, tut der Serie nicht so gut. Aufgrund der Figuren immer noch nett, aber nicht mehr ganz so gut wie früher.

Alles gelogen (Deutschland, 2024, ZDF) – 7 von 10

In der von Ralf Husmann geschriebenen Komödie spielt Bastian Pastewka den Familienvater und notorischen Lügner Hajo Siewers. Als diesem ausversehen herausrutscht, dass seine Frau Vera (Katrin Wichmann) angeblich tot wäre, erschafft er ein Lügenkonstrukt, dass nicht mehr zu stoppen ist. Der Film fühlt sich wie eine überlange Episode der Hit-Serie Pastewka an und irritiert damit, dass Pastewkas Figur einen anderen Namen trägt. Nach einem schleppenden Beginn nimmt die Komödie nach der zentralen Lüge deutlich an Fahrt auf und kann durch seine Arbeitskollegin Birgit (Lina Beckmann) noch einen zusätzlichen Twist liefern. Das ganze schaukelt sich sehr schön auf, der große Knall verpufft dann aber leider ein wenig. Insgesamt ist die TV-Produktion trotzdem eine nette, kleine Familienkomödie.

Dalíland (USA, 2022, Sky Cinema) – 5 von 10

Hundertzwanzig Jahre nach seiner Geburt ist 2024 offenbar das große Salvador Dalí Jahr auf meiner Seite. Nach der Ausstellung in München und dem Film Daaaaaali! (8/10) von Quentin Dupieux lief nun ein zweiter Film über den großen Surrealisten. In der Biographie von Mary Harron wird der Künstler von Ben Kingsley gespielt und portraitiert Dalís Zeit in den 1970ern. Im Fokus der Erzählung steht aber der junge James (Christopher Briney), der zu seinem neuen Assistenten wird. Aus dessen Sicht und durch die Berichte von Moore (Rupert Graves) lernen wir den Künstler kennen. Vielleicht die falsche Entscheidung, denn das Ergebnis ist spröde und verkopft, James nicht wirklich interessant. Selbst die ausschweifenden Parties und die Verknüpfung mit der Glam-Rock Zeit wirken seltsam bieder. Auch wenn sich dieser Film vermutlich deutlich mehr an den tatsächlichen Ereignissen orientiert, ist ihm der Dupieux-Film doch in jeglicher Hinsicht überlegen.

Gesehene Spiele in dieser Saison: 4 von 6 Liga-Spielen = 67%. (Saison 2023/24: 76%)

Spitzenspiel zwischen dem 1. FC Magdeburg und dem Karlsruher SC. Am Ende trennten sich beide 2:2, so dass Fortuna Düsseldorf der lachende Dritte ist und die Tabellenspitze vertedigen kann. KSC-Coach Eichner vertraute im sechten Saisonspiel zum sechsten Mal der gleichen Startformation. Den besseren Start hatten aber die Magdeburger, die durch einen Fehler in der KSC-Abwehr früh mit 1:0 in Führung gehen konnten. Aber noch vor der Pause drehte der KSC das Spiel durch Treffer von Jensen und einem Traumschuß von Wanitzek. In der zweiten Hälfte konnte Magdeburg wieder ausgleichen und sich der KSC bei Pfosten und Latte bedanken, dass sie wenigstens noch das Unentschieden halten konnten.

  • Fehlkauf: Als ich vor gut zwei Jahren in die neue Wohnung zog, besaß ich auf einmal eine Tiefkühltruhe. Also nicht mehr nur so ein Tiefkühlfach im Kühlschrank, sondern ein eigenständiges Gerät und ich dachte, jetzt gehört mir die Welt und ich könnte horten, was ich immer wollte. Also kaufte ich mir Chili Cheese Nuggets. Ihr wisst schon, diese Dinger, die man als junger Erwachsener bei Burger King bestellt, wenn man sich gut angetrunken auf dem Heimweg befindet. Nun, long story short: Ich habe davon einmal gegessen und den Rest gestern endgültig weggeschmissen.
  • What’s classy if you’re rich but trashy if you’re poor: Vielleicht kommt das Thema etwas willkürlich, aber wir hatten es in dieser Woche im Büro davon und sind dabei auf diese Auflistung von Bored Panda gestoßen. Lustig, weil leider so viel wahres drin steckt.

Are You Gonna Be My Girl ist auch nach über 20 Jahren ein fester Bestandteil der Indie-Disco. Und obwohl deren gesamtes erstes Album eigentlich recht rockig und eingängig war, ist die australische Band Jet durch ihren großen Song zu einer Art One-Hit-Wonder geworden. 2012 löste sich die Band vorübergehend auf. Mittlerweile spielen sie wieder zusammen Konzerte und haben nun sogar einen neuen Song veröffentlicht, als Vorbote für ein Album im kommenden Jahr. Hurry Hurry heißt das gute Stück und klingt nach klassischem Rock aus den 1970ern, kombiniert mit einer kraftvollen Stimme. Gefällt ganz gut und für Innovation standen sie ja eh noch nie.

In diesem Sinne: Prost ihr Säcke!

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