Sportlich,  Was mit Medien

KW 23+24/2024: EURO 2024, King’s Land, Mein Glückstag und die Wochenendrebellen

Hallo, da bin ich wieder und habe auch bereits schon eine Arbeitswoche hinter mich gebracht. Leider hatte ich es vor dem Urlaub nicht mehr geschafft, eine Urlaubsvertretung für die Zwischenzeit zu schreiben (obwohl ich natürlich wahnsinnig gute Konzepte in der Schublade hatte). Bis es mit dem Reisebericht losgeht, könnte es auch noch ein paar Tage dauern. Immerhin sind in dieser Urlaubswoche knapp 1.000 Bilder entstanden, die es erst einmal zu sichten gilt.

Und dann ist dieser Tage ja auch noch ein sportliches Großereignis von europäischem Interesse gestartet! Aber alles der Reihe nach.
Um euch aber schon einmal einen Ausblick auf den Reisebericht zum Urlaub in Polen zu geben, zeige ich euch unseren Ausblick auf das vielleicht bekannteste Bauwerk des Landes: Der Kulturpalast in der Hauptstadt Warschau.

Gesehen: 6 von 7 EM-Spielen = 86% (zum Vergleich: 50% bei WM 2022, 71% bei EM 2021).

  • Vorbereitung: Vor jeder Saison und jedem großen Turnier nehme ich mit mittlerweile vor, es nicht mehr zu machen. Aber: Auch dieses Mal landete das Kicker-Sonderheft (mit einem überraschend bunten Cover) in meinem Warenkorb. Und der große Spielplan hängt wieder an meiner Tür. Außerdem habe ich einen Kader für das Kicker Interactive Managerspiel aufgestellt und ein geringes Budget für Sportwetten frei gemacht. Ja, ich verspürte tatsächlich einiges an Vorfreude auf diese Heim-EM.
  • Eröffnungsspiel: Der Auftakt Deutschland – Schottland machte aus der Vorfreude schließlich richtige Freude. Die schottischen Fans, die schon Tage vorher in München eintrudelten, brachten die EM-Stimmung mit und am Abend des Spiels war die Stadt dann schließlich komplett in Bewegung. Wir saßen im Biergarten und sahen dort das Spiel. Ein starkes 5:1 gegen überforderte Schotten. Wirtz, Musiala und Havertz – das langfristige Gesicht der Nationalelf – stellten bereits in der ersten Hälfte auf 3:0, der eingewechselte Fan-Liebling Füllkrug erhöhte auf das zwischenzeitliche 4:0. Die EM war bei den Menschen angekommen.
  • Das erste EM-Wochenende: Das erste Turnier-Wochenende habe ich mir dann gleich in voller Breitseite gegeben, mit fünf Spielen in zwei Tagen, so wie es der liebe Fußball-Gott gewollt hat. Darunter war das schnellste Tor der EM-Geschichte (durch Albanien) und der anschließenden Aufholjagd von Italien. Das bisher interessantese Spiel des Turniers war das zwischen Polen und Niederlande. Spanien hat gezeigt, dass man mit ihnen wieder rechnen kann. Mitfavorit England ist dagegen mühevoll mit einem 1:0 gegen Serbien ins Turnier gestartet. Und die Geschichte um Christian Eriksen und sein Tor für Dänemark war einfach eine schöne Geschichte.
  • Stimmung ist gut: In den Stadien und bei mir. Nur mein Wettkonto musste bereits erste Verluste einstecken.

Um nach dem Urlaub auch schnell wieder eine Serienstaffel präsentieren zu können, habe diese südamerikanische Serie mit nur vier Folgen von meinem Festplattenrecorder befreit. Die lineare Ausstrahlung war bereits tief im letzten Jahr – aber nun lief sie auch bei mir.

Mein Glückstag (Staffel 1, 4 Folgen, Peru, Arte) – 6 von 10

Peru 1986. Toño Gómez (Lucho Cáceres) ahmt seit Jahren sein Idol – die puerto-ricanische Salsa-Legende Héctor Lavoe (Leónidas Urbina) – nach, eine Art Flucht aus seinem Leben voller Baustellen. Als sich die beiden inmitten der Wirtschaftskrise und des Terrorismus begegnen, ergibt sich für Toño eine große Chance. Die Musik erweckt auch Jahrzehnte später im weit entfernten Mitteleuropa noch gute Laune, die eigentlich nur relativ knappen vier Folgen dagegen haben leider ab und an einige Längen. Vielleicht sind die Lebensumstände für ein entferntes Publikum etwas zu schwammig erklärt, weil es für die heimischen Couch Potatoes eh klar ist, aber so richtig eintauchen konnte ich nicht in diese Ära. Was etwas schade ist, da es dort schon genug zu erzählen gegeben hätte. Auch war die Serie leider nicht so witzig, wie ich es erhofft hatte (immerhin geht es um Schlager! Und Doppelgänger!) und so gewann doch immer wieder mein Handy die Oberhand über meine Aufmerksamkeit. Der Beginn eines Teufelskreises. Immerhin blieb mir Leibwächter Yupanqui (Pietro Sibille) mit seiner stoischen Miene und seinem Rhythmusgefühl noch nachhaltig im Kopf. Auch wenn ich es der im Prinzip sympathischen, kleinen Serie gegönnt hätte, tue ich mich doch schwer, ihr den siebten Punkt noch zu geben.

King’s Land (Dänemark) – 7 von 10

Der verdiente dänische Soldat Ludvig von Kahlen (Mads Mikkelsen) versucht im 18. Jahrhundert die Heide von Jütland fruchtbar zu machen und muss sich dabei nicht nur gegen die Elemente, sondern auch gegen den dort herrschenden Adel (in Form von Simon Bennebjerg) durchsetzen. Ruhiges Abenteuerdrama mit einem gewohnt eindrucksvollen Mikkelsen in der Hauptrolle. Starke Landschaftsbilder machen den Film episch – in vielen Reviews ist vom Vergleich mit dem bildgewaltigen Wilden Westen zu lesen. Obwohl der Film ganz in unserer Nähe spielt, zeigt er eine wenig bekannte Epoche und kann so diese Lücke gut schließen. Nichtdesotrotz ist es er etwas zu lang und teilweise etwas träge geraten (woran auch die lebhafte, junge Melina Hagberg nicht viel ändern kann) und verläuft erzählerisch etwas vorhersehbar. Auch fehlte mir am Schluß etwas die historische Einordnung darüber, wie sich dieser Landstrich nach der Pionierarbeit weiter entwickelt hat. Alles in allem ist es aber ein ansehnlicher Film, der bei mir nur knapp an den acht Punkten vorbei schrammt.

Wochenendrebellen (Deutschland, 2023, Sky Cinema) – 6 von 10

Der zehnjährige Autist Jason (Cecilio Andresen) ist akribisch auf der Suche nach seinem Lieblings-Fußballverein. Dabei hilft ihm sein Vater Mirco (Florian David Fitz), der ihn jedes Wochenende in ein anderes Stadion der drei Profiligen mitnimmt. Die nette Idee beruht sogar auf einer wahren Geschichte. Respekt verdient die Art und Weise, wie Jason dargestellt wird. Der ist nämlich kein skuriller Sonderling wie ein Sheldon Cooper, sondern er wird oft unangenehm und anstrengend für seine Mitmenschen und lässt dadurch schnell an Systemsprenger denken. Trotz des Themas ist der Film jedoch sonst recht glatt und koventionell geraten, bietet oft den simplen Pop-Soundtrack, damit das Publikum auch schnell weiß, welche Emotionen durch die Szenen abgerufen werden sollen und das Fußball-Motiv ist optisch zwar oft präsent, letztlich aber unerheblich. Die Vater-Sohn Beziehung ist das eigentliche Herz des Films.

  • Statistik: Noch im Urlaub war es soweit: Bereits am 05. Juni übersprang der Tacho die Marke aus dem Vorjahr. Damit ist das Jahr 2024 schon jetzt das zweiterfolgreichste Jahr dieser Seite, wenn man die Anzahl der Seitenaufrufe als Kriterium nimmt. Und für Platz 1 fehlt auch nicht mehr so viel. Dabei ist das 1. Halbjahr noch nicht einmal vorbei.
  • Neue Besen: Man hört nie auf, irgendetwas das erste Mal zu machen. So habe ich mir in dieser Woche das erste Mal in meinem Leben einen Besen gekauft. Um meinen Balkon zu fegen. Mal sehen, ob er auch gut kehrt.

Herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit, habt einen guten Start in die neue Woche und gut Kick!

4 Kommentare

  • bullion

    1.000 Fotos. Wow, da wünsche ich dir viel Erfolg beim Sichten und Aufbereiten. Freue mich auf die Reiseberichte! 🙂

    Sogar ich hab ein EM-Spiel geschaut (und das mag was heißen). Fand es auch gar nicht so schlimm, wie befürchtet.

    Starke Statistik! Zieht der „Black Mirror“-Artikel immer noch? Mein Jahr sieht bisher auch sehr positiv aus, allerdings weit kein so großes Wachstum wie bei dir.

    • Nummer Neun

      Naja wenn man mit den entsprechenden Leuten fährt… da sind dann 10 Fotos dabei, wie ich am Strand spaziere oder 15 Fotos, wie ich vor historischer Kulisse ein Bier sehr gestellt trinke. Da kann ich also kräftig einkürzen – und für den Blog sind die eh nicht relevant 😀

      Der „Black Mirror“ Artikel schwächelt zur Zeit etwas, dafür ist „Ein Song geht um die Welt“-Reihe auf einmal wieder recht stark.

  • Queen All

    Die Menge der Fotos kommt mir leider bekannt vor. Irgendwie war´s ja doch ganz schön, als man da noch limitiert war. Wobei ich auf manche Überraschung hinterher echt hätte verzichten können (vor allem, als den ganzen Urlaub in der Kamera ein schon zurück gespulter Film lag…). Viel Spaß beim Aussortieren 😉.
    Ich hab beim Auftaktspiel doch glatt der erste Tor verpasst, weil ich noch meine Brille holen wollte. Mein Mann meinte noch, dass bestimmt nicht passiert… und dann höre ich nur noch ein ganz kleinlautes „tor“ von ihm 😂

    • Nummer Neun

      Ja wie vorsichtig man früher war mit dem Knipsen! Da gab es nichts zu verschenken.

      Beim Auftaktspiel habe ich das Gegentor verpasst, weil ich da gerade im Bad war. Offenbar kann man die Jungs nicht mal fünf Minuten alleine lassen!

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