KW 19/2024: New Kingdom, UFOs, Warriors of Future und Schweinskopf al dente
Happy Sunday!
Mit dem Auftakt der Eishockey-WM der Männer in Tschechien (und dem spannenden Spiel zwischen Deutschland und der Slowakei) startete der große Sport-Sommer 2024. Bundesliga-Finale, Endspiele in den nationalen und internationalen Pokalwettbewerben, die Fußball-EM der Männer und die Olympischen Spiele in Paris – es ist einiges geboten in den nächsten Wochen und Monaten.
Vorher widmen wir uns aber zunächst noch dem medialen Wochenrückblick mit Beiträgen aus Frankreich, Hong Kong, der post-apokalyptischen USA und Niederkaltenkirchen. Es geht jedoch los mit einem kurzen Ausflug ins Stadtzentrum meines Wohnortes.Am Samstag war bestes Wetter und Tag der offenen Tür im Münchener Rathaus. Da ich dieses noch nie besucht hatte, nutzte ich die Gelegenheit, um durch die verwinkelten Gänge des Neuen Rathauses zu laufen und mir einige der geöffneten Räume anzuschauen. Mit der Idee war ich nicht alleine, die Veranstaltung war gut besucht. Die beiden Highlights lassen sich leicht bestimmen: Es war zum einen der Blick vom Rathausbalkon auf den Marienplatz. Zum anderen die juristische Bibliothek, die aber leider an diesem Tag ziemlich überlaufen war.
UFOs (Staffel 2, 12 Folgen, Frankreich, One) – 8 von 10
Als in einem Atomkraftwerk in Frankreich 1979 aus dem Nichts eine riesige Zuckerwatte auftaucht, wird Didier Mathure (Melvil Poupaud) klar, dass das Phänomen erneut zugeschlagen hat. Er startet zusammen mit Véra (Daphné Patakia) wieder mit seinen Ufo-Forschungen. Die zweite Staffel steigt tiefer in das Mysterium ein und das tut der Serie ganz gut. Der Mix aus Comedy (Stichwort: Village People) und Mystery funktioniert noch etwas besser als im Auftakt. Aus dem anfänglichen Skeptiker Didier ist nun jemand geworden, der an Außerirdische glaubt und von der Idee besessen ist, mit ihnen Kontakt herzustellen (Die unheimliche Begegnung der dritten Art lässt grüßen). Hinzu kommen seine familiären und beruflichen Verstrickungen, die sich gut in die Serie einfügen, wenn man mal von dem Erzählstrang um seinen Sohn (Alessandro Mancuso) absieht, dessen Aufhänger ich nicht ganz verstanden habe. Insgesamt weiterhin eine unterhaltsame Dramedy, die mir im zweiten Jahr nochmal einen Tick besser gefallen hat, aber zu der es wohl leider keine dritte Staffel mehr geben wird (Quelle).
Planet der Affen: New Kingdom (USA) – 8 von 10
Ich bin ein großer Fan der Filmreihe. Für mich ist der Originalfilm Planet der Affen aus dem Jahr 1968 einer der besten Filme aller Zeiten und das erste Sequel Prevolution hatte mich unerwartet heftig begeistert. Die Sequelreihe ist nun mit Lost Kingdom bei Film Nummer vier angelangt und stößt weiter hinein in die Lücke zwischen der Handlung des letzten Films Survival und dem großen Klassiker.
Um das zuerst zu sagen: Viele optische Motive erinnern stark an den über 50 Jahre alten Film mit Charlton Heston. Überhaupt ist die Optik ganz großes Kino – wenn ich dieses Wortspiel mal bemühen darf. Der bisher eigentlich nur durch die Maze Runner Filme bekannte Regisseur Wes Ball hat es geschafft, eine funktionierende Welt auf die Leinwand zu bekommen. Szenenbild und die animierten Affen laden wirklich zum Staunen ein und lange fällt das Fehlen von menschlichen Figuren überhaupt nicht auf. Das ändert sich erst mit dem Auftreten von Freya Allan, deren Figur sich der Gruppe anschließt und im Laufe der Zeit eine immer zentralere Rolle einnimmt. Eigentlicher Star des Films und Anführer der Gruppe ist dagegen der junge Schimpanse Noa (Owen Teague), dessen Siedlung von feindseligen Primaten angegriffen und zerstört wurde. Der dritte im Bunde ist der Orang-Utan Raka (Peter Macon) – gemeinsam geraten sie an den selbsternannten Herrscher Proximus Caesar (Kevin Durand).
Geht es in der ersten Hälfte des Films noch um die aufkommenden Konflikte innerhalb der intelligenten Affengesellschaft (deren Ähnlichkeiten mit Konflikten der Menschheit nicht von der Hand zu weisen sind), sowie die fast religöse und kultige Verehrung des alten Caesars aus den vergangenen Filmen (und den Missbrauch seines Namens), wandelt sich das in der zweiten Hälfte ein wenig und es tritt stärker in den Vordergrund, was mit dem vom Zerfall bedrohenden Erbe der Menschheit passieren wird. Das dieser Themenmix insgesamt etwas unrund wirkt, ist wohl mein größter Kritikpunkt an diesem Film. Und dass das Ende zu sehr einen weiteren Teil anteasert und dadurch einige Fragen aufwirft. Aber davon abgesehen ist es eine erstaunlich hochwertige Fortsetzung der Reihe – die Originalreihe konnte seine Qualität nicht so lange beibehalten.
Schweinskopf al dente (Deutschland, 2016, Netflix) – 8 von 10
Im dritten Teil um den Provinzpolizisten Franz Eberhofer (Sebastian Bezzel) bekommt er es mit dem entflohenen Psychopathen Dr. Küstner (gut: Gregor Bloéb) zu tun, der es auf den Mann abgesehen hat, der ihn einst ins Gefängnis brachte: Moratschek (Sigi Zimmerschied). Es war für mich der bisher beste Teil der Reihe, denn hier passt vieles zusammen. Der Kriminalfall ist interessant und persönlich, der Humor sitzt (was für eine tolle Kombi sind bitte schön Moratschek und Vater Eberhofer (Eisi Gulp)?) und auch die Figuren lernt man immer besser kennen – überhaupt bekommen die Nebenfiguren dieses Mal deutlich mehr zu tun. Selbst der Trip nach Italien ist deutlich stimmiger als der Spanien-Ausflug im vorherigen Film. Es ist also alles bestens in Niederkaltenkirchen.
Warriors of Future (Hong Kong, 2022, Netflix) – 5 von 10
Manchmal darf es ja ruhig etwas Hau-Drauf Sci-Fi-Action sein. Dachte ich. Denn etwas mehr als im Regiedebut von Ng Yuen-fai darf es dann schon gerne sein. Im Jahr 2055 schlägt ein Meteorit auf der luftverpesteten Erde ein. Im Gepäck hat er eine außerirdische Schlingpflanze, die zwar den Planeten reinigt, aber auch alles zu vernichten droht. Und dann spielt auch noch eine Firma mit, die eine sauteure Technik entwickelt hat, die auch die Luft reinigen könnte. Wie beim Kochen oder Backen kommt es auch bei einem Film nicht nur auf die richtigen Zutaten an, sondern auch, wie man diese zu einem schmackhaften Gericht formt. Nun, die Zutaten sich hier durchaus vorhanden: Eine epische Bedrohung, Militäraction, Ökobotschaft, Kapitalismuskritik – aber die Geschichte will einfach nicht rund werden. Die Gefahr und das Setting werden selten spürbar, die Figuren sind einem egal und austauschbar und auch optisch überzeugt das nicht. Was besonders tragisch ist, weil daran laut Wikipedia offenbar lange gearbeitet wurde, schließlich wurden die Dreharbeiten bereits 2017 beendet, danach befand sich der Film über vier Jahr in der Post-Produktion. Aber viel mehr als eine veraltete Videospiel-Ästhetik, in der die Actionsequenzen oft in einem zu schnell geschnittenen und verwackelten, grauen Einerlei untergehen und ein paar optische Spielereien, die man zur Genüge schon in den großen Filmen gesehen hat, ist dabei nicht heraus gekommen. Den Film braucht man sich eigentlich nur anschauen, wenn man in diesem Genre einem gewissen Komplettierungszwang unterliegt.
Gesehene Spiele in dieser Saison: 26 von 33 Liga-Spielen = 79%.
Es lag Abschiedsstimmung über dem letzten KSC-Heimspiel der Saison. Gleich zehn Spieler wurden verabschiedet, darunter mit dem langjährigen Kapitän Gondorf, der Vereins-Ikone Stindl, den jahrelangen Stammspielern Heise und Thiede, dazu den diesjährigen, geliehenen Leistungsträgern Nebel und Matanovic gleich eine ganze Reihe an prägenden Gesichtern der jüngeren Vergangenheit.
Gespielt wurde auch und zwar gegen Hannover 96. Das Spiel der beiden Tabellennachbarn hatte schon leichte Anflüge von Sommerkick, am Ende setzten sich die Niedersachen nicht unverdient mit 2:1 durch. Nächste Woche geht es zum Abschluß noch zum Betriebsausflug nach Elversberg – dann ist auch diese Saison bereits wieder zu Ende.
- Sonos: Hach, Sonos. Du machst mir immer mehr zu schaffen. Nun gab es eine Aktualisierung der App, die mir noch nicht so richtig gefallen wird und die auch keine Widgets mehr für Android anbietet. Warum? Vielleicht sollte ich mir doch mal über ein anderes Musiksystem Gedanken machen?
- Lange Hand: Ich weiß nicht, wie es euch geht – aber man hat ja so seine Fotomotive in der Stadt. Für eines meiner Motive bin ich dabei, einen Beitrag vorzubereiten, in dem ich aus jedem Monat des Jahres ein Bild dazu zeigen wollte. Es stellte sich heraus, im Laufe der Zeit habe ich zwar unzählige Fotos dieses Motives, aber aus genau einem bestimmten Monat jedoch noch nicht. Ärgerlich! Der Beitrag liegt nun erst einmal auf Wiedervorlage, bis ich das fehlende Foto machen konnte. Erst dann ist seine Zeit gekommen!
- Ein Roman für hundert: Der Schriftsteller Sören Heim feiert den Jahrhundertroman von Gabriel Garzia Marquez.
- In Deutschland werden immer weniger SMS verschickt: Das hat jedenfalls die Bundesnetzagentur laut Spiegel ermittelt. Erstaunliche 5,3 Mrd. waren es im vergangenen Jahr trotzdem noch. Ohne Authentifizierungs- und Spam-Nachrichten waren es vermutlich sogar insgesamt nur noch 57 oder so.
Herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit und habt einen guten Start in die neue Woche!
4 Kommentare
bullion
Schön, dass der neue „Planet der Affen“ wieder so gelungen ist. Ich liebe das Original und besonders auch die neue Prequel-Trilogie sehr. Werde ich bei Zeiten bestimmt nachholen.
Und ja, „Schweinskopf al dente“ ist ein Highlight der Reihe. Auch die kommende „Grießnockerlaffäre“ fand ich auf gleichem Niveau. Danach nimmt die Qualität wieder ein wenig ab.
Nummer Neun
Bin schon auf die Fortsetzung gespannt. Hoffentlich schaffe ich die in den nächsten Tagen.
Jenny
Mal zu den SMS- ich kenne auch noch kaum Leute die darüber Nachrichten senden!
Schönen Pfingstmontag!
Liebe Grüße!
Nummer Neun
Wer hätte gedacht, wie schnell diese Technik veraltet war!