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Oktober 2021: Dune, The Billion Dollar Code, Mare of Easttown und die Finals von Schitt’s Creek und HTGAWM

So, wie es die Überschrift bereits verrät, war der Oktober ein großer Serienmonat für mich – sowohl qualitativ, als auch quantitativ. Dazu war ich einmal im Kino, einmal im Stadion, einmal im Museum, einmal auf einer Geburstagsfeier und einige Male essen. Also eigentlich ein unspektakulärer Monat, aber dafür wieder sehr nah dran an der alten Realität.

In diesem Monat gibt es ein Paparazzi-Foto zu sehen – um die Persönlichkeitsrechte zu wahren habe ich das Gesicht aber unkenntlich gemacht.

Seit einigen Wochen haben wir hier im öffentlichen Innenhof unseres Gebäudekomplexes ein paar regelmäßige Besucher zu Gast. Zu den Bauarbeitern und Handwerkern, die seit zwei Jahren am werkeln sind und ein neues Mietshaus hochgezogen haben, gesellten sich nun auch noch zwei Eichhörnchen: Ein braunes und ein schwarzes. Die flitzen über die Wege, klettern die Bäume rauf und runter und haben die Grünfläche sich komplett zu eigen gemacht.

Am letzten Wochenende nun fühlte ich mich beim Blick aus dem Fenster etwas beobachtet, harrte doch dort im Baum minutenlang einer der beiden aus und beobachtete die Umgebung. Und mich. Dabei wohne ich im dritten Stock. Es kommt nicht oft vor, dass mir jemand direkt in die Wohnung schaut.

Pech gehabt, du kleiner Racker, du bist jetzt im Internet!

Entschuldigung, aber diese Rubrik ist leider wieder etwas ausufernd geworden. Aber das war einfach auch ein guter Serien-Monat, ohne Ausfälle. Dieses Mal mit einigen Stammgästen und mit hoffnungsvollen Newcomern. Eine gewisse südkoreanische Serie ist noch nicht mit dabei, die schaffe ich aber vielleicht/hoffentlich auch noch in diesem Jahr.

The Billion Dollar Code (Deutschland / Staffel 1 / 4 Folgen / Netflix) – 8 von 10

Die Berliner Programmierer Carsten Schlüter (Mark Waschke, in jung: Leonard Scheicher) und Juri Müller (Mišel Matičević, in jung: Maris Ahrendt) befinden sich in einem Patent-Rechtstreit mit Google Earth, da der Großkonzern angeblich den alten Algorithmus aus ihrem 1990er Programm „Terravision“ verwenden würde. Was in der Beschreibung recht spröde klingt, ist eine interessante Mini-Serie über die Anfänge des Internets und was passiert, wenn enthusiastische Pioniere auf die Interessen großer Wirtschaftskonzerne treffen. Während die ersten Folgen noch ausführlich in Rückblicken die Entwicklung von Terravision (gestartet als gefördertes Kunstprojekt der Deutschen Telekom) zeigen, konzentriert sich die letzten Folge intensiv auf die Gerichtsverhandlung. Beide Aspekte sind sicherlich nicht perfekt: Die Naivität der beiden jungen Programmierer lässt sich schon von weitem erahnen und auch die Beziehung zwischen den beiden Hauptfiguren ist alles andere als innovativ. Aber zusammen genommen funktioniert die beiden Teile recht gut. In den nur vier Folgen gibt es wenig überflüssiges, es kommt selten Langeweile auf. Das man dabei auf die ganz großen Wendungen und Gamechanger verzichtet hat, unterstützt  den Aufbau der glaubhaften Atmosphäre, immerhin bezieht sich die Geschichte auf wahre Begebenheit und stützt sich wohl auch sehr auf die Gerichtsprotokolle. Insgesamt ein lohnenswerter Ausflug in die Geburtsjahre der Digitalität.

Djatlow-Pass – Tod im Schnee (Russland / Staffel 1 / 8 Folgen / FOX Serie) – 7 von 10

Da hat sich der Pay-Sender kurz vor seiner Einstellung noch einmal einen echten Exoten gegönnt und diese russische Serie ins Programm geholt. Die auf wahren Ereignissen beruhende Serie zeigt die Entwicklung des Unglücks einer studentischen Skiwanderung unter der Leitung von Igor Djatlow (Iwan Konstantinowitsch Mulin) und einem zufälligen Begleiter (Jegor Wadimowitsch Berojew) Ende der 1950er. Parallel dazu wird die Ermittlung des KGB-Majors Olge Kostin (Pjotr Petrowitsch Fjodorow) gezeigt, der Monate später versucht, die Ursachen nachzuvollziehen. Die beiden Zeitebenen werden abwechselnd Folge für Folge gezeigt, wobei man bei der Wandergruppe auf ein 4:3 Format in schwarz/weiß zurück greift. Überhaupt ist visuell einiges geboten, seien es sehr dynamische Kamerafahrten oder unvermittelte Erinnerungsfetzen mancher Protagonisten an deren Einsatz im zweiten Weltkrieg. Als Ursache des Unglückes werden teilweise manche ins Leere laufende Mystery-Elemente eingebaut. Man sollte also definitiv mehr erwarten als eine nüchterne Untersuchung. Ob das jetzt für die Erzählung eines wahren Fallen passend ist oder nicht, muss jeder für sich selbst entscheiden. Die Landschaftsaufnahmen des Urals sind eindrucksvoll, die Leistungen der Schauspieler dagegen nicht durchgängig. Besonders in der Studentengruppe ist nicht jeder überzeugend.

How To Get Away With Murder (USA / Staffel 6 / 15 Folgen / Netflix) – 7 von 10

Das letzte Semester für unsere Studentengruppe steht an! Nach dem Verschwinden von Laurel fühlen sich die anderen Studenten (Jack Falahee, Aja Naomi King und Matt McGorry) immer mehr bedroht, die Einschläge kommen immer näher, dass ihre Geheimnisse doch noch aufgedeckt werden. Dazu wird im serientypischen Zukunftsblick die Beerdigung von ihrer Mentorin Annalise Keating (Viola Davis) gezeigt. Was hat es damit auf sich? Die Serie hat zweifellos ihre besten Zeiten schon lange hinter sich, aber immerhin bringt man das Finale sicher ins Ziel. Das liegt zum einen am runden Ende, zum anderen an einer schockierenden Wendung in der Mitte der Staffel, die dann doch nochmal die vor sich hin dösenden Zuschauer (mich) emotionalisieren konnte. Das langt schließlich für knappe 7 Punkte und kaschiert etwas, dass die ständig hyperventilierenden Studenten langsam doch etwas nervig wurden und man es ihnen nach dem all dem Erlebten nicht mehr abnehmen kann, dass sie für irgendwelche Prüfungen büffeln. Auch hat sich über die sechs Jahre (bzw. sechs Semester innerhalb der Handlung) ein dermaßenes Wirrwarr an persönlichen Beziehungen und schicksalshafter Vergangenheit angesammelt, dass jede Soap neidisch auf Shonda Rhimes Serie schaut. Aber gut, immerhin hat jeder, der bis zum Schluß durchgehalten hat, ein vernünftiges Ende serviert bekommen.

Mare of Easttown (USA / Staffel 1 / 7 Folgen / Sky on Demand) – 8 von 10

Die Ermittlerin Mare Sheehan (Kate Winslet) versucht in einer Kleinstadt einen Mord aufzuklären. Unterstützt wird sie vom örtlichen Polizisten Colin Zabel (Evan Peters). Bei ihrer Recherche stößt Mare viele Türen zu Geheimnissen des kleinen Ortes auf, die die Bewohner lieber geschlossen halten wollten. Ein Mord in einer Kleinstadt als Ausganspunkt für die Entdeckung vieler Geheimnisse? Wer da an Twin Peaks denkt, liegt vielleicht nicht ganz falsch, nur ohne jegliche Anflüge von Mystery in Easttown. Dafür überlagert das Drama locker die Krimihandlung. Sicherlich geht es auch darum, wer hinter dem Mord steckt und der Weg zur Lösung nimmt dabei einige Wendungen. Trotzdem ist die Geschichte von Mare und ihre Verstrickungen in dem Ort fast etwas wichtiger. Die Serie lebt daher von Kate Winslet und der Atmosphäre, wobei auch Evan Peters in seiner bodenständigen Rolle gut gefällt. Der emotionale Höhepunkt lag für mich bereits in Folge 5, die beiden letzten fühlten sich wie eine unrunde Mischung aus Epilog und es kommen doch noch neue Erkenntnisse ans Licht an. Ändert aber nichts daran, dass die Miniserie ein lohnenswerter Ausflug ist, wenn man denn nicht nur Detektivarbeit sehen möchte.

NCIS (USA / Staffel 18 / 16 Folgen / Sat.1) – 7 von 10

Was soll man zu einer Serie in dessen achtzehntem Jahr schon noch groß sagen? Man kann sie dafür loben, dass sie in gewissem Rahmen immer noch etwas neues versucht und lange nicht mehr so vorhersehbar ist wie noch vor einigen Jahren. So hat man in den ersten Folgen parallel zum klassischen „Fall der Woche“ Aufbau einen größeren Fall rund um Gibbs (Mark Harmon) und seinem Freund Fornell (Joe Spano) erzählt. Die 400. Folge hat man dazu genutzt um zu erzählen, wie sich Gibbs und Dr. Mallard (David McCallum) vor vielen Jahren kennen lernten. Dazu sorgen die sich häufenden Personalwechsel dafür, dass es im Cast immer wieder zu Veränderungen kommt. Das könnte vor allem im Hinblick auf die kommende Staffel einschneidend werden. Sicherlich klappt nicht jedes Experiment (die Folge mit McGee (Sean Murray) im Urlaub fand ich furchtbar), aber es ist besser als Routine. Und die Macher schaffen es in jeder Konstellation wieder, für eine gute Teamchemie (hier sind noch Wilmer Valderrama und Emily Wickersham aus dem Kernteam zwingend zu nennen) im Büro zu sorgen.

Schitt’s Creek (Kanada / Staffel 6 / 14 Folgen / Sky Comedy) – 8 von 10

Kann es sein, dass ich die letzte Staffel als deren beste bewertet habe? Ja, Tatsache! Nicht, dass sich die Serie über Nacht zum Schenkelklopfer entwickelt hätte, aber der Abschluß ist wirklich sehr rund geworden. Neben der Hochzeit von David (Daniel Levy) und Patrick (Noah Reid) läuft das Ende auch noch auf die Frage zu, ob Familie Rose in Schitts’s Creek bleiben wird oder die nächste sich bietende Gelegenheit nutzen werden, um zurück in ihr altes Leben zu flüchten. Und das Ergebnis ist… nicht so kitschig, wie man befürchten könnte. Trotzdem bietet es für die Eltern Rose (Eugene Levy und Catherine O’Hara) und Tochter Alexis (Annie Murphy) würdige Abschlüsse und gibt auch den Nebendarstellern noch einmal einen schönen Abschied. Und so verstrahlt die Finalstaffel noch einmal wohlige Herzwärme und – gemessen am eigenen Benchmark – viele lustige Momente. Ich habe ja immer ein wenig mit der Serie gehadert, aber letztendlich war ich schon froh, sie bis zum Ende geschaut zu haben. Auch wenn es kein Rewatch-Kandidat ist.

Sex Education (UK / Staffel 1 / 8 Folgen / Netflix) – 8 von 10

Otis (Asa Butterfield) ist zwar Sohn der bekannten Sextherapeutin Jean Milburn (Gillian Anderson), selbst aber eher scheu und unerfahren. Seine Mitschülerin Maeve (Emma Mackey) drängt ihn jedoch dazu, einen Sexualtherapiedienst an seiner Schule aufzuziehen. Was plump und krawallig hätte werden können, entpuppt sich als nette Dramedy über die Sorgen und Nöte der Jugendlichen, die ihre Körper und Gefühle noch nicht richtig verstehen – sich aber dabei trotzdem offener zeigen als die verklemmten Erwachsenen der Serie. Wie man es von einer Serie an einer Schule erwartet, ist der Cast recht groß und bunt, aber man erhält schnell einen ganz guten Überblick. Und wie erwartbar gibt es einige unerwartete Wendungen, wenn die einzelnen Figuren genauer beleuchtet werden. Bei der Masse der Figuren ist das zwar jetzt (noch) nicht besonders tiefschürfend, sondern bleibt auf dem Level der guten, alten Küchenpsychologie, aber die Grundlagen sind gelegt. Der Cast ist gut und die Musikauswahl ebenso, so dass es locker für eine Versetzung in die zweite Staffel reicht.

Wellington Paranormal (Neuseeland / Staffel 1 / 6 Folgen / Sky Comedy) – 7 von 10

Nach dem Erfolg des Films What We Do In The Shadows hatte Mastermind Taika Waititi in seiner Heimat bereits 2018 ein Spin-Off entwickelt: Eine etwas naive Spezialeinheit in der Wellingtoner Polizei, die aus Officer O’Leary (Karen O’Leary) und Officer Minogue (Mike Minogue) besteht und vom Kamerateam einer Reality-Show begleitet wird. Bei ihren Einsätzen begegnen die beiden Streifenpolizisten Dämonen, Vampiren, Werwölfen, Aliens und Zombies. Wer den Film oder die US-Serie mochte, wird sich auch hier gut zurechtfinden. Die Dialoge sind witzig, die Situationskomik passt. Warum also nicht mehr Punkte? Das Schema wiederholt sich schon nach den paar Folgen relativ schnell und die Serie schafft es leider auch nicht, den beiden Officern die nötige Kompetenz zu geben – das macht Brooklyn Nine-Nine, die große, aktuelle Police-Comedy, sehr viel besser. Aber mal schauen, wie es weiter geht, das Potential ist auf jeden Fall da.

Offenbar habe ich in diesem Monat eine ganz gute Auswahl erwischt – der Monatsschnitt ist mit Abstand der beste des Jahres. Oder ich war einfach nur sehr wohlwollend in der Bewertung.

Ausblick auf den November: Am 2. geht es mit Wellington Paranormal Staffel 2 nahtlos weiter auf Sky Comedy, Staffel 3 läuft ab dem 23. Das hochgelobte KbV – Keine besonderen Vorkommnisse schafft am 3. den Sprung zu Nitro ins Free-TV – bevor am nächsten Tag die zweite Staffel auf RTL+ (ehemals TV Now) im Stream zu sehen ist. Netflix stellt ab dem 5. die dritte Staffel von Narcos: Mexiko bereit. Die Deutschland-Premiere von Brooklyn Nine-Nine Staffel 7 ist ebenfalls ab dem 5. zu sehen, überraschenderweise auf Pro7, jedoch dort etwas unwürdig im Vormittagsprogramm. Mit Furia startet am 7. im ZDF eine norwegische Thriller-Serie zum Thema Rechtsradikalismus, die man mal auf dem Schirm haben könnte. Ab dem 19. dreht Star Trek: Discovery seine vierte Schleife auf Netflix. Am gleichen Tag startet auf Sky Atlantic das Remake von Scene from a Marriage in Serienform. Dexter kehrt am 22. mit Staffel 9 zurück zu Sky Atlantic, anscheinend im Doppelpack zusammen mit – und das ist die beste Nachricht der Vorschau – der dritten Staffel von Succession!

Der Kinobesuch von Dune schien eine unendliche Geschichte zu werden. Wir mussten ihn einige Mal umplanen, der Höhepunkt war die Absage der Vorführung aufgrund eines technischen Defekts zwei Stunden vor Vorstellungsbeginn. Am Ende hat es schließlich beim dritten Versuch doch noch geklappt. Aber hat sich das Warten gelohnt?

Kino: Dune – Part One (USA) – 9 von 10

Wow. Das war schon ein ziemliches Erlebnis auf der großen Leinwand. Ein klassischer Sciene-Fiction Roman, ohne nur den Hauch einer Spur von Humor. Das ist alles todernst und episch, hier wird nichts mit einem Augenzwinkern erzählt, es ist der totale Gegenentwurm zum knallbunten Marvel-Universum oder zu sämtlichen Trash-Streifen. Das ist eine echte Wohltat und Regisseur Denis Villeneuve festigt damit nach Arrival und Blade Runner 2049 weiter seinen exzellenten Ruf. Genau wie Timothée Chalamet, der den Hoffnungsträger Paul Atreidis gibt, als zukünftigen Hollywood Star. An seiner Seite tummeln sich einige bekannte Gesichter, welche die Figuren aus den Romanen zum Leben erwecken. Und nach einer etwas verwirrenden ersten halben Stunde findet man sich immer besser zurecht. Überhaupt: Die Laufzeit. Der Film läuft 155 Minuten ohne größere Längen aufzuweisen. Und wenn die Lichter wieder angehen und man sich noch einmal ins Gedächtnis ruft, dass das hier lediglich Teil eins war, würde man doch gerne sofort weitersehen. Eine interessante Frage ist allerdings, wie man eine Sciene-Fiction-Welt, die in den 1960er entstanden ist, in die heutige Zeit transportiert. Schließlich war die Zukunft früher eine andere. Villeneuve bleibt da eng an der Buchvorlage, sodass man wenig digitale Technik in den Sets sieht und die Truppen, trotz Raumschiffe, immer noch ganz klassisch mit Schwertern aufeinander losgehen. Als Fazit bleibt, dass der Film optisch eine Liga für sich ist und eine Geschichte erzählt, die seit Jahrzehnten bekannt und bewährt ist. Ich habe mich lange auf diesen Film gefreut, wurde trotz hoher Erwartungen nicht enttäuscht und warte jetzt schon ungeduldig auf Teil zwei, dann auch mit deutlich mehr Screentime für Zendaya. Angekündigt ist er für Oktober 2023.

Heute startet das Fantasy Filmfest in München. Wie gewohnt erhält die Veranstaltung in ein paar Tagen ihren eigenen Eintrag.

Original Movie: Army of Thieves (USA/D / Netflix) – 5 von 10

Das Prequel zu Army of the Dead erzählt die Vorgeschichte von Tresorknacker Dieter (Matthias Schweighöfer, der gleichzeitig Regie führte) und hat zwei große Probleme: Als Vorgeschichte für einen Zombiefilm ist er relativ unnötig, weil Zombies genau überhaupt keine Rolle spielen. Zwar gibt es ein oder zwei Verweise (u.a. mit Dunja Hayali als Nachrichtensprecherin), das war es aber auch schon. Als hätte man die Sequenzen nachträglich noch hinein geschrieben. Und das zweite Probleme: Jemanden beim Tresore knacken zuzusehen ist ähnlich spannend, wie jemandem beim Computer hacken zu beobachten – nämlich gar nicht. Jetzt werden in diesem Film gleich drei Tresore geknackt, das macht es durch die Wiederholungen nicht spannender. Und die Einbrüche drumherum gehen viel zu glatt, als dass man da so wie bei Ocean’s Eleven mitfiebern würde. Immerhin funktioniert der Hauptcast um Schweighöfer und die beiden weiblichen Hauptfiguren Nathalie Emmanuel und Ruby O. Fee noch ganz gut (auch wenn das Gekreische von Schweighöfer schon beim vierten Mal nicht mehr lustig ist – und da ist der halbe Film rum), der Rest der Bande ist aber schon uninteressant, von den Interpol-Polizisten ganz zu schweigen. Flott inszeniert ist das ganze allerdings trotzdem, ein paar Schmunzler gibt es auch und das amerikanische Publikum bekommt einige wirklich schöne Bilderbuchpanoramen von Europa präsentiert.

Sonstso – Von alt nach jung sortiert:

Mit Recht ein Klassiker ist Ein seltsames Paar (USA / 1968 / BR) mit Walter Matthau und Jack Lemmon. Braucht vielleicht eine Viertelstunde, aber dann ist das Leben der beiden unfreiwilligen Junggesellen immer noch zeitlos lustig.

Ein Rewatch von Der Gott des Gemetzels (D/F/ESP/PL / 2011 / Joyn Plus)! Immer noch ein großer Spaß, dem tollen Cast um Christoph Waltz und Kate Winslet beim eskalieren zu zusehen. Mein Couch-Film des Monats.

John Wick: Kapitel 3 (USA / 2019 / Sky Store) mit seinem Star Keanu Reeves macht da weiter, wo sein Vorgänger aufhörte. Allerdings mit noch expliziterer Gewalt und mit Halle Berrys blutrünstigen Höllenhunden. Die Action ist wieder sehr eindrucksvoll, die Kulissen sind ein Traum. Wenn doch bloß die Story etwas dicker gewesen wäre.

Bei Superhelden-Filmen bin ich ja meist schon recht kritisch, aber The Suicide Squad (USA / 2021 / Sky Cinema) war ein großer Spaß mit viel Action und skurillen Figuren. Die über zwei Stunden Film vergingen recht schnell. Idris Elba und King Shark waren super, Margot Robbie als Harley Quinn dagegen etwas nervig.

Unpopuläre Meinung, aber Free Guy (USA / 2021 / Sky Cinema) mit Ryan Reynolds hat mich die meiste Zeit doch ziemlich genervt, trotz einiger gelungener Szene. Wobei Taika Waititi als Software-Mogul allerdings schon ein Highlight war. Aber wenn ich mich in ein Videospiel hineinziehen lassen würde, dann doch lieber in Jumanji.

Bilanz in diesem Monat: 4 Spiele, 4 Punkte.

Gesehen in dieser Saison: 11 von 12 Spielen = 92%.

Nach dem ersten Konzertbesuch seit der Apokalypse im vergangenen Monat, folgte nun der erste Stadionbesuch seit Februar 2020. Anfang des Monats spielte der KSC eines seiner Auswärtsspiele in Bayern und es war schönes Herbstwetter angekündigt. Ich bekam ein Ticket für den Auswärtsblock bei Jahn Regensburg, dem damaligen Tabellenführer, und machte mich Samstagmorgen mit der Bahn auf den Weg in die Stadt.

Sonniges Wetter, schönes Stadion, gute Stadionwurst und ein interessantes Spiel – das waren die Eindrücke des Nachmittags. Nach 2:0 Führung für den KSC langte es am Ende zwar nur für einen Punkt, aber auch damit konnte man zufrieden sein. Und wen der Videobeweis schon bei der TV-Übertragung nervt: Im Stadion ist es noch schlimmer, weil für die Besucher praktisch gar keine Transparenz herrscht.

Das Bild zeigt die beiden Mannschaften nach dem Schlußpfiff.

Es folgten ein 2:1 gegen den Tabellenvorletzten Erzgebirge Aue, eine hochverdiente 1:3 Niederlage gegen Fortuna Düsseldorf und ein 2:4 gegen den SC Paderborn nach einer desolaten ersten Halbzeit. Das ist im Moment ein Platz Neun in der Liga, nach den Ergebnissen der beiden letzten Monate sollte der Blick aber erst einmal weiter nach unten gehen. Auch ein solider Mittelfeldplatz ist kein Selbstläufer in dieser Liga.

Die Stimmung rund um den Wildpark wäre wohl um einiges schlechter, wenn es nicht die Kür gegeben hätte: Den DfB-Pokal. Die zweite Runde stand in dieser Woche auf dem Programm und ganz ehrlich: Wer braucht schon die Champions League, wenn es doch den Pokal gibt? Reihenweise spannende und dramatische Spiele (hallo FC Bayern!). Und eines davon war Bayer Leverkusen gegen den KSC, mit einem überraschenden und glücklichen Auswärtssieg der Karlsruher. Genau so muss es als Außenseiter laufen: Aus wenigen Chancen seine Tore machen und der Gegner ballert seine Schüsse überall hin, nur nicht aufs Tor. Und so kann auch ein durchschnittlicher Zweitligist mit 2:1 gewinnen.

Heute kommt die Musik mal aus Japan. Mono sind eine Post-Rock-Band, die ohne viele Worte auskommt. Das erste Mal hatte ich sie vor einigen Jahren bei einem Konzert als Vorband gehört, nun ist von ihnen mit Pilgrimage of the Soul ein neues Album erschienen, dass allen Fans dieses Genres gefallen dürfte. Ein guter Soundtrack für das Home Office. Imperfect Things als Anspieltipp.

Weiter geht es in den USA. Von dort kommen Sincere Engineer, eine junge Punkrock-Band die so nur aus einer der vielen Vorstädte kommen kann. Und so ist auch das Video zu Trust Me gradezu typisch für diese Art der Bands, mit der durch die Nachbarschaft fahrradfahrenden Sängerin Deanna Belos, an einem sonnigen Tag, über breite Straßen und erschreckend großen und grünen Vorgärten. Faszinierenderweise isst sie auch noch Pizza auf dem Fahrrad. Die Musik ist zwar simpel, aber sie machen trtozdem einfach alles richtig.

Ein paar Lesetipps aus den Weiten des Internets:

Ganze neun Einträge habe ich im Oktober 2011 hinbekommen, aus heutiger Sicht eine fast undenkbare Content-Flut! Gut, damals konnte ich auch noch gut über Konzertbesuche schreiben, wie hier: Die jungen Beady Eye waren zu Gast in München, genau wie The Duke Spirit, eine meiner damaligen Lieblings-Bands. Beides zusammen in nur einem Beitrag:

The Step And The Walk And The Beatles And The Stones

  • Ein Update zu meinem Projekt 21? Auch nach knapp 10 Monaten bin ich immer noch fleißig am Schreiben und habe mittlerweile mein selbstgestecktes Ziel von 80.000 Wörtern erreicht! Und es ist sogar noch ein wenig Story übrig. In absehbarer Zeit müsste ich das aber auch gepackt haben. Um mich dann an einen größeren Review-Prozess zu setzen, der dringend notwendig ist. Das verspricht noch einmal eine Menge Spaß. Nicht.
  • Die teuerste Anschaffung in diesem Monat? Eine neue Matratze. Die war nach vielen Jahren jetzt doch mal fällig. Sie ist spürbar härter als der Vorgänger, so wollte ich es, musste mich aber trotzdem am Anfang erst daran gewöhnen. Aber dem Rücken gefällt es mittlerweile schon ganz gut.
  • Die teuerste Anschaffung demnächst? Mein fünf Jahre alter Surface Pro 4 zeigt immer mehr Macken. Das Format mag ich nach wie vor sehr gerne, ein (viel) größerer Laptop kommt mir wohl so bald nicht ins Haus. Aber: Das Touchdisplay musste ich vor einem Jahr schon abschalten, da es ständig Phantom-Berührungen registriert hatte. Der Akku ist ohne Stromanschluß immer mal wieder plötzlich weg. Und nun habe ich auch noch Probleme mit der Tastatur, die Übertragung zum Rechner ist nicht mehr stabil. Unsere Wege könnten sich 2022 trennen.
  • Was wirklich etwas unheimlich ist? Wenn man Alexa anflüstert, flüstert sie zurück und das hört sich gleich viel echter an als die übliche, montone Stimme.

Und das war’s für diesen Monat. Morgen ist in Bayern übrigens Feiertag! In diesem Sinne, herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit.

17 Kommentare

  • flightattendantlovesmovies

    Na da hast Du ja einiges geschafft. „Mare of Easttown“ fand ich insbesondere als Charakterdrama klasse. Folge 5 – besonders mit dem Ende – war krass, emotional war aber auch die finale Folge mit Lori und der Freundschaft von Mare und Lori im Fokus. Bei „Schitt´s Creek“ habe ich nur eine Staffel gesehen, war ganz lustig. Vielleicht sollte ich nach Deiner Bewertung gleich Staffel 6 schauen. 😃

  • bullion

    Freut mich, dass es mit „Dune“ doch noch geklappt hat und du ebenso begeistert warst wie ich… 🙂

    Und danke für die doppelte Verlinkung! Da hat sich das Schreiben der beiden Artikel doch schon gelohnt. Schönen Feiertag dir morgen! 🙂

    • Nummer Neun

      Die doppelte Verlinkung war tatsächlich ein Versehen, als ich den zweiten Beitrag verlinkt hatte 😉 Aber sie mussten dann beide drin bleiben, sie hatten sich nämlich beide die Erwähnung verdient!

      Dune war wirklich fantastisch! Und es war auch durchaus hilfreich, dass ich erst vor ein paar Wochen die Lynch-Verfilmung gesehen hatte. Hat mir den Einstieg auf jeden Fall erleichtert.

        • Nummer Neun

          Ehrlich gesagt kann ich mich ja nicht mehr genau erinnern, ob ich das Buch mal gelesen habe. Wenn, dann höchstens irgendwann mal als Jugendlicher, allerspätestens im Studium. Jedoch steht es nicht mehr bei meinen Eltern zu Hause, was nichts heißen muss, da habe ich schon mal ausgemistet. Oder fußt meine Kenntnis des Stoffes wirklich nur auf Lynch? Schwierig, schwierig.

  • Nicole

    Meine Frage in der Antwort auf dein Kommentar erübrigt sich (ich bin aber aktuell auch echt spät dran, was das Antworten anbelangt, Entschuldigung dafür). Wir haben aber Überschneidungen, denn ich habe auch die finale Staffel „How to get away with Murder“ angeschaut und gehe konform mit deiner Bewertung. Das Finale geht in Ordnung, die Studenten wurden definitiv etwas nervig, aber es gab doch noch die eine oder andere gute Wendung. Nur was ich ich frage, wurde jetzt aufgeklärt wer die Schwester von Sam Keating umgebracht hat? Scheinbar ist mir das entgangen oder das wurde nicht beantwortet. Filmisch habe ich dann auch noch „Free Guy“ gesehen, den fand ich recht unterhaltsam, aber solide. Also er macht Spaß, aber ist auch schnell vergessen. Das Konzept mochte ich aber, war mal ne andere Art und Weise sowas aufzuziehen.

    Bei NCIS bin ich ja gespannt, was der Abgang einer Figur in der aktuellen Staffel für die Quoten der Serie bedeutet. Kann mir nicht vorstellen, dass das jetzt noch weiterhin gut funktioniert. Aber gibt ja immer mal Überraschungen. Ich schaue da ja ab und an mal ein paar Folgen, wenn ich abends noch nicht pennen möchte. Das läuft ja am Wochenende immer bei Kabel Eins :D.

    Uuund natürlich Danke für die Verlinkung meines Beitrags, der war mir besonders wichtig <3. Mittlerweile wissen wir ja was die nächste Regierung anbelangt etwas mehr, denke nicht, dass die Ampel jetzt noch scheitert.

    Danke auch für dein liebes Kommentar
    Und hat das mit Dune geklappt? Falls nicht hoffe ich, dass du im November dazu kommst 😛 (vilt. schaust du ihn ja auch noch mal :D). Ich habe es leider auch noch nicht ins Kino geschafft und hoffe, dass in der zweiten Novemberhälfte mal zu ändern, aktuell ist am Wochenende nur ständig was anderes (Geburtstage, Hochzeit einer Freundin), sodass ich da noch keine Zeit gefunden habe.

    • Nummer Neun

      Puh also es wäre auch gelogen, wenn ich behaupten würde, ich hätte die ganze HTGAWM Story komplett verstanden 😀 Dazu wurde es dann irgendwann schon zu verschachtelt.

      Ja der Blick auf die NCIS Quoten in der aktuellen Staffel könnten interessant werden. Habe nur schon gehört, dass der Ersatz wohl am Anfang noch nicht so interessant sein soll. Mal sehen, hier starten die neuen Folgen ja meist so Januar/Februar ein.

  • S.Mirli

    Wenn mir der Seriennachschub ausgeht, weiß ich immer, wo ich bestens aufgehoben bin. Irgendwann habe ich mit HIGAWM wieder aufgehört, weiß eigentlich gar nicht warum, aber ich denke, ich sollte wieder einsteigen. Ich finde übrigens, dein Monat war gar nicht so unspektakulär und kürzlich habe ich mir genau dasselbe gedacht, es fühlt sich mittlerweile tatsächlich schon wieder wie „früher“ an. Zwar habe ich mich ewig gegen den Ausdruck gewehrt, aber „neue Normalität“ trifft es halt doch perfekt.
    Ich danke dir für die Erwähnung, Stuttgart hat es sich aber auch verdient 😉
    Ich wünsche dir einen grandiosen, genauso unspektakulären November und bin schon gespannt, auf deine nächsten Empfehlungen.
    Alles, alles Liebe, x S.Mirli
    https://www.mirlime.at

    • Nummer Neun

      Schön, wenn ich helfen kann 😀 Allerdings hatte ich auch mal eine längere Pause bei HTGAWM und danach war es schon recht schwer, wieder in die Geschichte hinein zu finden. Die ganzen Wendungen kann man sich ja gar nicht behalten.

      Man gewöhnt sich ja auch die „neue Normalität“ und manchmal fällt es schon fast schwer, die Maske in öffentlichen Räumen wieder abzulegen. Und dass man ständig seinen Impfnachweis vorzeigt gehört ja mittlerweile auch fast dazu.

  • Wonderful Fifty

    Lieber Markus, wow – da lieferst du uns heute ja ein richtiges Nachschlagewerk mit deiner Vielzahl an beschriebenen Serien. „How to get away with murder“ haben wir auch anfangs geschaut und dabei gerne mal einen halben Tag Binge-Watching betrieben. Nur noch eine Folge, nur noch eine Folge. Aber dann ist es mir zu viel an Durcheinander bei den Studenten geworden, sodass ich die Serie nicht mehr weiter verfolgt habe. Bei „Army of Thieves“ bin ich mir mit dir gleich einig – es ist nicht hochspannend, aber es plätschert so schön dahin. Hast du dir eigentlich den Zombiefilm auch angesehen?
    Übrigens neun Beiträge in einem Monat, da versinke ich auch nach zehn Jahren noch in Hochachtung. Bei mir reicht es monatlich meistens nur für maximal drei Beiträge.
    Hab einen wunderbaren Abend und alles Liebe Gesa

    • Nummer Neun

      Vielen Dank!

      Das kann ich echt verstehen, wenn man bei HTGAWM ausgestiegen ist. Die ersten Staffeln sind auf jeden Fall die besten! Aber für jeden, der bis zum Ende durchgehalten hat, ist das Finale doch noch mal versöhnlich.

      Den Zombiefilm zu Army of Thieves habe ich gesehen, der gefiel mir tatsächlich besser. Als Nebenfigur hat Schweighöfer da auch die bessere Figur gemacht zwischen den ganzen Schränken.

  • Miss Booleana

    Das ehrt dich sehr, dass du die Persönlichkeitsrechte des Eichhörnchens berücksichtigst. Ich habe sehr gelacht. :‘)
    Mare of … steht auch noch auf meiner Liste. Schitt’s Creek habe ich jetzt mal nicht gelesen, weil ich erst in Staffel 3 bin und ja imemr Angst vor Spoilern habe.
    Was mich noch interessieren würde, hattest du zufällig den Roman „Dune“ gelesen??
    Ich führe da nämlich gerade immer mal wieder mit Freunden und Besuchern des Blogs Diskussionen darüber wie gut verständlich der Stoff ist und erstaunlich viele sagen mir, dass sie den Film einfach so gar nicht kapiert hätten. Da das häufig von Leuten kommt, die nun eben den Roman nicht gelesen haben, frage ich mich nun, ob der wirklich so schwer verständlich ist, wenn man den Roman nicht kennt. Ich habe nicht den Eindruck! Aber ich kann auch nicht die Zeit zurückdrehen und das Buch ungelesen machen.

    • Nummer Neun

      Ehrlich gesagt kann ich mich ja nicht mehr genau erinnern, ob ich das Buch mal gelesen habe. Wenn, dann höchstens irgendwann als Jugendlicher, allerspätestens im Studium. Jedoch steht es nicht mehr bei meinen Eltern zu Hause, was nichts heißen muss, da habe ich schon mal ausgemistet. Den Lynch-Film habe ich aber auf jeden Fall zwei oder drei Mal gesehen und das hat mir definitiv geholfen!

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