Der richtige Ton,  Was mit Medien

Februar 2021: Shame, Nine-Nine, Picard und Wonder Woman

Ein weiterer Monat im Lockdown geht zu Ende. Wenigstens ist im Laufe des Monats die bayerische Ausgangssperre gefallen, was es am Abend etwas entspannter gemacht hat, falls man sich doch mal mit jemanden getroffen hatte. Bei mir haben sich in diesem Monat die wochenendlichen Spaziergangs-Dates etabliert, dadurch konnte ich dann insgesamt immerhin auch viermal meinen Stadtteil verlassen. Das Wetter zeigte sich im Februar dabei in seiner ganzen Bandbreite. Innerhalb von einer Woche stiegen die Temperaturen von -15°C auf +15°C. Sonnig war es in beiden Fällen.

Trotz Corona habe ich Fasching übrigens so gefeiert wie immer: Gar nicht. Und damit kommen wir zum Monats-Rückblick.

*** Foto des Monats ***

Ich staune doch immer wieder, wie nah die bayerischen Seen an München liegen. Die Fahrt zum Starnberger See dauert von mir aus mit dem Regionalzug genau 12 Minuten. Zum Marienplatz brauche ich länger. Hier ein Foto vom winterlichen See an einem sehr sonnigen und unglaublich kaltem Samstagvormittag.

*** Serien ***

Nach dem ich in den letzten Monaten, wenn es die Mittagspause denn zu gelassen hat, immer mal wieder Folgen von King of Queens gesehen habe, bin ich nun auf Community umgeschwenkt. Die Serie hat ja mit der Veröffentlichung auf Netflix nun doch noch endlich ihren verdienten Hype abbekommen und auch mir gefällt sie im Re-Watch wieder sehr gut. Benotet wird die Serie allerdings nicht, damit bin ich ja schon durch – bietet für mich den Vorteil, dass ich schlechtere Folgen auch einfach mal überspringen kann. Was aber in der ersten Staffel von Community sowieso noch nicht nötig war – meine Benotung mit 8 Punkten damals würde ich so bestätigen.

Ebenfalls nichts übersprungen habe ich im Februar bei diesen Serienstaffeln:

Brooklyn Nine-Nine (USA / Staffel 6 / 18 Folgen / Netflix) – 8 von 10

Das 99. Police Department meldet sich wieder zum Dienst. Nach der Hochzeit von Jake (Andy Samberg) und Amy (Melissa Fumero) kehrt wieder Normalität in die Einheit ein, doch schon bald wird es einen Abschied geben: Gina (Chelsea Peretti) verläßt das Polizeirevier. Nun empfand ich sie schon immer als die nervigtse Figur der Serie, daher kam ich mit dem Abschied ganz gut klar. Auch im sechsten Jahr besticht die Serie wieder durch viele Albernheiten, allerdings ohne die Figuren lächerlich zu machen. Gleichzeitig wird auch wieder die Kompetenz der Einheit gestärkt, was ich persönlich bei einer Workplace-Comedy für wichtig halte. Sogar Scully (Joel McKinnon Miller) und Hitchcock (Dirk Blocher) können mit einem sehr gelungenen Rückblick auf ihre glorreiche Cop-Vergangenheit punkten. Wenn man den Humor der Serie mag und sich auf den Quatsch einlassen kann, hat man hier weiterhin sehr viel Spaß.

How To Get Away With Murder (USA / Staffel 5 / 15 Folgen / Netflix) – 6 von 10

Nach knapp drei Jahren konnte ich diese Serie endlich weiter schauen. Allerdings hatte ich dadurch besonders zu Beginn einige Probleme, micht wieder zurecht zu finden. Jedenfalls hatte ich das Gefühl, dass diese Staffel noch mehr als früher Bezug nimmt zu den alten Staffeln. Dabei wirkte es teilweise auch wie ein kleiner Re-Start. Unsere Studentengruppe, die ja schon so viel zusammen erlebt hat, sie saß nun wieder in den Vorlesungen von Professor Keating (Viola Davis) und bemühte sich um einen Platz in ihrem Seminar. Neu mit dabei ist der Student Gabriel (Rome Flynn), dessen Hintergrund zu Beginn noch rätselhaft ist. Insgesamt fand ich den Soap-Anteil dieses Mal etwas zu hoch und auch die Flash Forwards, dieses Mal auf die Hochzeit von Connor (Jack Falahee) und Oliver (Conrad Ricamora), nicht so dramatisch und wirkungsvoll eingesetzt wie in manchen der Vorgängerstaffeln. Da war der Handlungsstrang um den anderen Neuzugang, den Anwalt Crafword (Timothy Hutton), in dessen Kanzlei Keating anfängt zu arbeiten, schon interessanter. Das reichte mir aber nicht, um der Staffel noch einen weiteren Punkt zu geben.

Miracle Workers (USA / Staffel 1 / 7 Folgen / Sky on Demand) – 6 von 10

Craig (Daniel Radcliffe) ist ein Engel auf niedriger Ebene, der für die Abwicklung aller Gebete der Menschheit verantwortlich ist. Seine neue und fleißige Kollegin Eliza (Geraldine Viswanathan) wird zu ihm befördert. Gott (Steve Buscemi) trägt sich derweil mit dem Gedanken, die Welt zu zerstören und neu aufzubauen. Um dies zu verhindern, müssen Craig und Eliza ein echtes Wunder auf Erden bewirken. Auch diese Serie kann man im Prinzip als Workplace-Comedy bezeichnen, mit Gott als überforderten Geschäftsführer – Buscemi ist toll in der Rolle. Normalerweise gefallen mir Comedies ja nicht, wenn Leute in ihren Jobs unfähig sind, aber hey, wir reden hier von Gott, der darf das! Dafür halten seine Mitarbeiter den Laden am Laufen. Die Serie steckt voller surrealer Ideen, die teilweise nur am Rande zu sehen sind (die Launch-Pläne für neue Tierarten in den nächsten Jahren fand ich bemerkenswert), ist also von dieser Seite im grünen Bereich. Und jetzt kommt das aber: Das Wunder, dass die beiden vollbringen müssen, hat mich oft echt genervt. Das ganze mit einer dämlichen Kuppelei (zwischen Jon Bass und Sasha Compère) zu verknüpfen war nämlich recht einfallslos. Und das dann auch noch über die ganze Staffel zu ziehen verlangt schon etwas Ausdauer. Schade, da war mehr drin.

Moonbase 8 (USA / Staffel 1 / 6 Folgen / Sky Atlantic) – 6 von 10

Und die dritte Workplace-Comedy in diesem Monat: Irgendwo in der Wüste Arizonas trainieren drei NASA-Astronauten (John C. Reilly, Tim Heidecker und Fred Armisen) in einer nachgebauten Mondbasis für den Ernstfall. Aus irgendwelchen Gründen boomen seit einigen Jahren die Weltraumcomedies, siehe das gute Space Force oder das grottige Avenue 5. Diese Serie platziert sich qualitativ irgendwo in der Mitte. Dass die Story nicht so episch ist wie in den anderen beiden Serien kommt ihr dabei sehr zu gute. Sie steckt voller Ideen, vergisst dabei aber etwas, sich auf das wesentliche zu konzentrieren: Drei Astronauten, abgeschirmt von der Welt, die für ihren beruflichen Traum arbeiten. So wirkt es manchmal eher wie eine Männerwirtschaft. Die Serie ist immer mal ganz nett zu gucken, ohne aber jemals wirklich begeistern zu können.

Star Trek: Picard (USA / Staffel 1 / 10 Folgen / BluRay) – 7 von 10

Zwanzig Jahre nach Star Trek: Nemesis schlüpft Patrick Stewart wieder in die Rolle des Jean-Lic Picard. Dieser genießt mittlerweile den Ruhestand auf seinem eigenen Chateau, als ihn die junge Dahj (Isa Briones) um Hilfe bittet. Sie entpuppt sich als Androide, die anscheinend eine Verbindung zu Picards altem Freund Data (Brent Spiner) hat. Kurz nach ihrem ersten Kontakt wird sie von romulanischen Agenten getötet. Picard erfährt von Dr. Jurati (Alison Pill), dass sie wohl eine Zwillingsschwester hat. Er organisiert sich ein Raumschiff (mit Santiago Cabrera und Michelle Hurd) und macht sich auf die Suche nach ihr. Die Serie findet einen deutlich ruhigeren Ton als das hektische Star Trek: Discovery. Und auch die durchgehende Handlung fügt sich harmonischer zusammen. Es gibt einige Verweise auf die alten Serien und auch einige Auftritte von Gaststars von früher, ohne dass es zu erzwungen wirkt, es passt wirklich ganz gut zu den Serien der 1990er. Mutig war es auch, die Legende Picard etwas zu demontieren. Ohne Rang und ohne Schiff wirkt er etwas verloren in der Welt. Er ist ein alter Mann, dem man nicht mehr unbedingt immer zu hört und der in der Sternenflotten-Basis erst seinen Namen buchstabieren muss. Öfter als ihm lieb ist bekommt er die Meinung gesagt. Es ist die erste Star Trek Serie, die nicht aus der Sicht der Sternenflotte erzählt wird. Ein interessanter, neuer Blickwinkel, der fast so etwas wie ein Star Wars Feeling verbreitet, wenn sich die Crew auf dem privaten Schiff zusammen findet. Also alles gut? Nicht ganz. Die Serie hat schon auch immer wieder doch einige Längen und bietet leider sogar manche Fremdschäm-Momente. Dafür reicht es, die Szene zu erwähnen, in der sich der Franzose Picard mit einem falschen französischen Akzent in eine Schmugglerbasis einschleichen möchte. Die Gegenspieler sind teilweise erschreckend banal (eine Romulanerin mit Sonnenbrille ist wirklich sehr einfallslos) und eine Geheimorganisation von einer noch geheimeren Organsiation zu unterwandern gewinnt auch keinen Innovationspreis. Und schließlich bot auch das Finale einige seltsame Aspekte (Stichwort: Zauberstab) und einige Konsequenzen, die in den Dialogen einfach weggelächelt wurden. Aber insgesamt kann man mit dieser Staffel wirklich zufrieden sein.

Wilder (Schweiz / Staffel 1 / 6 Folgen / 3Sat) – 7 von 10

Der Investor Karim al-Baroudi (Ercan Durmaz) und seine Tochter Amina (Amira El Sayed) besuchen das schweizer Dorf Oberwies anlässlich des Spatenstichs eines neuen Ferienresorts. Am Tag danach werden der Künstler Todt (Christian Kohlund) erschlagen aufgefunden und Amina vermisst. Kantonspolizistin Rosa Wilder (Sarah Spale) und Bundeskriminalpolizist Kägi (Marcus Signer) werden mit den Ermittlungen beauftragt. Die düstere Krimiserie aus der Schweiz wurde offenbar für den deutschen Markt noch einmal synchronsisert. Das war wohl auch ganz gut, in den offiziellen Trailern habe ich kein Wort verstanden. Was auf den ersten Blick wirkt wie ein Skandinavienkrimi in einem verschneiten schweizer Bergtal, entwickelte sich dann doch eher zu einer Art Broadchurch. Zwei (natürlich) ungleiche Ermittler, die eine aus dem Dorf, der anderen aus der Großstadt. Leider fällt die letztere Figur allerdings etwas ab und ist bei weitem nicht so interessant und sympathisch wie die titelgebende Ermittlerin Wilder. Die anderen Bausteine funktionieren aber solide: Jeder Dorfbewohner hat so sein Geheimnis, es gab ein tragisches Ereignis ein paar Jahrzehnte früher, aber alles ist im Gleichgewicht, bis Menschen von außerhalb (hier der Polizist Kägi und die Investoren) dieses Gleichgewicht stören. Leider ist die Serie nicht ganz so skurril, wie es die ersten Minuten versprechen, seinen Reiz hat das ganze aber trotzdem und die Auflösung am Ende ist auch ganz gut gelungen.

Years and Years (UK / Staffel 1 / 6 Folgen / ZDFneo) – 8 von 10

Als die Familie Lyon im Jahr 2019 zu einer Familienfeier in Manchester zusammen kommt, ändert sich an diesem Abend aufgrund eines politischen Zwischenfalls nicht nur ihr Leben für immer, sondern gleich das der ganzen Welt. Es ist gar nicht so einfach, diese ungewöhnliche britische Serie zu beschreiben, ohne sich in den Details zu verheddern. Um es kurz zu beschreiben: Der Zuschauer erlebt anhand einer gewöhnlichen Familie, wie sich das normale Leben in den nächsten 15 Jahren grundsätzlich verändert. Dabei streifen diese Veränderungen die unterschiedlichsten Bereiche: Vom technischen und medizinischen Fortschritt über die Innen- und Asylpolitik bis hin zu den Finanzmärkten und der Verbrechensbekämpfung. Es wird kaum ein Bereich ausgelassen. Die große Kunst der Serie ist dabei, diese Zukunftsvision nicht trocken und faktenbasiert aufzubereiten, sondern eine Geschichte damit zu erzählen, die unterhaltsam und dramatisch ist. Die vier Geschwister (Russel Tovey, Ruth Madeley, Jessica Hynes und Rory Kinnear) sind trotzt ihrer Fehler sympathisch und auch der weiteren Verwandtschaft folgt man gerne. Allerdings fand ich Emma Thompson als Politikerin Rook etwas verschenkt, da sie zu selten in Interaktion mit der Familie tritt. Und trotz der vielen verschiedenen Felder, die die Serie beackert, gibt es doch immer mal wieder etwas Leerlauf, bevor am Ende einer Folge oft noch einmal der große Hammer heraus geholt wird. Die Serie ist nicht perfekt, aber insgesamt hat man so etwas einfach noch nicht gesehen.

Der Ausblick auf den März: Gleich am 1. drehen die Zombies von The Walking Dead eine Ehrenrunde – die 10. Staffel erhält eine Verlängerung, zu sehen auf FOX Serie. Noch eine Verlängerung: Ab dem 7. stehen die beiden Bonusfolgen von Euphoria in der synchronisierten Form auf Sky zur Verfügung, mit dem Original bin ich bei bestem Willen nicht zurechtgekommen. Auf Joyn kann man ab dem 11. die Eigenproduktion Katakomben sehen. Ab dem 15. gibt es die finale 11. Staffel von Modern Family bei Comedy Central im Free-TV zu sehen. Ab dem 17. ermittelt Bull in der schon 5. Staffel auf 13th Street. Am gleichen Tag feiert Unter Freunden stirbt man nicht auf VOX seine lineare TV-Premiere. Das Mini-Format Stargate Origins ist ab dem 24. auf Syfy zu sehen. Und am 26. kommt mit The Irregulars eine Serie aus dem Sherlock Holmes Kosmos zu Netflix.

*** Filme ***

Schon im zweiten Monat fliegt mir die Definition der neuen Rubrik Original Movies etwas um die Ohren. Nun gut, das hier ist ja meine Seite und ich kann tun und lassen was ich möchte und außerdem wird es vermutlich eh niemandem außer mir auffallen, dass sich jetzt in diese Kategorie auch Filme einschleichen, die eigentlich fürs Kino gedacht waren, diese aber nun wegen geschlossener Kinosäle doch erst einmal anders lizensiert wurden. Sei es drum, ihre Deutschland-Premiere hatten sie nun mal außerhalb des Kinos.

Original Movie: Neues aus der Welt (USA / Netflix) – 6 von 10

Vom Setting her ist das einerseits ein klassischer Western mit Schießerein, Indianern und der endlosen Prärie. Andererseits fehlt dafür das große Duell zwischen zwei großen Widersachern. Die Story hat nämlich eher etwas von einem Roadtrip, wenn sich das ungleiche Paar aus dem Nachrichtenerzähler Tom Hanks (von dessen Arbeit man gerne mehr gesehen hätte) und der jungen Helena Zengel zusammen findet, um zu den Spuren ihrer Vergangenheit zu reisen und dabei kleinere und größere Abenteuer zu überstehen haben. In die Geschichten kann man in Bezug auf unsere Gegenwart alles mögliche hinein interpretieren, das Problem dabei ist nur: So richtig spannend oder unterhaltsam wird das leider nie.

Original Movie: Wonder Woman 1984 (USA / Sky Cinema) – 4 von 10

In den USA wurde der Film am gleichen Tag als kostenpflichtiger Stream und im Kino veröffentlicht. In Deutschland feierte er seine Premiere nun im Pay-TV. Warum? Eventuell weil er einfach nicht gut genug fürs Kino ist. Im Vergleich zum netten Vorgänger ist die Rückkehr von Gal Gadot als Superheldin leider eine Enttäuschung. Die ersten zwanzig Minuten kann man sich komplett schenken, in der zwei völlig unnötige und uninteressante Action-Sequenzen durchgenudelt werden, bevor danach erst einmal eine knappe Stunde lang der Film alles andere als ein Superhelden-Film ist. Den armen Chris Pine, der mittels eines geheimen Artefaktes, das Wünsche erfüllen kann, in diesem Jahr 1984 gelandet ist, läßt man hilflos durch Washington stapfen, um mit ihm diese Zeit zu entdecken. Dabei wird kein Klischee diese Zeit ausgelassen. Ob die Welt wirklich auf eine weibliche Superheldin gewartet hat, deren größter Wunsch es ist, ihren Freund (eben Pine) siebzig Jahre nach seinem Tode wieder auferstehen zu lassen, möchte ich bezweifeln. Stark und unabhängig ist etwas anderes. Das geheime Artefakt fällt Pedro Pascal (noch dem besten in diesem Film) in die Hände, der diese Wunschmaschine natürlich für seine eigenen Zwecke einsetzt. Man muss aufpassen, was man sich wünscht – denn es könnte in Erfüllung gehen. So könnte die Botschaft des Films lauten, die dann in blöden Dialogen und schlechten CGI-Effekten (Kristen Wiig als – ja was eigentlich?) und immer wiederholenden Moves von Wonder Woman mit ihrer Peitsche untergeht. Von den vielen stereotypischen Nebenfiguren ganz abgesehen.  Der erfolgreichste Film in Deutschland war 1984 übrigens Police Academy. Im Vergleich auch heute noch der unterhaltsamere Film.

Sonstso – In der heimischen Flimmerkiste gab es, von alt nach jung sortiert:

Zu Bad Fucking (Österreich / 2013 / 3Sat) hatte ich tatsächlich vor vielen Jahren mal das Buch gelesen. Nun habe ich also zufällig den Film erwischt, der aber genauso durchschnittlich ist, obwohl er eigentlich ja was ganz besonderes sein möchte.

Auch in Die Toten vom Bodensee: Abgrundtief (Deutschland / 2017 / ZDFneo) gefiel mir die Reihe wieder ganz gut, auch wenn nach behäbigem Beginn in den letzten 30 Minuten vielleicht auf einmal etwas arg viel passierte.

The Beast (Südkorea / 2019 / Sky Cinema) war ein spannender Cop-Thriller, der sich mehr um die Ermittler dreht als um den Mordfall.

Der kontroverse Film The Hunt (USA / 2020 / Sky Cinema) hatte überraschend vielen Splatter-Effekte und bot recht viele Plot-Twists, wodurch er insgesamt sehr kurzweilig war. Am Ende bricht er aber durch seine ganze Doppelbödigkeit selbst etwas ein. Trotzdem mein Film des Monats.

Ohne die Bücher zu kennen habe ich mir Die Känguru-Chroniken (Deutschland / 2020 / Sky Cinema) angesehen. Das Känguru selbst war überraschend gut animiert und die Geschichte recht flott erzählt, die Handlung bleibt aber die ganze Zeit recht egal und austauchbar.

*** Wie geht’s dem KSC? ***

Bilanz: 4 Spiele, 7 Punkte, Platz 5.

Nach dem Spektaktel im Januar gestaltete der KSC die Spiele im Februar etwas erwachsener und begnügte sich zwischendurch auch mal mit einem 0:0 (gegen Regensburg). Auswärts bliebt er allerdings bei seiner Linie und landete den vierten und fünften Auswärtssieg in Folge – Vereinsrekord! Der Kontakt zum Spitzenquartett ist weiterhin vorhanden.

Mitarbeiter des Monats: Kyoung-Rok Choi.

*** Musik ***

Bereits im Januar haben Shame mit Drunk Tank Pink ihr zweites Album veröffentlicht. Das Debut der jungen Briten war 2018 mein Album des Jahres und auch der Nachfolger gefällt mir bisher ausgesprochen gut. Starke Gitarren, aber etwas ruhiger – und Snow Day hat fast schon etwas hypnotisierendes an sich. Die Band war auch der Grund, warum ich mir jetzt doch wieder Konzerttickets geholt habe. Der Gutschein musste langsam mal weg und ich hoffe, im November ist so etwas schon wieder möglich. Wir werden sehen. Und bis dahin erst einmal hören.

Und auch die Schotten von Mogwai melden sich mit einem richtigen Album zurück, nach dem sie im vergangenen Jahr ja „nur“ einen Soundtrack veröffentlicht hatten. Und siehe da, nach all den Jahren und vielen Alben, haben sie mit Ritchie Sacramento vielleicht ihr poppigstes Stück veröffentlicht.

Auf Coverversionen von Coldplay Songs verzichte ich in diesem Monat.

*** Linktipps ***

Ein paar Lesetipps aus den Weiten des Internets:

Ein endlos langer Urlaub: Luise und ihr persönliches Berlin-Gefühl – sie drückt es in einem Wort aus: Unbeobachtet.

Die vorhersehbare Bruchlandung der Roland Emmerich-Orion: Der Wortvogel erinnert sich an ein nicht-verwirklichtes TV-Projekt rund um eines der größten, deutschen SF-Themen.

Wenn Live-Konzerte ausfallen, kann das digitale Live-Kopfhörerkonzert motivieren: Filimure schlägt gestreamte Kopfhörerkonzerte als Ersatz für Live-Shows vor.

Ein Jahr Saxophon spielen lernen: Und was hast du so seit Beginn der Pandemie gemacht? Miss Booleana hat in dieser Zeit angefangen, ein Instrument zu erlernen.

Mister Drei zu ARGH!: Die 11Freunde über die anstrengenste Werbung der Saison. Davon haben sie schon ein bißchen Ahnung.

*** Restebloggen ***

    • Seit Dezember bietet die Deutsche Post in Zusammenarbeit mit u.a. GMX die Funktion der Briefankündigung an. Wenn ein Brief im Verteilerzentrum bearbeitet wird, wird der Umschlag für die Verteilung automatisch abfotografiert und man bekommt – wenn man denn angemeldet ist – eine Mail mit diesem Bild. So weiß man dann schon vorher, ob man Post bekommt. Ich teste den Service seit Mitte Dezember und bin bisher nicht so wirklich überzeugt. Zum einen ist der Mehrwert recht gering, wenn man morgens schon weiß, was man später im Briefkasten hat. Aber das war wenigstens noch ganz praktisch, als ich über Weihnachten ein paar Tage in der Heimat war. Das größere Problem ist dagegen die Zuverlässigkeit. Ich würde mal schätzen, dass ich vielleicht zu 80% meiner Post eine Beanchrichtigung bekommen habe. Bei den anderen 20% stimmte teilweise meine Adresse nicht (z.B. Fehler in meinem Nachnamen), so dass die automatische Zurodnung nicht funktionieren konnte. Bei anderen Fällen war zumindest mir nicht klar, warum es nicht geklappt hatte. Kurz: Der praktische Nutzen des Services ist noch begrenzt und dazu auch noch recht fehleranfällig.
    • Auch in der nordamerikanische Eishockey-Liga NHL finden die Spiele im Moment ohne Zuschauer statt. Für ihr jährliches Winter Classic Event – eine Veranstaltung, bei der die Teams nicht wie üblich in der Halle gegeneinander antreten, sondern irgendwo im Freien – hatten sie sich nun etwas ganz besonders einfallen lassen. Am Ufer des Lake Tahoe haben sie eine Eisfläche aufgebaut und dort Profisport betreiben lassen. Entstanden sind dabei wirklich traumhafte Bilder von Eishockey in strahlendem Sonnenschein vor einem blauen See und verschneiten Bergen. Ein herrliches Panorama!

  • Ich war am überlegen, aus dem Monatsrückblick einen Wochenrückblick zu machen. Aufgeteilt auf Wochen wäre der Rückblick dann nicht mehr so ausufernd wie teilweise jetzt im Moment. Am Ende habe ich mich jedoch erst einmal noch dagegen entschieden. Zwar hätte das für etwas mehr Content (das Zauberwort) gesorgt, allerdings hatte ich die Befürchtung, dass die Seite dann etwas zu monothematisch werden würde. Weil ich mir selbst nicht zugetraut habe, dann noch regelmäßig für andere Artikel zu sorgen. Habt ihr dazu eine Meinung, ob Wochen- oder Monatsrückblick?

Und das war’s für diesen Monat. Herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit. Und denkt dran: Am Montag machen die Friseure wieder auf!

10 Kommentare

  • Nicole

    Also ich wäre ganz klar bei Monatsrückblicken – auch wenn die dann etwas länger ausfallen. Ist ja bei mir nicht auch nicht anders, aber man kann sich ja gut rauspicken was einen interessant und auch den Fokus auf die Filme/Serien legen, die man selbst gesehen hat oder noch anschauen möchte. Wöchentlich fände ich fast zu viel, denn wie du schon sagst: Die Gefahr besteht, dass dann nur noch der Wochenrückblick und kaum andere Beiträge online gehen und ich bevorzuge als Leserin immer Abwechslung. Nun aber zum Inhalt: Dass dir Years and Years auch gefallen hat, freut mich. Für mich war es ja 2020 ein Jahreshighlight, aber stimmt man hätte Rook noch etwas mehr in den Austausch mit der Familie treten lassen können, ich kann aber auch tatsächlich damit leben wie es ist. Einfach, weil das ganz gut die Realität widerspiegelt. Bei „How to get away with Murder“: Ich glaube ich würde sie persönlich etwas höher als 6 einstufen, vilt. ne 7, zumindest vom Gefühl. Die Staffel hatte definitiv ihre Schwächen, mir aber trozdem gut gefallen. Die Storyline rund um den neuen Chef fand ich auch gelungen und eine der Stärken, die Blicke in die Zukunft tatsächlich schwächer als sonst. Was ich aber mochte: Annalise hatte wieder einige tolle Momente in der Staffel und auch Tegan gefällt mir super. Ich finde aber das Ende mit der kommenden Staffel aber trotzdem gut gewählt und denke das ist auch ein super Run gewesen.

    Bei den Filmen habe ich ja über Wonder Woman bisher überwiegend negatives gehört, schade, ich hatte mich auf den Film echt gefreut. Aber das was mehrheitlich angesprochen wird, wird mich wsl auch stören, gerade die Reduzierung auf die Liebesgeschichte und wenn das dann auch die alles antreibende Motivation ist. Warum verschwendet man eine solche interessante Figur derart? Dass der Film weniger Action hat, damit kann ich ja leben, wenn denn der Rest passt, aber scheint ja nicht der Fal zu sein. Für Wonder Woman werde ich mir auf jeden Fall nicht extra Sky Ticket holen, also wird es wohl noch etwas dauern, bis ich den mir anschauen kann. Verstehe auch nicht, wieso man ihn nur im Pay TV anbietet und nicht auch noch zum Leihen auf anderen Plattformen.

    Dankeschön für dein liebes Kommentar,
    freut mich aber, dass du da einer Meinung mit mir bist, denn einige der Kritiken an der Serie („Das Boot“) finde ich nämlich doch etwas übertrieben. Und ich stimme dir zu: Clemens Schick hat das fantastisch gespielt.

    • Nummer Neun

      Vielen Dank für dein ausführliches Feedback und das geht auch in die gleiche Richtung, die ich im Kopf hatte.

      Bei HTGAWM habe ich in diesem Monat am längsten überlegt, welche Wertung ich geben soll – ob die 6 oder die 7. Danke auch nochmal für den Hinweis mit Years & Years, mir wäre die Serie ansonsten wahrscheinlich durchgerutscht.

      Ich könnte mir vorstellen, dass sich Sky den Wonder Woman Deal einiges hat kosten lassen und da vermutlich dann auch für die Exklsuvität einen Aufpreis bezahlt hat. Bei Sky selbst war der Film ja direkt als SVOD verfügbar und nicht im Sky Store. Das ganze scheint auch recht kurzfristig gelaufen zu sein, weil er nicht in den üblichen Sky-Vorlauffristen kommuniziert wurde.

  • Miss Booleana

    Ha! Miracle Workers klingt ja cool. Das und Wilder kannte ich gar nicht. Klingt alles sehr spannend. Jetzt kommt direkt nach meinem Supernatural-Traum(a) wieder ein bisschen Serienlust auf! Danke dafür! 🙂

    Und danke fürs Verlinken!

    • Nummer Neun

      Ja gerne doch, Saxophon spielen gehört unterstützt 🙂

      Wilder gibt es vielleicht noch in der 3Sat Mediathek. Miracle Workers fand ich ja nur so halbgut, allerdings habe ich jetzt mit der zweiten Staffel angefangen. Da ist der Anfang auf jeden Fall gelungen.

  • Doreen

    Ein schöner Ausblick auf dem Foto. Bei dem Satz „Trotz Corona habe ich Fasching übrigens so gefeiert wie immer: Gar nicht.“ musste ich lachen. Willkommen im Club!

    Bei „Wonder Woman 1984“ kann ich dir zum Teil recht geben. Ich habe den Film letzten Samstag zusammen mit meiner Schwester gesehen und wir waren beide etwas gelangweilt. Dabei fand ich den ersten Teil überraschend sehenswert. Ich kann dir auch nur teilweise zustimmen, weil ich nicht den kompletten Film gesehen habe (und ich überlege, ob ich die verpassten Szenen wirklich nachholen soll). Sich zu unterhalten war dann oft spannender für uns. Dabei ist das Grundkonzept an sich ja gar nicht so uninteressant. Nur die Umsetzung traf dieses Mal leider weniger meinen Geschmack, insbesondere dem Finale entgegen. Bei den DC-Filmen ist mir das Alles einfach oft zu viel und ich merkte wieder einmal: Marvel ist mehr mein Universum. Danke übrigens für die Verlinkung. 🙂

  • Stepnwolf

    Oh, du hast es tatsächlich gewagt, schon ein Konzertticket zu kaufen. Ich bin da irgendwie noch recht zurückhaltend, da ich nicht so recht weiß, wo die Reise noch hingeht.

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