Unterwegs

Griechenland 2018: Athen

Endlich Urlaub! Das war mein vorherschendes Gefühl, als das Flugzeug Mitte März in München abhob und Richtung Griechenland flog. Knapp drei Stunden später war ich in Athen angekommen und das Taxi – den Luxus hatte ich mir mittlerweile angwöhnt, wenn ich in einer fremden Stadt ankomme, mich nicht erst vollbepackt noch mit dem öffentlichen Nahverkehr auseinander zu setzen – brachte mich durch den starken Verkehr zu meinem Hotel im Stadteil Kolonaki.

Das Hotel

Das Taxi brachte mich zum Coco-Mat Hotel, gelegen in einer netten Gegend mit vielen kleinen Geschäften, modernen Bars und Restaurants. Ins Stadtzentrum konnte man laufen, eine U-Bahn fuhr allerdings auch. Von außen konnte man das Hotel leicht übersehen, da der Eingangsbereich wirkte wie ein Bettengeschäft, der Empfang war aber im Untergeschoß. Das Zimmer was okay, wenn auch sehr dunkel, dafür war das Bett mit der eigenen Coco-Mat Ausstattung sehr gut und auch das Bad war gut, mit der besten Dusche des Urlaubs. Das hier war also meine Ausgangsbasis für die nächsten drei Tage.

Die Stadt

Der erste Weg am nächsten Morgen führte mich erst ins Zentrum der Stadt. Zu Fuß brauche ich knapp 15 Minuten bis zum Parlamentsgebäude, der erste Stopp meiner Tour. Eines der unspektakulären, die ich bisher gesehen habe. Vor dem Parlament taten zwei Wachen in seltsamen Kostümen mit merkwürdigen Bommeln an den Schuhen ihren Dienst. Ich ging erst einmal zu einem vom Hotel empfohlenen Reisebüro in einer der nahe gelegenen Straßen und organisierte mir hier meine Fährverbindungen auf die griechischen Inseln in den nächsten Tagen.

Auch was ich später und am nächsten Tag noch von der Innenstadt sehen sollte, war nicht so begeisternd. Die Stadt war immer voll, genau wie die U-Bahn, und zwar zu jeder Tageszeit. Die Straßen waren voller Autos, so war dann auch die Luft an den großen Straßen. Immerhin, rund um die Akropolis und dem Plateia Monastirakiou gab es viele schmale Straßen mit Geschäften (für Touristen) und die große Einkaufsstraße Ermou war eine Fußgängerzone, sah dafür aber auch aus, wie in den meisten anderen Großstädten Europas.

Vom griechischen Parlament aus bleiben einem die breiten und vollen Straßen aber größtenteils erspart, wenn man den Weg durch die schönen National Gardens nimmt, wo man auch an einen kleinen Tümpel voller Schildkröten passiert, um zum alten Panathenaic Stadium zu gelangen.

Das Panathineikos Stadion

An dieser historischen Stätte fanden bereits vor 6000 Jahren sportliche Wettkämpfe statt. Für die ersten Olympischen Spiele der Neuzeit 1896 wurde das Stadion komplett neu gebaut und auch bei den Spielen 2004 fanden hier einige Entscheidungen statt. Das Tribühnen sind komplett aus Marmor, im Inneren gibt es eine 400-Meter Bahn, an der sich auch einige Touristen versucht haben, und natürlich gibt es ein Siegerpodest. Auch ganz nett sind die Katakomben, die zu einer kleinen Ausstellung der Plakate und Fackeln der bisherigen Spiele führen. Der Besuch war für mich das erste Highlight des Urlaubs.

Die Akropolis

Das Wetter am nächsten Morgen war zum Glück besser. Blauer Himmel und Sonnenschein, was braucht man mehr für eine Stadtbesichtigung! Ein guter Tag, um zu Athen’s Wahrzeichen schlechtin zu fahren: Die Akropolis. Und die ist wahrlich beeindruckend. Die exponierte Lage macht sie von vielen Punkten der Stadt aus sichtbar, direkt davor zu stehen ist noch einmal eindrucksvoller. Hauptattraktion ist das Parthenon, aber auch der kleinere Erechteion Tempel ist einen genaueren Blick wert. Und auch der Ausblick von hier oben über die Stadt ist bemerkenswert. Der Zehner Eintritt ist gut angelegt.

Zu Fuße der Akropolis findet sich auch noch das dazu gehörige Akropolis-Museum, was mir vor allem wegen seiner modernen Architektur gefiel (und wegen des famosen Schokokuchens im Café). Auch die dazugehörige Ausstellung ist ganz interessant. Eintritt: 5 €.

Das National Archaeologial Museum

Da ich nun eh schon auf den antiken Spuren wanderte und es bereits mein letzter Tag in Athen war, ließ ich das gute Wetter ungenutzt und fuhr von der Akropolis aus in einer anderes Museum: Das Archäologische Museum mit seiner riesigen Sammlung von antiken Skulpturen und Büsten. Fing am Eingang mit alten Vasen und Schmuckstücken harmlos an und steigerte sich über alten Wand-Verzierungen bis zu einer Fülle an beeindruckenden und lebensechten Marmor-Statuen und einer Frau, die jemanden mit ihren Hausschuhen bedrohte. Szenen häuslicher Gewalt in der Antike. Unglaublich, wie perfekt die Körper heraus gearbeitet wurden und wie gut sich die Statuen gehalten haben über die Jahrtausende. Eintritt: Ebenfalls 5€. Achtung, es folgt Schniedel-Content.

Das Essen

Nach einem guten Hotel-Frühstück am Morgen, aß ich tagsüber dann meist nur eine Kleinigkeit. Am Abend hielt ich mich im Viertel Kolonaki auf und probierte ein paar Sachen aus. Am bemerkenswertesten war dabei das La Esquina, natürlich ein Burger-Restaurant. Leckerer und großer Burger, hübsches Ambiente.

Am Samstag war es frühmorgens schließlich an der Zeit aufzubrechen. Für mich stand am Ende ein eher zweispältiges Fazit zur Stadt: Athen selbst muss man nicht unbedingt gesehen haben, die großen Sehenswürdigkeiten dagegen sind unglaublich beeindruckend.

Mit einem dicken Frühstückspaket vom Hotel ausgestattet, brachte mich ein Taxi zum Fährhafen nach Piräus. Von hier sollte mein Schiff um 7:25 das Festland in Richtung Kykladen verlassen. Das nächste Ziel: Paros.

***

Griechenland 2018: I: Athen + II: Paros + III: Santorini

4 Kommentare

  • laviedeboite

    Hach ich mag Griechenland ja wirklich gerne. In Athen war ich allerdings noch nie. Die Akropolis würde ich aber gerne mal noch live sehen. Von der Stadt selbst habe ich bisher tatsächlich noch nicht allzuviel gehört. Du hast mir somit also meine Illusionen genommen 😀 Es hört sich jedenfalls nicht sonderlich aufregend oder einladend an. Museen und das Stadion dagegen hätten mich wieder sehr begeistern können. Und das Essen natürlich!

    • Nummer Neun

      Akropolis, Stadion und Museen waren auch alles gut! Nur hatte die Stadt selbst halt wenig Charme, wo es Spaß machte, durch die Straßen zu laufen, wie z.B. sagen wir mal Amsterdam, Barcelona oder London 🙂

  • Nicole

    Nach Griechenland möchte ich auch noch und natürlich hätte ich da auch die Museen sowie die ganzen historischen Gebäude mitgenommen. Finde der Entritt hält sich da auch in Maßen und das Geld ist es eigentlich immer wert, wenn man sich dafür interessiert. Das du Kolonaki nicht ganz so schön fandest ist natürlich schade.

    Danke auch für dein liebes Kommentar.
    Ich bin schon sehr gespannt auf deinen Beitrag zu den Fantasy Filmfest Nights und wünsche dir natürlich viel Spaß bei den Filmen, die du dir dort anschaust.

    Mache ich vielleicht mal wenn ich Zeit habe, aber derzeit komme ich kaum hinterher. Wie gefällt dir denn die zweite Staffel bisher? Die erste fand ich ja super.

    • Nummer Neun

      Oh, falls das falsch rüber kam: Kolonaki hat mir schon gefallen, das eigentliche Zentrum dagegen nicht so. Wegen beidem muss man aber nicht unbedingt nach Athen reisen 😉

      Die zweite Staffel von American Crime Story kommt leider nicht ganz an die tolle erste Staffel ran 🙁

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