Der richtige Ton,  Was mit Medien

FiSe Musi im September

Die Wiesn ist noch in vollem Gange, hat mich dieses Jahr bisher aber noch nicht gesehen. Scheint so, als würde ich meine Wiesn-Auszeit um ein weiteres Jahr verlängern. Dafür hatte mich in diesem Monat Berlin gesehen und meine alte hessische Heimat. Insgesamt habe ich dadurch sehr viel Zeit im Zug verbracht. Was es sonst noch so in diesem Monat gab, lest ihr hier.

*** Kino ***

Nach dem Fantasy Filmfest zu Beginn des Monats blieb ich danach auch weiterhin diesen Themen treu. Die folgenden Filmen hätte beide auch dort laufen können.

Don’t Breathe 8 von 10

In Detroit verdienen sich drei Kleinkriminelle durch Einbrüche ihr Geld. Als sie planen, bei einem Blinden (Stephen Lang) einzubrechen, der in irgendeinem verlassenen Viertel haust, sollte das eine einfache Nummer werden. Doch sie haben den Mann unterschätzt. Und damit beginnt ein gnadenloser Überlebenskampf. Der Film ist eine pfiffige Variante eines Home-Invasion Thriller, da wir hier erzählerisch auf der Seite der Einbrecher stehen, auch wenn diese natürlich moralisch fragwürdig sind. Das ist vielleicht auch der größte Kritikpunkt an dem Film, dass man mit den Einbrechern lange Zeit nicht eindeutig mitfiebern kann. Davon abgesehen ist der Film aber äußerst spannend und setzt mehr auf Thrill und Suspense als auf Schockeffekte und hat einige überraschende Wendungen. So vergehen die knapp 90 Minuten recht flott.

The Shallows 8 von 10

Nancy Adams (Blake Lively) hat endlich den geheimen Traumstrand ihrer Mutter gefunden und fängt sofort in der traumhaften Bucht an zu surfern. Der Spaß hat allerdings schnell ein Ende, als sie von einem Hai angegriffen wird und sie sich nur noch auf den leblosen Körper eines im Wasser treibenden Wals retten kann. Und damit beginnt ein gnadenloser Überlebenskampf. Endlich mal wieder ein seriöser Hai-Film! Der macht seine Sache sogar sehr gut, man leidet mit Nancy und ihrem Sidekick, der Möwe, mit – am meisten mitgenommen hatte mich ja die Zweckentfremdung der Ohrringe. Das Ende war vielleicht etwas übertrieben und ich hatte auch den Eindruck, dass der Hai im Laufe des Films immer größer wurde, aber unterm Strich ein spannender Survival-Film mit einer leicht bekleideten Hauptdarstellerin.

Im nächsten Monat gibt es dann ja vielleicht mal etwas lockeres.

*** Serien ***

Am Ende eines Monats bin ich immer wieder überrascht, wie viele Serienstaffeln ich durch bekommen habe. So auch dieses Mal wieder. Allerdings hält der Trend zu kurzen Staffeln an – gleich zwei Serien sind mit dabei, die es auf nur 3 Folgen geschafft haben. Und Martin Freeman gab es dieses Mal in einer Doppelrolle.

Bates Motel (Staffel 4 / 10 Folgen) – 8 von 10

Norman Bates (Freddie Highmore) ist wieder zurück und hat mehr Blackouts als je zuvor. Er wird in eine staatliche Nervenanstalt eingeliefert, aus der ihn seine Mutter (Vera Farmiga) schnellst möglich wieder heraus holt. Sie schafft es sogar, dass er sich freiwillig in eine Privatklinik begibt. Und kaum ist er weg, verbessert sich das Leben für den restlichen Bates-Clan deutlich. Auch die vierte Staffel bietet verlässlich hochklassiges, psychologisches Drama und muss sich wohl vor keiner anderen aktuellen Serie verstecken. Nach leichten Längen in der Mitte der Staffel sind die letzten 3 Folgen einfach nur bedrückend. Der Weg in eine famose letzte Staffel ist damit geebnet.

Black Mirror (Staffel 2 / 3 Folgen) – 7 von 10

Die erste Staffel der Reihe war eine Meisterleistung, da kommt die zweite nicht ganz heran. Immer noch geht es in jeder Folge um eine smoothe Zukunftsvision, in der die Menschen abhängiger geworden sind von der Technik. In dieser Staffel stellt sich die Frage, was passiert, wenn man durch das Internet Tode wieder simulieren kann, wie sich eine dauerhafte Verfolgung durch Smartphones anfühlt oder wie ein Wahlkampf mit einem animierten Bären aussehen kann. Alles ist möglich. Aber nicht alle Geschichten funktionieren, dieses Mal habe ich besonders die Wahl-Geschichte nicht so ganz abkaufen können.

Fargo (Staffel 1 / 10 Folgen) – 7 von 10

Versicherungskaufmann Lester Nygaard (Martin Freeman) trifft im Krankenhaus zufällig auf den Auftragskiller Lorne Malvo (toll: Billy Bob Thornton) und erzählt ihm von den Mobbingattacken seines früheren Mitschülers. Am nächsten Tag ist dieser tot. Die Polizei ist ihnen auf der Spur und bei Nygaard brennen einige Sicherungen durch. Bei einem Wutanfall erschlägt er seine Frau und bittet danach Malvo um Hilfe. Damit schaukeln sich die Ereignisse immer weiter hoch im beschaulichen Bemidji. Jesses! So wie der Film entstand auch die Serie unter Mithilfe der Coen-Brüder. Kinoreif sind die epischen Landschaftsbilder, die wir hier zu sehen bekommen. Gut sind auch die Leistungen des mit bekannten Gesichtern gespickten Casts. Die Handlung ist wendungsreich und lässt einen immer mal wieder schmunzeln. Allerdings hätte die Story wenigstens etwas mehr Zug gebrauchen können. Auch die größere Nebenhandlung rund um den Supermarktbesitzer Milos war etwas fad.

Fresh Off The Boat (Staffel 1 / 13 Folgen) – 7 von 10

Im Jahr 1995 zieht die taiwanesische Familie Huang von Washington nach Orlando, wo Vater Louis ein Western-Steak-Restaurant eröffnet. Mutter Jessica (der heimliche Star der Serie Constance Wu) versucht sich, in die Vorstadtwelt einzugliedern, während die Erzählfigur Eddie (Hudson Yang) und seine beiden kleinen Brüder in der neue Schule Fuß fassen möchte. Die Serie ist eine harmlose, aber sympathische Sitcom, die neben dem Culture Clash der Huangs auch vom Nostalgiefaktor der 90er lebt, ohne zu sehr auf dieses Pferd zu setzen.

Quantico (Staffel 1 / 22 Folgen) – 6 von 10

Im Grand Central Terminal in New York wird ein terroristischer Anschlag verübt. Dem FBI liegen Informationen vor, dass ein ehemaliger Rekrut aus Quantico, der FBI Akademie, dahinter steckt. Rückblick: An der besagten Akademie verfolgen wir den Weg von Alex Parrish (Indiens Superstar Priyanka Chopra) und ihren Kommilitonen bis zu ihrem Abschluß. Von ihnen scheint jeder etwas zu verbergen. Die Geschichte wird durchgehend auf den beiden Zeitebenen erzählt, was für mich auch etwas das Problem war. Den jungen Schauspielern nimmt man die Rolle als Kadetten gerne ab, hier ist die Geschichte auch etwas soapig, was sehr gut passt. In der Zeit nach dem Anschlag sehen wir die gleichen Kadetten als ausgebildete Agenten. Den Sprung schaffen nicht alle Figuren glaubhaft. Auch die Wendungen der Verschwörungsgeschichte wirken hier arg konstruiert und mehr als einmal denkt man sich – ernsthaft? Die Serie wirkt wie eine Mischung aus How To Get Away With Murder und Homeland, schafft diesen Spagat aber leider nicht.

Sherlock (Staffel 3 / 3 Folgen) – 5 von 10

Spoiler: Sherlock (Benedict Cumberbatch) war gar nicht tot! Sondern das Wahnsinns-Finale von Staffel 2 war nur inszeniert. Aber wie bei einem Zaubertrick war auch hier die Aufführung spannender als die Erklärung, die mehr als die Hälfte der ersten Folge einnahm. Ähnlich fahrig geht es dann weiter bei diesen 3 Folgen. Die zweite spielt auf Watsons (Martin Freeman) Hochzeit und übernimmt sich damit, möglichst skurril sein zu wollen, anstatt einfach einen Kriminalfall zu erzählen. Da fanden sich die Macher bei dieser Staffel wohl selbst etwas zu toll. Beim nächsten Mal bitte wieder aufs Wesentliche konzentrieren. Weil die Darsteller, die Optik, und das Tempo passen ja immer noch.

Im Oktober stehen nicht mehr ganz so viele Neustarts an. Was ich mir notiert habe: Sky Atlantic setzt am 11. Oktober Aquarius mit der zweiten Staffel fort und startet am 21. mit The Young Pope, mit Jude Law in der Hauptrolle. Am 17. Oktober kehrt die zweite Staffel von NCIS: New Orleans bei Sat1 zurück, an einem Montag. Und ab dem 24. schleichen die Zombies von The Walking Dead auf Fox in ihre mittlerweile schon siebte Runde. Blick in die USA: Hier startet am 2. des Monats endlich die erste Staffel von Westworld, bei Sky on Demand steht sie danach schon gleich zum Abruf bereit. Vielleicht schaue ich daher sogar mal eine Serie im Original.

*** Wie geht’s dem KSC? ***

Vier Spiele, vier Punkte, das bedeutet im Moment ein Platz im unteren Mittelfeld. Überzeugend waren dabei die wenigsten Spiele. Tomas Oral erweckt ein wenig den Eindruck, einfach mal alle möglichen Kombinationen in der Aufstellung auszuprobieren in der Hoffnung, irgendetwas davon wird funktionieren. Viel wichtiger ist sowieso das hier: Grünes Licht für ein neues Stadion in Karlsruhe.

*** Musik ***

Besuchte Konzerte: 3 (Wolf Alice, Matt Wilde, Deap Vally folgt noch am Donnerstag). Gekaufte Konzerttickets: 0.

Dieses Mal gibt es als Tipp etwas älteres, mit einer kleinen Vorgeschichte. Zur Zeit bin ich noch an der vierten Staffel von Nashville dran, die Serie, die immer wieder gute Musikmomente hat. Dieses Mal hatte mich dieser Ausschnitt ziemlich begeistert, gesungen und gerockt von Hayden Panettiere. Nach etwas Recherche fand ich heraus, dass Bad Reputation ein Coversong von Joan Jett & The Blackhearts war, die uns auch schon I Love Rock’n’Roll und Crimson & Clover brachten. Kurz gesagt, deren Greatest Hits waren schnell gekauft und sind sehr zu empfehlen.

Ganz neu erschienen ist dagegen Good Times von John Allen, der Vorbote zum neuen Album, das Anfang November veröffentlicht wird. Sein Konzert in München hatte ich leider verpasst, da war ich grade auf dem Rückweg aus Berlin. Aber er ist bestimmt in absehbarer Zeit wieder unterwegs.

*** Ausgefallene Posts des Monats ***

Mittlerweile ist ja der September so gut wie durch (ich hoffe, jemand weckt Green Day noch rechtzeitig auf) und ich bin wieder nicht dazu gekommen, über Die schönsten Biergärten Münchens zu schreiben. Jetzt in den kommenden Monaten macht das relativ wenig Sinn, aber es steht schon fest auf meiner Agenda für den nächsten Frühling. Außerdem habe ich es verpasst, rechtzeitig etwas zum 50. jährigen Star Trek Jubiläum in diesem Monat vorzubereiten. Das ist jetzt leider durch, das kann ich nicht einfach irgendwann später nachholen.

*** Suchanfrage des Monats ***

apartment 23 staffel 2 folge 12 unlogisch – Das habe ich nie behauptet! Zwar fand ich die Serie ja recht lustig, auch wenn ich Staffel 2 nie zu Ende sehen konnte, aber Logik gehörte eigentlich nie zu den Stärken der Serie.

*** Meine Frage des Monats ***

Das letzte Quartal steht nun an und ich habe noch einige Urlaubstage übrig. Wer Tipps und Ideen hat, wo man im November noch eine schöne Woche verbringen kann, vorzugsweise dort, wo es noch etwas wärmer ist, möge es mich bitte in den Kommentaren wissen lassen.

Und das war’s, herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit.

8 Kommentare

  • ide02

    Naja, nee, weil: Ich fande die Staffel die schwächste von allen bisherigen. 😉 Somit: Alles gut. Ich hätte zwar nicht 5 von 10 Sherlockmützen vergeben, aber mehr wie 7 wären es auch bei mir nicht geworden. Aber wenn du Netflix hast: Stranger Things. 😉 Ist bisher auch überschaubar lang (8 Folgen in Staffel 1)…aber ich freue mich schon auf die zweite Staffel.

  • bknicole

    Also ich mochte Quantico, sie zählt gerade auch zu meinen liebsten Serien. Zwar hatte ich mit der Person, die am Ende hinter dem Anschlag steckte zwar gerechnet, aber zumindest war die Auflösung zufriedenstellend, nicht so wie bei anderen Serien. Habe sogar gleich mit der 2.Staffel im Original weiter gemacht und da setzt die 1 Folge die Latte ganz schön hoch. Bei Bates Motel habe ich mla nicht weiter gelesen, da muss ich mir noch Staffel 3 auf Netflix anschauen, genauso wie Black Mirror in das ich mal reinschauen mochte. Bei mir lief ansonsten iZombie, Greys Anatomy, Fear the Walking Dead, Daredevil und Neandertaler. Zu den Filmen: Don’t Breathe möchte ich auch noch anschauen, weiß aber nicht, ob das noch was wird. Demnächst geht es nämlich erstmal, wenn meine Beste aus dem Urlaub zurück ist, in The Purge 3 und dann laufen ja so viele tolle Filme im Herbst an.

    • bknicole

      Inferno, ich hoffe ich schaffe es da vorher noch das Buch zu lesen, bisher habe ich immer erst die Bücher gelesen und dann die Filme geschaut. Finde ich normalerweiße schöner in der Reihenfolge. Jap über das Buch habe ich auch nur gutes gehört, aber habe „Girl on the Train“ bisher ebenfalls noch nicht gelesen, was aber eher an dem ganzen Hype gelegen hat. Deshalb schaue ich mir erstmal den Film an und gucke ob mir die Storyline zusagt.

    • Nummer Neun

      So als Serie, die nur an der Akademie spielt, hätte mir Quantico wahrscheinlich etwas besser gefallen. Aber so war ich mit dem Handlungsstrang nach dem Anschlag nicht ganz so zufrieden. Die Auflösung hat es wenigstens wieder etwas rund gemacht.

      Wie war denn Neandertaler? Ich habe ja dann doch drauf verzichtet.

      Und The Purge steht bei mir am Dienstag an 🙂

      • bknicole

        Die Quoten von Neandertaler waren ja leider auch nicht so gut, was ich schade finde, denn die Serie war wirklich nicht schlecht. Klar sie hatte einige Schwächen ,aber die Idee war wirklich gut umgesetzt, gerade was die Kultur & Sprache der Neandertaler angeht. Der Schauspieler, der diese Rolle gespielt hat, war auch grandios. Ansonsten war es wirklich eine Serie, die sehr rasant gewesen ist und spannend. Ich habe es nicht bereut, es geschaut zu haben. Bin gepannt was du zu The Purge sagst.

        • bknicole

          Ging mir auch so, bin sehr gespannt auf den Film, weil ich schon viel Gutes gehört habe. Dankeschön, auf der Seite war ich bisher nur sehr selten, aber gerade die amerikanischen Quoten finde ich ja immer sehr interessant. Muss da wohl doch nochmal vorbei schauen.

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