Der richtige Ton

[Wales] Die Stereophonics in München

Man freut sich ja immer, wenn es den alten Helden gut geht. Die Stereophonics aus Wales gehören bei mir zu eben dieser Gruppe. Als 1999 ihr Album Performance & Cocktails erschien, war ich ziemlich Feuer und Flamme für sie und hätte sie, in gebührendem Abstand zu Oasis natürlich, als eine meiner Lieblingsbands bezeichnet. Ein paar Jahre später erschien dann mit Just Enough Education To Perform der Nachfolger, der mich schon nicht mehr so begeistert hatte. Und mit dem nächsten Album hatten sie mich dann schließlich erst einmal verloren. Jahre später erwischte ich sie mal halb bei Rock im Park, wo sie irgendwann nachmittags auf einer der kleineren Bühnen spielten, ohne dass ich groß Kenntnis von ihnen nahm.

Und nun geschah dieses Jahr tatsächlich etwas seltsames: Ein neues Album von ihnen stand an, Keep The Village Alive, und die dazu gehörige Vorab-Single C’est La Vie war tatsächlich richtig gut! Dazu mit einem Video, was eines der lustigeren der letzten Zeit war – da gönnte ich mir mal wieder das Album. Das war nett, solide würde ich sagen, also wagte ich es, mir auch ein Konzertticket für ihren Auftritt in der Theaterfabrik zu holen und habe nun so, am vergangenen Donnerstag, endlich diese Lücke geschlossen.Pünktlich um neun Uhr betraten sie die Bühne in der recht gut gefüllten Halle und legten gleich mit zwei der besten Songs vom neuen Album los: I Wanna Get Lost With You und eben jenem C’est La Vie. Relativ schnörkellos spielten sie sich durch mittlerweile fast 20 Jahre Bandgeschichte, ab und an nur kurz unterbrochen von schnodrigen Ansagen des Chefs Kelly Jones, der eigentlich fast die gesamte Aufmerksamkeit auf sich zog.Highlights waren für mich natürlich die alten Sachen wie Local Boy In The Photograph oder Mister Writer, aber in der Halle wurden die neuen Songs nicht unwesentlich schlechter angenommen, Song For The Summer zum Beispiel war auch live sehr schön. In der Zugabe wurden schließlich noch Just Looking und The Bartender And The Thief gespielt, bevor Dakota dann den Abschluß bildete. Und damit waren 90 Minuten Konzert durch.

Fazit: Ich fand es ganz nett. Musikalisch war das gut, Kelly Jones hat seine tolle Stimme über die ganzen Jahre halten können (an dieser Stelle Gruß an Liam Gallagher), aber man hatte eigentlich meistens den Eindruck, dass sie einfach nur ihren Stiefel runter spielten. Ein Gefühl, das man auch ab und an bei ihren Alben hatte. Auch war es ehrlich gesagt etwas zu laut – klingt das jetzt spießig? – so dass man vom Publikum nicht viel hören konnte. Aber sei es drum, insgesamt war es ein lohnenswerter Besuch.

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