Sportlich,  Unterwegs

[Wales] Die Rugby WM im Millennium Stadium

Nun stand also der eigentliche Grund meiner Reise nach Wales an: Ich hatte Tickets für zwei Spiele der Rugby Weltmeisterschaft im Millennium Stadium in Cardiff. Und die war durchaus richtig nach England und Wales vergeben. Schon in den Tagen vor meinen beiden Spielen war die Rugby Begeisterung in Cardiff überall spürbar. Die Straßen waren mit Fahnen geschmückt, sämtliche Pubs warben mit den Live-Übertragungen der Spiele, und auch in den Bussen hörte man dauernd das Thema (auch wenn ich nicht alles verstanden habe, aber es musste um Rugby gegangen sein, so oft ist Fidschi normalerweise kein Gesprächsthema).Als dann der erste Matchday war, wurde noch einmal eine Schippe drauf gelegt. Überall sah man Trikots, Straßenhändler boten Fanschals an und die Stadt füllte sich zu sehens. Als ich die Zeit bis zur Öffnung der Stadiontore im Bute Park verbrachte, spielten Kinder dort Rugby. Und als ich dann schließlich zum Stadion ging, was übrigens mitten in der Stadt lag, waren die Pubs in unmittelbarer Nähe schon sehr gut gefüllt.Mein erstes Spiel war das Match zwischen dem Gastgeber Wales und Fidschi (die deutsche Schreibweise sieht irgendwie seltsam aus) und wurde am späten Nachmittag angepfiffen. Mein Platz war ziemlich weit oben, was erst einmal viele Treppen bedeutete. Dafür hatte ich von dort einen prima Überblick über das ausverkaufte Stadion und das ganze Spielfeld. Nach dem Auflaufen der Mannschaften und dem Spielen der Nationalhymnen führte das Team von Fidschi ihren Kriegstanz Cibi auf.Mit den Rugby Regeln bin ich ja soweit vertraut, dass ich einem Spiel folgen kann. Wo es bei mir noch etwas hakt ist, was beim Tackling oder Gedränge abgepfiffen wird. Das erkenne ich noch nicht. Und davon gab es in diesem Spiel einige Situation. Zum Glück wurden die Szenen in Nahaufnahme auch auf den Leinwänden gezeigt. Wenn es also kniffliger wurde, konnte man es dort etwas genauer sehen.Das Spiel endete schließlich mit 23:13 für Wales, die bereits in der ersten Hälfte zwei Versuche erzielten, also das Rugby-Ei hinter die gegnerische Grundlinie legten. Das Team von Fidschi schafften immerhin einen in der zweiten Hälfte, und war so kurzzeitig in gefährlicher Nähe, aber es reichte am Ende nicht.Kurz vor Ende verließ ich dann das Stadion, eilte zurück zum Hotel, um meinen Koffer zu holen, und gleich zum Bahnhof zu verschwinden. Hier hatten sich bereits lange Schlangen gebildet, eingeteilt nach Fahrtziel. Nach so ca. 10 Minuten kam dann Bewegung in meine Schlange und ich kam bis zum Bahnsteig durch, wo mir zwei Mädels halfen, den richtigen Zug zu finden. Trotz des Gedränges gab es übrigens keine bösen Blicke wegen meines Koffers. Gegen 21 Uhr erreichte ich dann schließlich mein Hotel in Swansea. Nur um bereits am nächsten Nachmittag wieder die Fahrt zurück anzutreten. Mein zweites Spiel stand an: Neuseeland gegen Georgien. Ein Spiel, in dem die Favoritenrolle klar verteilt war.Mein Platz war dieses Mal recht weit unten, nur ein paar Meter vom Spielfeld entfernt, fast direkt auf Höhe der Grundlinie. Vor dem Spiel machten sich auf dieser Seite die All Blacks warm. Was sind das teilweise für Brocken! Im Spiel selbst war es dann schwieriger zu folgen. Was auf der anderen Seite des Feldes passierte, ließ sich fast gar nicht beurteilen, dafür saß man zu weit weg und zu flach. Auf der eigenen Seite war es dagegen sehr beeindruckend. Genau wie der Haka, dazu war es mucksmäuschenstill im Stadion.Wenig überraschend setzte sich der Favorit aus Neuseeland recht deutlich durch, am Ende gewannen sie mit 43:10 und erzielten insgesamt 7 Versuche. Zur Freude vieler konnten aber auch die tapferen Georgier einen Versuch erzielen und glichen so zwischenzeitlich sogar aus.Kurz vor Ende war auch dieses Mal wieder Schluß für mich, das Spiel war ja eh entschieden. Ab zum Bahnhof und zurück nach Swansea – zusammen mit besoffenen Walisern, hilfsbereiten Rumänen, verschüchterten Kuweiterinnen und ein paar Schweizern. Um Mitternacht war ich schließlich wieder da.

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