Arthur C. Clarke: Erdlicht (1955)
Nachdem ich den ersten Band von Krieg und Frieden beendet hatte, musste ich erst einmal etwas anderes dazwischen schieben. Die Wahl fiel auf ein Buch von SF-Guru Sir Arthur C. Clarke, von seinen Werken wurden viele ja bereits verfilmt. Ich machte mich an den relativ kurzen Roman Erdlicht (auch veröffentlicht unter dem Titel Um die Macht auf dem Mond bzw. Earthlight im Original), der im Jahr 1955 erschienen ist.
Klappentext: Unser Sonnensystem in naher Zukunft: Kolonien auf anderen Planeten sind längst Alltag, auf dem Mond existiert eine permanent besetzte Basis. Als Gerüchte umgehen, dass man dort Schwermetalle gefunden hat, die die Erde monopolisieren will, droht zum ersten Mal seit Jahrhunderten wieder Krieg unter den Menschen. Agent Bertram Sadler von der Erde soll herausfinden, was auf dem Mond vorgeht und ob es irgendwo ein Informationsleck gibt. Alles andere als begeistert macht er sich auf den Weg ins All.
Fazit: Ich mag Science Fiction, wenn sie auf wissenschaftlichen Grundlagen basiert und alles, was passiert, sich in einer definierten Realität bewegt. Die Werke von Clarke sind dafür meistens ein gutes Beispiel. Mit Fantasy und Fabelwesen, sprechenden Bäumen und Zauberkräften kann ich dagegen wenig anfangen. Die Macht in Star Wars ist schon eine Herausforderung für mich. Ich mag Sciene Fiction auch, wenn klassische Konflikte in eine Zukunftsvision gepackt werden, so wie es Star Trek oft gemacht hat. Clarke nimmt dazu eine Spionagegeschichte und das Misstrauen zwischen zwei voneinander abhängigen Gruppen, und verlegt sie auf den Mond.
So gesehen fiel Erdlicht bei mir auf sehr fruchtbarem Boden. Es war eine unterhaltsame und kurzweilige Geschichte, die beiläufig die physikalischen und politischen Grundlagen der Story mit einbauen konnte. Zwar merkt man dem Buch an, dass diese Zukunftsvision auf einer mittlerweile alten Gegenwart beruht, das tat der Spannung aber kaum einen Abbruch. Dagegen fällt aber auf, dass Clarke eher aus der wissenschaftlichen Ecke kommt. Während die technischen Vorgänge gut und anschaulich rüber gebracht werden, blieb die Empathie für die Figuren ein wenig auf der Strecke. Die Hauptfigur war ein Bürokrat, der als Agent eingesetzt wurde, er blieb aber die ganze Geschichte über so blass, wie es sein ursprünglicher Beruf versprach. Trotz allem aber ein lohnendes Werk für zwischendurch.
Und damit zurück zu Krieg und Frieden.