Der Monatsrückblick Oktober 2019
Im Oktober war der Tag endlich gekommen: Mein Abschied von der Firma. Nach den emotional schwierigen Wochen zuvor wurde das ein angenehm lockerer Akt, bei dem auch noch mal einige ehemalige Kollegen vorbei geschaut haben. Es war ein sehr netter Abend. Die knapp zwei Wochen seitdem fühlten sich erst einmal wie Urlaub an. Ich hatte so gut wie jeden Tag etwas zu tun, ich fühlte mich wie ein Früh-Rentner, der gar nicht weiß, was er zuerst machen soll. Mal schauen, wie lange das Gefühl anhält.
Gefühlt war ich auch ständig unterwegs. Da gab es nicht nur den Kurzurlaub in Kopenhagen, sondern auch noch mal zwei Arbeitstage in London. Eine Hochzeit am Bodensee. Und ein Besuch in der Heimat. Kurz: Es war ein vollgepackter Oktober.
*** Foto des Monats ***
Eine der vielen Ausflüge in diesem Monat führte mich an den Bodensee. Der Anlass war eine Hochzeit in Bregenz, den nächsten Tage habe ich dann noch ein wenig in Lindau verbracht. Die Insel und die Hafenanlage gefällt mir jedes Mal wieder aufs Neue. Und wenn dann noch so ein schöner Spätsommertag dazu kommt, gibt es nur wenige bessere Orte.
*** Filme ***
Dreimal war ich in diesem Monat im Kino. Davon zweimal schön am Nachmittag – da ist es sehr entspannt. Die Ausbeute war ziemlich gut. Und die Gemeinsamkeiten zwischen Diego Maradona und dem Joker verblüffend. Dazu gab es noch einen Überraschungshit aus Südkorea.
Diego Maradona – 7 von 10
Mit Asif Kapadia nahm sich der Regiesseur von Amy einem der besten Fußball-Spieler aller Zeiten an, um dessen Werdegang nachzuzeichnen. Nach dem Maradona in den letzten Jahren (wenn nicht sogar Jahrzehnten) eher eine tragisch verzweifelte Figur abgab, tat es mal wieder ganz gut, ihn in seinen jungen und erfolgreichen Jahren zu sehen. Wie aus dem aus einem Armenviertel in Buenos Aires stammenden lebenslustigen Jungen der größte Fußballer seiner Zeit wurde, das ist schon spannend zu sehen und sorgt immer wieder für Gänsehaut (wie seine Vorstellung in Neapal oder das legendäre WM-Spiel gegen England 1986). Danach begann sein Abstieg durch falsche Freunde und auch durch ein paar Äußerungen, die ihm die Liebe seiner Fans in Neapel gekostet haben. Danach hört der Film für mich etwas zu früh auf, ich hätte gerne noch etwas zu seinem Comeback-Versuch 1994 gesehen. Der Film stützte sich zu einem Großteil auf alte Archivaufnahmen – und grade am Anfang sind die schlechten TV-Bilder aus den 1980ern alles andere als ein Vergnügen auf der großen Leinwand. Das verdirbt einem tatsächlich ein wenig die Lust.
Joker – 8 von 10
Mit großen Erwartungen bin ich in diesen Film gegangen und wurde nicht enttäuscht. Es war der totale Gegenentwurf zu den großen, bunten Popcorn-Blockbuster Filmen von Marvel, hier blieb nicht mehr viel von einer Comic-Ästhetik übrig. Mal der Reihe nach: Gotham war mal wieder eine fantastische Kulisse, der dreckige, düstere, verkommene Bruder aller Großstädte. Joaquin Phoenix als Titelfigur ist eine Wucht, dafür hat er sich durch dutzende kleine Indiependent-Produktionen gekämpft und gehungert, um nun hier so über das Mainstream-Kino einzufallen. Die Geschichte selbst ist packend und zeigt eine psychische Krankheit einem Massenpublikum, das sonst wahrscheinlich nie damit in Berührung gekommen wäre. Der Soundtrack ist toll. Und am Ende, wenn Gotham in den Wahnsinn verfällt, wird die Anarchie so zelebriert, wie ich es seit Fight Club nicht mehr gesehen habe. Zum ganz großen Wurf hat es dagegen nicht gereicht. Dafür plätschert die Handlung teilweise etwas zu behäbig daher. Irgendwann hat man ja verstanden, dass Phoenix’s Arthur Fleck von der Gesellschaft ausgegrenzt wird. Und ein klassischer Gegenspieler fehlt, da kann Robert de Niro noch so überzeugend sind. Es waren letztlich nur kleinere Puzzleteile, die dafür sorgten, dass The Last Knight doch noch der bessere Joker-Film bleibt.
Parasite – 8 von 10
Der Regiesseur Bong Joon-ho ist auch in Europa kein ganz Unbekannter, von ihm kam bereits Snowpiercer. Sein neuer Film Parasite hat nun in Cannes die Goldene Palme gewonnen. Nun sind Preise auf Filmfestivals ja das eine, das zahlende Publikum ist etwas anderes. Aber auch hier scheint der Film zu funktionieren und hat bisher immer schon mehr als 100.000 Besucher in Deutschland gezählt. Und das nicht zu Unrecht, der Film war ausgesprochen unterhaltsam und kommt sehr leichtfüßig daher. Um den Unterschied zwischen arm und reich zu erfassen, wird man von keinen kulturellen Grenzen aufgehalten und wie sich die schlitzohrige Familie Kim in die fremde Welt einschleicht, das verfolgt man gerne. Als es dann plötzlich klingelte, stand ein größerer Twist vor der Tür, der die Stimmung kippen ließ. Und als sich dann schließlich der Wolkenbruch über die Stadt ergoß, war man Zuschauer längst im Strudel der Ereignisse gefangen. Teilweise hätte der Film ruhig noch etwas kompromissloser sein dürfen, so war halt vieles nett, manchmal vielleicht zu nett.
Sonstso – In der heimischen Flimmerkiste gab es, von alt nach jung sortiert:
Wenn die Gondeln Trauer tragen (1973, Tele 5) ist ein Klassiker des Mystery-Genres, nicht nur wegen Donald Sutherlands Frisur. Spannend inszeniert und Venedig als morbide Kulisse ist treffend gewählt.
Mit Top Gun (1986, TNT Serie) ging es zurück ins Actionkino der 1980er, mit einem jungen Tom Cruise und reichlich Unterstützung der US Army. Der Film ist immer noch spannend und kann mit starken Flugszenen überzeugen.
The Forest (2016, Sky Cinema) war ein schwacher Gruselfilm, in dem sich die TV-Sternchen Natalie Dormer und Taylor Kinney wohl von ihren großen Projekten mal erholen wollten. Leider hat man aus dem Selbstmord-Wald Aokighara nichts wirklich gruseliges heraus ziehen können.
Harte Kost war Mudbound (2017, Netflix), in der die Geschichte von zwei Familien – einer weißen, einer farbigen – erzählt wird, die durch eine Farm miteinander verbunden sind. Starke Story, starke Bilder, starke Schauspieler, so sieht es also aus, wenn Netflix sich einen Oscar-Kandiadten bastelt.
Verschwörung (2018, Sky Cinema) zeigte Claire Foy als mittlerweile dritte Lisbeth Salander. Routinierter Thriller mit viel Action und übertriebenen Hacker-Träumen.
Der Breaking Bad Film El Camino (2019, Netflix) dagegen war ein Film, den niemand braucht. Rund um Jesse (Aaron Paul) wird eine Nummern-Revue rund um die bekannten Gesichter gespielt, die nichts so richtig ist.
Tatort: Angriff auf Wache 08 (2019, Das Erste) war einer der besseren Tatorte, die ich in diesem Jahr gesehen habe. Vielleicht, weil der Film mit Ulrich Tukur und Peter Kurth eher ein Western ist, in dem die beiden ihre Wagenburg verteidigen müssen, als ein klassischer Krimi. Das mag Til Schweiger nicht gefallen, mir aber schon.
*** Serien ***
Nach der sehr stressigen ersten Monatshälfte konnte ich mich danach dann einigen Serien widmen, die teilweise schon recht lange auf meiner Watch-Liste standen. Der große Überflieger war in diesem Monat nicht dabei, dafür aber einige feine Sachen.
8 Tage (Staffel 1 / 8 Folgen – Sky 1) – 6 von 10
In 8 Tagen geht die Welt unter! Ein Asteroid soll dann in Frankreich einschlagen und versetzt damit die halbe Welt in Panik. Europas Außengrenzen werden dicht gemacht, die angrenzenden Staaten nehmen keine Flüchtlinge mehr auf und auch Deutschlands Bunker-Programm ist ein Desaster. In der Serie folgen wir der Familie Steiner (mit Uli Steiner und Christiane Paul) und ihren Verwandten und Bekannten und sehen zu, wie die sich der Katastrophe entgegen stemmen. Und jetzt mal kurz überlegen, was könnte in diesem Szenario alles passieren? Richtig, es ist alles drin. Es gibt die (gescheiterte) Flucht, das Familien-Drama, die korrupten Politiker (Fabian Hinrichs), den egoistischen Wutbürger (Devid Striesow), den tapferen Polizisten (Murathan Muslu), die Schwangere (Nora Waldstädten), die Sekte und die Orgie. Die Figuren sind recht flach, die Handlung löchrig. Es ist die bisher wohl schwächste deutsche Sky-Eigenproduktion. Nach ein paar Folgen habe ich die Serie dann mehr als kitschiges Guilty Pleasure empfunden, so funktioniert sie dann noch halbwegs.
After Life (Staffel 1 / 6 Folgen – Netflix) – 7 von 10
25 Jahre lang waren Tony (Ricky Gervais) und Lisa (Kerry Godliman) glücklich verheiratet, bis Lisa an Brustkrebs verstarb und Tony alleine in seiner englischen Kleinstadt zurück ließ. Tony weiß nun gar nicht mehr wohin mit seiner Trauer, auch wenn ihm jeder einfach nur gerne helfen würde. Zugegeben, mit der Serie habe ich etwas gebraucht, was bei einer Länge von 6 Episoden etwas kritisch ist. Aber je länger die Serie läuft, um so mehr mag man Tony und seine Arbeitskollegen. Wie im echten Leben, man braucht halt etwas, um hinter die offensichtlichen Spleens zu blicken. Zwar ist Tony zynisch und hat mit dem Leben abgeschlossen, seinen dementen Vater besucht er trotzdem jeden Tag und unterhält sich auch mit der alten Dame im Friedhof. Er muss erst selbst an sich entdecken, dass nicht alles so schlecht ist, wie er es sich einredet. Das Leben kann doch so schön sein.
Brooklyn Nine Nine (Staffel 3 / 23 Folgen – Netflix) – 6 von 10
Die dritte Staffel über das 99. New Yorker Police Department war die bisher schwächste. Reicht immer noch, damit es nett bleibt, aber es ging schon mal mehr rund um Detective Peralta (Andy Samberg). Die Beziehung mit Amy (Melissa Fumero) tut ihm nicht gut, dafür gibt es andere Comedies, die das besser können. Und auch die beiden größeren Storybögen – der zwischenzeitliche Ersatz für Captain Holt (Andre Braughter) und die Story rund um Detective Pimento (Jason Mantzoukas) – sind etwas zu lang geraten. Wenigstens geht Detective Diaz (Stephanie Beatriz) weiter ihren griesgrämigen Weg.
City on a Hill (Staffel 1 / 10 Folgen – Sky Atlantic) – 5 von 10
In den frühen 1990er Jahren geschah das „Wunder von Boston“: Aus einer vor Gewalt und Kriminalität nur so strotzenden Stadt wurde eine weitestgehend befriedete Gemeinde. Ausgangspunkt wird die Ermittlung gegen eine Familie, die bewaffnete Autoüberfälle verübt und dafür vom Anwalt Decourcy Ward (Aldis Hodge) und dem korrupten, aber fähigen FBI-Agenten Jackie Rohr (Kevin Bacon) dingfest gemacht werden soll. Mit vielen Vorschußlorbeeren ist diese Serie gestartet, viel davon halten konnte sie meiner Meinung nach nicht. Klar zeigen Bacon und Hodge immer wieder ihre Klasse, zusammen agieren sie aber selten. Dazu kommt: Wenn in einer Cop-Serie die Gangster (Jonathan Tucker, Mark O’Brien) sympathischer und interessanter sind, läuft vielleicht etwas falsch. Und dann ist der Aufhänger auch noch ein Überfall auf einen Geldtransporter? Etwas epischer hätte es schon sein dürfen, damit es eine ganze Staffel trägt.
Departure – Wo ist Flug 716? (Staffel 1 / 6 Folgen – Universal TV) – 7 von 10
Passagierflugzeug 716 ist mit 200 Menschen an Bord unter ungeklärten Umständen über dem Atlantik verschwunden. Nach dem mysteriösen Absturz wird die kürzlich verwitwete, brillante Luftfahrtforscherin Kendra Malley (Archie Panjabi) von ihrem ehemaligen Chef Howard Lawson (Christopher Plummer) berufen, den Fall zu untersuchen. Es beginnt ein Wettlauf mit der Zeit. Es ist eine nette, kleine Serie, die genau das liefert, was man von ihr erwarten kann. Ein verschwundenes Flugzeug, viele verschiedene Erklärungsansätze, fertig. Dazu mit 6 Episoden auch noch in einer überschaubaren Länge. Hier wird das Fernsehen nicht neu erfunden, aber sich mal wieder an einem klassischen Konzept versucht, was es früher eher als Film zu sehen gab.
The Kominsky Method (Staffel 2 / 8 Folgen – Netflix) – 8 von 10
Schauspiellehrer Sandy Kominsky (Michael Douglas) und sein Buddy Norman (Alan Arkin) sind wieder zurück und versuchen, trotz zunehmender Wehwehchen und Gebrechen, in der von Jugend besessenen Stadt Los Angeles zu Recht zu kommen. Die Comedy von Erfolgsproduzent Chuck Lorre bleibt auch in der zweiten Staffel sein wohl hochwertigstes Werk, baut gekonnt immer wieder einige Drama-Elemente mit ein und gönnt sich einige Seitenhiebe auf seine Two and a Half Men mit ein. Douglas und Arkin überzeugen als in die Jahre gekommenes Duo, dass sich zwischen Krankheiten, Trauerbewältigung und Familienproblemen behaupten muss. Neu im Cast ist Paul Reiser als neuer Freund von Sandys Tochter Mindy (Sarah Baker).
Prost Mortem (Staffel 1 / 4 Folgen – 13th Street) – 7 von 10
Die resolute Wirtin Gitti (Doris Kunstmann) glaubt nicht, dass ihr Mann Werner (Werner Prinz) sich umgebracht hat, obwohl die Polizei das bereits bestätigt hat. Für Gitti war es Mord. Auf eigene Faust lädt sie alle Personen, die in der entscheidenden Nacht anwesend waren, zu einer letzten Runde in ihr Lokal ein. Gitti ist sich sicher, dass einer von ihnen (Simon Schwarz, Elke Winkens, Timur Bartels, Janina Fautz) Werners Mörder ist. Nur vier kurze Folgen, ein begrenztes Setting und ein überschaubarer Cast – aus dem wenigen Budget hat man in der deutsch-österreichischen Ko-Produktion das beste gemacht und einen kleinen Wer-war-es Fall zusammen geschustert, der mit einigen witzigen Einfällen punkten kann. Das ist nicht die große Welt, sondern nur der kleine Bierkavalier. Nett und kurzweilig, mehr aber auch nicht.
Was gibt es neues im November? Es geht Schlag auf Schlag. Gleich am 1. starten mit Childhood’s End ein Sci-Fi Dreiteiler auf RTL II und die deutsche Produktion Wir sind die Welle auf Netflix. Ab dem 4. gibt es mal wieder eine neue Comic-Verfilmung: Watchmen auf Sky Atlantic. Am 5. folgt die zweite Staffel von The End of the F***ing World auf Netflix. Ab dem 6. zeigt FOX Serie eine Neuinterpretation von Krieg der Welten. Die zweite Staffel von Hindafing zeigt Arte ab dem 7. Und wer es noch nicht gesehen hat: Ab dem 18. kommt die finale Staffel von Broadchurch auch im Free-TV an: ZDFneo hat sich der Serie angenommen. Und schließlich startet morgen auch noch der neue Streaming-Service von Apple mit vier eigenproduzierten Serien zu Beginn.
*** Wie geht’s dem KSC? ***
Bilanz in der Liga: 3 Spiele, 3 Unentschieden. Vor allem die letzten beiden Unentschieden gingen gehörig an die Nerven. Zunächst das Spiel in Bochum mit reihenweise Fehlentscheidungen des Schiedsrichters, in dem Toni Fink in der Nachspielzeit den Ausgleichstreffer erzielte. Eine Woche drauf das 3:3 gegen Hannover. Der KSC lag dreimal zurück und konnte dreimal ausgleichen. Dieses Mal erzielte Daniel Gordon in der Nachspielzeit den Schlußpunkt.
Pokal: Dazu kommt noch die Qualifikation für das Achtelfinale im DfB-Pokal. Ein Tor von Philipp Hofmann reichte, um in Darmstadt weiter zu kommen. Ich war an dem Abend auf einem Konzert und habe mein Smartphone dann ausgemacht um mir dann mitten in der Nacht die Aufzeichnung der Sky-Übertragung spoilerfrau anschauen zu können. Der Aufwand hatte sich gelohnt.
*** Musik ***
Besuchte Konzerte: 4 (John Allen und The Amazons, The Struts und Stef Chura). Gekaufte Konzerttickets: 0.
Das erste Lied kommt von der Londoner Band The Big Moon, die mit Your Light ihr neues Album ankündigen. Schöne Indiepop-Musik nehmen wir doch immer gerne.
Von Honeyblood gibt es etwas neues. Bubble Gun ist ein neuer Song, der sich wie Kaugummi im Ohr fest setzen kann – was aber auch Potential hat, schon nach kurzer Zeit zu nerven. Entscheidet selbst.
*** Krieg und Frieden ***
Dank der vielen Reisen im letzten Monat lief es mit Krieg und Frieden recht gut – mittlerweile bin ich auf Seite 618 angekommen und damit im zweiten Teil des zweiten Buches. Daraus folgt zwangsläufig, dass das erste Buch nun abgehakt ist.
Das erste Buch wusste am Ende sehr zu überzeugen. Der Wechsel zwischen dem Leben und den Problemchen des russischen Adels mit ihrer Kriegseuphorie auf der einen Seite und der russischen Kriegsfront mit seiner brutalen Realität auf der anderen Seite, das sitzt. Wie leicht es ist, aus einer priviligierten Situation die großen Themen zu diskutieren, die das Leben anderer betrifft. First World Problems, die gab es schon damals. Auf der anderen Seite das gemeine Fußvolk, dass euphorisch in den Krieg zieht und den großen Kaiser bewundert, bis es merkt, dass die harte Realität an der Front alles andere als glamourös und heldenhaft ist.
Ein großes Lob muss man wohl auch an die Neu-Übersetzung von Barbara Conrad geben. Der Roman von Lew Tolstoi ließt sich an keiner Stelle verstaubt, sondern fühlt sich immer noch sehr modern und aktuell an. So darf es gerne weiter gehen.
*** Linktipps ***
Ein paar Lesetipps aus den Weiten des Internets:
Ein Plädoyer für Star Trek Enterprise: Pike: Der Wortvogel legt sich ins Zeug und argumentiert, warum eine Serie rund um Captain Pike dem Star Trek Franchise mehr als gut tun würde.
131 Stufen Ruhm: Spiegel Online über die neue Karriere, welche die nun aus dem Joker-Film bekannte Treppe startet.
NASA-Logo auf der Kleidung – was steckt hinter dem Hype: Wer sich, so wie ich, auch schon gefragt hat, ob sich die NASA mittlerweile durch den Verkauf von Klamotten finanziert, der bekommt von Ella Maria ein paar Hintergründe dafür geboten.
Wenn Walter White eine Katze gehabt hätte: Ein Clip, den serieslyawesome ausgegraben hat.
*** Foodpic des Monats ***
Bei meinem Abschiedsbesuch in London habe ich nicht viel mehr als das Büro gesehen – nur das Team-Dinner am Abend noch. Sämtliche Klischees über die englische Küche mögen stimmen, für London selbst sind sie aber ungültig. Hier kann man wirklich fantastisch essen, was mir jedes Mal wieder aufs Neue auffällt. Wir waren in dem kleinen, italienischen Restaurant Da Mario in Covent Garden. Diese Hähnchenbrust in Zitronensauce und mit hausgemachten Tagliatelle war einfach fantastisch. Fantastico!
Und das war’s für diesen Monat. Herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit.
6 Kommentare
Ines
Sehr treffende Kurzkritik vom Joker!
Nummer Neun
Danke!
Nicole
„Joker“ und „Parasite“ zwei Filme die ich auch noch gerne sehen würde. Bei „Joker“ ist man ja gespalten und es steht ja auch die Frage im Raum, ob man so einen Film überhaupt machen darf. Ich kontere jetzt mal ohne den Film gesehen zu haben: Warum sollte man das Mainstream Publikum nicht mit einer psychischen Krankheit konfrontieren? Sowas wird ja eh viel zu sehr totgeschwiegen. „Wir sind die Welle“ soll ja richtig schlecht sein, werde mir das wohl doch sparen. Schaust du rein?
Nummer Neun
Sehe ich bei „Joker“ auch so. Wie ich schon geschrieben habe, ich war sehr erstaunt, dass so ein Film so ein Massenpublikum anzieht. Was aber prinzipiell gut ist. Die Kritik ging ja auch eher in diese Richtung, ob man nicht Gewalt legitimiert, „nur“ weil jemand ausgegrenzt wird. Klar gesagt, dass das falsch ist, wird ja nicht – im Gegenteil, als am Ende dann die Anarchie ausbricht, wird sie ja sogar etwas glorifiziert.
Grade läuft so viel, dass ich wohl auf „Wir sind die Welle“ verzichten werde.
Stepnwolf
Deine drei Kinofilme habe ich auch alle gesehen und würde ich auch alle fast genauso einschätzen. Läuft. 😉
„8 Tage“ musste ich bereits nach Folge 1 abbrechen, weil mich alle eingeführten Figuren auf Anhieb genervt haben (und das, obwohl ich Ms. Paul doch eigentlich sehr gern schaue) und die Situationen so konstruiert erschienen. Anscheinend hat sich das in der gesamten Serie ja nicht gebessert, wenn ich deine Worte dazu richtig interpretiere.
Nummer Neun
Ne, besser ist 8 Tage nicht unbedingt geworden. Das gute war ja noch, dass durch die Vielzahl der Ideen immer etwas passiert ist, deshalb gab es noch den 6ten Punkt bei mir. Der Serie hätte es aber durchaus gestanden, wenn sie sich etwas trashiger ausgelebt hätte. So funktioniert es halt nicht, weil sie das wohl wirklich auch so ernst meinten.