Unterwegs

Kanada 2019: V Toronto

Na das ging wirklich zügig! Pünktlich kam die Bahn aus Ottawa in Toronto an, und das hier war sogar nach europäischen Maßstäben mal ein echter Bahnhof. Ein Taxi brachte mich in mein Hotel, mein Reisebüro hatte mich im Chelsea Hotel eingemietet, das größte Kanadas. Es war professionell, riesig, aber unpersönlich – das muss man mögen. Das Zimmer war gut, hatte einen kleinen Balkon und Sicht auf einige der Hochhäuser des Financial Districts.

Für den nächsten Tag hatte das Reisebüro eine Stadtrundfahrt organisiert. Zwei Stunden im Kleinbus durch Toronto – ganz ehrlich, das konnte man sich auch sparen. Ich hatte die Fahrt auch nur mitgenommen, weil sie eh schon teil meines gebuchten Paketes war. Wir stiegen genau einmal aus dem Bus aus, dass war im Frachthafen, weil man von dort aus einen schönen Blick auf die Stadt hatte. Sonst war nicht viel und die Erklärungen des Guides waren auch nicht immer erhellend.

Dann die Stadt doch lieber klassisch zu Fuß erkunden. Das Financial District mit seinen gläsernen Hochhäusern war gleich in Laufnähe vom Hotel. Mich faszinieren die Wolkenkratzer ja meistens und so war es auch hier. Hochhausschluchten, zwischen denen die Menschen hin und her hetzen und der Verkehr sich durchquält. Das ist für mich die große, weite Welt. Es ist kein Wunder, dass hier viele Filme und Serien (wie z.B. Suits) gedreht werden, die eigentlich in New York spielen. Aber ich muss zugeben, nach einiger Zeit nimmt die Begeisterung ab, ein nachhaltiges Interesse konnten die Hochhäuser nicht wecken. Und wer die Stadt von oben sehen möchte, sollte sich sowieso eher an den CN Tower halten. Was man sich in der Ecke aber noch weiter anschauen kann, das ist Chinatown und anschließend Kensington Market mit seinen vielen kleinen Restaurants und Geschäften.

Die ersten Tage in der Stadt war ich nicht grade mit dem besten Wetter gesegnet, und so nutzte ich einen etwas verregneten Tag, um mir ein paar Museen anzuschauen, in der Hoffnung, den CN Tower dann am Ende bei besserem Wetter besichtigen zu können. Zunächst war ein Besuch der Hockey Hall Of Fame obligatorisch. Das war so ziemlich der erste Programmpunkt, den ich mir für die Stadt heraus gesucht hatte. Lohnte es sich? Nunja, immerhin kamen sowohl die NHL als auch Olympia und die Weltmeisterschaften zu ihrem Recht, letzteres mit Sicherheit vor allem für die europäischen Touristen. Nett aufbereitet war es schon, es gab viele Schautafeln zu sehen, einige Spiele zu spielen und man konnte sich mit dem Stanley-Cup fotografieren lassen. Danach ging ich noch in ein kleines Museum, auf das ich über Instagram aufmerksam geworden war: Das Museum of Illusions bot eben jene Illusionen und viele Hot Spots für Selfies. Nettes Ding! Und weil ich dann eh schon in dieser Ecke war, besuchte ich noch die St. Lawrence Market Hall für eine kleine Stärkung.

Ich hatte tatsächlich Glück, am nächsten Tag war das Wetter deutlich besser. Und so führte mich mein Weg zunächst noch einmal zum nahe gelegenen Nathan Philips Square und machte dort fast die gleichen Fotos noch einmal, die ich im Tag zuvor bei deutlich schlechterem Wetter gemacht hatte. Von dort aus ging ich schnurstracks weiter zum CN Tower, um auch dieses Wahrzeichen der Stadt besichtigt zu haben. Der Einlass und die Hochfahrt gingen deutlich schneller als gedacht, und so stand ich nun da oben bei bester Sicht und bewunderte die Hochhäuser auf der einen und den Lake Ontario auf der anderen Seite. Wirklich sehr beeindruckend!

Wenn man bereits am CN Tower und am Rogers Centre ist, ist man schon fast direkt am Wasser. Und spätestens hier, wenn man raus ist aus der ganzen glänzenden Hochhauswelt, erwischt Toronto einem dann doch noch mit seinem Charme. Hier am Lake Ontario kann man sich wie im Urlaub fühlen, in der Sonne sitzen und aufs Wasser hinaus schauen oder die Promenate entlang spazieren. Bis hin zur Fährstation oder zu einer der anderen Anlegestellen, um dann raus zu fahren auf Toronto Island.

Und damit willkommen auf Toronto Island! Fünfzehn Minuten von der Stadt entfernt bietet sich von hier aus ein spektakulärer Blick auf die Skyline von Toronto. Die grünen Inseln laden zum spazieren ein und bieten sogar einen kleinen Freizeitpark mit Streichelzoo. Erholung pur, mitten auf dem Lake Ontario. Ein Pflichtausflug!

Kulinarisch hatte Toronto jede Menge zu bieten. So wie am Anfang der Reise in Vancouver auch, konnte man hier in der ganzen Welt essen, dem Genuss waren keine Grenzen gesetzt. Ich hatte ein sehr gutes koreanisches Essen im BOM Bibimbap, einen tollen Burger bei Top Gun Burger (was für ein Name!), hausgemachte Pasta bei Scaddabush und habe mich bei der Steam White Brewery in dessen Biergärten (Einzahl, aber mit ä) vor dem Regen versteckt.

Der Transfer nach Niagara Falls, der letzten Station meiner Reise, hatte das Reisebüro ebenfalls schon vorab organisiert. Pünktlich wurde ich in der Lobby des Hotels eingesammelt und dann brachte mich der kleine Transporter an die kanadische Grenze.

I Vancouver / II Jasper / III Saskatoon / IV Ottawa / V Toronto / VI Niagara Falls

4 Kommentare

  • Nicole

    Das Museum der Illusions ist ja klasse, das hätte ich mir auch nicht entgehen lassen, weil ich sowas immer total mag. Da lobe ich mir Instagram dann wieder, weil man durch die Plattform doch manchmal auf Dinge stößt, die man sonst nicht wirklich auf dem Schirm gehabt hätte.

    Dankeschön für das liebe Kompliment :). Ich hoffe ja, dass das nur ein Sommerloch ist, weil in vielen Bundesländern ja nun auch Sommerferien und somit viele im Urlaub sind und nicht schon die Auswirkungen des veränderten Streaming-Marktes. Mit Stranger Things habe ich schon losgelegt und die ersten zwei Folgen haben mir schonmal super gefallen.
    Mit „Deadly Class“ bin ich nicht warm geworden. Hatte mich dran versucht, aber schon bei der 2. Folge dann abgebrochen. Ich glaube aber, dass solche Serien mittlerweile auch besser auf Streamingplattformen funktionieren, als im TV, weil die ja dann doch eher Nischen bedienen.

    • Nummer Neun

      Habe auch einige Restaurants auf der Reise über Instagram entdeckt, war dafür echt praktisch. Und bei dem Museum of Illusions gab es noch einige andere Foto-Hot-Spots.

      Bei Stranger Things bin ich jetzt mitten in der zweiten Staffel, immerhin!

  • Stepnwolf

    Du hattest augenscheinlich etwas mehr Zeit in Toronto als ich damals. Toronto Island hab ich gar nicht mitgenommen. Scheint aber ein schickes Fleckchen Erde zu sein.

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